[Diskussion] Wahlsieger Nichtwähler

KilikaAK08

Gläubiger
Bin eigentlich grundsätzlich der Meinung das wählen wichtig ist, wer nicht wählen geht, gibt seine Stimme leider den falschen.

Politische Bildung kommt zu kurz sowieso das is keine Frage, ich verstehe die ,die aus Politikverdrossenheit nicht wählen wollen, is für mich aber der falsche weg. Jeder hat das Recht wählen zu gehen, keiner die Pflicht.

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Ich kenne jemanden, der sehr viel politisches Wissen hat und aus genau diesem Grund nicht mehr wählen geht. ;)
Der "intellektuelle Nichtwähler" ist glaub ich ein Phänomen, das einfach von den Medien wahnsinnig aufgeblasen wird. Ich kenne keinen einzigen Nichtwähler, der glaubt, er könne so mehr bewegen, oder es aus Verzweiflung o.ä. nicht mehr tut. Sie haben alle keine Ahnung von Politik und interessieren sich auch nicht dafür. Ich will nicht ausschließen, dass es diesen "Typ" Nichtwähler gibt, aber es ist schon eine sehr winzige Minderheit. Und als Politiker darfst du sowas ja gar nicht erst in den Mund nehmen, denn wer über potentielle Wähler sagt, sie seien zu faul am kalten, verregneten September-Wahlsonntag das Haus zu verlassen, der darf sich bald nach einem neuen Job umsehen.

Und da sind es natürlich wahnsinnig sinnvolle Vorschläge, einfach eine ganze Woche wählen zu lassen oder Wahllokale auch in Bahnhöfen, Supermärken, etc. einzurichten. Wählen im Vorbeigehen, so wie wenn man in der Fußgängerzone mal spontan an einem Gewinnspielstand stehen bleibt. Ironie-Ende.
Ein bisschen Sich-Gedanken-machen gehört schon auch zur Demokratie dazu und wenn jemand nicht Willens ist, das zu tun, dann soll ers lieber lassen. Wie wäre es stattdessen, wenn die Parteien mal etwas mehr die Unterschiede zwischen sich herausstellen? Ich will keine CDU, die SPD-Themen kopiert, weil das scheinbar besser ankommt. Wenn es keinen politischen Wahlkampf mehr gibt, sondern nur noch weichgespülte "Wir haben die Kraft"-Wahlplakate, wundert es mich auch nicht, dass sich niemand mehr für Politik interessiert. Ein bisschen Polarisierung gehört halt auch dazu.
 

Sylverblack

Bred in Captivity
Otaku Veteran
Das Wahlprinzip dem Demokratie ist eigtl. ein suboptimales, weil es voraussetzt, dass der Wähler sich nach bestem Wissen und Gewissen mit dem Inhalt zu wählender Parteien/Vertreter auseinandersetzt, andernfalls repräsentiert seine Stimme womöglich nicht seine politische Position.
Dazu kommt, dass einige Parteien bei populistischen Themen extrem simple Lösungen für wahnsinnig komplexe Themen präsentieren, die analytisch betrachtet überhaupt nicht funktionieren können. Hier wird der potentielle Wähler nach einem Prinzip verführt wie es z.B. die Werbung nutzt, die dann nicht halten kann, was sie spektakulär verpricht. Oder anders formuliert: Lügen und Manipulation sind ausdrücklich erlaubt.
Der ganze Wahlprozess wird ad absurdum geführt, weil Troll-Stimmen, die Stimmen Ungebildeter, die Stimmen Manipulierter und die des besonnen, gebildeten Bürgers (derjenige, dessen Stimme neutral betrachtet den größten Aussagewert hat) letztendlich denselben Wert besitzen.
Leider gibt es keine effektive Möglichkeit, dieses Problem zu lösen, es sei denn, individuell maximal mögliche politische Bildung wäre Bürgerpflicht.

Es gibt Leute, die aufgrund dieser allgemeinen Problematik nicht wählen gehen. Und dann gibt es noch solche, die sich durch die aktuellen Parteien nicht gut genug repräsentiert fühlen. Zwei häufige Gegenargumente lauten dann a) das geringste Übel zu wählen (also die Partei, mit der sich ein solcher Bürger noch am besten identifizieren kann) oder b) selbst eine Partei zu gründen. Das sind natürlich recht schwache Gegenargumente, die zusätzlich noch davon unterstützt werden, dass es in unserem politischen System auf Bundesebene die 5%-Hürde gibt, die dafür sorgt, dass ein z.T. recht hoher Prozentsatz der Stimmen im Nichts verpufft (bspw. bei der bislang beispiellosen Wahlniederlage der FDP letzte Bundestagswahl).
 

Lia

Don't eat the help! ツ
Otaku Veteran
Sowie jeder das Recht hat wählen zu gehen, hat auch jeder das Recht es nicht zu tun. Jeder hat seine Stimme und kann damit machen was er möchte. Ich finde es schon etwas aggressiv anderen den eigenen Willen, wählen gehen zu müssen, aufzudrängen.
In dem Kontext spielt es auch erstmal keine Rolle aus welchem Grund die Leute nicht wählen gehen. Das ist wieder eine andere Geschichte.
Ich finde es auch falsch manchen Leuten vorschreiben zu wollen, sie sollen sich gefälligst mit Politik auseinandersetzen, damit sie wählen gehen. Das finde ich schon sehr intolerant. Es gibt nunmal Leute, die sich nicht für Politik interessieren und das finde ich in keinster Weise verwerflich. Jedem das seine.
Die Leute, die tatsächlich nicht wählen gehen und sich dennoch über Politik beschweren, kann man sicherlich in Frage stellen. Dennoch ist das in meinen Augen kein Grund sie zum Wählen zu zwingen, höchstens um ihnen den Mund zu verbieten. Selbst wenn man sie zum wählen zwingen würde, wäre das denn im Sinne jener, die sich dafür aussprechen jeden zum wählen zu zwingen? Kann ich mir nicht vorstellen. Ein großer Teil würde ihr Kreuz vermutlich auf der rechten Seite setzen, weil sie unzufrieden sind. Der Teil, der keine Ahnung von Politik hat, sollte vielleicht würfeln. Das kommt auf's gleiche hinaus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr das wirklich besser findet.

Zwei häufige Gegenargumente lauten dann a) das geringste Übel zu wählen (also die Partei, mit der sich ein solcher Bürger noch am besten identifizieren kann) oder b) selbst eine Partei zu gründen. Das sind natürlich recht schwache Gegenargumente
Seh ich auch so. Wenn die Partei, mit der ich mich am meisten identifieren kann, mir nur zu 30% zusagt, wäre es Unsinn diese zu wählen. Realistischerweise müsste man eine ungültige Stimme abgeben. Dazu müssten sich die Leute tatsächlich auch mal bei schlechtem Wetter vor die Tür trauen. Dass mehr ungültige Stimmen das Zusammenpuzzeln einer Regierung aber nur erschweren, ist wieder ein anderes Thema.
Wenn man sich fair über Wähler / Nichtwähler aufregen würde, würde es in meinen Augen erstmal die treffen, die nicht wissen was sie ankreuzen.
Eine realistische Wahl wäre in meinen Augen eher sowas hier.
 

Holzi

...
Ich finde es auch falsch manchen Leuten vorschreiben zu wollen, sie sollen sich gefälligst mit Politik auseinandersetzen, damit sie wählen gehen. Das finde ich schon sehr intolerant. Es gibt nunmal Leute, die sich nicht für Politik interessieren und das finde ich in keinster Weise verwerflich. Jedem das seine.
Bei manchen würde ich zustimmen. Aber es gibt Leute, die sich nicht mit Politik auseinandersetzen und dann sowas wie Pegida mitmachen. Das sind solche, die ich meinte. Keine Ahnung von nix, aber rumschreien.
 

Lia

Don't eat the help! ツ
Otaku Veteran
Bei manchen würde ich zustimmen. Aber es gibt Leute, die sich nicht mit Politik auseinandersetzen und dann sowas wie Pegida mitmachen. Das sind solche, die ich meinte. Keine Ahnung von nix, aber rumschreien.
Das ist natürlich richtig. Aber das sind doch alles AfD-Wähler. ;)
 

bluemoon

the one and only
Otaku Veteran
stimmt so nicht die frühere afd war wählbar sowas wie eine fdp2.0 erst die jetzige seit diesem jahr versucht masiv stimmen von reps, npd und co zu bekommen. Nicht umsonst ist Lücke mittlerweile mit vielen anderen ausgetretten und hat mit alfa eine weitere partei gegründet. Und abgesehen davon wer regiert denn dort wo pegidia herkommt soweit ich weiss die cdu, eventuell sollte man sich dann mal fragen wo eigentlich jahrzehntelang deren stimmen herkommen. Soweit ich weiss waren die ursprungs reps ja auch abgespaltete csu und cdu politiker aber das geht jetzt wohl zu weit;)

Das Wahlprinzip dem Demokratie ist eigtl. ein suboptimales, weil es voraussetzt, dass der Wähler sich nach bestem Wissen und Gewissen mit dem Inhalt zu wählender Parteien/Vertreter auseinandersetzt, andernfalls repräsentiert seine Stimme womöglich nicht seine politische Position.
was im grunde doch eh nicht passiert die meisten wählen doch ihr ganzes leben lang die gleiche partei ohne je zu hinterfragen warum eigentlich, am ende kommen noch argumente wie ich habe die schon immer gewählt und das war bisher immer gut oder die haben schon meine eltern gewählt wenn man mal drüber nachdenkt völliger blödsinn eigentlich, allerdings erklärt das eben auch die in deutschland festgefahrene parteien landschaft so extrem zementiert wie hier ists in anderen staaten halt nicht hier gehts nur darum ob union oder spd regiert und wenn mit welchem anhang. In anderen staaten sind wenigstens noch regierungsumschwünge möglich.

Und abgesehen davon die meisten Nichtwähler würden ohnehin nur bei der Union, Spd, Grüne oder Fdp ihr Kreuz machen von daher würde sich das verhältnis selbst bei einer hunderprozentigen wahlbeteiligung nicht wirklich verschieben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sowie jeder das Recht hat wählen zu gehen, hat auch jeder das Recht es nicht zu tun. Jeder hat seine Stimme und kann damit machen was er möchte. Ich finde es schon etwas aggressiv anderen den eigenen Willen, wählen gehen zu müssen, aufzudrängen.
In dem Kontext spielt es auch erstmal keine Rolle aus welchem Grund die Leute nicht wählen gehen. Das ist wieder eine andere Geschichte.
Ich finde es auch falsch manchen Leuten vorschreiben zu wollen, sie sollen sich gefälligst mit Politik auseinandersetzen, damit sie wählen gehen. Das finde ich schon sehr intolerant. Es gibt nunmal Leute, die sich nicht für Politik interessieren und das finde ich in keinster Weise verwerflich. Jedem das seine.
Ich bin durchaus auch gegen eine Wahlpflicht oder gegen andere Gesetze, die Bürger zwingen sollen, sich zu informieren (wie auch immer das gehen sollte). Eine moralische Pflicht gibt es trotzdem, dass man einigermaßen Bescheid weiß, wenn man wählen geht. Man sollte nicht vergessen, dass in einer Demokratie es letztenendes das Volk ist, das für die Politik die Verantwortung trägt. Und ich unterstelle jetzt einfach mal, dass 80 - 90% aller Wähler aus egoistischen Motiven wählen, d.h. die Partei wählen, von der sie sich die meisten Vorteile versprechen. Und das geht durch alle Bevölkerungsschichten vom Manager bis zum Hartz IV-Empfänger. Das hat aber nichts mit meinem Verständnis von "Volksherrschaft" zu tun, denn jeder einzelne trägt in diesem Staat auch die Verantwortung für alle anderen Bürger und sollte sich dementsprechend lieber zwei Mal überlegen, ob das was für ihn selbst das beste ist, auch unbedingt das beste für die Mehrheit der Bevölkerung ist.

Ein großer Teil würde ihr Kreuz vermutlich auf der rechten Seite setzen, weil sie unzufrieden sind.
Gibt ja auch genug unzufriedene, die bei den Linkspopulisten ihr Kreuz machen. Man muss nur mal gucken, wie die Linkspartei mit DDR-Verniedlichung bei Einheitsverlierern Stimmen fischt. ;)
 

Holzi

...
Eigentlich interessiert mich das Thema ja kaum. Wir haben es nur wieder aufgemacht, weil es langweilig geworden ist ohne den Flüchtlingsthread.

Ich bin auch keinesfalls für eine Wahlpflicht. Schlimm genug, das manche überhaupt wählen dürften.
Und genauso schlimm, das sehr viele nicht wählen dürfen. Ne, noch viel schlimmer eigentlich. Wüsste mal gerne, wie das begründet ist.

Auf die Bemerkungen zur "früheren AfD" oder "Linkspopulisten Linkspartei" gehe ich mal lieber nicht ein...

Aber: Wir könnten doch hier vielleicht einen Thread zur politischen Bildung machen, oder ? Eine Art Parteienthread. Wofür die stehen, was die versprechen, was die tatsächlich meinen und sowas. Oder würde das nur ein Flame-War werden ?
 

Lia

Don't eat the help! ツ
Otaku Veteran
Wieder 'ne gute Idee von dir. Setz doch endlich auch mal eine um! ;)
Oder würde das nur ein Flame-War werden ?
Das Thema würde doch nur auf Fakten basieren. Es wäre also ein ganz einfacher Thread um Informationen zu sammeln.
Aus welchem Grundlage sollte so ein solches Thema in einem Flame War enden? :)

...

....*an den Flüchtlings-Thread denk*

...

Oder würde das nur ein Flame-War werden ?
Daran besteht kein Zweifel! ^^
 

bluemoon

the one and only
Otaku Veteran
Das ganze wird doch nur deshalb zu einem flamewar weil jedesmal wenn bissel ruhe einkehrt wieder einer das thema anheizt und öl ins feuer gisst, solange jeder denkt irgendwenn auf seine seite ziehen zu müssen ist das halt so. Allerdings was soll dann hier wieder eskalieren es sei denn natürlcih man versucht geziehlt wieder das rechts links dings zu propagieren ja dann gibts flame war. Gegen normale unterhaltungen die sich mit real politk befassen kann niemand was haben solange man genug toleranz mitbringt.
 

selfmademan

Ordenspriester
Nichtwähler. Nichtwähler. Nichtwähler. Nichtwähler und abermals Nichtwähler. Seit Jahren. Früher habe ich es ja noch probiert, habe aber gemerkt, dass sich durch meine Wahl absolut nichts verändert. Eher das Gegenteil: Immer bin ich brav wählen gegangen, aber die Umstände haben sich deutlich verschlechtert. Ach, wär ich doch reich, dann hätten sich die Umstände für mich verbessert!
Außerdem ärgert mich eine Sache ganz besonders: Nie hat sich einer von den profitierenden meiner Stimmabgabe bei mir BEDANKT!!!!!
Da sichere ich denen ihre Macht und werde dann noch in den Axxxx gefickt. Was soll ich denn noch ertragen? Taschenvollstopfen auf meine Kosten und meiner Wahlentscheidung. Das geht bereits stark in den Bereich der Verletzung der Menschenrechte- und auch Würde. Ich wähl doch keine Pharaonen!!! Und da ist der Sitz der Partei (links-rechts) auch schon längst nicht mehr von Bedeutung. Alternativen sehe ich nicht. Höchstens auf dem Mond siedeln.

Von der Manipulation, der Korruption ganz abgesehen. Hätten wir Wähler darauf eine Klarsicht (z.B. durch eine Kristallkugel), würde die Situation wohl schon ganz anders aussehen. Gibt es eigentlich noch Menschen die Vertauen (lach) in die Politik haben? Oder: Wie naiv kann der Mensch sein?
Das bleibt wohl rethorisch. Und es soll sich hier niemand beleidigt fühlen!! Wähler, wie Nichtwähler haben ihre Gründe für ihr Handeln.
 

JeanLuc

Gottheit
Naja ich würde mich auch gern zu den Nichtwählern zählen aber leider seh ichs so :lieber meiner stimme einer Partei geben die am besten zu mir passt und wenigstens ne Chance hat als meine Stimme zu verschwenden. (Ist halt eine Stimme weniger für Merkel :-p)

Leider muss ich sagen das ich bei den Bürgermeisterwahlen meistens Nichwähler bin.
Erstens: Ich kenne meistens keinen von denen die Gewählt werden wollen.
Zweitens: Irgendwie bekomme ich nie irgendwas mit von diesen "Wahlen".

Ich finde es meistens eh Sinnlos bei den Bundeswahlen seine Stimme einer Partei zu geben die Wahrscheinlich eh nicht die 5% überschreiten kann. Somit eher einer Partei geben die in den Bundestag kommt und zumindest etwas einfluss somit hat.

Leider gibt es viele die einfach die CDU oder die SPD wählen weil... sind halt die größten und so...

Also besser Stimme geben als diese Merkel (durch nicht abgabe) Merkel zu geben.
 

p90

Novize
(Ist halt eine Stimme weniger für Merkel :-p)
Ich glaube, dass ist den Wenigsten klar. Wer nicht wählen geht, gibt seien Stimme der stärksten Partei.
Jeder nicht Wähler ist also ein CDU Wähler ^^ (zumindest momentan).

Zum Thema Wahlpflicht. Würde ich drüber nachdenken, aber nur wenn man eine Option hat sich zu enthalten.
Und diese Enthaltung sollte dann halt auch eine Wirkung haben, die Plätze im Parlament bleiben dann halt unbesetzt und nicht so wie wir es momentan machen. Den momentan werden Enthaltungen als Ungültige Stimmen gezählt und somit aus dem Wahlergebnis rausgerechnet.

Ansonsten würde ich mich als freiwilliger Wahlhelfer über mehr Wähler freuen, der Sonntag ist sonst echt immer sehr langweilig wenn man da 6 Stunden sitzt und es kommen 30 Wähler.
 
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