@Filp
... Natürlich kann man das auch anders regeln, eine Verteilung vorher ist gar kein Problem, so ein Asylverfahren kann hier genauso durchlaufen werden wie in den "Erstkontaktländern".
Nein. Es ist eben schon ein Problem wenn die Leute unregistriert und ohne Überprüfung in "Wunschländer" einreisen und dort Asyl stellen. Es ist nicht nur vom Prinzip her falsch, sondern ist auch ein gigantisches Sicherheitsrisiko. Ich muss weder Terror-, Kriminal- noch Seuchenschutzexperte sein, um zu sehen dass es hier erhebliche Mängel gibt, die einige scheinbar nicht sehen wollen.
...
Und der "Westen" nicht? Die verschiedensten Oppositions- und Rebellengruppen wurden doch nicht nur von der Türkei unterstützt. Dazu noch die Russen, die parallel dazu das Regime Assad unterstützen.
Ist jetzt nur meine persönliche Meinung: Ein stabiles Land, ist immer besser als ein Krisenherd, auch wenn der Machthaber vielleicht etwas unangenehm ist. Assad war, im Vergleich zum IS, sicherlich das kleinere Übel. Wir brauchen uns nichts vormachen, was nach Assad kommt, kann nix werden. IS? Hoffentlich nicht! Der Rest? Stelle ich mir aus praktischen Gründen schwierig vor. Das hat auch der Russe erkannt. Jetzt, da die Lage völlig außer Kontrolle ist, beginnen die Russen damit, die alte Regierung zu unterstützen. Macht auch irgendwo Sinn, denn das ist der Weg, der am schnellsten wieder für geordnete Verhältnisse sorgt. Sicherheitspolitisch, macht Russland also alles richtig.
Was alle anderen betrifft: den Kurden hat man Waffen gegeben, damit sie gegen den IS kämpfen können. Die Türkei bekämpft scheinbar lieber die Kurden, als den IS. Hier ist meiner Meinung nach der Schwerpunkt falsch gesetzt, weswegen ich der Türkei auch eine dicke Mitschuld gebe. Jede Menge westlichen Länder haben, wie ich bereits erwähnte, in ihrer Euphorie, einfach mal jedem Depp der gegen Assad war, Unterstützung angeboten. Das dabei die Falschen sein können, hat man in Kauf genommen. Wer das verbockt hat, wissen wir. Deutschland war es aber nicht.
Wie gesagt es gibt erstmal keine "unechten" Flüchtlinge
Doch, gibt es. Es besteht ein Unterschied zwischen einem "Kriegsflüchtling" oder einem "Politisch Verfolgten". Für diese Menschen gibt es das Asylrecht, nicht für Illegale Einwanderer. Und diese Personengruppe macht ein erheblichen Anteil derer aus, die momentan, vor allem nach Deutschland, strömen.
Wer nur Hilft wenn es einem selbst nutzt ist nicht wirklich Hilfreich oder? Warum muss man also unbedingt einen Eigennutzen haben wenn man hilft?
Die Frage müsste man nicht stellen, wenn wir nur denen helfen, für die das Asylrecht tatsächlich gilt.
@Holznase
Bin "ihr" auch ich ? Wenn ja, schreibe ich mal was dazu. Der Hauptgrund für mich ist, das der Threadtitel das hergibt. Es ging ja um die Frage der Flüchtlinge in Deutschland.
Ferner, auch wenn sich hier alles allmählich mehrfach wiederholt, Filp hat es zuletzt gerade erst erwähnt, hat Deutschland einen großen Anteil daran, das Menschen überhaupt fliehen müssen. Das ist eine Frage der Verantwortung. Oder meinst Du nicht ?
Ich sehe das völlig anders, vor allem in Bezug auf Deutschland. Warum und weshalb habe ich schon geschrieben. Ich lasse mich nicht moralisch dafür in Haft nehmen.
Abgesehen davon stimmt es aber natürlich auch, das Europa eigentlich in der Lage sein sollte, etwas vernünftiger und besser zusammen zu arbeiten. Und es stimmt natürlich, das, wenn man nach der Verantwortung geht, die USA alle aufnehmen sollten. Aber die halten sich da ja schön raus. Und Europa lässt die sich ja auch schön raushalten.
Da sind wir einer Meinung.
Ähhhh... nichts. Ich verstehe die Frage nichts so wirklich.
Genau. Wir haben außer Probleme nichts davon, Menschen aufzunehmen, deren Hintergründe, Einstellungen, Qualifikation die wir nicht kennen oder auch unseren Werten, zuwieder laufen.
Dass es ein rein deutsches Problem ist sehe ich überhaupt nicht so, ich finde es sogar absolut erbärmlich, dass sich Großbritannien so widerlich gegen Flüchtlinge stellt und Experten dort tatsächlich der Meinung sind, ganz England halte uns für einen emotionsgesteuerten Hippie-Start.
Betrachtet man die Berichterstattung vieler Leitmedien, habe ich den selben Eindruck. So weit hergeholt ist das nicht.
...Und über Ungarn brauchen wir gar nicht reden. Wobei denen immerhin zugute gehalten werden muss, dass deren Bildung wesentlich schlechter ist als unsere (weshalb die Bevölkerung dort viel mehr Ressentiments ggü. fremden Kulturen aufweist als unsere), ebenso deren Infrastruktur und deren finanzielle Mittel.
Tust du den Ungarn nicht etwas unrecht, wenn du sie indirekt als rückständiges Volk bezeichnest. Deren Bedenken sind durchaus gerechtfertigt und ich für meinen Teil bin nicht der Meinung, das Multikulti immer gut für ein Land ist.
EU-weite, gleiche Asylregelungen und Bedingungen, würden uns allen viel Arbeit und Ärger abnehmen.
Nein, das ist eher falsch. Die syrische Unterschicht hätte in den seltensten Fällen die Möglichkeiten, sich den sehr teuren (bekanntermaßen 5.000 bis 10.000$) Fluchtweg nach Europa zu finanzieren. Daher sind v.a. Kriegsflüchtlinge häufig der Mittel- z.T. sogar der Oberschicht zuzuordnen, es gibt auch einige Studenten unter ihnen. Armutsflüchtlinge aus den Balkanstaaten entsprechen hingegen eher der Schicht der Geringverdiener ihres Landes (oder sind arbeitslos).
Ob ihre Ausbildung deutschen Standards gerecht würde, müsste man halt erst ermitteln, indem man dies von einem entsprechenden Arbeitgeber überprüfen ließe. Da Flüchtlinge aus... Gründen aber höchstens 1€-Jobs annehmen dürfen, um ihr Taschengeld ein bisschen aufzubessern, ist das aktuell aber eh keine Frage (zumindest bis sie die Aufenthaltsgenehmigung erhalten - was bei der aktuellen Überforderung der entsprechenden Behörden frühestens nach Monaten der Fall ist).
Von wo willst du wissen, ob die tatsächlich 5000-10000€ für den Weg aufbringen konnten/mussten? Der Wert wurde einfach mal in der Presse genannt und genau wissen, kann das niemand. Genauso wenig wissen wir, abgesehen von den Illegalen Einwanderern aus dem Balkan bei denen es offensichtlich ist, wer überhaupt alles aus Syrien kommt. Wir wissen nichts! Das sind lediglich Vermutungen.
... Wir gleichen damit zumindest unsere demografische Vase ein bisschen aus, sorgen also für Bevölkerungszuwachs. Demografen freuen sich über die Flüchtlingswelle übrigens wie die Wutz. Dass ein großer Teil der Leute U35 ist, spielt uns extrem in die Karten. Es müsste jetzt nur noch dafür gesorgt werden, dass diese Leute vernünftig integriert, am besten sogar inkludiert werden und dies nicht den Salafisten überlassen wird, die bereits jetzt an den Bahnhöfen ....
Hier sprechen wir aber von einer kontrollierten, unserem Bedarf angepassten Zuwanderung.
Möchte ich einen schlechten, Demografischen Wandel abfangen, muss das zu unserem Gunsten geplant und durchdacht sein. Was momentan läuft, bringt uns außer extremen Problemen überhaupt nichts. Schön das du das ganze hier optimistisch betrachtest, aber gehe ich von den bisherigen Integrationskompetenzen unser Regierung und den Integrationswillen eines großen Teils derer aus, die bereits hier sind, siehts düster aus.
Und zum Thema Wirtschaftsflüchtlinge muss ich noch was los werden. Ist euch eigentlich klar, wieso die Menschen in Afrika und Nahost so arm sind? Nachdem Europa gemerkt hat, dass Kolonien doch nicht so in die moderne Welt passen, haben wir diese Länder, nachdem wir Ihnen alle Ressourcen weggenommen haben, einfach wie Essensreste liegen gelassen. Bis wir gemerkt haben, dass es doch noch Ressourcen gibt: Menschen, die für uns arbeiten. Die unsere Hosen nähen, die unsere Handys bauen, unsere Bananen pflücken, unsere Metalle fördern und unsere Schuhe herstellen. 14 Stunden, sieben Tage die Woche für einen Lohn mit dem sie sich gerade so eine Unterkunft und Nahrung (kein Essen) leisten können. Und nachdem wir nicht nur im Kapitalismus leben, sondern im Kapitalismus, in dem auch diese Menschen durch das Internet über so gut wie alles informiert sind, wundert es irgendjemanden ernsthaft, dass die Leute plötzlich hier vor der Matte stehen und keine Lust mehr haben, nur noch zu schuften, während wir nur noch konsumieren?
Da Deutschland im Vergleich zu anderen Nationen über kaum Kolonien verfügte, kann ich diesem Argument nicht beipflichten. An anderer Stelle hatten wir die Diskussion schon, in wie weit man sich selbst dafür Verantworten kann. Ich tu es nicht.