Vorwort:
1. Da ich nicht weiss ob der Artikel gelöscht wird wenn ich hier ne Firma namentlich anprangere (obwohl das mein gutes Recht ist = Meinungsfreiheit), werde ich es vorerst sein lassen bis ich von einem Admin grünes Licht bekomme den Namen der Firma zu nennen. Daher werde ich vorläufig nur den Standort der Firma beschreiben.
2. Ich will hier niemanden mit dem Thema auf die Nerven gehen aber für mich ist diese Geschichte schon durchaus belastend und da ich ausser meiner Familie niemanden habe will ich mir das das Thema gern hier noch mal von der Seele reden.
Also das ich schon immer vor hatte von Berlin nach Thürigen zu ziehen hatte ich ja glaube ich in dem ein oder anderem Thread mal erwähnt und nun ist es mir letzten Endes auch gelungen. Am 31. August diesen Jahres bin ich Schlussendlich von Berlin nach Thüringen in ein kleines Dorf nahe Sömmerda / Kölleda gezogen und wohne nun vorübergehnd bei meinen Eltern bis ich ne eigene Bude habe.
Nun, kommen wir zum eigentlichen Thema:
Da ich hier vor Ort auch nen neuen Arbeitsplatz benötigte um wieder auf eigenen Beinen stehen zu können habe ich dies auch schnellstmöglich in Angriff genommen. Erstaunlicher Weise fand ich bereits nach wenigen Wochen relativ schnell einen neuen Arbeitsplatz - und zwar in einer Zeitarbeitsfirma. Obwohl es nicht gerade das war was ich tun wollte, war ich zunächst sehr froh über die neue Arbeitsstelle, da es immer noch besser ist als sich mit dem Jobcenter rum zu plagen.
Es ging genau genommen um eine Stelle als Lagerist. Im Vorstellungsgespräch hatte man mir auf die Frage hin ob ich auch Nachtschicht arbeiten müssen mit nein geantwortet und lediglich darauf hin gewiesen das maxmimal bis 23:00 Uhr gearbeitet werden würden - in der Spätschicht. Ebenfalls war die Rede von einer 35 Stunden Woche.
Kommen wir zum springenden Punkt:
Um die Firma um die es eigentlich geht obwohl mein eigentlich Arbeitgeber, auch nicht viel besser war / ist.
Ich wurde als zusammen mit 5 anderen jeden morgen via Auto abgeholt. Das bedeutete um ca. 2:30 Uhr mitten in der Nacht aufstehen um dann um 5:00 Uhr morgens in Hörselgau bei Gotha zu sein. Dort gibt es ein großes Logistikzentrum (blauer Block) den man von der Autobahn aus direkt im vorbei fahren sehen kann.
Die Aufgabe um die es dort ging war an sich gesehen simpel und einfach wenn man erst mal alles gelernt und verinnerlicht hatte. Warenkommisionierung: Das bedeutet: Waren mit nem Scanner (MDE Gerät) einscanner auf einen Rack packen um zum Fließband bringen. Wie gesagt an sich nix schlimmes. Ein relativ einfache Arbeit wenn man erstmal drinn ist.
Worum es mir geht sind in erster Linie die Arbeitsbedingungen:
Diese folgende Dinge wurden auch in einer Betriebsratsversammlung an der wir teilnahmen kritisiert.
1. Arbeit im Schichtsystem.
Wie schon geschrieben hieß es im Vorstellungsgespräch keine Nachtschicht. Nach einer Woche hatte sich aber rum gesprochen das jenes Unternehmen ca. ab Dezember auch eine "richtige" Nachtschicht in Planung hatte.
Ausserdem ist es nur "Offiziell" eine 35 Stunden Woche. Tatsächlich werden 40 Stunden oder mehr gearbeitet und diese werden nur teilweise bezahlt. Ein Großteil der Überstunden lassen Sie die Leute nähmlich einfach abbummeln.
2. Lohndumping
Fast alle Mitarbeiter dort wurden für 7,50 € angestellt was den Mindestlohn darstellt. Im Westen hingegen gibt es 9,50 € und z.T. wohl auch schon 10,50 €.
Da stellt man ich doch irgendwo schon die Frage: Wann wird man in diesem Staat endlich mit dieser 2. Klassen Gesellschaft aufhören ? Nach eigener Aussage dauere es wohl noch mindestens 2 Jahre bis sich die Löhne auf Westniveau angleichen würden.
Mitarbeiterüberwachung
Die Mitarbeiter werden nicht nur durch Kameras überwacht, sondern auch über einen "Log In Chip"
bzw. "Zugangschip" kontrolliert. Wer also auch nur 1 Minute zu spät kommt oder seine Pause leicht überzieht hat ganz schlechte Karten. Da ich nur kurz im Unternehmen war (bin wieder raus) weiss ich nich was noch alle überwacht wurde, aber das waren garantiert nicht die einzigen Punkte.
Mitarbeiter werden unter Druck gesetzt:
Das Unternehmen benötigt ständig neue Mitarbeiter weil dauernd Leute gekündigt werden. Wieso ? Weil von den Leuten die komissionieren eine Mindeststückzahl erwartet wird die zu schaffen ist. Wer das nicht kann, kann gleich in der Probezeit wieder gehen - da kennen die nix.
Ausländeranteil im Betrieb:
Mindestens 50% der Mitarbeiter waren Polen, Litauer und Armenier. Wenn man als neu Angestellter ne Frage hat kann man ne Weile suchen bis man nen deutschen findet wenn man Pech hat. Einzig und allein die Vorarbeiter oder die Leute die die Fließbänder überwachen waren deutschsprachig, oder man war halt in der Schicht eingeteilt wo übewiegend deutsche drinn waren.
Also in der Betriebsratsversammlung wurde wortwörtlich bsp. folgendes gesagt:
"Kein Anderer Betrieb - (Betonung) - nicht einmal Hermes" behandelt seine Mitarbeiter so schlecht wieder dieser. Die Anzahl der Mitarbeiter die freiwillig kündigen ist deutlich höher als die, die vom Betrieb gekündigt werden - und das will was heissen."
Nun ich bin ganz ehrlich. Ich hatte nach 2. Wochenprobezeit die Nase gestriche voll. Ich habe mich nicht sonderlich angestrengt und habe nur soviel gemacht wie ich konnte. Zum Glück haben Sie mich nach nach sehr kurzer Zeit wieder entlassen. Ich bin kein fauler Mensch der lieber daheim ist, aber das ich dort raus bin, da bin ich froh und dankbar drüber.
Mir wurde hier im Forum schon 1. Mal angekreidet das ich immer auf dem Thema Sozialismus rum reite, aber nun meine Frage:
"Ist das wirklich ernsthaft die Gesellschaf in der ihr leben wollt ???"
Wollt ihr Lohndumping ? Wollt ihr Zeitarbeitsfirmen / Firmen nicht gewillt sind mehr als den Mindestlohn zu zaheln ? Wollt ihr für einen Arbeitgeber arbeiten der seine Mitarbeiter überwacht und unter Druck setzt ?
"Kapitalismus ist die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen" Das hat schon Karl Marx gesagt. Für so eine Firma wollte ich nie arbeiten. Und alles was ich dort erlebt habe - insbesondere das was bei der Betriebsratsversammlung gesagt wurde - hat mir in der Seele weh getan.
Ja, die DDR war icht Korrekt und es mangelt an vielem und Sie war natürlich ein Überwachungsstaat, aber sowas hätte es in diesem System nicht gegeben. Ich bin nicht für die Mauer und ich will auch nicht alles schön reden, aber sowas hätte es im Sozialismus nicht gegeben.
1. Da ich nicht weiss ob der Artikel gelöscht wird wenn ich hier ne Firma namentlich anprangere (obwohl das mein gutes Recht ist = Meinungsfreiheit), werde ich es vorerst sein lassen bis ich von einem Admin grünes Licht bekomme den Namen der Firma zu nennen. Daher werde ich vorläufig nur den Standort der Firma beschreiben.
2. Ich will hier niemanden mit dem Thema auf die Nerven gehen aber für mich ist diese Geschichte schon durchaus belastend und da ich ausser meiner Familie niemanden habe will ich mir das das Thema gern hier noch mal von der Seele reden.
Also das ich schon immer vor hatte von Berlin nach Thürigen zu ziehen hatte ich ja glaube ich in dem ein oder anderem Thread mal erwähnt und nun ist es mir letzten Endes auch gelungen. Am 31. August diesen Jahres bin ich Schlussendlich von Berlin nach Thüringen in ein kleines Dorf nahe Sömmerda / Kölleda gezogen und wohne nun vorübergehnd bei meinen Eltern bis ich ne eigene Bude habe.
Nun, kommen wir zum eigentlichen Thema:
Da ich hier vor Ort auch nen neuen Arbeitsplatz benötigte um wieder auf eigenen Beinen stehen zu können habe ich dies auch schnellstmöglich in Angriff genommen. Erstaunlicher Weise fand ich bereits nach wenigen Wochen relativ schnell einen neuen Arbeitsplatz - und zwar in einer Zeitarbeitsfirma. Obwohl es nicht gerade das war was ich tun wollte, war ich zunächst sehr froh über die neue Arbeitsstelle, da es immer noch besser ist als sich mit dem Jobcenter rum zu plagen.
Es ging genau genommen um eine Stelle als Lagerist. Im Vorstellungsgespräch hatte man mir auf die Frage hin ob ich auch Nachtschicht arbeiten müssen mit nein geantwortet und lediglich darauf hin gewiesen das maxmimal bis 23:00 Uhr gearbeitet werden würden - in der Spätschicht. Ebenfalls war die Rede von einer 35 Stunden Woche.
Kommen wir zum springenden Punkt:
Um die Firma um die es eigentlich geht obwohl mein eigentlich Arbeitgeber, auch nicht viel besser war / ist.
Ich wurde als zusammen mit 5 anderen jeden morgen via Auto abgeholt. Das bedeutete um ca. 2:30 Uhr mitten in der Nacht aufstehen um dann um 5:00 Uhr morgens in Hörselgau bei Gotha zu sein. Dort gibt es ein großes Logistikzentrum (blauer Block) den man von der Autobahn aus direkt im vorbei fahren sehen kann.
Die Aufgabe um die es dort ging war an sich gesehen simpel und einfach wenn man erst mal alles gelernt und verinnerlicht hatte. Warenkommisionierung: Das bedeutet: Waren mit nem Scanner (MDE Gerät) einscanner auf einen Rack packen um zum Fließband bringen. Wie gesagt an sich nix schlimmes. Ein relativ einfache Arbeit wenn man erstmal drinn ist.
Worum es mir geht sind in erster Linie die Arbeitsbedingungen:
Diese folgende Dinge wurden auch in einer Betriebsratsversammlung an der wir teilnahmen kritisiert.
1. Arbeit im Schichtsystem.
Wie schon geschrieben hieß es im Vorstellungsgespräch keine Nachtschicht. Nach einer Woche hatte sich aber rum gesprochen das jenes Unternehmen ca. ab Dezember auch eine "richtige" Nachtschicht in Planung hatte.
Ausserdem ist es nur "Offiziell" eine 35 Stunden Woche. Tatsächlich werden 40 Stunden oder mehr gearbeitet und diese werden nur teilweise bezahlt. Ein Großteil der Überstunden lassen Sie die Leute nähmlich einfach abbummeln.
2. Lohndumping
Fast alle Mitarbeiter dort wurden für 7,50 € angestellt was den Mindestlohn darstellt. Im Westen hingegen gibt es 9,50 € und z.T. wohl auch schon 10,50 €.
Da stellt man ich doch irgendwo schon die Frage: Wann wird man in diesem Staat endlich mit dieser 2. Klassen Gesellschaft aufhören ? Nach eigener Aussage dauere es wohl noch mindestens 2 Jahre bis sich die Löhne auf Westniveau angleichen würden.
Mitarbeiterüberwachung
Die Mitarbeiter werden nicht nur durch Kameras überwacht, sondern auch über einen "Log In Chip"
bzw. "Zugangschip" kontrolliert. Wer also auch nur 1 Minute zu spät kommt oder seine Pause leicht überzieht hat ganz schlechte Karten. Da ich nur kurz im Unternehmen war (bin wieder raus) weiss ich nich was noch alle überwacht wurde, aber das waren garantiert nicht die einzigen Punkte.
Mitarbeiter werden unter Druck gesetzt:
Das Unternehmen benötigt ständig neue Mitarbeiter weil dauernd Leute gekündigt werden. Wieso ? Weil von den Leuten die komissionieren eine Mindeststückzahl erwartet wird die zu schaffen ist. Wer das nicht kann, kann gleich in der Probezeit wieder gehen - da kennen die nix.
Ausländeranteil im Betrieb:
Mindestens 50% der Mitarbeiter waren Polen, Litauer und Armenier. Wenn man als neu Angestellter ne Frage hat kann man ne Weile suchen bis man nen deutschen findet wenn man Pech hat. Einzig und allein die Vorarbeiter oder die Leute die die Fließbänder überwachen waren deutschsprachig, oder man war halt in der Schicht eingeteilt wo übewiegend deutsche drinn waren.
Also in der Betriebsratsversammlung wurde wortwörtlich bsp. folgendes gesagt:
"Kein Anderer Betrieb - (Betonung) - nicht einmal Hermes" behandelt seine Mitarbeiter so schlecht wieder dieser. Die Anzahl der Mitarbeiter die freiwillig kündigen ist deutlich höher als die, die vom Betrieb gekündigt werden - und das will was heissen."
Nun ich bin ganz ehrlich. Ich hatte nach 2. Wochenprobezeit die Nase gestriche voll. Ich habe mich nicht sonderlich angestrengt und habe nur soviel gemacht wie ich konnte. Zum Glück haben Sie mich nach nach sehr kurzer Zeit wieder entlassen. Ich bin kein fauler Mensch der lieber daheim ist, aber das ich dort raus bin, da bin ich froh und dankbar drüber.
Mir wurde hier im Forum schon 1. Mal angekreidet das ich immer auf dem Thema Sozialismus rum reite, aber nun meine Frage:
"Ist das wirklich ernsthaft die Gesellschaf in der ihr leben wollt ???"
Wollt ihr Lohndumping ? Wollt ihr Zeitarbeitsfirmen / Firmen nicht gewillt sind mehr als den Mindestlohn zu zaheln ? Wollt ihr für einen Arbeitgeber arbeiten der seine Mitarbeiter überwacht und unter Druck setzt ?
"Kapitalismus ist die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen" Das hat schon Karl Marx gesagt. Für so eine Firma wollte ich nie arbeiten. Und alles was ich dort erlebt habe - insbesondere das was bei der Betriebsratsversammlung gesagt wurde - hat mir in der Seele weh getan.
Ja, die DDR war icht Korrekt und es mangelt an vielem und Sie war natürlich ein Überwachungsstaat, aber sowas hätte es in diesem System nicht gegeben. Ich bin nicht für die Mauer und ich will auch nicht alles schön reden, aber sowas hätte es im Sozialismus nicht gegeben.
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