Dracon Ra
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So, inspiriert durch Chiron hab ich mich auch mal daran versucht. Ist etwas lang geworden 
Naja, ich hoffe sie gefällt Euch trotzdem.
Vorsichtig näherte sich der Spähtrupp dem feindlichen Lager. Was wollten die Menschen hier im Brachland, mitten im Territorium der Horde? Derzeit herrschte Waffenstillstand, Torak verstand einfach nicht warum diese dummen Menschen das aufs Spiel setzten. Als Orc hatte er nichts gegen einen guten Kampf, aber der Kriegshäuptling hoffte auf Frieden und auch dem jungen Schamanen war klar das ein andauern der Auseinandersetzungen ihnen mehr schaden als nutzen würde. Sie hatten ein Dutzend Paladine gezählt, merkwürdig, normalerweise waren immer mehrere Klassen gemeinsam unterwegs, ihre Fähigkeiten ergänzten sich was im Kampf von großem Vorteil war.
Er blickte zu seinen Begleitern, Serai eine Jägerin vom Volk der Tauren, in Begleitung ihrer giftgrünen Windnatter Culebra. Cria eine Schurkin der Darkspeartrolle und Serais Bruder, dem Druiden Quiran.
Serai war es die auf die Spuren der Pferde aufmerksam wurde, die anderen hätten den Unterschied zu den Hufspuren der im Brachland beheimateten Zevras wohl kaum bemerkt. Normalerweise wären sie direkt nach Crossroads geeilt um Meldung zu machen, aber irgendetwas war merkwürdig an dieser Gruppe Ordensritter. Der Wind trug ein Gefühl des leides und Schmerzes mit sich, und am Vortag hörten sie die Schmerzensschreie einer Frau. Jetzt da sie sich näherten sahen sie in der Mitte des Lagers eine Menschenfrau die an einen Pfahl gefesselt war. Sie schien ohnmächtig, ihr langes, rotes Haar wehte im Wind.
âWas im Namen der Erdenmutter geht da vor?â schnaubte Quiran. Der Taure war sanftmütig und sah sich mehr als Heiler denn als Kämpfer, es widerstrebte ihm eine anscheinend hilflose Frau so zu sehen. âWas auch immer sie getan hat, ich will nicht an ihrer Stelle sein.â Meinte Cria mit ihrem starken Trollakzent. âIch wüsste zu gern was die sonst so âEhrenhaftenâ Ordensritter so aufgebracht hat, Torak gehört Wissen über die Bräuche der anderen Völker nicht zu den Lektionen der Schamanen?â fragte Serai. âJa, aber alles weiß ich auch nicht, wer weiß was in den Köpfen dieser Menschen vorgeht? Allein ihre Anwesenheit hier zeugt nicht von großen Verstand...â Culebra fauchte unwillig als ein älterer Mensch aus einem der Zelte trat, eine Peitsche in der Hand. Das erklärte die wohl Schmerzenschreie von Gestern. Auf sein Zeichen hin schüttete ein anderer Mann der Frau einen Eimer Wasser ins Gesicht, erschreckt schrie sie auf. Gebannt verfolgten sie die Szeneâ¦.
Ann wurde jäh aus ihrer Ohnmacht gerissen als das Wasser sie traf, sie sah sich verwirrt um. Als sie in das hasserfüllte Gesicht ihres âEhemannesâ blickte viel ihr Schlagartig wieder ein wo sie war. âNun, ich hoffe Du hattest eine angenehme Nacht, meine Liebeâ verhöhnte General Leon seine junge Frau. Ann versuchte ihm als Antwort ins Gesicht zu spucken, aber sie hatte seit 2 Tagen nichts getrunken und einfach nicht mehr genug Speichel. Stattdessen leckte sie sich die Tropfen des Wassers von den Lippen mit dem sie so unsanft geweckt worden war. âImmer noch so stur, nicht wahr? Ich werde Deinen Willen schon brechen mein Kind!â Leon lachte und ließ die Peitsche knallen, Ann zuckte zusammen, ihr Rücken, Arme und Beine waren bereits mit blutigen Striemen übersäht. Leon grinste zufrieden, er genoss ihre Angst. âWirst Du mir endlich sagen wem ich die beschädigte Ware zu verdanken habe?â Ann schnaubte, was dieser Mann sich einbildete! Die beschädigte Ware, das war sie. Vor 4 Jahren, da war sie gerade mal 14, hatte der Paladin mit dem zweifelhaften Ruf ihren Eltern viel Geld gegeben damit sie der Verlobung zustimmten. Obwohl er als Sadist bekannt war willigten sie ein, unter der Bedingung das ihr großer Bruder in den Orden aufgenommen werden würde und immerhin war Leon ein Hochdekorierter Kriegsheld also würde so auch ihr ansehen steigen. Ann hatte da nicht viel drauf gegeben, sie hatte Talent für Sprachen, zu diesem Zeitpunkt beherrschte sie bereits die der Allianzvölker fließend und hatte sich mit einem Goblinhändler angefreundet der sie heimlich in seine Sprache und denen der Völker der Horde unterrichtete. Sie hatte geplant kurz vor ihrem 18. Geburtstag zu ihm in die neutrale Stadt Booty Bay zu ziehen und den dort ansässigen Händlern ihre Dienste als Dolmetscherin anzubieten. Dort wäre sie vor ihrem viel älteren Verlobten sicher gewesen, seine erste Frau hatte sich umgebracht und Ann konnte sich gut vorstellen warum. Im Laufe des letzten Jahres tauchte er immer öfter in dem Dorf auf in dem sie lebte und warf ihr begehrliche Blicke zu, in seinen Augen war sie bereits sein Eigentum. Sie wollte ihre Jungfräulichkeit nicht an diesen Widerling verlieren, also hatte sich einem guten Freund hingegeben, wenn schon nicht aus Liebe dann sollte es wenigstens jemand sein den sie respektierte und schätze. Sie musste lächeln, es hatte einiges an Überredungskunst gekostet ihn davon zu überzeugen.
Der Peitschenhieb riss sie aus ihren Erinnerungen, es gelang ihr kaum den Schrei zu unterdrücken, er sollte nicht noch mehr Spaß daran haben. âIch habe Dich was gefragt! Ich habe Deinen Eltern nicht soviel Geld bezahlt um dann keine Jungfrau zu erhalten, sag mir endlich wen ich dafür töten muss das er mein Eigentum geschändet hat!â Ein weiterer Schlag mit der Peitsche. Ann sah hoch âmerkwürdig, ich dachte es geht Dir in erster Linie darum aus mir ein devotes Spielzeug zu machen! Du bringst es doch eh nicht, also was kümmert es Dich?â Leons Gesicht wurde zur hassverzehrten Fratze, er Schlug wie von Sinnen auf sie ein, auch noch als sie schon lange das wieder das Bewusstsein verloren hatte.
In sicherer Entfernung hatten die jungen Mitglieder des Spähtrupps sich abgewandt, sogar Cria wollte das nicht mehr mit ansehen, obwohl die Trolle gemeinhin als brutal und eiskalt galten.
âIch kann mir nicht vorstellen dass jemand so was wirklich verdient hat⦠dieser Typ wirkte als hätte er da auch noch spaß dran!â Quiran war außer sich. âWir müssen was tun!â Serai nickte, sie war selten einer Meinung mit ihrem Bruder, aber diesmal musste sie ihm Recht geben. âIhr seit verrückt. Ich riskiere nicht mein leben für Menschenfrau!â Cria schüttelte energisch den Kopf. âCria hat recht, wir können es nicht allein mit 12 schwer bewaffneten Paladinen aufnehmen Sieh mich nicht so an Taure, das passt mir genauso wenig wie Dir.â Torak wirkte bedrückt. âAlso sitzen wir einfach hier und machen nichts?â Serai funkelte ihn an. Der Orc überlegte kurz. âNein, es gibt etwas das wir tun können. Quiran, Du wirst nach Crossroads gehen und dort Meldung machen. Immerhin sind diese Menschen in unser Territorium eingedrungen, das werden sie nicht dulden. Wir anderen halten hier die Stellung.â âUnd was wird aus ihr?â der Druide sah zum Lager. âWir können versuchen sie dann während des Tumults rauszuholen wenn die Wachen sie angreifen. Ich werde heute Nacht nachsehen wie es ihr geht.â 3 Augenpaare richteten sich auf ihn. âBist Du irre? Du bist Schamane und kein Schurke, anschleichen ist nicht wirklich Deine beste Disziplin!â erwiderte Serai. âHast Du eine bessere Idee? Cria hat deutlich gemacht das sie nichts damit zu tun haben will, außerdem braucht sie einen Heiler, keine Giftmischerin. Ein Freund mir ist Schurke, er hat mir ein paar Techniken beigebracht und die Menschen sind ziemlich nachlässig, ich werde das schon schaffen.â Sie diskutierten noch eine Weile, aber sie konnten Torak nicht umstimmen. Quiran brach bald zur Siedlung auf, er nahm für die Reise die Gestalt einer Raubkatze an um unbehelligt durchzukommen.
Serai machte sich auf etwas fürs Abendessen zu jagen, Cria und Torak errichteten ein Lager.
Den Tag über war bei den Menschen Ruhe eingekehrt, während der größten Mittagshitze waren nur die Frau und wenige Wachen zu sehen, gegen Abend wiederholte sich das grausame Schauspiel vom Vormittag. Torak bewunderte insgeheim ihren Mut, er wusste nicht was dieser wahnsinnige von ihr wollte, aber anscheinend hielt sie tapfer durch.
Im Schutz der Dunkelheit dann schlich er vorsichtig ins Lager der Menschen. Sein Herz schlug heftig, anschleichen war wirklich nicht die Spezialität eines Schamanen. Irgendwie schaffte er es unbemerkt hinein, er hatte das Gefühl die Paladine mieden ihren Anblick. Langsam näherte er sich ihr, sie war vor Erschöpfung eingeschlafen, er hatte nicht gesehen das sie Essen oder trinken erhalten hatte, das hielt nicht einmal ein Orc lange durch geschweige denn eine vergleichsweise schwache Menschenfrau. Ihre Handgelenke waren blutig von den Handschellen an denen sie mit ihrem vollen Gewicht hing und ihr ganzer Körper mit ebenfalls blutigen Striemen überdeckt. Das Hemd hing in Fetzen von ihrem Leib. Er stand etwas unschlüssig vor ihr, was wenn sie schrie? Er legte vorsichtig eine Hand auf ihren Mund und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. Erschreckt öffnete sie ihre Augen und sah ihn an. Er deutete ihr an ruhig zu bleiben, sie nickte kurz. Er nahm die Hand von ihrem Mund und zu seiner Überraschung sprach sie ihn in seiner Sprache an: âWas tust Du hier? Das ist viel zu gefährlich, verschwinde!â Torak wusste nicht was ihn mehr erstaunte, ihr Mut oder das sie seine Sprache beherrschte. Wortlos hielt er ihr erstmal den Wasserschlauch hin und sie trank gierig. âWie kommt es das Du â¦â Sie schüttelte den Kopf âSei ruhig, sie hören Dich noch.â âAberâ¦â âIch bin Dir dankbar dass Du mir helfen willst, aber es nützt nichts Dich hier in Gefahr zu bringen. Bitte, geh nach Ratchet und richte dem Werftmeister aus Du hättest Fitz Ziehtochter gefunden, er wird wissen was zu tun ist. Und jetzt geh!â Torak blickte in ihre grünen Augen, sie musste am Ende ihrer Kräfte sein, aber in ihren Augen sah er einen eisernen Willen. Er schluckte, dann flüsterte er: âDie Zeit wird knapp, in spätestens 2 Tagen werden die Wachen der Horde kommen um die Menschen aus unserem Gebiet zu vertreiben, aber ich tue mein Möglichstes.â Sie schloss die Augen und nickte. âDankeâ âLass mich noch nach Deinen Wunden sehen.â âNein, es würde ihm auffallen, bitte, Fitz ist bestimmt schon wahnsinnig vor Sorge. Ich hätte schon vor Tagen bei ihm eintreffen sollen.â Der Orc seufzte, dann ging er.
Er schaffte es wieder unbemerkt aus dem Lager, als er gerade aufatmen wollte stieß er fast mit einem Säbelzahnpanther zusammen der aus der Dunkelheit auftauchte. Erschrocken riss er seine Axt hoch. âIch bin nicht hier um mit Dir zu kämpfen.â Behände sprang ein Nachtelf vom Rücken des Tieres. Er war komplett in schwarzem Leder gekleidet, seine linke Gesichtshälfte versteckte er hinter einer Ledermaske, er trug seine langen, dunkelblauen Haare offen. Sein orc war fürchterlich, aber Torak verstand ihn halbwegs. Langsam begann er sich zu fragen ob alle Allianzler jetzt seine Sprache konnten. âWie geht es Ann? Ich habe gesehen das Du bei ihr warst.â Ann⦠das war also ihr Name. âSie ist verletzt und schwach, aber sie lebt. Sie scheint einen starken Willen zu haben.â Arion bemerkte die Bewunderung die bei dem letzten Satz in der Stimme des Orcs mitschwang. âDies ist nicht der richtige Ort zum plauschen, wir sind immer noch zu dicht bei diesen Schweinen. Hast Du ein Lager in der Nähe?â Torak zögerte, sollte er den Elfen zu den anderen führen? âSie ist eine gute Freundin von mir, anscheinend willst Du ihr genauso helfen wie ich. Wir sollten die Differenzen zwischen unseren Rassen vergessen und zusammenarbeiten.â Torak war zwar nicht wirklich überzeugt, aber die Neugier überwog, der Elf würde ihm mehr über diese merkwürdige Frau erzählen können. Also deutete er ihm mit einer Kopfbewegung an ihm zu folgen und nahm in mit zu den anderen.
Serai und Cria erwarteten sie mit gezogenen Waffen, alarmiert durch Culebras wütendes Fauchen. âEr ist ein Freund, steckt Eure Waffen weg.â Sagte Torak so ruhig wie möglich. âEr ist ein Nachtelf!â Cria dachte nicht im Traum daran auch nur einen ihrer Dolche wegzustecken. Serai hingegen senkte ihre Äxte, ihr Bruder hatte Freunde unter den Elfen, die Druiden der Tauren und Nachtelfen respektierten und achteten einander. âIch bin hier um eine Freundin aus den Händen der Menschen zu befreien, nicht um gegen die Horde zu kämpfen.â Die beiden Frauen sahen sich erschrocken an, sprach der Nachtelf wirklich orc? Arion lächelte. âIch hatte eine weite Reise, lasst mich am Feuer sitzen und ausruhen, dann erzähle ich Euch alles was ihr wissen wollt.â
Einige Stunden später saßen die 3 sehr nachdenklich am Feuer, der Elf lag ein Stück abseits neben seinem Panther und schlief.
Torak dachte darüber nach was er ihnen erzählt hatte. Arion gehörte wie Cria der Klasse der Schurken an, die Maske trug er weil seine linke Körperhälfte nach einem Unfall in seiner Kindheit von Brandnarben entstellt war, die Druiden hatten seil Leben retten können, aber die Verletzungen waren zu schwer um sie restlos zu heilen. Seither war er ein ausgestoßener, er entsprach einfach nicht mehr dem âästhetischen Empfindenâ der anderen Nachtelfen. Auch die Menschen fühlten sich von ihm abgestoßen, aber ein junges Mädchen schenkte ihm ihr Vertrauen und ihre Freundschaft. Er hatte viele Stunden zugehört wie der Goblin Fitz ihr die Sprachen der Völker Kalimdors beibrachte und genug aufgeschnappt um sich zu verständigen. Jetzt hing sie im Lager ihres Ehemannes an einem Pfahl und Arion machte sich schwere Vorwürfe weil er nicht rechtzeitig da war um sie vor diesem Schicksal zu bewahren. Anscheinend waren ihre Pläne verraten worden, eine Woche bevor sie die Reise zum Kartell der Goblins antreten wollten hatte ihr Vater sie nach Stormwind, die Hauptstadt der Menschen, verschleppt um sie gegen ihren Willen zu verheiraten. Anscheinend hatte er mehr Angst um das Gold das ihm dafür versprochen war als um das Leben seiner Tochter. Das war vor 3 Wochen, anschließend hatte General Leon umgehend das Allianzgebiet verlassen, zusammen mit seinen treuesten Paladinen und seiner jungen Frau. Ihm war durchaus bewusst das er gegen die Gesetze der Menschen verstieß, also zog er sich ins Hordeterritorium zurück, in der Hoffnung nicht bei seinem sadistischen Vorhaben gestört zu werden. Arion meinte er könnte nur raten womit sie ihn dermaßen gegen sich aufgebracht hatte, das war sogar für diesen Mann nicht mehr normal. Weiter wollte er nicht darauf eingehen.
Als Arion erwachte stand die Sonne schon hoch am Himmel. Er richtete sich auf und sah sich um. Cria saß bei den Resten des Feuers, tief in Gedanken. Keine Spur von dem Orc oder der Taurin. Er stand auf und streckte sich, die schmerzenden Narben ignorierend, morgens war es immer besonders schlimm. Die Trollfrau sah die Bewegung aus den Augenwinkeln und drehte sich zu ihm. âDu bist wach.â Stellte sie nüchtern fest. âSieht so aus.â Brummte er, irgendwo in den Satteltaschen müsste doch noch was zu essen sein? Ah ja, da war noch etwas Brot, besser als nichts. Cria lächelte, ihre Fangzähne blitzten in der Sonne, âMorgenmuffel, mh?â Er nickte nur.
âWo sind die anderen?â âTorak beobachtet das Lager der Paladine. Ich glaub er hat einen Narren an Deiner kleinen Freundin gefressen.â Sie grinste. âSerai versucht herauszufinden wann ihr Bruder mit der Verstärkung eintrifft.â Arion lehnte sich an Nirrti, der Panther schlief noch und lies sich nicht stören. Cria versuchte die Unterhaltung in Gang zu halten, sie traute dem Nachtelfen zwar immer noch nicht, aber ihr war langweilig. âDie Handschellen die Torak beschrieben hat, das müsste das neueste Modell der Venture Company sein. Glaubst Du das Du sie öffnen kannst?â Arion öffnete die Augen und lächelte. âDu hattest noch nicht viel mit diesen Goblins zu tun, oder? Alles was sie interessiert ist Geld, sie verkaufen nicht nur die Schlösser sondern auch die passenden Werkzeuge sie zu öffnen. So halten sie das Wettrüsten zwischen Dieben und bestohlenen in Gang.â Er griff in seine Tasche. âHier, der neueste Satz Dietriche. Ein Geschenk von Fitz.â âauf alles vorbereitet, mh?â âImmer.â Er döste weiter. Sie stand auf und setzte sich direkt vor ihn. âArion!â er seufzte und sah sie an, für einen Troll war sie sogar ganz hübsch, abgesehen von den Fangzähnen. âWas ist denn noch?â âIch möchte Dein Gesicht sehen.â âNein.â Er klang schroff, aber wenn Cria sich mal was in den Kopf gesetzt hatte gab sie nicht so schnell auf. âStell dich nicht so an, Trolle sind nicht so empfindlich. Ich will wissen ob Du die Wahrheit sagst.â Mühsam unterdrückte ein lächeln, sie war genauso stur wie Ann, er überlegte ob er das Spiel noch in bisschen in die Länge ziehen sollte, entschied aber dann nachzugeben so kurz nach dem aufwachen stand ihm nicht der Sinn danach. Er öffnete das Lederband und nahm zögerlich die Maske ab. Darunter kam eine großflächige Narbe zum Vorschein. Cria blickte ihn ungerührt an. Trolle fanden Narben zwar nicht anziehend wie Orcs, aber abstoßend fand sie das nun wirklich nicht. Elfen und Menschen waren wirklich Weicheier. Sie streckte die Hand aus um sein Gesicht zu berühren, Arion zuckte zurück, aber sie lies sich nicht davon abbringen. âDu pflegst sie nicht genug, sie würde weniger schmerzen wenn Du sie regelmäßig mit Heilsalbe einreiben würdest. Ich werde Torak bitten welche zu machen. Orcs kennen sich mit so was aus.â Dann stand sie auf und ließ den verdutzen Elfen einfach sitzen. Arion strich nachdenklich mit der gesunden Hand über seine linke Gesichtshälfte, dann setzte er seine Maske wieder auf folgte Cria.
Sie gingen zu Torak, der junge Orc sah genauso nachdenklich aus wie die Trollfrau vorher, sein Blick ruhte auf Ann. Als er sie kommen hörte schrak er hoch und lief rot an. Arion schmunzelte, Cria hatte Recht. Er besah sich den Orc, seine Gesichtszüge waren für orcische Maßstäbe fein, die Augen strahlten wärme aus. Viel hatte er nicht über ihn Erfahren, allem Anschein nach war er sehr Intelligent und hatte eine schnelle Auffassungsgabe. Und Mut hatte er, sich alleine in ein Lager mit 12 bewaffneten Feinden zu schleichen war eine Herausforderung der sich selbst erfahrene Schurken nur ungern stellten, geschweige denn die Mitglieder einer anderen Klasse. Die Schamanen waren die geistigen Führer der Horde, er wusste das die Geister nicht jeden annahmen und das die Prüfungen als sehr schwer galten. Ann würde ihn mögen.
âScheint ruhig zu sein.â Bemerkte er mit Blick auf das Lager. âJa, anscheinend reicht es ihm heute zuzusehen wie sie halb verdurstet unter der Sonne leidet.â Torak ballte die Faust. âHeute Nacht holen wir sie raus, nicht wahr?â fragte er, fast flehend. Cria warf Arion einen wissenden Blick zu, dieser tat als hätte er beides nicht bemerkt. âJa, ich bezweifle das sie noch viel länger durchhält. Wann kommt Eure Verstärkung?â âMorgen, wann genau wissen wir noch nicht.â erwiderte Cria. Sie saßen eine Weile schweigend da und beobachteten in Gedanken versunken die Vorgänge im Lager.
Einige Zeit später tauchte Culebra auf, dicht gefolgt von seiner Herrin. âSerai!â Torak und Arion waren gleichzeitig aufgesprungen. âWie sieht es aus?â wollte Arion wissen. Serai warf einen kurzen Blick auf Torak, als dieser nickte berichtete sie: âQuiran und die in Crossroads stationierten Grunzer (niederster Militärischer Rang der Horde) müssten morgen früh hier eintreffen. Anscheinend haben sie keine Zeit verloren.â Arion nickte: âDas wundert mich nicht, es ist eine ganz schöne Provokation hier zu Lagern.â âUnd was ist unser Plan?â Serai sah die anderen fragend an. Torak antwortete, â wir holen sie heute Nacht, Arion und ich gehen ins Lager.â Der Nachtelf wollte etwas erwidern, aber der Blick des Orcs verriet ihm das es Zwecklos war. âUnd das ist der ganze Plan, großer Anführer?â spottete Cria. Torak sah sie irritiert an, Arion beeilte sich die Situation zu entschärfen. âNein, natürlich nicht. Wir werden die Paladine in die Arme Eures Kriegstrupps locken, während Torak Ann in Sicherheit bringt.â Die anderen nickten, ja das könnte tatsächlich klappen. Der junge Orc atmete innerlich auf, er hatte wirklich nicht so weit gedacht und war froh das der ältere und erfahrenere Nachtelf sich ihnen angeschlossen hatte.
Ann stöhnte, es gab keine Stelle an ihrem Körper die nicht schmerzte. Sie nahm alle Kraft zusammen und stellte sich aufrecht hin um ihre Handgelenke zu entlasten, lange würde sie das nicht aushalten. Ohne das Wasser das ihr der Orc letzte Nacht gebracht hatte wäre wohl auch das nicht möglich. Der Orc⦠Es war nicht das erste Mal das sie jemandem von seinem Volk begegnete, einmal hatte sie Fitz begleitet als er sich mit einem Spähtrupp im Grenzgebiet traf. Diese Orcs waren schon älter und von vielen Schlachten gezeichnet. Sie hatte sich gut mit einer Orcin verstanden und lange unterhalten. Der Kriegshäuptling Thrall hatte bestimmt das Männer und Frauen gleichwertig waren. Einige der älteren Männer taten sich schwer damit, aber die junge Generation akzeptierte es. Sie hatte noch lange darüber nachgedacht wie es wohl wäre einen Mann zu haben der einen als gleichwertigen Partner und nicht als Eigentum betrachtete. Daran hatte sie auch letzte Nacht denken müssen. Jetzt gingen ihr seine sanften Hände und sein besorgter Blick nicht mehr aus dem Kopf. Es war schon eine Weile her das jemand so freundlich zu ihr war. Sie war froh das er das Lager wieder heil verlassen hatte, wie gut das die feigen Männer des Generals ihren Anblick nicht ertrugen, eine halbnackte Frau anzusehen geziemte sich nicht für edle Paladine. Verfluchte Idioten, wenn sie hier rauskam wollte sie mit ihrer Rasse nichts mehr zu tun haben, vor allem nicht mit den männlichen Exemplaren. Was der Orc wohl gerade tat? Sie hatte ihn nicht mal nach seinem Namen gefragtâ¦
Ungeduldig wartete er auf den Einbruch der Nacht, dann würde er sie endlich wieder sehen. Als es endlich so weit war stand er mit klopfendem Herzen neben Arion, sie warteten bis alle auf ihren Positionen waren und begaben sich ins feindliche Lager. Wieder gelangten sie unbemerkt rein, entweder sie hatten wahnsinniges Glück oder die Paladine waren einfach nur schrecklich unachtsam. Ann hörte die leisen schritte, sie hob den Kopf. âArion!â sagte sie tonlos, sie konnte ihr Glück kaum fassen als sie ihren alten Freund auf sich zukommen sah. Und hinter ihm, ihr Herz machte einen Sprung als sie ihren Besucher von letzter Nacht erkannte. âArion, endlich!â Der Nachtelf nahm sie in die Arme und drückte sie vorsichtig an sich. âTorak,â er wandte sich an seinen Begleiter, âDu musst sie halten während ich mich um die Handschellen kümmere.â Zögerlich kam der Orc auf sie zu, legte seine starken Arme um sie und half ihr aufrecht zu stehen. Mit geübten Handgriffen öffnete Arion die Schlösser und legte die Fesseln zur Seite, Ann legte ihre Arme um den Hals des Orcs, es tat gut seine warme Haut zu spüren und ihm so nah zu sein. âIn Ordnung, wir halten uns an den Plan, bring sie zur Oase und kümmere Dich um sie.â flüsterte Arion. Ein kurzes nicken, dann hob der junge Mann Ann hoch, sie schmiegte sich eng an ihren Retter während er sie vorsichtig wegtrug. Arion wartete bis Torak und Ann in der anderen Richtung verschwunden waren, dann lief er zu Nirrti und saß auf. Er stimmte ein Kriegsgeheul an und ließ den Panther losstürmen. Die verschlafenen Menschen kamen aus ihren Zelten, Leon brüllte Befehle: âauf die Pferde, hinterher!â die arglosen Paladine sprangen ohne Rüstung und nur leicht bewaffnet auf ihre Reittiere, schließlich jagten sie nur einen einzelnen mickrigen Elfen, nicht wissend das schon hinter dem nächsten Hügel 30 schwer bewaffnete Kämpfer der Horde auf sie warteten. Arion achtete darauf das sie ihm folgten, kurz bevor er den Kriegstrupp erreichte wartete Cria und gab ihm ein Zeichen. Er lies sie aufspringen und lenkte Nirrti ins Gebüsch, keine Sekunde zu früh schon stürmten seine Verfolger an ihnen vorbei. Zusammen mit den Mitgliedern des Spähtrupps und 10 weiteren Kämpfern folgten sie den Paladinen um ihnen den Rückweg abzuschneiden. Vor ihnen ertönte Kampflärm und die ersten Menschen versuchten panisch zu flüchten. Arion zog sein Schwert und trieb den Panther in den Kampf. 2 verdutzen Männern schlug er im vorbeireiten den Kopf ab, dann sah er Leon, mitten im Getümmel, hinter ihm sprang er von Nirrtis Rücken. âLeon!â Der General schoss herum und sah die Mordlust in den Augen des Nachtelfen, der mit Schwert und Dolch bewaffnet vor ihm stand. Keinen Zweifel daran lassend wofür er gekommen war. âWas soll das, elender Verräter! Ich wusste das man Euch Elfen nicht trauen kann!â schrie er. Arion lächelte kalt. âDas ist für Ann!â und griff an. âWas hast Du mit dieser Schlampe zu tun, widerliches Spitzohr?!â âKannst Du Dir das nicht denken, alter Mann? Kein Wunder das sie mich Dir vorzog!â Leon sah ihn mit hasserfüllten Augen an âDu! Ein Spitzohr! Das wird sie mir büßen! Aber zuerst bist Du dran.â Blind vor Hass stürmte der General los, ohne auf seine Deckung zu achten. Mit einer fast beiläufigen Bewegung wich Arion Leons Breitschwert aus, schlug es mit seinem eigenem Schwert zur Seite und schlitzte dem verhassten Menschen mit seinem Dolch die Kehle auf noch bevor dieser wusste was geschah. Ein Schwall von Blut ergoss sich über ihn. Zufrieden sah er das entsetzen in Leons Gesicht als dieser zusammenbrach, eigentlich war dieser Tod viel zu schnell aber daran ließ sich jetzt nichts mehr ändern. Dann zog er sich schnell zurück um nicht dem Zorn der Grunzer zum Opfer zu fallen, er gehörte immer noch einem Volk der Allianz an und bezweifelte das sie für ihn eine Ausnahme machen würden auch wenn sie wussten das er in dieser Schlacht an ihrer Seite kämpfte. Seine Aufgabe hier war beendet, Leons Männer hatten gegen die Übermacht keine Chance und wurden einer nach dem anderen abgeschlachtet. Er rief Nirrti zu sich und sprang auf ihren Rücken. Ohne sich noch einmal umzudrehen ritt er gemächlich zur Oase.
Dort waren Ann und Torak mittlerweile angekommen. Er legte sie sanft ins Gras. Sie stöhnte vor schmerzen. Besorgt sah er sie an, âIch werde Deine Wunden erst mal reinigen müssen.â Ann nickte. Vorsichtig entfernte er die Fetzen ihrer Kleidung, dann lag sie nackt vor ihm. Einen Augenblick lang sah er sie nur an, sie war wunderschön. Wie zart und zerbrechlich sie wirkte und doch war sie so stark, er schluckte. Dann viel ihm ein das seine Lederkleidung es ihm übel nehmen würde wenn er in ihr ins Wasser steigen würde. âIch, keine Angst es ist nur, das Lederâ¦â stotterte er während er sich Auszog. Ann sagte nichts, sie beobachtete ihn nur. Schließlich stand er nur noch im Lendenschurz vor ihr, er spürte wie ihm das Blut ins Gesicht schoss und war dankbar für die Dunkelheit. Vorsichtig hob er sie ins Wasser des Teiches. Es berauschte ihn ihr so nahe zu sein, ihre zarte Haut zu spüren, aber dafür war jetzt nicht der richtige Moment. Er atmete tief durch und versuchte sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Er wusch das geronnene Blut ab, ihre Haut war überseht von unzähligen Striemen, vor allem am Rücken aber auch Arme und Beine waren nicht verschont geblieben. Viele der Wunden hatten sich entzündet. Seine Fähigkeiten würden nicht ausreichen um sie gänzlich zu heilen, aber er konnte ihre Schmerzen lindern und ihr Kraft geben. Er sprach einen Heilzauber und sah zufrieden das sich einige kleine Wunden direkt schlossen und die Entzündung zurück ging. Ann seufzte als der Schmerz nachließ. Dann brachte er sie wieder ans Ufer und begann eine Heilsalbe auf ihre verbleibenden Wunden aufzutragen und ihre verspannten Muskeln zu massieren.
Ann genoss jede seiner Berührungen, wer hätte gedacht das diese großen Hände so unendlich sanft sein können? Sie schloss die Augen, ihr Herz schlug schneller, eine wohlige wärme breitete sich in ihr aus. Sie atmete tief ein, die Luft roch nach feuchter Erde, Gras und dem Orc, eine betörende Mischung. Dieser hatte ihre Wunden versorgt und bearbeite jetzt ihre Muskeln mit festem, aber dennoch sanften Griff. Als er begann die Innenseite ihres Oberschenkel zu massieren konnte sie ein leises stöhnen nicht mehr unterdrücken, erschrocken zog er seine Hand weg und sah sie an. âHab ich Dir wehgetan?â
âNein,⦠bitte, mach weiterâ¦â seine Berührungen hatten sie mehr erregt als sie zugeben wollte. Er zögerte, aber jetzt wo er seine Konzentration verloren hatte ging sein Atem wieder schneller, sein Brustkorb hob und senkte sich deutlich, Ann wurde fast schwindelig vor Erregung. Sie richtete sich auf und schmiegte sich an ihn, sein Köper war heiß und sie spürte wie das Blut heftig in seinen Adern pulsierte. Er stöhnte als ihre Brüste seinen Körper berührten und schlang seine starken Arme um sie. Torak rang um seine Selbstbeherrschung, aber er sehnte sich danach seit er das erste Mal das Feuer in ihren Augen gesehen hatte, niemals zuvor hatte er eine Frau so sehr begehrt. âBist Du Dir sicher das Du weißt was Du da tust?â fragte er mit belegter Stimme. Ann sah im in die Augen, statt einer Antwort küsste sie ihn sanft auf den Mund.
Endlich gab er seinen Widerstand auf, er öffnete die Lippen und ihre Zunge konnte seinen Mund erkunden, seine Fangzähne waren ungewohnt, störten sie aber nicht weiter. Er zog sie fest an sich, küsste sie heftig und voller verlangen.
Seine Hand massierte ihre Brust. Ann tastete sich langsam an seinem durchtrainierten Bauch hinab bis sie ihr Ziel erreichte. Sie umschlang sein schon hartes Gemächt und erschauderte kurz angesichts seiner Größe, dann begann sie ihn zu liebkosen, während seine Finger zwischen ihre Beine glitten und den Weg in sie hinein suchten. Sanft drang er in ihre feuchte Höhle ein, Ann stöhnte, sie hatte das Gefühl vor verlangen zu brennen. Sie legte sich mit gespreizten Beinen auf den Rücken und sah dem Orc in die Augen âBitte, ich halte es nicht mehr ausâ¦â bettelte sie förmlich. Torak zögerte nicht mehr. Er beugte sich über sie und drang vorsichtig in sie ein, zuerst fürchtete sie ein wenig sein großes Glied gar nicht aufnehmen zu können, aber dann rutschte er langsam mit jedem Stoß tiefer in sie hinein, es fühlte sich unbeschreiblich gut an!
Sie umschlang ihn mit ihren Armen und Beinen, zog in fest an sich. Sie küssten sich wieder, wild und ungestüm. Immer härter stieß er zu, sie krallte sich in seinem Rücken fest und biss in seine Schulter um nicht vor Lust zu schreien. Sein Glied begann zu pulsieren und er stöhnte laut auf als er in kam, auch sie spürte wie sich ihre Muskeln zusammenzogen und zu pulsieren begannen, ein wohliges Gefühl breitete sich Wellenförmig von ihrem Lustzentrum ausgehend über ihren ganzen Körper aus, so heftig wie nie zuvor.
Erschöpft sank er auf sie nieder und küsste sie. Ann schmiegte sich an ihn, eng umschlungen schliefen sie ein.
Am anderen Ufer des Teiches stand der Nachtelf, an seinen Panther gelehnt und wachte über ihren Schlaf.

Naja, ich hoffe sie gefällt Euch trotzdem.
Vorsichtig näherte sich der Spähtrupp dem feindlichen Lager. Was wollten die Menschen hier im Brachland, mitten im Territorium der Horde? Derzeit herrschte Waffenstillstand, Torak verstand einfach nicht warum diese dummen Menschen das aufs Spiel setzten. Als Orc hatte er nichts gegen einen guten Kampf, aber der Kriegshäuptling hoffte auf Frieden und auch dem jungen Schamanen war klar das ein andauern der Auseinandersetzungen ihnen mehr schaden als nutzen würde. Sie hatten ein Dutzend Paladine gezählt, merkwürdig, normalerweise waren immer mehrere Klassen gemeinsam unterwegs, ihre Fähigkeiten ergänzten sich was im Kampf von großem Vorteil war.
Er blickte zu seinen Begleitern, Serai eine Jägerin vom Volk der Tauren, in Begleitung ihrer giftgrünen Windnatter Culebra. Cria eine Schurkin der Darkspeartrolle und Serais Bruder, dem Druiden Quiran.
Serai war es die auf die Spuren der Pferde aufmerksam wurde, die anderen hätten den Unterschied zu den Hufspuren der im Brachland beheimateten Zevras wohl kaum bemerkt. Normalerweise wären sie direkt nach Crossroads geeilt um Meldung zu machen, aber irgendetwas war merkwürdig an dieser Gruppe Ordensritter. Der Wind trug ein Gefühl des leides und Schmerzes mit sich, und am Vortag hörten sie die Schmerzensschreie einer Frau. Jetzt da sie sich näherten sahen sie in der Mitte des Lagers eine Menschenfrau die an einen Pfahl gefesselt war. Sie schien ohnmächtig, ihr langes, rotes Haar wehte im Wind.
âWas im Namen der Erdenmutter geht da vor?â schnaubte Quiran. Der Taure war sanftmütig und sah sich mehr als Heiler denn als Kämpfer, es widerstrebte ihm eine anscheinend hilflose Frau so zu sehen. âWas auch immer sie getan hat, ich will nicht an ihrer Stelle sein.â Meinte Cria mit ihrem starken Trollakzent. âIch wüsste zu gern was die sonst so âEhrenhaftenâ Ordensritter so aufgebracht hat, Torak gehört Wissen über die Bräuche der anderen Völker nicht zu den Lektionen der Schamanen?â fragte Serai. âJa, aber alles weiß ich auch nicht, wer weiß was in den Köpfen dieser Menschen vorgeht? Allein ihre Anwesenheit hier zeugt nicht von großen Verstand...â Culebra fauchte unwillig als ein älterer Mensch aus einem der Zelte trat, eine Peitsche in der Hand. Das erklärte die wohl Schmerzenschreie von Gestern. Auf sein Zeichen hin schüttete ein anderer Mann der Frau einen Eimer Wasser ins Gesicht, erschreckt schrie sie auf. Gebannt verfolgten sie die Szeneâ¦.
Ann wurde jäh aus ihrer Ohnmacht gerissen als das Wasser sie traf, sie sah sich verwirrt um. Als sie in das hasserfüllte Gesicht ihres âEhemannesâ blickte viel ihr Schlagartig wieder ein wo sie war. âNun, ich hoffe Du hattest eine angenehme Nacht, meine Liebeâ verhöhnte General Leon seine junge Frau. Ann versuchte ihm als Antwort ins Gesicht zu spucken, aber sie hatte seit 2 Tagen nichts getrunken und einfach nicht mehr genug Speichel. Stattdessen leckte sie sich die Tropfen des Wassers von den Lippen mit dem sie so unsanft geweckt worden war. âImmer noch so stur, nicht wahr? Ich werde Deinen Willen schon brechen mein Kind!â Leon lachte und ließ die Peitsche knallen, Ann zuckte zusammen, ihr Rücken, Arme und Beine waren bereits mit blutigen Striemen übersäht. Leon grinste zufrieden, er genoss ihre Angst. âWirst Du mir endlich sagen wem ich die beschädigte Ware zu verdanken habe?â Ann schnaubte, was dieser Mann sich einbildete! Die beschädigte Ware, das war sie. Vor 4 Jahren, da war sie gerade mal 14, hatte der Paladin mit dem zweifelhaften Ruf ihren Eltern viel Geld gegeben damit sie der Verlobung zustimmten. Obwohl er als Sadist bekannt war willigten sie ein, unter der Bedingung das ihr großer Bruder in den Orden aufgenommen werden würde und immerhin war Leon ein Hochdekorierter Kriegsheld also würde so auch ihr ansehen steigen. Ann hatte da nicht viel drauf gegeben, sie hatte Talent für Sprachen, zu diesem Zeitpunkt beherrschte sie bereits die der Allianzvölker fließend und hatte sich mit einem Goblinhändler angefreundet der sie heimlich in seine Sprache und denen der Völker der Horde unterrichtete. Sie hatte geplant kurz vor ihrem 18. Geburtstag zu ihm in die neutrale Stadt Booty Bay zu ziehen und den dort ansässigen Händlern ihre Dienste als Dolmetscherin anzubieten. Dort wäre sie vor ihrem viel älteren Verlobten sicher gewesen, seine erste Frau hatte sich umgebracht und Ann konnte sich gut vorstellen warum. Im Laufe des letzten Jahres tauchte er immer öfter in dem Dorf auf in dem sie lebte und warf ihr begehrliche Blicke zu, in seinen Augen war sie bereits sein Eigentum. Sie wollte ihre Jungfräulichkeit nicht an diesen Widerling verlieren, also hatte sich einem guten Freund hingegeben, wenn schon nicht aus Liebe dann sollte es wenigstens jemand sein den sie respektierte und schätze. Sie musste lächeln, es hatte einiges an Überredungskunst gekostet ihn davon zu überzeugen.
Der Peitschenhieb riss sie aus ihren Erinnerungen, es gelang ihr kaum den Schrei zu unterdrücken, er sollte nicht noch mehr Spaß daran haben. âIch habe Dich was gefragt! Ich habe Deinen Eltern nicht soviel Geld bezahlt um dann keine Jungfrau zu erhalten, sag mir endlich wen ich dafür töten muss das er mein Eigentum geschändet hat!â Ein weiterer Schlag mit der Peitsche. Ann sah hoch âmerkwürdig, ich dachte es geht Dir in erster Linie darum aus mir ein devotes Spielzeug zu machen! Du bringst es doch eh nicht, also was kümmert es Dich?â Leons Gesicht wurde zur hassverzehrten Fratze, er Schlug wie von Sinnen auf sie ein, auch noch als sie schon lange das wieder das Bewusstsein verloren hatte.
In sicherer Entfernung hatten die jungen Mitglieder des Spähtrupps sich abgewandt, sogar Cria wollte das nicht mehr mit ansehen, obwohl die Trolle gemeinhin als brutal und eiskalt galten.
âIch kann mir nicht vorstellen dass jemand so was wirklich verdient hat⦠dieser Typ wirkte als hätte er da auch noch spaß dran!â Quiran war außer sich. âWir müssen was tun!â Serai nickte, sie war selten einer Meinung mit ihrem Bruder, aber diesmal musste sie ihm Recht geben. âIhr seit verrückt. Ich riskiere nicht mein leben für Menschenfrau!â Cria schüttelte energisch den Kopf. âCria hat recht, wir können es nicht allein mit 12 schwer bewaffneten Paladinen aufnehmen Sieh mich nicht so an Taure, das passt mir genauso wenig wie Dir.â Torak wirkte bedrückt. âAlso sitzen wir einfach hier und machen nichts?â Serai funkelte ihn an. Der Orc überlegte kurz. âNein, es gibt etwas das wir tun können. Quiran, Du wirst nach Crossroads gehen und dort Meldung machen. Immerhin sind diese Menschen in unser Territorium eingedrungen, das werden sie nicht dulden. Wir anderen halten hier die Stellung.â âUnd was wird aus ihr?â der Druide sah zum Lager. âWir können versuchen sie dann während des Tumults rauszuholen wenn die Wachen sie angreifen. Ich werde heute Nacht nachsehen wie es ihr geht.â 3 Augenpaare richteten sich auf ihn. âBist Du irre? Du bist Schamane und kein Schurke, anschleichen ist nicht wirklich Deine beste Disziplin!â erwiderte Serai. âHast Du eine bessere Idee? Cria hat deutlich gemacht das sie nichts damit zu tun haben will, außerdem braucht sie einen Heiler, keine Giftmischerin. Ein Freund mir ist Schurke, er hat mir ein paar Techniken beigebracht und die Menschen sind ziemlich nachlässig, ich werde das schon schaffen.â Sie diskutierten noch eine Weile, aber sie konnten Torak nicht umstimmen. Quiran brach bald zur Siedlung auf, er nahm für die Reise die Gestalt einer Raubkatze an um unbehelligt durchzukommen.
Serai machte sich auf etwas fürs Abendessen zu jagen, Cria und Torak errichteten ein Lager.
Den Tag über war bei den Menschen Ruhe eingekehrt, während der größten Mittagshitze waren nur die Frau und wenige Wachen zu sehen, gegen Abend wiederholte sich das grausame Schauspiel vom Vormittag. Torak bewunderte insgeheim ihren Mut, er wusste nicht was dieser wahnsinnige von ihr wollte, aber anscheinend hielt sie tapfer durch.
Im Schutz der Dunkelheit dann schlich er vorsichtig ins Lager der Menschen. Sein Herz schlug heftig, anschleichen war wirklich nicht die Spezialität eines Schamanen. Irgendwie schaffte er es unbemerkt hinein, er hatte das Gefühl die Paladine mieden ihren Anblick. Langsam näherte er sich ihr, sie war vor Erschöpfung eingeschlafen, er hatte nicht gesehen das sie Essen oder trinken erhalten hatte, das hielt nicht einmal ein Orc lange durch geschweige denn eine vergleichsweise schwache Menschenfrau. Ihre Handgelenke waren blutig von den Handschellen an denen sie mit ihrem vollen Gewicht hing und ihr ganzer Körper mit ebenfalls blutigen Striemen überdeckt. Das Hemd hing in Fetzen von ihrem Leib. Er stand etwas unschlüssig vor ihr, was wenn sie schrie? Er legte vorsichtig eine Hand auf ihren Mund und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. Erschreckt öffnete sie ihre Augen und sah ihn an. Er deutete ihr an ruhig zu bleiben, sie nickte kurz. Er nahm die Hand von ihrem Mund und zu seiner Überraschung sprach sie ihn in seiner Sprache an: âWas tust Du hier? Das ist viel zu gefährlich, verschwinde!â Torak wusste nicht was ihn mehr erstaunte, ihr Mut oder das sie seine Sprache beherrschte. Wortlos hielt er ihr erstmal den Wasserschlauch hin und sie trank gierig. âWie kommt es das Du â¦â Sie schüttelte den Kopf âSei ruhig, sie hören Dich noch.â âAberâ¦â âIch bin Dir dankbar dass Du mir helfen willst, aber es nützt nichts Dich hier in Gefahr zu bringen. Bitte, geh nach Ratchet und richte dem Werftmeister aus Du hättest Fitz Ziehtochter gefunden, er wird wissen was zu tun ist. Und jetzt geh!â Torak blickte in ihre grünen Augen, sie musste am Ende ihrer Kräfte sein, aber in ihren Augen sah er einen eisernen Willen. Er schluckte, dann flüsterte er: âDie Zeit wird knapp, in spätestens 2 Tagen werden die Wachen der Horde kommen um die Menschen aus unserem Gebiet zu vertreiben, aber ich tue mein Möglichstes.â Sie schloss die Augen und nickte. âDankeâ âLass mich noch nach Deinen Wunden sehen.â âNein, es würde ihm auffallen, bitte, Fitz ist bestimmt schon wahnsinnig vor Sorge. Ich hätte schon vor Tagen bei ihm eintreffen sollen.â Der Orc seufzte, dann ging er.
Er schaffte es wieder unbemerkt aus dem Lager, als er gerade aufatmen wollte stieß er fast mit einem Säbelzahnpanther zusammen der aus der Dunkelheit auftauchte. Erschrocken riss er seine Axt hoch. âIch bin nicht hier um mit Dir zu kämpfen.â Behände sprang ein Nachtelf vom Rücken des Tieres. Er war komplett in schwarzem Leder gekleidet, seine linke Gesichtshälfte versteckte er hinter einer Ledermaske, er trug seine langen, dunkelblauen Haare offen. Sein orc war fürchterlich, aber Torak verstand ihn halbwegs. Langsam begann er sich zu fragen ob alle Allianzler jetzt seine Sprache konnten. âWie geht es Ann? Ich habe gesehen das Du bei ihr warst.â Ann⦠das war also ihr Name. âSie ist verletzt und schwach, aber sie lebt. Sie scheint einen starken Willen zu haben.â Arion bemerkte die Bewunderung die bei dem letzten Satz in der Stimme des Orcs mitschwang. âDies ist nicht der richtige Ort zum plauschen, wir sind immer noch zu dicht bei diesen Schweinen. Hast Du ein Lager in der Nähe?â Torak zögerte, sollte er den Elfen zu den anderen führen? âSie ist eine gute Freundin von mir, anscheinend willst Du ihr genauso helfen wie ich. Wir sollten die Differenzen zwischen unseren Rassen vergessen und zusammenarbeiten.â Torak war zwar nicht wirklich überzeugt, aber die Neugier überwog, der Elf würde ihm mehr über diese merkwürdige Frau erzählen können. Also deutete er ihm mit einer Kopfbewegung an ihm zu folgen und nahm in mit zu den anderen.
Serai und Cria erwarteten sie mit gezogenen Waffen, alarmiert durch Culebras wütendes Fauchen. âEr ist ein Freund, steckt Eure Waffen weg.â Sagte Torak so ruhig wie möglich. âEr ist ein Nachtelf!â Cria dachte nicht im Traum daran auch nur einen ihrer Dolche wegzustecken. Serai hingegen senkte ihre Äxte, ihr Bruder hatte Freunde unter den Elfen, die Druiden der Tauren und Nachtelfen respektierten und achteten einander. âIch bin hier um eine Freundin aus den Händen der Menschen zu befreien, nicht um gegen die Horde zu kämpfen.â Die beiden Frauen sahen sich erschrocken an, sprach der Nachtelf wirklich orc? Arion lächelte. âIch hatte eine weite Reise, lasst mich am Feuer sitzen und ausruhen, dann erzähle ich Euch alles was ihr wissen wollt.â
Einige Stunden später saßen die 3 sehr nachdenklich am Feuer, der Elf lag ein Stück abseits neben seinem Panther und schlief.
Torak dachte darüber nach was er ihnen erzählt hatte. Arion gehörte wie Cria der Klasse der Schurken an, die Maske trug er weil seine linke Körperhälfte nach einem Unfall in seiner Kindheit von Brandnarben entstellt war, die Druiden hatten seil Leben retten können, aber die Verletzungen waren zu schwer um sie restlos zu heilen. Seither war er ein ausgestoßener, er entsprach einfach nicht mehr dem âästhetischen Empfindenâ der anderen Nachtelfen. Auch die Menschen fühlten sich von ihm abgestoßen, aber ein junges Mädchen schenkte ihm ihr Vertrauen und ihre Freundschaft. Er hatte viele Stunden zugehört wie der Goblin Fitz ihr die Sprachen der Völker Kalimdors beibrachte und genug aufgeschnappt um sich zu verständigen. Jetzt hing sie im Lager ihres Ehemannes an einem Pfahl und Arion machte sich schwere Vorwürfe weil er nicht rechtzeitig da war um sie vor diesem Schicksal zu bewahren. Anscheinend waren ihre Pläne verraten worden, eine Woche bevor sie die Reise zum Kartell der Goblins antreten wollten hatte ihr Vater sie nach Stormwind, die Hauptstadt der Menschen, verschleppt um sie gegen ihren Willen zu verheiraten. Anscheinend hatte er mehr Angst um das Gold das ihm dafür versprochen war als um das Leben seiner Tochter. Das war vor 3 Wochen, anschließend hatte General Leon umgehend das Allianzgebiet verlassen, zusammen mit seinen treuesten Paladinen und seiner jungen Frau. Ihm war durchaus bewusst das er gegen die Gesetze der Menschen verstieß, also zog er sich ins Hordeterritorium zurück, in der Hoffnung nicht bei seinem sadistischen Vorhaben gestört zu werden. Arion meinte er könnte nur raten womit sie ihn dermaßen gegen sich aufgebracht hatte, das war sogar für diesen Mann nicht mehr normal. Weiter wollte er nicht darauf eingehen.
Als Arion erwachte stand die Sonne schon hoch am Himmel. Er richtete sich auf und sah sich um. Cria saß bei den Resten des Feuers, tief in Gedanken. Keine Spur von dem Orc oder der Taurin. Er stand auf und streckte sich, die schmerzenden Narben ignorierend, morgens war es immer besonders schlimm. Die Trollfrau sah die Bewegung aus den Augenwinkeln und drehte sich zu ihm. âDu bist wach.â Stellte sie nüchtern fest. âSieht so aus.â Brummte er, irgendwo in den Satteltaschen müsste doch noch was zu essen sein? Ah ja, da war noch etwas Brot, besser als nichts. Cria lächelte, ihre Fangzähne blitzten in der Sonne, âMorgenmuffel, mh?â Er nickte nur.
âWo sind die anderen?â âTorak beobachtet das Lager der Paladine. Ich glaub er hat einen Narren an Deiner kleinen Freundin gefressen.â Sie grinste. âSerai versucht herauszufinden wann ihr Bruder mit der Verstärkung eintrifft.â Arion lehnte sich an Nirrti, der Panther schlief noch und lies sich nicht stören. Cria versuchte die Unterhaltung in Gang zu halten, sie traute dem Nachtelfen zwar immer noch nicht, aber ihr war langweilig. âDie Handschellen die Torak beschrieben hat, das müsste das neueste Modell der Venture Company sein. Glaubst Du das Du sie öffnen kannst?â Arion öffnete die Augen und lächelte. âDu hattest noch nicht viel mit diesen Goblins zu tun, oder? Alles was sie interessiert ist Geld, sie verkaufen nicht nur die Schlösser sondern auch die passenden Werkzeuge sie zu öffnen. So halten sie das Wettrüsten zwischen Dieben und bestohlenen in Gang.â Er griff in seine Tasche. âHier, der neueste Satz Dietriche. Ein Geschenk von Fitz.â âauf alles vorbereitet, mh?â âImmer.â Er döste weiter. Sie stand auf und setzte sich direkt vor ihn. âArion!â er seufzte und sah sie an, für einen Troll war sie sogar ganz hübsch, abgesehen von den Fangzähnen. âWas ist denn noch?â âIch möchte Dein Gesicht sehen.â âNein.â Er klang schroff, aber wenn Cria sich mal was in den Kopf gesetzt hatte gab sie nicht so schnell auf. âStell dich nicht so an, Trolle sind nicht so empfindlich. Ich will wissen ob Du die Wahrheit sagst.â Mühsam unterdrückte ein lächeln, sie war genauso stur wie Ann, er überlegte ob er das Spiel noch in bisschen in die Länge ziehen sollte, entschied aber dann nachzugeben so kurz nach dem aufwachen stand ihm nicht der Sinn danach. Er öffnete das Lederband und nahm zögerlich die Maske ab. Darunter kam eine großflächige Narbe zum Vorschein. Cria blickte ihn ungerührt an. Trolle fanden Narben zwar nicht anziehend wie Orcs, aber abstoßend fand sie das nun wirklich nicht. Elfen und Menschen waren wirklich Weicheier. Sie streckte die Hand aus um sein Gesicht zu berühren, Arion zuckte zurück, aber sie lies sich nicht davon abbringen. âDu pflegst sie nicht genug, sie würde weniger schmerzen wenn Du sie regelmäßig mit Heilsalbe einreiben würdest. Ich werde Torak bitten welche zu machen. Orcs kennen sich mit so was aus.â Dann stand sie auf und ließ den verdutzen Elfen einfach sitzen. Arion strich nachdenklich mit der gesunden Hand über seine linke Gesichtshälfte, dann setzte er seine Maske wieder auf folgte Cria.
Sie gingen zu Torak, der junge Orc sah genauso nachdenklich aus wie die Trollfrau vorher, sein Blick ruhte auf Ann. Als er sie kommen hörte schrak er hoch und lief rot an. Arion schmunzelte, Cria hatte Recht. Er besah sich den Orc, seine Gesichtszüge waren für orcische Maßstäbe fein, die Augen strahlten wärme aus. Viel hatte er nicht über ihn Erfahren, allem Anschein nach war er sehr Intelligent und hatte eine schnelle Auffassungsgabe. Und Mut hatte er, sich alleine in ein Lager mit 12 bewaffneten Feinden zu schleichen war eine Herausforderung der sich selbst erfahrene Schurken nur ungern stellten, geschweige denn die Mitglieder einer anderen Klasse. Die Schamanen waren die geistigen Führer der Horde, er wusste das die Geister nicht jeden annahmen und das die Prüfungen als sehr schwer galten. Ann würde ihn mögen.
âScheint ruhig zu sein.â Bemerkte er mit Blick auf das Lager. âJa, anscheinend reicht es ihm heute zuzusehen wie sie halb verdurstet unter der Sonne leidet.â Torak ballte die Faust. âHeute Nacht holen wir sie raus, nicht wahr?â fragte er, fast flehend. Cria warf Arion einen wissenden Blick zu, dieser tat als hätte er beides nicht bemerkt. âJa, ich bezweifle das sie noch viel länger durchhält. Wann kommt Eure Verstärkung?â âMorgen, wann genau wissen wir noch nicht.â erwiderte Cria. Sie saßen eine Weile schweigend da und beobachteten in Gedanken versunken die Vorgänge im Lager.
Einige Zeit später tauchte Culebra auf, dicht gefolgt von seiner Herrin. âSerai!â Torak und Arion waren gleichzeitig aufgesprungen. âWie sieht es aus?â wollte Arion wissen. Serai warf einen kurzen Blick auf Torak, als dieser nickte berichtete sie: âQuiran und die in Crossroads stationierten Grunzer (niederster Militärischer Rang der Horde) müssten morgen früh hier eintreffen. Anscheinend haben sie keine Zeit verloren.â Arion nickte: âDas wundert mich nicht, es ist eine ganz schöne Provokation hier zu Lagern.â âUnd was ist unser Plan?â Serai sah die anderen fragend an. Torak antwortete, â wir holen sie heute Nacht, Arion und ich gehen ins Lager.â Der Nachtelf wollte etwas erwidern, aber der Blick des Orcs verriet ihm das es Zwecklos war. âUnd das ist der ganze Plan, großer Anführer?â spottete Cria. Torak sah sie irritiert an, Arion beeilte sich die Situation zu entschärfen. âNein, natürlich nicht. Wir werden die Paladine in die Arme Eures Kriegstrupps locken, während Torak Ann in Sicherheit bringt.â Die anderen nickten, ja das könnte tatsächlich klappen. Der junge Orc atmete innerlich auf, er hatte wirklich nicht so weit gedacht und war froh das der ältere und erfahrenere Nachtelf sich ihnen angeschlossen hatte.
Ann stöhnte, es gab keine Stelle an ihrem Körper die nicht schmerzte. Sie nahm alle Kraft zusammen und stellte sich aufrecht hin um ihre Handgelenke zu entlasten, lange würde sie das nicht aushalten. Ohne das Wasser das ihr der Orc letzte Nacht gebracht hatte wäre wohl auch das nicht möglich. Der Orc⦠Es war nicht das erste Mal das sie jemandem von seinem Volk begegnete, einmal hatte sie Fitz begleitet als er sich mit einem Spähtrupp im Grenzgebiet traf. Diese Orcs waren schon älter und von vielen Schlachten gezeichnet. Sie hatte sich gut mit einer Orcin verstanden und lange unterhalten. Der Kriegshäuptling Thrall hatte bestimmt das Männer und Frauen gleichwertig waren. Einige der älteren Männer taten sich schwer damit, aber die junge Generation akzeptierte es. Sie hatte noch lange darüber nachgedacht wie es wohl wäre einen Mann zu haben der einen als gleichwertigen Partner und nicht als Eigentum betrachtete. Daran hatte sie auch letzte Nacht denken müssen. Jetzt gingen ihr seine sanften Hände und sein besorgter Blick nicht mehr aus dem Kopf. Es war schon eine Weile her das jemand so freundlich zu ihr war. Sie war froh das er das Lager wieder heil verlassen hatte, wie gut das die feigen Männer des Generals ihren Anblick nicht ertrugen, eine halbnackte Frau anzusehen geziemte sich nicht für edle Paladine. Verfluchte Idioten, wenn sie hier rauskam wollte sie mit ihrer Rasse nichts mehr zu tun haben, vor allem nicht mit den männlichen Exemplaren. Was der Orc wohl gerade tat? Sie hatte ihn nicht mal nach seinem Namen gefragtâ¦
Ungeduldig wartete er auf den Einbruch der Nacht, dann würde er sie endlich wieder sehen. Als es endlich so weit war stand er mit klopfendem Herzen neben Arion, sie warteten bis alle auf ihren Positionen waren und begaben sich ins feindliche Lager. Wieder gelangten sie unbemerkt rein, entweder sie hatten wahnsinniges Glück oder die Paladine waren einfach nur schrecklich unachtsam. Ann hörte die leisen schritte, sie hob den Kopf. âArion!â sagte sie tonlos, sie konnte ihr Glück kaum fassen als sie ihren alten Freund auf sich zukommen sah. Und hinter ihm, ihr Herz machte einen Sprung als sie ihren Besucher von letzter Nacht erkannte. âArion, endlich!â Der Nachtelf nahm sie in die Arme und drückte sie vorsichtig an sich. âTorak,â er wandte sich an seinen Begleiter, âDu musst sie halten während ich mich um die Handschellen kümmere.â Zögerlich kam der Orc auf sie zu, legte seine starken Arme um sie und half ihr aufrecht zu stehen. Mit geübten Handgriffen öffnete Arion die Schlösser und legte die Fesseln zur Seite, Ann legte ihre Arme um den Hals des Orcs, es tat gut seine warme Haut zu spüren und ihm so nah zu sein. âIn Ordnung, wir halten uns an den Plan, bring sie zur Oase und kümmere Dich um sie.â flüsterte Arion. Ein kurzes nicken, dann hob der junge Mann Ann hoch, sie schmiegte sich eng an ihren Retter während er sie vorsichtig wegtrug. Arion wartete bis Torak und Ann in der anderen Richtung verschwunden waren, dann lief er zu Nirrti und saß auf. Er stimmte ein Kriegsgeheul an und ließ den Panther losstürmen. Die verschlafenen Menschen kamen aus ihren Zelten, Leon brüllte Befehle: âauf die Pferde, hinterher!â die arglosen Paladine sprangen ohne Rüstung und nur leicht bewaffnet auf ihre Reittiere, schließlich jagten sie nur einen einzelnen mickrigen Elfen, nicht wissend das schon hinter dem nächsten Hügel 30 schwer bewaffnete Kämpfer der Horde auf sie warteten. Arion achtete darauf das sie ihm folgten, kurz bevor er den Kriegstrupp erreichte wartete Cria und gab ihm ein Zeichen. Er lies sie aufspringen und lenkte Nirrti ins Gebüsch, keine Sekunde zu früh schon stürmten seine Verfolger an ihnen vorbei. Zusammen mit den Mitgliedern des Spähtrupps und 10 weiteren Kämpfern folgten sie den Paladinen um ihnen den Rückweg abzuschneiden. Vor ihnen ertönte Kampflärm und die ersten Menschen versuchten panisch zu flüchten. Arion zog sein Schwert und trieb den Panther in den Kampf. 2 verdutzen Männern schlug er im vorbeireiten den Kopf ab, dann sah er Leon, mitten im Getümmel, hinter ihm sprang er von Nirrtis Rücken. âLeon!â Der General schoss herum und sah die Mordlust in den Augen des Nachtelfen, der mit Schwert und Dolch bewaffnet vor ihm stand. Keinen Zweifel daran lassend wofür er gekommen war. âWas soll das, elender Verräter! Ich wusste das man Euch Elfen nicht trauen kann!â schrie er. Arion lächelte kalt. âDas ist für Ann!â und griff an. âWas hast Du mit dieser Schlampe zu tun, widerliches Spitzohr?!â âKannst Du Dir das nicht denken, alter Mann? Kein Wunder das sie mich Dir vorzog!â Leon sah ihn mit hasserfüllten Augen an âDu! Ein Spitzohr! Das wird sie mir büßen! Aber zuerst bist Du dran.â Blind vor Hass stürmte der General los, ohne auf seine Deckung zu achten. Mit einer fast beiläufigen Bewegung wich Arion Leons Breitschwert aus, schlug es mit seinem eigenem Schwert zur Seite und schlitzte dem verhassten Menschen mit seinem Dolch die Kehle auf noch bevor dieser wusste was geschah. Ein Schwall von Blut ergoss sich über ihn. Zufrieden sah er das entsetzen in Leons Gesicht als dieser zusammenbrach, eigentlich war dieser Tod viel zu schnell aber daran ließ sich jetzt nichts mehr ändern. Dann zog er sich schnell zurück um nicht dem Zorn der Grunzer zum Opfer zu fallen, er gehörte immer noch einem Volk der Allianz an und bezweifelte das sie für ihn eine Ausnahme machen würden auch wenn sie wussten das er in dieser Schlacht an ihrer Seite kämpfte. Seine Aufgabe hier war beendet, Leons Männer hatten gegen die Übermacht keine Chance und wurden einer nach dem anderen abgeschlachtet. Er rief Nirrti zu sich und sprang auf ihren Rücken. Ohne sich noch einmal umzudrehen ritt er gemächlich zur Oase.
Dort waren Ann und Torak mittlerweile angekommen. Er legte sie sanft ins Gras. Sie stöhnte vor schmerzen. Besorgt sah er sie an, âIch werde Deine Wunden erst mal reinigen müssen.â Ann nickte. Vorsichtig entfernte er die Fetzen ihrer Kleidung, dann lag sie nackt vor ihm. Einen Augenblick lang sah er sie nur an, sie war wunderschön. Wie zart und zerbrechlich sie wirkte und doch war sie so stark, er schluckte. Dann viel ihm ein das seine Lederkleidung es ihm übel nehmen würde wenn er in ihr ins Wasser steigen würde. âIch, keine Angst es ist nur, das Lederâ¦â stotterte er während er sich Auszog. Ann sagte nichts, sie beobachtete ihn nur. Schließlich stand er nur noch im Lendenschurz vor ihr, er spürte wie ihm das Blut ins Gesicht schoss und war dankbar für die Dunkelheit. Vorsichtig hob er sie ins Wasser des Teiches. Es berauschte ihn ihr so nahe zu sein, ihre zarte Haut zu spüren, aber dafür war jetzt nicht der richtige Moment. Er atmete tief durch und versuchte sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Er wusch das geronnene Blut ab, ihre Haut war überseht von unzähligen Striemen, vor allem am Rücken aber auch Arme und Beine waren nicht verschont geblieben. Viele der Wunden hatten sich entzündet. Seine Fähigkeiten würden nicht ausreichen um sie gänzlich zu heilen, aber er konnte ihre Schmerzen lindern und ihr Kraft geben. Er sprach einen Heilzauber und sah zufrieden das sich einige kleine Wunden direkt schlossen und die Entzündung zurück ging. Ann seufzte als der Schmerz nachließ. Dann brachte er sie wieder ans Ufer und begann eine Heilsalbe auf ihre verbleibenden Wunden aufzutragen und ihre verspannten Muskeln zu massieren.
Ann genoss jede seiner Berührungen, wer hätte gedacht das diese großen Hände so unendlich sanft sein können? Sie schloss die Augen, ihr Herz schlug schneller, eine wohlige wärme breitete sich in ihr aus. Sie atmete tief ein, die Luft roch nach feuchter Erde, Gras und dem Orc, eine betörende Mischung. Dieser hatte ihre Wunden versorgt und bearbeite jetzt ihre Muskeln mit festem, aber dennoch sanften Griff. Als er begann die Innenseite ihres Oberschenkel zu massieren konnte sie ein leises stöhnen nicht mehr unterdrücken, erschrocken zog er seine Hand weg und sah sie an. âHab ich Dir wehgetan?â
âNein,⦠bitte, mach weiterâ¦â seine Berührungen hatten sie mehr erregt als sie zugeben wollte. Er zögerte, aber jetzt wo er seine Konzentration verloren hatte ging sein Atem wieder schneller, sein Brustkorb hob und senkte sich deutlich, Ann wurde fast schwindelig vor Erregung. Sie richtete sich auf und schmiegte sich an ihn, sein Köper war heiß und sie spürte wie das Blut heftig in seinen Adern pulsierte. Er stöhnte als ihre Brüste seinen Körper berührten und schlang seine starken Arme um sie. Torak rang um seine Selbstbeherrschung, aber er sehnte sich danach seit er das erste Mal das Feuer in ihren Augen gesehen hatte, niemals zuvor hatte er eine Frau so sehr begehrt. âBist Du Dir sicher das Du weißt was Du da tust?â fragte er mit belegter Stimme. Ann sah im in die Augen, statt einer Antwort küsste sie ihn sanft auf den Mund.
Endlich gab er seinen Widerstand auf, er öffnete die Lippen und ihre Zunge konnte seinen Mund erkunden, seine Fangzähne waren ungewohnt, störten sie aber nicht weiter. Er zog sie fest an sich, küsste sie heftig und voller verlangen.
Seine Hand massierte ihre Brust. Ann tastete sich langsam an seinem durchtrainierten Bauch hinab bis sie ihr Ziel erreichte. Sie umschlang sein schon hartes Gemächt und erschauderte kurz angesichts seiner Größe, dann begann sie ihn zu liebkosen, während seine Finger zwischen ihre Beine glitten und den Weg in sie hinein suchten. Sanft drang er in ihre feuchte Höhle ein, Ann stöhnte, sie hatte das Gefühl vor verlangen zu brennen. Sie legte sich mit gespreizten Beinen auf den Rücken und sah dem Orc in die Augen âBitte, ich halte es nicht mehr ausâ¦â bettelte sie förmlich. Torak zögerte nicht mehr. Er beugte sich über sie und drang vorsichtig in sie ein, zuerst fürchtete sie ein wenig sein großes Glied gar nicht aufnehmen zu können, aber dann rutschte er langsam mit jedem Stoß tiefer in sie hinein, es fühlte sich unbeschreiblich gut an!
Sie umschlang ihn mit ihren Armen und Beinen, zog in fest an sich. Sie küssten sich wieder, wild und ungestüm. Immer härter stieß er zu, sie krallte sich in seinem Rücken fest und biss in seine Schulter um nicht vor Lust zu schreien. Sein Glied begann zu pulsieren und er stöhnte laut auf als er in kam, auch sie spürte wie sich ihre Muskeln zusammenzogen und zu pulsieren begannen, ein wohliges Gefühl breitete sich Wellenförmig von ihrem Lustzentrum ausgehend über ihren ganzen Körper aus, so heftig wie nie zuvor.
Erschöpft sank er auf sie nieder und küsste sie. Ann schmiegte sich an ihn, eng umschlungen schliefen sie ein.
Am anderen Ufer des Teiches stand der Nachtelf, an seinen Panther gelehnt und wachte über ihren Schlaf.