[Diskussion] Köln, Silvester und die Rassismusfrage

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Janoko

Phöser Engel
VIP
Silvester anno 2015 war Köln in den medien groß, weil es übergriffe auf Frauen von Gruppen "sexuell agressiver" Männergruppen gab. Die Politik udn polizei reagierte dieses Silvester mit einen Großaufgebot an Polizeikräften und mit einer Einteilung von nicht Afrikanern und, nennen wir das Kind beim Wort ""Nafri"'s. Es gab Platzverweise, Festnahmen und es galt als 'friedlich' - doch war es das wirklich?

Ist es Rassismus eine Personengruppe, hier die Nordaffrikaner, durch erfahrungen, die man ein Jahr zuvor gemacht hat, unter generalverdacht zu stellen? Nein und Ja gleichermaßen. Aufgrund einer einzigen Sache eine person unter generalverdacht zustellen ist und bleibt Rassismus, da kann man dran herum rütteln wie man möchte - allerdings ist dieser Rassismus hier, so schwer es einem fällt mal seine rosarote Friedensbrille abzusetzen, ein gewolltes Mittel um das Gewaltpotenzial, welches diese Menschen leider mitbringen, unter Kontrolle zu behalten.

Wie seht ihr das? hat die Polizei überreagiert? hat sie richtig gehandelt? Oder war es überhaupt ein Fehler eine Silvesterparty auf dem Domplatz zuzulassen?
 

Holzi

...
Die Frage, ob rassistisches Verhalten rassistisch ist, ist einigermaßen überraschend.
Rassismus ist (u.a.), sich willkürlich Merkmale von Personen rauszupicken (Hautfarbe, Religion, Herkunft, …) und allen Menschen, die diese Merkmale haben oder erfüllen, gewisse Eigenschaften zu unterstellen. Natürlich nur negative, die man nach der Ansicht des Rassisten auch nur oder hauptsächlich bei Personen mit diesen Merkmalen findet. Dabei ist dann unerheblich, ob Mitglieder dieser Gruppe diese Eigenschaften tatsächlich haben.
Es geht also um Verallgemeinerung und somit Entindividualisierung. In unseren Beispiel hier wird also grundsätzlich allen Nordafrikanern eine bestimmte Verhaltensweise unterstellt, ohne zu berücksichtigen, ob das einzelne Individuum sich tatsächlich so verhält oder verhalten würde.

Dass die Kölner Polizei so dumm ist, den internen Begriff „Nafri“ öffentlich zu twittern, ist ganz typisch für die:oO: Und es ist eindeutig rassistisch, ebenso die Kontrolle von Menschen, die nordafrikanisch aussehen. Allerdings sind Rassismus oder rechte Tendenzen bei der deutschen Polizei ja nicht überraschend und schon seit der Gründung der Bundesrepublik normal und geschichtlich begründet. Was sie nicht rechtfertigen soll !
Schlimm daran ist meiner Ansicht nach vor allem, dass im derzeitigen Klima rassistisches Vorgehen der Polizei sicher bei einem großen Teil der Bevölkerung als gerechtfertigt und richtig angesehen wird.

Das Verhalten der Kölner Polizei als rassistisch einzustufen hat nichts mit rosaroter Brille zu tun, sondern ist schlicht und einfach richtig.
 

Filp

คนสร้างความยุ่งยาก
Otaku Veteran
Schlimm daran ist meiner Ansicht nach vor allem, dass im derzeitigen Klima rassistisches Vorgehen der Polizei sicher bei einem großen Teil der Bevölkerung als gerechtfertigt und richtig angesehen wird.
Sieht man ja auch hier:
[...]allerdings ist dieser Rassismus hier, so schwer es einem fällt mal seine rosarote Friedensbrille abzusetzen, ein gewolltes Mittel um das Gewaltpotenzial, welches diese Menschen leider mitbringen, unter Kontrolle zu behalten.
 

Janoko

Phöser Engel
VIP
Flip, hab ich gesagt das ich ihn gut heiße, oder nur gesagt das die Polizei ihn als gewolltes Mittel einsetzt? Wenn, dann bitte auch richtig zitieren.

Davon mal abgesehen ist eine Generalverdächtigung der Asylsuchenden genauso der falsche Weg, wie die Augen vor den problemen, die sie mit sich bringen, zu verschließen.

Holzi, die behauptung, dass die Polizei grundsätzlich rechts ist, also extrem rechts, halte ich für weit hergeholt. jeder Staat ist, allein aus selbsterhaltungstrieb, mehr rechts angesiedelt wie links. Dementsprechend werden auch Behörden nicht ins linke lager gehen und sagen: yo wir wollen keinen Staat. :-)
 

Filp

คนสร้างความยุ่งยาก
Otaku Veteran
Flip, hab ich gesagt das ich ihn gut heiße, oder nur gesagt das die Polizei ihn als gewolltes Mittel einsetzt? Wenn, dann bitte auch richtig zitieren.
Du hast geschrieben, dass sie ein Gewaltpotential mitbringen, hab ich ja extra fett markiert. Damit machst du genau das was Holzi oben schreibt:
In unseren Beispiel hier wird also grundsätzlich allen Nordafrikanern eine bestimmte Verhaltensweise unterstellt, ohne zu berücksichtigen, ob das einzelne Individuum sich tatsächlich so verhält oder verhalten würde.
 
Der Rassismusvorwurf in dieser Angelegenheit ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Mittlerweile rudern ja sogar die Grünen zurück, aber es gibt wohl auch weiterhin Unverbesserliche...

Zum ersten: Was ist Rassismus überhaupt? Worte, Taten, die bloße Nennung des optischen Unterschiedes zwischen Schwarzen und Weißen? Nichts von alledem! Worte und Taten können an sich nicht rassistisch sein, sondern höchstens rassistisch motivert. Rassismus ist ein Denkmuster, das eine unterschiedliche Wertung von Menschen aufgrund ihrer Ethnie vornimmt. Nicht der Begriff "Neger" oder "Nafri" ist rassistisch, sondern höchstens die Motivation, aus der die Nutzung solcher Begriffe resultiert. Ein Beispiel: Ein heute 80-jähriger Mensch ist mit einer völlig anderen Konnotation des Wortes "Neger" aufgewachsen als ein heute 20-jähriger. Damals nach dem Krieg war man fasziniert von schwarzen US-Soldaten, die an Kinder Kaugummis verteilten und die nannte man damals halt Neger - deskriptiv ohne Absicht zur Abwertung. Im heutigen Sprachgebrauch ist das Wort klar negativ wertend belegt und wird als Beleidigung angesehen, von daher kann man bei einem jungen Menschen, der dieses Wort benutzt viel eher eine rassistische Motivation erwarten als bei einem Rentner.

Deskriptiv ist der Rassismusbegriff heute keinen Pfifferling mehr wert, weil er als politischer Kampfbegriff inflationär gebraucht wird, um den Beschuldigten möglichst schnell zu isolieren. Wer möchte schließlich als Unterstützer eines Rassisten dastehen? Irgendwas bleibt von solchen Vorwürfen immer hängen, wie unberechtigt sie auch sein mögen. "Rassismus", "Sexismus", "Homophobie" wird mittlerweile immer dann in den Raum geworfen, wenn Leute zu faul, zu unfähig oder zu sehr im eigenen Safespace gefangen sind, um mit Leuten anderer Meinung zu diskutieren. Totschlagargumente sind halt ein wirksames Mittel. Dabei gibt es diese Probleme sogar. Es nimmt sie nur keiner mehr ernst, weil sie mit Nichtigkeiten in einen Topf geworfen werden.

Um nun den Bogen zurück zu Köln zu schlagen: Rassistisch wäre es gewesen, wenn sich die Polizei gedacht hätte "Mh, diesen Drecksnafris zeigen wird heute aber mal, wer hier das Sagen hat!" Wo ist der Beleg für eine solche Denkweise? Die verstärkte Kontrolle von nordafrikanischen Männern ist nicht anlasslos geschehen, sondern auf der Grundlage von Erfahrung und Täterstatistiken. Ist dann eine Statistik, die besagt, dass überproportional viele Straftäter aus dieser Tätergruppe stammen, rassistisch? Und wenn ja, warum ist es dann kein Sexismus oder Altersdiskriminierung, wenn man nur Männer und Junge kontrolliert und keine alten Frauen? Diese ganze Debatte ist nichts anderes als theoretische Haarspalterei, weil sich manche Leute nicht damit abfinden können, dass Migration nicht nur positive Seiten hat.
Mal ganz davon abgesehen, dass es auch dieses Jahr wieder große Gruppen an nordafrikanischen, jungen Männern gab, die sich am Kölner Hbf verabredet haben, und man sollte eigentlich meinen, dass das nicht das sensibelste ist, was man nach den Ereignissen im letzten Jahr hätte tun können. Man weiß nicht, was sie vorhatten. Aber mir ist eine Kontrolle lieber als das, was letztes Jahr passiert ist.

Im Übrigen gehört schon einiges an Bigotterie dazu, sich über "pauschale" Kontrollen einer Bevölkerungsgruppe aufzuregen und nur einen Satz später der deutschen Polizei pauschal eine rechtsradikale Gesinnung zu unterstellen.
 
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Sagiri-chan

Kawaii ◕‿◕✿
Rassismus ist meiner Meinung nach ein großes und sehr kompliziertes Wort.
Zu der Aussage mit dem, das aufgrund der letztjährigen Ereignisse ein Polizeiaufgebot veranstaltet wurde,
kann auch gut damit zusammen hängen, dass wir diese Menschen schlecht einschätzen können.
Ich glaube es ist absolut kein Rassismus, bei einer Demostation sind auch Polizeikräfte, oder bei bei
Bundesliga Fußballspiele, es geht da um den Schutz der nicht beteiligten Bevölkerung und das es
mit Ordnung vonstatten geht.
 

Ironhide

Na hast du Angst Kleiner?
VIP
Ich hab gelacht, als ich im Radio zum ersten mal gehört hatte, das eine politische Debatte nach dem Einsatz der kölner Polizei an Sylvester losgetreten wurde, weil sie aufgrund der Vorkommnisse des letzten Jahres genau das gemacht hat, was sie eben 2015 unterlassen hatte. Mein aller erste Gedanke war einfach, das es wohl egal ist, wie sie es machen, es wird immer falsch sein.
In Hamburg wurde ähnlich vorgegangen, die Große Freiheit wurde regelrecht auf beiden Seiten abgeriegelt, viele Kontrollen und am Jungfernstieg rückten auch Hunderschaften an. Ich schätze anderswo, wo man ähnliche Erfahrungen gemacht hat zu Syslvester 2015, wird es ähnlich abgelaufen sein. Dennoch hackt man wieder nur auf die Beamten in Köln rum, wo wohl der Fokus der Nation lag, diesbezüglich. Ich finds erbärmlich, das man die Polizisten nun kritisiert dafür das sie ihren Job gemacht haben und schon vorzeitig dafür gesorgt haben, das solche Situationen wie im Vorjahr gar nicht erst entstehen können. Die Frage des Rassismusses, nun ja, ich mag sie nicht wirklich beantworten. Im ersten Moment scheint es so, aber ich denke, hätten die Polizisten aus genau diesem Grund darauf verrzichtet viele dieser Leute zu kontrollieren, wäre es wieder dermaßen ausgeartet, wie im letzten Jahr.
 

Miharu_Yuki

Otakuholic
Otaku Veteran
Das die Polizei vermehrt dort war ist gut. Dass die Polizei aufgepasst hat ebenfalls. Aber Menschen als Nafri oder whatever zu bezeichnen ist schon ein Ding ^^ wegen dem Generalverdacht und diesem Gewaltpotenzial, den jene angeblich mitbringen... sollte es dann nicht auch einen Generelverdacht gegenüber jeden blonden und blau äugigen Deutschen geben? Like.. Arier Symptome, weil die Person ja so viel dafür kann, wie sie aussieht, also könnte er ja ein Nazi sein und müsste im Auge behalten werden :D ne, Generelverdacht nur wegen irgendwelchen Vorkommnissen finde ich falsch, ebenso wie absolut gar nicht aufzupassen...gibt es denn keine Mitte? Ohne dass man Menschen erdniedrigt, die evtl nix dafür können? Genauso wie nicht jeder Moslem ein Terrorist ist, nicht jeder Deutsche ein Nazi, ist ja auch nicht jeder Nordafrikaner ein Sexualstraftäter, right?
 

Sagiri-chan

Kawaii ◕‿◕✿
gibt es denn keine Mitte? Ohne dass man Menschen erdniedrigt, die evtl nix dafür können? Genauso wie nicht jeder Moslem ein Terrorist ist, nicht jeder Deutsche ein Nazi, ist ja auch nicht jeder Nordafrikaner ein Sexualstraftäter, right?
Ich denke, genau das ist das Problem :/ Wie würde die Mitte aussehen ? Nur jeder 5te würde kontrolliert werden ? Vorallem was helfen Kontrollen gegen sexuelle Übergriffe.
Ich denke wenn sie wirklich etwas in der Art machen wollen, dann schaffen sie das schon. Worum es der Polizei geht ist, denke ich zumindestens bin aber auch keine Expertin auf dem Gebiet,
ist den Bürgern das Gefühl von Sicherheit zu bieten und den Leute, welche Übergriffe planen zu verschrecken.
 

redrooster

赤いオンドリ - 僕はオタクです!
Teammitglied
SMods
sachlich. Als Folge der Vorfälle / Straftaten der vorletzten Sylvesternacht in Köln wurde von der Polizei ein allgemeines (kein spezielles Täterprofil) erstellt, das da heißt: nordafikanisch / arabisch / islamisch muslimisch [nicht islamistisch] / männlich / Alter von bis... / Frauen u.U. als minderwertig betrachtend (wobei nicht alles auf einmal zutreffen muss, aber aus den Straftaten und der Art, wie sie begangen worden waren, abgeleitet wurde). Damit läßt sich eine gerade Linie beginnend von Marokko in Nordafrika bis hin zum Indischen Subkontinent mit Pakistan ziehen, wobei auch einige euopäische Staaten, bei der Teile der Bevölkerung islamischen Glaubens sein können, mit einbezogen sein könnten. Also u.U. schon mal Teile der Bevölkerung der BRD und auch Leute aus den Niederlanden, Belgien und Frankreich, die dieses Sylvester dort mit anzutreffen waren, auf die das zutraf (entspr. Migrationshintergund). Dieses erstellte allgemeine (mögliche) Täterprofil hat die Polizei abgearbeitet, um Ereignisse wie im vergangenen Jahr von Anfang an zu verhindern, was ja auch gelang. Das ist nur eine Konsequenz der Vorgänge / Straftaten vom vergangenen Jahr und denen zu verdanken, die dafür verantwortlich waren und die den möglichen angedachten Täterkreis für dieses Jahr dadurch geformt hatten. Das ist, wie oben beschrieben, wie eine Personenkontrolle vor einem Grossereignis wie einem Fussballspiel oder dem Feuerwerk am Brandenburger Tor, wobei hier auch die Personaldokumente mit geprüft wurden, weshalb es auch einige Festnahmen gab. Nur dass eben hier der Kölner Domplatz der Ort des Grossereignisses war. Ob Rassismus oder Generalverdacht gegen eine Bevölkerungs- oder Religionsgruppe (alles Unworte) [Nafri mal als Fehltritt der Polizei zu sehen] dafür die richtigen Begriffe sind, weiß ich nicht, mir gefällt weder das eine noch das andere, mir gefiel nicht, was vergangenen Sylvester passierte und das was dieses Sylvester passierte genausoweing. Auf die Aktion des vergangenen Jahres folgte aber eigentlich nur die Reaktion in diesem Jahr. Nachdem vergangenes Jahr Teile der Bevölkerung (zumeist Frauen) zu Schaden kamen hat man eben verhindert, dass dieses Jahr wieder dieselben Teile der Bevölkerung denselben Schaden nehmen würden, und das mit allen legalen Mitteln. Daran ist eigentlich nichts Verwerfliches...

Ich selbst bin mit meiner Meinung hin- und hergerissen, ich kann die Kritiker und die Befürworter der Aktion gleichermaßen verstehen. Deshalb habe ich auch nur versucht, es sachlich darzustellen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Holzi

...
Zum ersten: Was ist Rassismus überhaupt?
Nun, z.B. jemanden aufgrund seiner Rasse anders zu behandeln/drangsalieren als Angehörige einer anderen Rasse. Logisch, oder ?

Rassismus wird von mir nicht
als politischer Kampfbegriff inflationär gebraucht
Mit der Verwendung von Begriffen wie Rassismus, Sexismus oder Homophobie haben immer nur die Leute ein Problem, die sich angesprochen fühlen. Übrigens ein faszinierendes Phänomen. Die ganzen Rassisten und Nazis wehren sich immer ganz empört dagegen, wenn sie als das bezeichnet werden, was sie nunmal sind und ich nenne die Dinge nunmal so, wie sie sind.
Wie soll man es denn sonst nennen, wenn aus rassistischen Motiven heraus rassistisch gehandelt wird ?

Im Übrigen gehört schon einiges an Bigotterie dazu, sich über "pauschale" Kontrollen einer Bevölkerungsgruppe aufzuregen und nur einen Satz später der deutschen Polizei pauschal eine rechtsradikale Gesinnung zu unterstellen.
Der Vergleich hier hinkt gewaltig, denn es ist ein Unterschied, ob man pauschal alle Menschen mit einer bestimmten Haut- oder Haarfarbe unter Generalverdacht stellt, oder ob man eine Institution, die sich immer wieder als rechtslastig eingestellt präsentiert hat, so benennt. Damit ist auch nicht gesagt, dass das auf jeden einzelnen Polizisten so zutrifft. Das weiß ich schon selbst.
Man kann sehr wohl Gruppierungen eine gewisse Gesinnung unterstellen. Um z.B. AfD-Mitglieder als Nazis bezeichnen zu können, braucht man nicht jedes einzelne Individuum dieser Gruppe zu beurteilen.
Abgesehen davon habe ich nichts von rechtsradikal geschrieben, sondern nur von rechten Tendenzen. Die ich Dir gerne mit diversen Beispielen belegen kann. Wenn Du mittlerweile auch auf diesem Niveau schreibst, solltest Du vielleicht nicht mehr auf meine Beiträge eingehen, man kann nämlich auch in diesem Thema hier einfach nur seine Meinung schreiben, ohne sich auf vorherige Beiträge zu beziehen.

Die verstärkte Kontrolle von nordafrikanischen Männern ist nicht anlasslos geschehen, sondern auf der Grundlage von Erfahrung und Täterstatistiken.
Das ist ein gutes Beispiel für postfaktisch. Einfach mal was behaupten, das glaubt dann schon irgend jemand.
Sieht man sich tatsächlich die Kriminalstatistiken an, dann stellt man fest, dass natürlich mehr Straftaten von Deutschen als von Nichtdeutschen begangen werden. Das betrifft auch Sexualdelikte. Würde man also nach der Wahrscheinlichkeit gehen, so müsste man wohl eher Deutsche pauschal verdächtigen und „überprüfen“ (was auch immer eine Überprüfung bringen mag, wenn man Sexualstraftaten verhindern möchte).
Übrigens werden etwas über 98% aller Delikte gegen die sexuelle Selbstbestimmung von Männern verübt ! Folglich sollte man grundsätzlich Männer überprüfen:oO: Da in Köln aber nur eine bestimmte Rasse von Männern überprüft worden ist (abgesehen von einer Handvoll Alibifällen), kann man hier nur von Rassismus sprechen. Man sollte die Dinge schon so benennen können, wie sie sind.
Weiter handelt es sich hierbei ganz garantiert nicht um „Täterstatistiken“, denn es gab nach Silvester 2016 kaum verurteilte „Täter“. Es handelt sich allenfalls um Tatverdächtige, was ein bedeutender Unterschied ist. Zumindest für Leute, denen Fakten noch etwas bedeuten.

Ist dann eine Statistik, die besagt, dass überproportional viele Straftäter aus dieser Tätergruppe stammen, rassistisch?
Eine entsprechende offizielle Statistik dazu würde mich übrigens wirklich interessieren:)



@Ironhide Das stimmt;) Die konnten es eigentlich machen, wie sie wollen, es war klar, dass es so oder so entsprechende Reaktionen geben würde.
Allerdings haben sie es auch mal wieder geschafft, sich angreifbar zu machen. Polizeipräsenz an sich ist ja noch ganz okay, wenn man nicht gerade so Anti ist wie ich. Aber diese Aktion mit der Überprüfung der nordafrikanisch aussehenden Männer war eine reine PR-Aktion für die besorgten Bürger. Einfach da rumstehen und bei Bedarf einschreiten hätte auch gereicht. Bei fast 1000 Angriffen jährlich auf Flüchtlingsunterkünfte machen die ja auch nichts anderes als rumstehen.

@redrooster Ja, das ist sachlich wohl richtig. Dennoch stört -mich zumindest-, dass man eine Minderheit von Tätern/Tatverdächtigen auswählt, um aus denen ein Profil zu erstellen. Denn wie schon gesagt, der christliche blonde Deutsche ist als Täter sehr viel wahrscheinlicher als der muslimische schwarzhaarige Nordafrikaner. Statistisch gesehen. In wie weit sowas legal ist, weiß ich spontan nicht, aber ich meine sogar schon gelesenen zu haben, dass racial profiling nicht legal sei. Vielleicht hat das aber auch nur so´n Grüner behauptet:oO:
 

Ironhide

Na hast du Angst Kleiner?
VIP
@Holzi:
Nun ja, ich bin der Meinung, das man nicht deutschlandweit alle Sexuallstraftaten mit diesem einen, speziellen Tag vor einem Jahr in Verbindung setzten sollte. 2015 war es sehr gezielt und eben "nur" in Köln von einer bestimmten Tätergruppe verübt worden, die danach (wenn ich mich recht entsinne) sogar noch damit geprahlt hat, das wir unsere Frauen nicht beschützen können. Wenn man nur diesen einen Tag sieht, dann hat die Polizei sich halt vor einigen Tagen sicherlich etwas unglücklich in einigen Äußerungen gegeben, aber doch genau diejenigen massiv im Auge gehabt, die eben genau ein Jahr zuvor für diese Eskalation von sexuallübergriffen Verantwortlich war. So gesehen, sollte man vlt nicht die Bundesweite Jahresstatistik als Vergleich ranziehen, sondern sich wirklich nur auf diesen einen Tag beschränken. Und selbst wenn man für Sylvester nur im gesamten Bundesgebiet schaut, so mag es zahlenmäßig hunderte übergriffe gegeben haben, aber sie verteilen sich eben auch auf das gesamte Bundesgebiet. Sprich, vlt 15 Fälle in Hannover, 20 in Düsseldorf usw... aber eben nicht über tausend in einer Stadt an einem ganz bestimmten Ort von einer ganz bestimmten Gruppe von Menschen....
 

Terry_Gorga

Der Eine, der Viele ist
Otaku Veteran
Diese ganze lächerliche Debatte ist wieder so typisch für unsere Bananenrepublik und spiegelt perfekt einen der Gründe wieder, warum die Menschen heutzutage zu Pegida rennen und die AfD wählen. Unserer Polizei aufgrund deren gelungener Präventivmaßnahmen Rassismus vorzuwerfen ist dermaßen absurd, dass mir dazu nichts mehr einfällt. Das zu kritisieren, kann ich nur als politisch motivierte Symbolpolitik und Aktionismus benennen. Diese igorante Arroganz gegenüber der Lebensrealitat in unserem Land ist Rassismus gegenüber der Intelligenz der eigenen Mitmenschen (weshalb ich am liebsten die Begriffe "Dummheitismus" und "Arrogantismus" dafür einführen würde). Wenn das Verhalten unserer Polizei zu Silvester 2016/2017 Rassismus sein soll, dann muss man aber bitte auch konsequent sein und folgende Aussagen oder politischen Errungenschaften als Rassismus wahrnehmen:
Die Ausländermaut, Abschiebung von Asylantragsstellern, Männer- und Frauentoiletten (Geschlechtertrennung als Rassismus), unser Schulsystem, dass männlichen Gehirnen gegenüber nachweislich benachteiligend und damit diskriminierend, also rassistisch ist, unserer Arbeitsrhythmus, der Menschen mit späterem Biorhythmus gegenüber diskriminierend und damit rassistisch ist, Hartz4, unsere Medien, die durch Berichterstattung gezielt den Fokus auf Gewalt und Unglücke in der Welt lenken, geschlechtsspezifische Erziehung, Religion, Geld, Patentrecht usw.

Da ich das alles für völlig überzogen und unsinnig halte, werde ich nun im Folgenden erläutern, warum ich mit der Polizeiaktion in Köln völlig einverstanden und zufrieden war:
1.) Seit der großen Flüchtlingskrise haben wir vermehrt die Erfahrung gemacht, dass von jungen, männlichen Personen muslimischen Glaubens mit afrikanischer Herkunft ein erhöhtes Gewaltpotential ausgeht. Dieses Potential ist inzwischen messbar, damit statistisch signifikant. Eine entsprechende Personengruppe in den Fokus von Ermittlungen zu nehmen ist daher nur konsequent.
2.) Wir reden hier von Ausweiskontrollen und gezielten Befragungen. Selbst wenn es sich um eine rassistische Grundhaltung handeln sollte, wenn man sich auf eine bestimmte Bevölkerungsschicht konzentriert, so muss man das Prinzip der Verhältnismäßigkeit der Mittel beachten. Wäre es hier zu größeren Einschränkungen gekommen, wie gezielten Verboten für Menschen dunkler Hautfarbe, zu polizeilich organisierten Angriffen oder Festnahmen rein auf Verdacht, würde ich allen zustimmen, die sagen, dass das nicht geht. Da wir hier aber nur von Kontrollen und Platzverweisen reden, habe ich für die nun entstandene Aufregung kein Verständnis.
3.) Es ist ruhig geblieben und kam zu keinen Übergriffen, obwohl wir es mit einer ähnlichen Klientel zutun hatten, wie 2016. Das alleine rechtfertigt die Aktion. Die mögliche Alternative der erneuten, gewaltsamen oder sexuell motivierten Übergriffe wäre für mich deutlich schlimmer gewesen.
4.) Der Begriff "Nafri" ist ein polizeiinterner Begriff, dessen Verwendung in der Öffentlichkeit gar nicht vorgesehen war. Es handelt sich hier um eine Abkürzung, um möglichst viel Informationen in einem kurzen Begriff zu transportieren. Wenn das Rassismus sein soll, dann sind es auch die Wörter "PKW", " ALGII", "SPD", "ID" usw.

Aus diesen Gründen halte ich die Polizeiaktion für gut und richtig. Selbst wenn damit Rassismus verbunden sein sollte, so bin ich immer noch der Meinung, dass das hier gezeigte Verhalten im Rahmen der Verhältnismäßigkeit der Mittel das geringere Übel und damit die richtige Wahl war.
Und wenn mich das zum "Rassisten" machen sollte, dann kann ich nur sagen, dass es mir egal ist, denn ich habe erstens keine Angst vor diesem sowieso durch inflationären Gebrauch in seiner Bedeutung längst entwerteten Label und zweitens kann ich mir das selber als halber Ausländer in diesem Land durchaus erlauben ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:

Holzi

...
Genau so fängt es an, oder nicht ?
Die Polizei hat ein Störerprofil erstellt (offenbar aufgrund eines einzelnen Ereignisses, das ein Jahr zurück liegt und übertrieben von den Medien ausgeschlachtet worden ist) und aus dem ergibt sich, dass von jungen ledigen Männern aus nordafrikanischen Staaten vielleicht eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit ausgehen kann. Also finden wir es hierbei okay, rassistisch zu sein, weil
Selbst wenn damit Rassismus verbunden sein sollte, so bin ich immer noch der Meinung, dass das hier gezeigte Verhalten im Rahmen der Verhältnismäßigkeit der Mittel das geringere Übel und damit die richtige Wahl war.
Hier ist also eventueller Rassismus schonmal das „geringere Übel“. Einen Personenkreis, der als einzige erwiesene Gemeinsamkeit ungefähres Alter, Geschlecht und „Herkunft“ (wie auch immer man einen Marokkaner auf den ersten Blick von einem Syrer, Türken, Deutschen oder Amerikaner unterscheiden können mag) nur aufgrund des Aussehens polizeilich zu behandeln wird okay. Dient ja unserer Sicherheit.
Wo hören wir denn auf ? Tägliche Kontrollen ? Grundsätzlich Platzverweise für nordafrikanisch aussehende Männer ? Nur noch kleinen Mädchen Asyl gewähren (vorausgesetzt, die überleben die Flucht überhaupt) ?
Vielleicht, zur besseren Unterscheidung, ein Zeichen an die Jacke nähen ? Muss ja diesmal kein Stern sein...


Was die Polizei intern tut, ist eine Sache. Und ja, die haben sicher auch einen Grund dafür, den Begriff Nafri zu führen. Das ist immer noch unzulässig pauschalisierend, weil nordafrikanische Intensivtäter immer noch nicht den einzelnen Mann betrachtet, sondern impliziert, dass nordafrikanisch = Intensivtäter ist. Aber geschenkt, Personenkontrollen von anders aussehenden sind ja schon ewig völlig normal hierzulande. Ein bißchen Rassismus darf ja sein:oO:

Es ist aber was ganz anderes, das öffentlich zu machen. Wenn mittlerweile ein Staatsorgan ganz offiziell eine bestimmte Gruppe von „Ausländern“ oder solchen, die auch einfach nur danach aussehen, … ich nenne es mal anders behandeln darf... und der Öffentlichkeit die Botschaft nordafrikanisch = Intensivtäter sendet, ist das ein Schritt hin zur Legitimierung von rassistischem Verhalten. Wenn der Staat den Bürgern sagt, Nordafrikaner sind eine Bedrohung für euch, dann haben wir bald noch mehr Angriffe auf Ausländer und Pogrome. Davon haben wir eigentlich eh schon genug.
Sowas führt dazu, dass die Leute zu Pegida und AfD rennen und die anderen Nazis Zulauf bekommen.
Sowas führt dazu, dass besorgte Bürger Brandsätze werfen.
Denn es ist richtig, der „Dummheitismus“ ist wirklich ein Problem und der Nazi in Freital zündet ein Haus an, weil die Polizei in Köln sagt, Nordafrikaner sind eine Gefahr.


Die Aufgabe der Polizei ist es, die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten und Straftaten zu verhindern bzw. zu verfolgen. Es ist nicht ihre Aufgabe, solche zu verursachen ! Und auch nicht, ein Klima zu schaffen, in dem Rassismus „das geringere Übel“ ist und Leute in ihrer Ansicht zu bestärken, dass sie bedroht sind und sich vielleicht besser selber wehren, indem sie z.B. Unterkünfte anzünden.
Eine Polizei, oder natürlich auch Politiker, die den Leuten sagt/sagen, dass Leute mit einem bestimmten Aussehen Intensivtäter sind (wieso verhaften sie die nicht einfach, wenn es doch Täter sind ?), ist sich offenbar ihrer Verantwortung nicht bewusst. Oder kann nicht richtig einschätzen, welche Signalwirkung von so unbedachten Äußerungen wie Nafri oder der öffentlich kolportierten Kontrolle von bestimmten Personengruppen ausgeht.
Wenn es nun mehr Angriffe auf Ausländer geben sollte, hätte die Polizei da eine Mitschuld dran !


3.) Es ist ruhig geblieben und kam zu keinen Übergriffen, obwohl wir es mit einer ähnlichen Klientel zutun hatten, wie 2016. Das alleine rechtfertigt die Aktion. Die mögliche Alternative der erneuten, gewaltsamen oder sexuell motivierten Übergriffe wäre für mich deutlich schlimmer gewesen.
Ja, möglich. Aber vielleicht auch nicht. Man kann das als gelungene Präventivmaßnahme einschätzen. Ehrlich gesagt sehe ich das sogar auch so, zumindest die Anwesenheit der Polizei. Aber dennoch, von einer Rechtfertigung würde ich hier nicht sprechen. Reicht ein `Vielleicht´?
Vielleicht
Vielleicht hätte aber auch Präsenz zeigen ausgereicht. Und nicht die ziemlich willkürliche Überprüfung von bestimmten Personen und das Verhindern der Weiterreise von eben solchen. Wir fahren damit fort, Persönlichkeitsrechte zu beschneiden und beginnen damit, ganz offiziell bestimmte Leute nur aufgrund gewisser äußerer Merkmale als Bedrohung zu bezeichnen. Das ist eine gefährliche Tendenz.
 
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