Japanische Forscher haben eine Art elastisches Wasser erfunden.
Dafür wurden reinem Wasser etwas Tonpulver und langgestreckte Polymer-Moleküle zugesetzt.
Der neue Stoff besteht zu mindestens 97 Prozent aus Wasser, hat aber die gummiartigen Eigenschaften eines elastischen Gels. Dieses lässt sich in jede beliebige Form gießen und behält sie dauerhaft bei.
In der neuesten Ausgabe des Magazins „Nature“ berichten die Forscher der Universität Tokio um Takuzo Aida, dass sich in das Hydrogel zum Beispiel Proteine einbetten lassen, ohne dass es seine Eigenschaften verliert.
Daher ließen sich damit Gewebe züchten oder neue Applikationen in der medizinischen Forschung und Herstellung ermöglichen.
Für das Gummi-Wasser reicht es, wenige Gramm Tonpulver in Wasser einzurühren und danach eine Prise Polyacrylat zuzusetzen. Dann zerfallen die Tonmineralien in ihre einzelnen Schichten.
Es entsteht rund ein Gramm von langkettigen Polyethylenglykol-Molekülen, berichtet der scienceticker. An ihren Enden sitzen positiv geladene Stickstoffgruppen. Sie heften sich an die negativ geladenen Mineraloberflächen. Am Ende durchzieht ein organisch-mineralisches Netzwerk das Wasser.
Es mache nur drei Prozent der Gesamtmasse aus, könne aber den umgebenden Wassermolekülen Halt geben.
Nach nur drei Minuten verdickt sich die Lösung zu einem Hydrogel, das um ein Vielfaches stabiler und elastischer ist als ein Wackelpudding.
Bei zu hoher Belastung verflüssigt sich das Gel, kehrt aber anschließend wieder in seinen gummiartigen Zustand zurück.
Auch wenn es zerschnitten wird, verbinden sich die Teile wieder, sobald sie miteinander in Kontakt kommen.
Quelle:
http://www.nature.com/nature/journal/v463/n7279/full/nature08693.html
