A Dragon Tale
Die Düsterberge
- oder -
Das erste Abenteuer
Die Düsterberge
- oder -
Das erste Abenteuer
Das gemächliche Klappern der Pferdehufe auf der alten Steinstraße, welche sich einer geschlängelten Linie gleich tief ins Düstergebirge hinein wand, war für die fünf gemeinsam reisenden Gestalten bereits zu einem Teil der natürlichen Geräuschkulisse geworden, zu der auch das Summen der Insekten auf den Wiesen oder das Zwitschern der Vögel gehörte. Alles unterlegt vom Rauschen des Windes in den Bäumen.
Noch stachen immer wieder nachmittägliche Sonnenstrahlen zwischen den am Himmel dahingleitenden Wolken hervor, doch im Laufe der letzten Tage war es zu späterer Zeit stets zu starken Regengüssen gekommen.
Das Massiv der Düsterberge bäumte sich hoch vor ihnen auf. Urtümlich und unbezwingbar thronte es über den Ländereien, mit den Gipfeln seiner höchsten Berge die Wolken durchstechend.
Abgesehen von diesen fünf gemeinsamen Wanderern war die Straße wie leer gefegt. Nur wenige Leute hatten Grund die Düsterberge zu durchreisen und wenn sie doch einen hatten, bevorzugten sie auf ihrem Weg die zugänglicheren und auch sichereren Regionen weiter im Osten des Gebirges, wo das Gebirge flacher war und man auf einer bewachten Straße reisen konnte. Der Ort jedoch, dem die Fünf entgegen strebten, war von dort aus nicht zu erreichen. Sie hatten die Stelle passiert, von der an die Straße allmählich anstieg und auf die Flanke des ersten von vielen Bergen hinauf führte und waren mittlerweile ein gutes Stück hinauf gelangt.

'Sie', das waren er selbst, ein einsamer Adeliger namens Ulrik von Falknir, der es in seiner Heimat so sehr verbockt hatte, wie es nur möglich war, ein rätselhafter menschlicher Söldner, welcher sich Valen nannte und oben auf seinem kräftigen Pferd in seiner massigen Rüstung mehr wirkte, wie eine sich bewegende Statur, zwei wunderschöne Elfen, die untereinander offenbar ebenso distanziert waren, wie zum Rest der Gruppe und, zu guter letzt, ein grummeliger zwergischer Krieger in voller Montur.
Eine Gemeinschaft, wie man sie auch in einem schlechten Buch vorfinden könnte, dachte sich Ulrik bereits nicht mehr zum ersten mal seit heute morgen, wobei er auch an den Grund ihrer gemeinsamen Reise denken musste.
Bis zum gestrigen Abend hatte keiner von ihnen auch nur einen der anderen je in seinem Leben getroffen, geschweige denn ihn gekannt. Jeder für sich waren sie im gleichen Gasthaus eingekehrt, um dort die Nacht zu verbringen. Außer ihnen hatten dort nur einige abgerissene Tagelöhner, welche in der umliegenden Gegend auf den Feldern ackerten, ihren Sold des Tages versoffen, so dass Ulrik und seine jetzigen Weggefährten dort deutlich hervorstachen.
Auch wenn sie sich zu dem Zeitpunkt noch nicht gekannt hatten, war doch jedem von ihnen klar gewesen, weshalb die anderen hier waren. Nämlich um in die Düsterberge zu reisen und dort den Drachen Glamdren zu erschlagen, welcher die Kronprinzessin des Landes, die junge Lady Lida, entführt hatte. Auf die Rettung seiner geliebten Tochter hatte der König Sigmund ganze 1000 Gulden sowie einen Titel samt aller damit verbundenen Privilegien ausgesetzt.
Jeder von ihnen hatte so wie Ulrik wohl seine völlig eigenen Gründe dafür, warum er sich auf dieses mörderische Abenteuer begeben wollte. Gleich blieb jedoch das Ziel.
Es war Ulrik der, als der Abend schon weit fortgeschritten war und Ulrik bereits den einen oder anderen Mut verleihenden Krug Bier hinter sich hatte, die anderen zu seinem Tisch einlud, um ihnen einen Vorschlag zu unterbreiten.
Sie sollten gemeinsam auf diese Queste gehen und ihre Fähigkeiten vereinen, um ihre eigenen Chancen auf ein Überleben und einen Sieg über den Drachen zu vergrößern. Niemand konnte abstreiten, dass 1000 Gulden durch fünf geteilt mit 200 Gulden für jeden noch immer ein wahrer Schatz waren, welcher in ihrer aller Leben seinesgleichen suchte.
Nach einigem verhandeln war man sich einig geworden einen Queste-Vertrag aufzusetzen, welcher von Ulrik verfasst und von ihnen allen unterzeichnet werden sollte, wodurch sie für die nächste Zeit zu Gefährten wurden. Er versprach jedem von ihnen exakt ein Fünftel des gemeinsamen Gewinnes, sicherte ihnen allen während der gemeinsamen Zusammenarbeit die Unterstützung der jeweils anderen im zumutbaren Rahmen zu und verpflichtete die anderen dazu im Todesfall dafür zu sorgen, dass dem Verstorbenen eine angemessene Bestattung zuteil wurde und, falls ihre Queste von Erfolg gekrönt sein sollte, seinen Anteil am Gewinn an seine Familie gesendet wurde.
Im Nachhinein konnte Ulrik kaum sagen, wie ernst es den anderen mit diesem Vertrag war. Genau genommen konnte er das noch nicht mal bei sich selbst. Würde er sein Leben riskieren, um das eines dieser Fremden zu retten? Die heldenhaften Gestalten der Literatur taten dies stets, doch war das hier die Realität, welche, wie Ulrik in den letzten Monaten schmerzlich hatte lernen müssen, selten mit dem Geschriebenen übereinstimmte.
Fast kein Wort war seit ihrem Aufbruch gesprochen worden, da es außer ihres gemeinsamen Zieles offenbar wenig gab, das sie zu verbinden vermochte. In dem Versuch die Stille zu brechen sprach Ulrik etwas an, über das sie früher oder später an diesem Tag eh hätten sprechen müssen. Zumindest versuchte er es. Wie sollte er diese bunte Mischung von Gestalten bloß angemessen ansprechen? Aus einem Impuls heraus versuchte er es mit dem Naheliegendsten.
"Gefährten...", er zögerte. Keiner blickte ihn an, da sie offenbar alle mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt waren oder auch nur damit, stetig einen Fuß vor den anderen zu setzen. Ulrik versuchte es noch mal.
"Meine Freunde. Was denkt ihr, wie weit werden wir heute noch kommen, wann sollen wir unser Nachtlager aufschlagen? Wenn wir uns nach den letzten Tagen richten, wird es heute noch regnen. Ich schlage vor, dass wir uns in den nächsten ein oder zwei Stunden nach einer geschützten Stelle zum Rasten umsehen."
Los gehts. Auf diese Situation kann, glaube ich, jeder reagieren. Wer will, kann ja vielleicht auch schon beschreiben, wie wir gerade den ersten Kam überwinden und von dort aus in das erste vor uns liegende Tal blicken und wie es dort aussieht.
@Haku
Ich habe deinen Wolf erstmal außen vor gelassen, in der Annahme, dieser wird sich noch eine Weile zeit lassen, bis er sich den fremden in der Gruppe nähert. Bau ihn ein, wann du magst, aber denk dran, dass das wohl Reaktionen nach sich ziehen wird.
@Haku
Ich habe deinen Wolf erstmal außen vor gelassen, in der Annahme, dieser wird sich noch eine Weile zeit lassen, bis er sich den fremden in der Gruppe nähert. Bau ihn ein, wann du magst, aber denk dran, dass das wohl Reaktionen nach sich ziehen wird.