Woggelwoggel
Exarch
Was haltet ihr von der ganzen Thematik?
Naja, wirklich neu ist das ja nun nicht. Mit welchen Methoden RTL arbeitet, war ja auch schon anderweitig öffentlich geworden, z.B. bei FernsehkritikTV. Oder kennt keiner mehr diese Gerüchte um die SuperNanny, nach denen gezielt auf den Tod eines Hundes "hingewirkt" wurde, um etwas mehr Drama zu generieren? Ob das genau stimmt, weiß ich nicht, aber ich traue diesem Sender einiges zu. Neu hingegen ist, dass das nun einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht wird, was ich gut finde.
Ehrlichgesagt empfinde ich "Assi-Fernsehen" in diesem Kontext noch nichtmal wie eine Beleidigung, sondern wie eine Zustandsbeschreibung. Fast jede Sendung auf diesem Kanal bedient dieses voyeuristische Bedürfnis und hilft Assis dabei, sich besser zu fühlen, weil andere ja offenbar noch größere Assis sind. Das hat für mich so den Charakter, wie wenn sich jemand mit Liegestuhl, Sonnenschirm und Cocktail vor dem Eingang einer Schule für geistig Behinderte platziert und jeden auslacht, der sie verlässt. Und das finde ich in der Tat asozial.
Ich erwarte ja von niemandem, dass er sich abends nach der Arbeit Goethe reinzieht, um seinen Intellekt zu beweisen. Aber man kann auch einigermaßen gut ohne diese modernen Freakshows abschalten.
War der Umgang dieses Themas von Jan Böhmermann richtig? / Hätten sie das Spiel noch weiter spielen sollen?
Grundsätzlich finde ich den Umgang richtig, ich hätte aber gern noch mehr gesehen. Vielleicht liegt das auch nur daran, dass ich das eh schon wusste, aber es war mir irgendwie zu wenig. Von daher hätten sie das Spiel durchaus noch weiterspielen sollen, vielleicht auch mal ein bisschen gegen den Knebelvertrag verstoßen sollen, um zu zeigen, was dann passiert wäre. So hab ich das Gefühl, dass das recht schnell wieder in Vergessenheit gerät.
Seid ihr der Meinung, dass die Kandidaten selbst entscheiden müssen, ob sie sich auf sowas einlassen?
Auf der einen Seite ja, denn letztenendes in jeder Mensch für sich selbst verantwortlich. Auch hilft einem ein bisschen Hirnschmalz vielleicht beim Erkennen eines schlechten Vertrages. Aber gerade diesen haben offenbar viele, die da unterschreiben und sich dann zum Affen machen (müssen), nicht. Wenn RTL den "Schauspielern" einfach den Mindestlohn zahlen müsste, hätte sich der Spuk wahrscheinlich recht schnell von selbst wieder erledigt.
Was müsste auf Seiten RTLs nun passieren?
Wunschdenken: Jegliche Hartz4-Serie absetzen und zumindest ein bisschen das Niveau anheben. Manche erinnern sich vielleicht nicht mehr, aber es gab eine Zeit, in der auf RTL sogar gelegtlich gutes Zeug lief. Die meiner Meinung nach beste deutsche Sitcom (Mein Leben und Ich) stammt von RTL und man kam bei Wer wird Millionär auch ohne überflüssige Fakten, die den Kandidaten in ein besonderes Licht rücken und wieder den Voyeurismus bedienen, aus. Wobei es eigentlich auch nicht besonders schwer ist, auf RTL das Niveau zu heben. Jede Tutti-Frutti-Titten-Show war niveauvoller als das, was da heute läuft.
Realismus: Alles bleibt, wie es ist.
Naja, wirklich neu ist das ja nun nicht. Mit welchen Methoden RTL arbeitet, war ja auch schon anderweitig öffentlich geworden, z.B. bei FernsehkritikTV. Oder kennt keiner mehr diese Gerüchte um die SuperNanny, nach denen gezielt auf den Tod eines Hundes "hingewirkt" wurde, um etwas mehr Drama zu generieren? Ob das genau stimmt, weiß ich nicht, aber ich traue diesem Sender einiges zu. Neu hingegen ist, dass das nun einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht wird, was ich gut finde.
Ehrlichgesagt empfinde ich "Assi-Fernsehen" in diesem Kontext noch nichtmal wie eine Beleidigung, sondern wie eine Zustandsbeschreibung. Fast jede Sendung auf diesem Kanal bedient dieses voyeuristische Bedürfnis und hilft Assis dabei, sich besser zu fühlen, weil andere ja offenbar noch größere Assis sind. Das hat für mich so den Charakter, wie wenn sich jemand mit Liegestuhl, Sonnenschirm und Cocktail vor dem Eingang einer Schule für geistig Behinderte platziert und jeden auslacht, der sie verlässt. Und das finde ich in der Tat asozial.
Ich erwarte ja von niemandem, dass er sich abends nach der Arbeit Goethe reinzieht, um seinen Intellekt zu beweisen. Aber man kann auch einigermaßen gut ohne diese modernen Freakshows abschalten.
War der Umgang dieses Themas von Jan Böhmermann richtig? / Hätten sie das Spiel noch weiter spielen sollen?
Grundsätzlich finde ich den Umgang richtig, ich hätte aber gern noch mehr gesehen. Vielleicht liegt das auch nur daran, dass ich das eh schon wusste, aber es war mir irgendwie zu wenig. Von daher hätten sie das Spiel durchaus noch weiterspielen sollen, vielleicht auch mal ein bisschen gegen den Knebelvertrag verstoßen sollen, um zu zeigen, was dann passiert wäre. So hab ich das Gefühl, dass das recht schnell wieder in Vergessenheit gerät.
Seid ihr der Meinung, dass die Kandidaten selbst entscheiden müssen, ob sie sich auf sowas einlassen?
Auf der einen Seite ja, denn letztenendes in jeder Mensch für sich selbst verantwortlich. Auch hilft einem ein bisschen Hirnschmalz vielleicht beim Erkennen eines schlechten Vertrages. Aber gerade diesen haben offenbar viele, die da unterschreiben und sich dann zum Affen machen (müssen), nicht. Wenn RTL den "Schauspielern" einfach den Mindestlohn zahlen müsste, hätte sich der Spuk wahrscheinlich recht schnell von selbst wieder erledigt.
Was müsste auf Seiten RTLs nun passieren?
Wunschdenken: Jegliche Hartz4-Serie absetzen und zumindest ein bisschen das Niveau anheben. Manche erinnern sich vielleicht nicht mehr, aber es gab eine Zeit, in der auf RTL sogar gelegtlich gutes Zeug lief. Die meiner Meinung nach beste deutsche Sitcom (Mein Leben und Ich) stammt von RTL und man kam bei Wer wird Millionär auch ohne überflüssige Fakten, die den Kandidaten in ein besonderes Licht rücken und wieder den Voyeurismus bedienen, aus. Wobei es eigentlich auch nicht besonders schwer ist, auf RTL das Niveau zu heben. Jede Tutti-Frutti-Titten-Show war niveauvoller als das, was da heute läuft.
Realismus: Alles bleibt, wie es ist.
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