würde ich lieber endlich mal wissen wollen wieso genau diese orte. Das stadion scheint ja klar wegen der medien, das konzert okay waren amerikanische bands und rock musik oder sowas das mögen diese typen nicht aber was war in den bars waren das nur zufällige opfer oder gabs dafür eigentlich auch einen gurnd.
Stadion, Konzerthallen usw. sind sehr gute weiche Ziele. Weiche Ziele = solche, die sich als Anschlagsziel eignen, weil viele Zivilisten dort sind und mit wenig Aufwand viel Schaden angerichtet werden kann. Bars und Restaurants sind eher mäßige weiche Ziele. Hier spielt jedoch der psychologische Aspekt eine Rolle: Es soll erreicht werden, dass die Bürger nicht nur das Gefühl haben, keine Großveranstaltungen (Fußballspiele, Konzerte, Versammlungen) mehr besuchen zu können, sondern sich selbst bei alltäglichen Dingen wie eben abends Essen und Trinken zu gehen nicht mehr sicher zu fühlen. In dem Zusammenhang wäre eine Attacke auf Supermärkte und Einkaufszentren aus IS-Sicht auch lohnenswert gewesen. Außerdem sind das Freizeitbeschäftigungen, die ein sehr großer Teil der Bevölkerung tätigt. Deswegen ist dieses Mal das emotional Echo so viel größer als bei Charlie Hebdo Anfang des Jahres, denn dort hat es nur Satire-Redakteure und einen Tante Emma-Laden-Besitzer erwischt. Natürlich war damals die Opferzahl viel niedriger, das sollte nicht unberücksichtigt bleiben.
Harte Ziele wären dementsprechend militärische Anlagen und Einrichtungen. Die attackiert der IS natürlich nicht, denn dafür fehlen hochqualitatives Personal und Mittel. Über harte und weiche Ziele kann dir
@Ironhide als Ex-Soldat vermutlich mehr sagen.
Klar, dass der IS im Nachhinein bekanntgegeben hat, das Bataclan sei nur Ziel wegen der "perversen Dinge" geworden, die dort abgelaufen sein sollen (Rockmusik ist ja sowas von unislamistisch!), Fußball hasst der Islamismus sowieso (Boko Haram aus Nigeria, die sich mittlerweile mit dem IS verbündet haben, führen am liebsten Anschläge gegen Fußballveranstaltungen durch mit der Begründung, dass der Islam/Allah/Mohammed oder sonstwer sowas verbiete). Ich glaube jedoch nicht an solche Aussagen, die Ziele waren einfach nur aus strategischer Sicht sehr günstig.
Zu wissen was dieser is hasst wäre in zukunft ein gutes mittel um nicht opfer zu werden.
Was der IS hasst? Dich! Mich, DynaEx, Holznase, C00Lzero, redrooster, alle Leute in diesem Board, Linke, Rechte, Pegida-Anhänger genauso sehr wie Flüchtlingshelfer, Deutsche, Franzosen, Amis, Europäer, Afrikaner, Asiaten, er will uns einfach alle töten. Warum? Weil wir den Lebensstil pflegen, den der IS verachtet. Er kümmert sich nicht mal um die muslimischen Vertreter in unseren Ländern, die ballert er auch über den Haufen. Alles, was westlich ist und nicht mit seiner eigentlich unislamischen Auslegung des Islams zu tun hat, muss sterben (oder darf konvertieren, aber nur die Juden und Christen und auch nur, wenn sie sich freiwillig melden -> d.h., du sollst jetzt zum IS konvertieren und nicht erst, wenn man dir die Waffe an den Kopf hält, dann ist es zu spät).
Der IS ist unglaublich extrem und absolutistisch in seiner Glaubensauslegung. Es gibt Hinrichtungsvideos auf LiveLeak, in denen IS-Soldaten 20, 30 Schiiten (die hasst der IS btw. auch) und Sunniten, die sich gegen den IS aussprechen, nebeneinander sich auf den Boden legen lassen und dann einer nach dem anderen mit Kopfschüssen getötet wird. Von den medienwirksam inszenierten Hinrichtungen europäischer, fernost-asiatischer und amerikanischer Journalisten und Entwicklungshelfern brauche ich vermutlich nicht erst anfangen, die sind allgemein bekannt (Stichwort: James Foley).
Was du vermutlich eher wissen möchtest: Wie kann ich kein Opfer von Anschlägen werden? Sehr schwer, da sich alle oben genannten weichen Ziele gut eignen. Also überall, wo vermehrt Menschenansammlungen auftreten. D.h.: In Zukunft darfst du keine Fußballspiele mehr besuchen, keine Konzerte, keine Demos oder sonstige größere Versammlungen, kein Shoppen in Supermärkten und Einkaufszentren mehr, und wie man gesehen hat, sind auch Restaurants und Bars nicht mehr sicher. Öffentliche Verkehrsmittel sind auch gefährdet, insbesondere Hauptbahnhöfe. Wenn du also dein Haus nicht mehr verlässt, dann passiert dir bei Anschlägen auch nichts.
Trotz allem: rein statistisch wirst du doch eher im Zuge der Überquerung einer Straße, aufgrund einer Infektionskrankheit oder durch einen Blitzschlag sterben als durch einen Anschlag. Ich würde dir daher empfehlen, Hysterie und Angst zu vermeiden, denn die helfen dir wirklich nicht. Du verlierst nur Lebensqualität und gewinnst (fast) nichts.
Ich glaube nicht das Frankreich jetzt blind drauf zustürmt. Erste Razzien im eigenen Land, scheinen ja bereits erfolgreich zu sein. Finde ich gut.
Den IS in Syrien zu bombardieren, halte ich auch für gut. Ob die die richtigen Punkte treffen, lass ich mal außen vor, denn wir wissen nicht, woher Frankreich diese Informationen bezieht. Wenn sie alles richtig machen, erfährt man das auch nicht, denn dann haben alle Sicherheitsmaßnahmen auch gegriffen.
Kann man mit Extremisten wie IS verhandeln? Nein, kann man nicht! Wie will man denn mit jemanden verhandeln, der einen einfach nur umbringen will? Da gibt es überhaupt keine Gemeinsamkeiten oder Schnittpunkte. Beim Thema IS und der Rest der Welt, treffen zwei Grundsätzliche verschiedene Weltanschauungen aufeinander, die nicht vereinbar sind. Die Folgen sind absehbar. Interveniert man nicht, gewinnen diese Extremisten immer mehr an Einfluss und das wird sich früher oder später auch hier bei uns bemerkbar machen. Und warum? Weil man zugesehen hat, in der Hoffnung, das Problem löst sich von alleine.
Die Rechnung geht für mich im Bezug auf das, folgendermaßen auf:
Auch für Terroristen gilt der Kosten/Nutzen-Faktor. Verüben sie Anschläge ohne Konsequenzen für sie, haben sie definitiv eine Sache erreicht. Der jeweilige Opponent ist eingeschüchtert und geschwächt. Sympathisanten erkennen, hier ist etwas möglich, sie haben Erfolg mit dem was sie tun. Etwaige Geldgeber investieren dementsprechend auch lieber in die, die auf der Gewinnerseite stehen. Somit geht der Kosten/Nutzen-Faktor für den IS auf.
Im Gegenzug dazu, wehrt sich das geschädigte Land, indem es z.B. konsequent Extremisten und Terroristen in der Heimat bekämpft, Geldströme versiegen lässt und die Botschaft sendet "wer uns angreift, muss mit dem Tod rechnen", geht diese Kosten/Nutzen-Rechnung für die Terroristen nicht mehr auf, denn: kein halbwegs vernünftiger Mensch gewährt den Terroristen mehr Unterschlupf, denn er könnte der nächste sein. Genauso verhält es sich mit den Geldgebern oder anderen Unterstützern. Denn auch die geraten ins Fadenkreuz. Kurz gesagt, die externe Unterstützung bricht zumindest ein. Hinzu kommen die eigenen Verluste. Selbstmordattentäter scheinen ja auf Bäumen zu wachsen, aber wirklich qualifizierte Kämpfer und Koordinatoren mit den entsprechenden Connections, lassen sich nicht so einfach aus dem nächsten Ziegenpuff rekrutieren.
Nicht zu fassen. Ich bin tatsächlich mal mit DynaEx einer Meinung.
Jakob Augstein hat in seiner Kolumne ja angemerkt, dass es im sinnvollsten sei, jetzt nichts zu tun, sich diplomatisch und defensiv, nicht offensiv zu verhalten. Prinzipiell hätte er recht - wenn der IS keine imperialistischen Ambitionen hegen würde. Der IS will die Weltherrschaft, dessen sollte sich hier jeder klar werden. Das sagt er sogar selbst aus und es handelt sich dabei nicht nur um öffentlichkeitswirksame Propaganda, da die Langzeit-Strategie eines ehemaligen Al Kaida-Drahtziehers bisher absolut nach Plan verläuft.
http://web.de/magazine/politik/Kamp...scher-staat-is-stufen-weltherrschaft-31149682
http://www.heise.de/tp/artikel/43/43104/1.html
Was würde also passieren, wenn wir den IS einfach ignorieren und/oder uns nur darauf konzentrieren, Terroranschläge zu vermeiden? Er würde im Nahen Osten weiterhin sein Kalifat erfolgreich ausbauen, mehr Geld und Macht ansammeln und irgendwann versuchen, eine Armee aufzubauen, die es mit der westlichen aufnehmen kann. Es ist das Selbstverständnis des IS, dass wir, so wie wir es jetzt tun, nicht leben dürfen.
Trotzdem glaube ich, dass der Islamismus an sich mit einer Beseitigung des IS nicht verschwunden wäre. Während die normale Bevölkerung des Nahen Ostens nach dem 11. September genauso schockiert war wie wir selbst, haben sie mittlerweile einen derartigen Hass auf den Westen entwickelt, dass sie uns Paris z.T. sogar gönnen. Das ist gar nicht mal so verwunderlich, schließlich haben wir mehrere Kriege auf ihrem Boden angefangen (Irakkrieg, Krieg gegen den Terror in Afghanistan), bei denen sie hofften, dass für sie alles besser würde, stattdessen wurde es nur noch schlechter.
Hier ein genauso erschreckendes wie interessantes Interview über die Meinung im Nahen Osten über uns:
http://web.de/magazine/panorama/attentat-paris/terror-europa-arabischen-welt-31155860
interessant jedoch fand ich nach dem die tat von dem islamistischem staat gestanden wurde (quellen gibt es zu genüge), dass sich anonymus zu wort meldete um den terroristen den virtuellen cyberkrieg erklärte.
ob dieser weg jedoch zu einem erfolg führt, bleibt erst einmal abzuwarten.
Anscheinend leider nicht.
http://web.de/magazine/politik/cyber-krieg-is-schwaechen-anonymous-31158692