[Diskussion] Tod von Freunden/Verwandten - Wie geht ihr damit um?

lone-tiger

Otaku Elite
Otaku Veteran
Hi,
das hier ist ein ziemlich ernstes Thema, aber da wir uns hier im Real-Life-Forum befinden, denke ich mal, passt es schon rein. Immerhin gehört der Tod zum Leben dazu.

Wie ich überhaupt darauf komme: Vor einiger Zeit ist meine Oma an Krebs erkrankt. Sie konnte ihn zwar das erste Mal besiegen, jedoch kam er ein Jahr später wieder. Und sie hatte keine Kraft mehr, eine weitere Chemo-Behandlung durchzustehen.
Ich bewundere sie für die Art, wie sie mit der Krankheit umging. Sie plante ihre Beerdigung (seitdem kann ich "Time to Say Goodbye" nicht mehr hören) und brachte es sogar noch fertig Witze zu reißen.
(Mutter: Wir schreiben in deine Todesanzeige "Nur der Tod war stärker".
Oma: Blödsinn! Gegen ein Pferd wäre ich auch nicht angekommen.)

Ich wollt mal wissen, wie ihr mit dem Verlust von Verwandten und/oder Freunden umgeht oder es versucht zu verarbeiten.

Es war für uns alle ziemlich heftig, zumal sie gerade mal 63 war und sich viel sozial engagiert hatte.
:kukukuh:

Dieses Thema hier dient wohl auch meiner persönlichen Verarbeitung.
Es wäre nett, wenn ihr schreiben könntet, welche Erfahrungen ihr gemacht habt bzw. wie ihr damit umgeht.
 

TheBigBadFox

Ordenspriester
Huhu. Dieser Thread ist ja schon ein paar Tage alt und ich weiß garnicht, warum bisher niemand darauf geantwortet hat. Ich hoffe aber, dass es dich trotzdem noch interessiert.

Ich muss sagen, ich habe noch niemanden verloren, der mir WIRKLICH nahe stand. Allerdings ist meine Mutter schwer krank und ich muss damit rechnen, dass sie heute oder morgen einfach nichtmehr aufwacht.
Aber wie gehe ich damit um? Hm...mir persönlich fällt es schwer zu trauern. nicht, weil ich nicht zu meinen Gefühlen stehe oder weil ich sie nicht ausdrücken kann. Es ist mehr, dass ich mich damit abgefunden habe, dass der Tod ein wichtiger Teil des Lebens ist. Traurig macht es mich natürlich trotzdem.
Doch viel stärker ist diese ekelerregende Gefühl des Verlustes. Dieser Mensch hat einen viele Jahre lang begleitet, man hat mit ihm gelacht und gegebenenfalls geweint. Und egal, wie viele gute Freunde man hat, auf seine eigene Art und Weise war er für einen persönlich doch unersetzlich. Ein Mensch, den man mag, bereichert das eigene Leben immer. Und plötzlich ist er weg. Dieser Teil, der noch bis eben da war, ist nun verschwunden und man weiß nicht, wie es ohne weiter geht. Keine Witze mehr, keine Gespräche... Es fehlt einfach jemand.
Es ist ohne zweifel ein egoistischer Gedanke. Ich frage mich: "Wird es mir ohne diese Person ebenso gut gehen, wie vorher?" Aber das ist in Ordnung und es ist für mich einer der wichtigsten Aspekte der Verarbeitung. Ich lebe noch, also sollte mir mein wohl wichtiger sein, als das eines Toten - der kann damit sehr wahrscheinlich eh nichtsmehr anfangen.

Hm...mir fällt auf, dass ich ziehmlich wirr geschrieben hab. Egal, wie wenig es einen betrifft, es ist doch sehr emotional. Tschuldigung dafür :hot:
 

Vamp84

Vampire Freak
Teammitglied
Mod
Also ich habe auch eine wichtige Person in meinen Leben verloren.
Es war damals ein guter Kumpel von mir.
Er ging zur Bundeswehr in diesem Zeitpunkt und hat sich selbst die Kugel genommen...
Alles was er hinterlies war ein "Abschiedsbrief", wo drin stand das er es wegen "Liebeskummmer gemacht" hat, weil seine Freundin ihm verlassen hat.

Nur leider habe ich diese Freundin nie gesehen, da ich ihn 1 Jahr nicht sehen konnte.
Es war ziemlich schwer für mich gewessen, da ich mit ihm nicht mehr reden konnte...
 

Silence.Kisaragi

Otaku Elite
Otaku Veteran
Meine Mutter ist vor 3 Jahren gestorben...ich war absolut nicht berührt.
Ich habe auch schon lange überlegt was passiern würde,wenn ich jemand
andern aus der Familien verlieren würde und ich glaube auch dort würde ich nicht reagiern.
 

Chibi_Saphir

VIP
VIP
Hmmm... das ist wirklich sehr schwer und ich denke mit diesem Verlust geht auch jeder anders um. Vor allem kommt es immer darauf an wie nahe oder nicht nahe einem dieser Mensch stand.

Ich persönlich hab zur Zeit das Problem das mein Vater schwer an Lungenkrebs erkrankt ist und ich mich damit ebenfals aus ein ander setzten musste.
Für mich ist die Tatsache sehr schlimm das er eine Anonyme Beerdigung will. Das heist ich habe wenn er den dann gestorben ist keinen wirklichen Ort wo ich trauern kann.
Aber zur Zeit ist dies auch eher für mich etwas was ich ziemlich weit verdränge, das heist ich stürze mich in die Arbeit oder in den haushalt und lenke mich so gut es geht ab weil ich nicht darüber nachdenken will und kann. Ich denke einige Leuten würden bei mir auch denken das ich Gefühlskalt bin, einfach weil sie nicht sehen das ich leide oder trauere oder was auch immer, aber das ist eben meine Art damit klar zu kommen.
Desweiteren muss man aber auch sehen, wie ist mein Umfeld aufgestellt, ich mein, wenn ich jetzt noch Geschwister hätten, dann müsste ich ja vielleicht für die da sein oder so.
Also wie gesagt, jeder hat da wohl seine eigene Art um damit fertig zu werden. Der eine so der andere so.
Aber im Endeffekt ist der Tod eines Menschen immer ein sehr einscheidendes Ereignis im Leben. So sehe ich das.
 

B@nshee

Novize
Ich muss sagen das ich schon sehr viel mit Tod und trauer erfahrungen gesammelt habe bevor ich hier etwas schreibe. Ich habe für normale verhältnisse denk cih schon recht viele Beerdigungen miterlebt, ich habe bereits meinen Vater, beide Opas und eine Oma verloren. Ich gehe/ging mit der Trauer für mein damaliges alter recht seltsam um (wobei ich soweiso nicht recht in das normale Menschenbild passe, zumindest Psychisch). Ich habe um keinen meiner angehörigen Trauern können. Ich habe das Problem das ich rasend schnell Vergesse/ Verdränge was ich von diesen Menschen wusste. Nur ncoh wenige wichtige Erinnerungen bleiben mir dann ncoh erhalten. Schlimm an der sache ist, das ich mich wirklich gerne an die Zeit mit meinem Vater erinnern würde... Ich nur allen Empfehlen: Wenn ihr Trauern könnt, dann Trauert richtig. Es ist immer schreklich jemanden zu verlieren den man kennt und ich hoffe das keiner von euch ein ereigniss so auffassen muss wie ich.
 

mk1984

Scriptor
Ich habe auch schon viel Tod und Schmerz erlebt :( Z.b Ist meine Tante Helga aus dem Schwarzwald ist Letztes Jahr verstorben an Lungenkrebs der Witz war ja das sie nicht mal geraucht hat..... war schon sehr Traurig aber das leben muss ja weiter gehen. Ausserdem ist noch ein nachbar von uns gegangen aber der war auch 100 Jahre alt geworden, paar Wochen Nnach seinen 100sten Geburtstag st er dann verstorben :( leider aber kann man nix machen...
 

Nikster

Otaku Legende
Otaku Veteran
von meinen Freunden ist noch keiner gestorben und alle anderen Tode, wie der von meinen Opas und meines Onkels, liegen schon ne Weile zurück, aber damals war ich echt traurig und ne ganze Weile depressiv
Wenn Verwandte von Freunden/Bekannten sterben bedauere ich das natürlich, aber weiter geht es bei mir nicht...
 

Monkey >D< Ruffy

Zukünftiger Piratenkönig
Otaku Veteran
mich hatte es vergangenes jahr hart getroffen ich hatte drei totesfälle in meiner familie mein vater meine Oma und mein Opa sind alle gestorben. Wie ich es verkraftet und verarbeitet habe mit Viel Arbeit Freunde und sonstige beschäftigungen um mich abzulenken obwohl ich eigentlich recht gefasst wahr musste eher noch den beruhiger spielen für tante und cousinen.
 

PikaChula

Gläubiger
Aber wie gehe ich damit um? Hm...mir persönlich fällt es schwer zu trauern. nicht, weil ich nicht zu meinen Gefühlen stehe oder weil ich sie nicht ausdrücken kann. Es ist mehr, dass ich mich damit abgefunden habe, dass der Tod ein wichtiger Teil des Lebens ist. Traurig macht es mich natürlich trotzdem.
- So in etwa denke ich auch, das Leben geht eben weiter. Man kann den Tod eines Menschen nicht ändern, und irgendwann holt das eben jeden ein, ich finde man hat nichts davon, sein Leben lang den Menschen, die sterben hinterherzutrauern, wo bleibt da Platz für's eigene Leben?

Ich selbst habe meinen Vater mit 4 Jahren verloren, und auch mein Onkel ist letzte Woche an Krebs verstorben.. und ich kann sagen, dass ich froh bin, a) dass mein vater gestorben ist, als ich noch so klein war, und b) dass ich nicht so sehr an meinem Onkel hing, weil beides die Trauer leichter macht.. Das hört sich vielleicht jetzt ein bisschen eigenartig an, aber so werde ich damit fertig. Auch, etwas gutes aus dem Tod zu sehen, zB würde ich heute zwischen 2 Familien hin und herwandern, weil meine Mutter und mein Vater vorhatten sich zu trennen, kurz vor seinem Tod.. So konnte ich meinen Stiefvater schon früh als Ersatzpapa ansehen und habe so heute eine einheitliche Familie.. Was natürlich nicht hei0en soll, dass ich froh bin, das mein vater nicht mehr lebt..

Vielleicht ist es auch nur eine Art der Einredung, aber ich komme damit klar und so finde ich, ist es auch gut. Jeder muss seine Art Verarbeitung finden, da kann es auch schonmal in den fantasie-Bereich gehen, hauptsache man gibt sich nicht selbst auf weil der Andere nicht mehr ist.
 

Shishiza

Sehr brave Fee^^
Teammitglied
Mod
Ich muß ehrlich dazu sagen, das ich auch schon mehrer Todesfälle in der Familie gehabt. Meine Oma ist gestorben, sie hatte eine Gehirnblutung, die sie sogar überlebt hatte. Meine große Schwester hat damals sofort sie zu sich genommen, weil sie zum kleinen Teil sich nicht mehr versorgen konnte...dann hatte sie das Glück, das sie im Schlaf gestorben ist.
Leider war das so kurzfristig, und sie wohnt sehr weit weg, das ich es nicht geschafft habe, zur Beerdigung zu gehen. Das war für mich sehr traurig. Ich hab mich an dem Gedanken festgehalten, das meine Oma nicht lange leiden hat müssen. Auch hab ich sie nicht wirklich gekannt, das ich jetzt sofort sagen kann, ich hab stark getrauert. Dazu hab ich einfach zu weit weggewohnt und auch zu geringen Kontakt gehabt.
Bei meinem Vater sieht es anders aus. Für ihn hab ich absolut keine Gefühle, denn selbst Hass ist zu schad für ihn. Doch, das muß ich mir eingestehen, ich habe ihm nicht gewünscht, das er seinen Gehirnschlag überlebt, weil er sonst total gelähmt gewesen wäre. Er ist auch so gestorben. Er wurde kurz und schmerzlos verbrannt und ich weiß auch nicht, wo seine Urne steht. Das hört sich vielleicht sehr sehr kalt an, doch wer wirklich interresse hat..eine pn an mich.Da werd ich dann genau erklären, warum ich keine Gefühle für meinen Vater hatte.

Bei meinem Opa war ich einfach zu klein, um wirklich sagen zu können, das ich getrauert habe.
Und sonst...hoffe ich immer, das die Leute, dich ich mag schnell und ohne Qual sterben, damit sie in meinen Augen würdevoll dahingehen dürfen.

Bei Trauer stürze ich mich immer in Arbeit, lenke mich ab, und versuche das Beste daraus zu sehen.
Doch da ich durch meine Arbeit sehr oft mit dem Tod zusammen treffen tu, bin ich meistens nur noch betroffen.
 

Eternitas

Private Eye
Otaku Veteran
hmmm

Meine Oma ist an Brustkrebs gestorben, das war hart...
Und von der andererseite der Familie ist auch meine Oma gestorben, allerdings war ich da sehr unberührt, da ich die andere Seite meiner Familie eh verabscheue...

Wie ich damit umgegehe... hmm klar ist es traurig, aber allzu fertig machen lasse ich mich davon auch nicht, denn im Endeffekt, so hart es auch klingt, ist es die Gesundheit dadurch zu gefährden, einfach nicht wert
 

Youki

Gottheit
Meinen ersten Freund verlor ich als ich 3 Jahre alt war und er 5.
Ich war dabei als er starb.
Dann folgte meine Lieblingsurgroßmutter, die mir immer sehr nah stand, als ich 7 war.
Später starben auch meine beiden Omas und die beiden Opas...nacheinander.
Eine davon fand ich dann morgens tot im Bett. Da war ich 10.
2 Jahre später starben Tante, Onkel und ihre Tochter bei einem Verkehrsunfall.
Als ich 14 war brachte sich der Freund einer Freundin selbst um und ich fand ihn am Treppengeländer aufgehangen.
Mit 16 ertrank eine Freundin beim Camping an einem See. Ich fand sie leider zu spät.
Kurz danach brachte sich ihr Freund um.

Vor einigen Jahren hat sich mein Freund in der Badewanne die Pulsadern aufgeschnitten und ist gestorben.

...

Wie geh ich damit um?
Nun...es ist nie einfach jemanden zu verlieren, der einem so nah steht, aber ich glaube an ein Leben nach dem Tod...und an Geister...und Wiedergeburt.
Obwohl in meiner Umgebung so viele Leute gestorben sind, war ich noch nie auf einer Beerdigung.
Ich "fühl" mich auf dem Friedhof so beobachtet...da sind immer so viele "Leute".

Der Nachteil ist, das ich den Lebenden nicht gut Trost spenden kann, weil ich selbst beim Thema Tod so positiv bin. Damit können nicht viele umgehen...besonders nicht solche, die denken, man stirbt und das wars dann...
 

Vanished

Hentai
Otaku Veteran
Mein Vater starb als ich 12 war. Es war ein ziemlicher Schock für mich. Zuerst habe ich mich eingeschloßen und versuchte es alleine zu verarbeiten.
Das nichtstun und nur an ihn denken hat mich so verrückt gemacht, das ich schon nach zwei tagen wieder zur Schule ging, und versucht habe mich dort abzulenken, was mir nicht richtig gelingen konnte, da die Mitschüler ziemlich dreckig waren. Sie liefen extra neben oder hinter mich und haben sich über den Tod meines Vaters lustig gemacht...

Am liebsten hätte ich ihnen den Hals umgedreht...
 

Logan1501

Ordensbruder
Meine beste Freundin ist gestorben vor 9 Jahren und ich vermisse sie oft noch sehr weil sie mir mehr bedeutet hat als irgend ein anderer Mensch auf der Welt. Ich besuche ab und zu ihr Grab und rede auch mit ihr weil ich irgendwie das Gefühl hab, dass sie noch irgendwo da ist und mich hört...
Ich finde es schön das es hier auch dafür einen Bereich gibt und ehrlich gesagt ist es das erste mal seit langem das ich mich zu diesem Thema äußere.
Ich bin überzeugt davon, dass der Tod erst der Anfang ist... Es geht immer weiter - für alle!
 
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