Das Wahlprinzip dem Demokratie ist eigtl. ein suboptimales, weil es voraussetzt, dass der Wähler sich nach bestem Wissen und Gewissen mit dem Inhalt zu wählender Parteien/Vertreter auseinandersetzt, andernfalls repräsentiert seine Stimme womöglich nicht seine politische Position.
Dazu kommt, dass einige Parteien bei populistischen Themen extrem simple Lösungen für wahnsinnig komplexe Themen präsentieren, die analytisch betrachtet überhaupt nicht funktionieren können. Hier wird der potentielle Wähler nach einem Prinzip verführt wie es z.B. die Werbung nutzt, die dann nicht halten kann, was sie spektakulär verpricht. Oder anders formuliert: Lügen und Manipulation sind ausdrücklich erlaubt.
Der ganze Wahlprozess wird ad absurdum geführt, weil Troll-Stimmen, die Stimmen Ungebildeter, die Stimmen Manipulierter und die des besonnen, gebildeten Bürgers (derjenige, dessen Stimme neutral betrachtet den größten Aussagewert hat) letztendlich denselben Wert besitzen.
Leider gibt es keine effektive Möglichkeit, dieses Problem zu lösen, es sei denn, individuell maximal mögliche politische Bildung wäre Bürgerpflicht.
Es gibt Leute, die aufgrund dieser allgemeinen Problematik nicht wählen gehen. Und dann gibt es noch solche, die sich durch die aktuellen Parteien nicht gut genug repräsentiert fühlen. Zwei häufige Gegenargumente lauten dann a) das geringste Übel zu wählen (also die Partei, mit der sich ein solcher Bürger noch am besten identifizieren kann) oder b) selbst eine Partei zu gründen. Das sind natürlich recht schwache Gegenargumente, die zusätzlich noch davon unterstützt werden, dass es in unserem politischen System auf Bundesebene die 5%-Hürde gibt, die dafür sorgt, dass ein z.T. recht hoher Prozentsatz der Stimmen im Nichts verpufft (bspw. bei der bislang beispiellosen Wahlniederlage der FDP letzte Bundestagswahl).