Die Warnung an die Goblins war eindeutig und unmissverständlich, sofern sie sich nochmal hier her wagen würden. Valen bemerkte den Zwerg und die Elfe Riya erst, als er die wenigen Schritte zum Höhleneingang zurückging. kurz blieb er stehen, aber beließ es dann bei einem Blick. Er nahm sein Zweihänder wieder auf, ging damit zum Pferd und verstaute es. Den Gaul sattelte er soweit ab, das er morgen früh nicht lange benötigen würde. Aber das Pferd sollte nicht ewig die Last auf sich haben.
Die Aktion mit den Katzen hatte er überhaupt nicht mitbekommen und es war ihm nun auch egal. Sie waren weg, es war ruhe - gut so. In seinem Rücken kehrte grad die Elfe wieder, denn er hörte beide Frauenstimmen, scherte sich aber vorerst nicht darum. Er würde dazwischen gehen, wenn es ihm zu viel war, denn eine Gruppe die sich streite, arbeite nicht gut zusammen. Man muss sich nicht mögen, aber zumindest soweit seine Belange zurückstellen, wie es der Sache zweckdienlich war. Etwas, was ihm als Söldner schon früh beigebracht wurde. Aber man sollte sich nicht täuschen, Valen hätte kein Problem damit, einen seiner Gefährten den Kopf abzuschlagen, wenn es denn unbedingt nötig war. Der Grund zu so einer Aktion konnte ganz unterschiedlich sein. Wenn es getan werden musste, würde er es tun.
Valen drehte sich um und sah direkt in das Gesicht der Magierin, die sich grad um das Wasser in ihren Haaren entledigte. "Hm...", entfuhr es dem Schwertkämpfer beim Anblick der Elfe. Eine Augenweide war, sie, das musste man ihr lassen. Aber sie machte ihm etwas vor, was er nun so oder so machen musste. Er war durch und durch nass, es gab keine trockene Stelle mehr an seiner Kleidung, geschweige denn an seinem Körper. Also viel kurz darauf die Rüstung zu Boden. Es schepperte, denn leicht war sie nun auch nicht wirklich. Bis alle Teile der Rüstung abgelegt waren, dauerte es schon einige Minuten. Das kleine Wortgefecht der beiden Elfen nahm Valen auch erstmal hin, wobei er unbemerkt für die anderen schmunzel musste über das freche Mundwerk der Magierin. In dem Moment gefiel sie ihm ein klein wenig. Er blickte zu den beiden udn sah etwas, was ihn aber sofort in Alarmbereitschaft versetzte. Den Dunkelwolf hatte er nicht bemerkt. Valen übelregte nicht, schnappte sich sein Langschwert, und ging ohne Umschweife auf die Bestie los. Die war aber so geschickt, dem ersten, zweiten und auch dritten Hieb trotz ihrer Größe, auszuweichen. Valen wollte hinterher, doch bevor er sich richtig gesammelt hatte, war diese Elfe Arri mit dem Wolf im Wald verschwunden. Die anderen guckten ihn verdutzt an, besonders Ulrik. Angramar schien das dann doch mehr der Belustigung gedient zu haben. Ulrik klärte ihn kurz auf, was Valen so hinnahm.
Aber das 'ansehen' der Schützin sank damit bei ihm. Wenn sie so ein Wolf kontrollieren konnte, nicht auszudenken was der anrichten konnte, bei einer günstigen Gelegenheit. Und vor allen, wie hatte sie ihn so lange fern halten können?! Valen war das nun auch erstmal egal.
Er zog seine nassen Sachen aus. Auch er würde sie in der Nähe des Feuers platzieren, damit sie trocknen würden. Als er seinen Oberkörper freimachte, konnten alle anwesenden, sofern sie zu ihm blickten, sehen, welche Spuren die Kämpfe hinterlassen hatten. Auf dem muskulösen Oberkörper sah man kleine und auch etwas größere Narben, die kreuz und quer verliefen. In Seiner rechten Schulter schien mal ein Pfeil oder Speer gesteckt zu haben, über der Brust hatten sich mindestens drei Klingen gezogen und an der linken Bauchseite war auch eine längliche Narbe zu sehen. Die Verwundung hätte ich sicherlich auch töten können, wenn sie denn tief genug gewesen wäre.
Als er sich umdrehte, um zu seinem Sattelzeug zu gehen, konnte man noch die lange Narbe sehen, die einmal von der linken Schulter bis zur rechten, unteren Seite ging. Sie war die mit Abstand größte Wunde. Ein Zeugnis von Valens Kampf gegen eine Armee, die später sein Königreich niedergebrannt hatte. Valen holte noch etwas Proviant, den er sich noch am Tagesanbruch mitgenommen hatte, und kehrte zum feuer zurück. Er hatte zudem noch so etwas wie ein Fell und eine Decke mitgenommen und breitete das neben Riya aus. "Hier, sollte fürs erste reichen." Er hielt ihr etwas hin, denn es war besser als nichts. Für den Zwergenhunger oder auch Ulriks Magen würde das bei weitem nicht reichen. Er selbst konnte damit auch nur den ersten Hunger mindern, aber nicht stillen.
Nun zog Valen sich weiter aus, bis er wirklich komplett Nackt war. Mit nassen Sachen schleif es sich nicht gut und wenn es zu vermeiden war, dann vermied Valen das auch. Ihn störte das ebenso wenig, wie die Elfe, dass man ihn so sah. Aber eben nicht lange. Er setzte sich im Schneidersitz auf sein Fell, wo locker auch drei Leute drauf Platz hatten und legte sich die Decke um die Lenden, denn die Wärme des Feuers war eine Wohltat für seinen Oberkörper.
Valen schielte ab und an zur Magierin rüber, die nur langsam den Laib Brot aß. Ulrik Schien auch zur Ruhe gekommen zur sein, denn er lag auf seinen Arm gestützt auf der Seite. Der Zwergpaffte seine Pfeife, was einen nicht unbedingt angenehmen Duft in der Höhle verbreitete. Nicht unbedingt Valen sein Fall, aber wenn es ihm schmeckte, sollte er nur.
Irgendwann kam dann die andere Elfe weder zurück und hatte da was wirklich Feines mit dabei. Irgendwie war sich Valen sicher, das Riya das nicht mal anrühren würde, nur weil es Arri mitgebracht hatte. Angramar war nun kaum mehr zu halten. Er wusste schon, wie er sich die Tiere zubereiten würde. Und vielleicht würde er gleich beide zubereiten? Valen war nicht unbedingt gewillt, nun für alle den Koch zu spielen. Arri sah man nun auch das erste Mal ohne ihre Kapuze. Kurz betrachtete sich der Schwertkämpfer die Frau, befand dass sie eigentlich nichts verstecken musste, aber ihr Blick war irgendwie... Valen konnte es nicht beschreiben. Es war etwas, was ihm nicht sonderlich Gefiel, aber er hatte auch noch nie die Augen von anderen großartig studiert.
Auch der Wolf war mit dabei und das passte ihm nun gar nicht. Aber er erinnerte sich an Ulriks Beschwichtigungen und beließ es dabei, das Tier argwöhnisch anzublicken. Er würde Arri vielleicht nochmal zur Rede stellen, aber glaubte kaum dass sie ihm das genauer erklären würde. Er hoffte nun, dass einfach nur Ruhe war, vor allem zwischen den beiden Damen. Es war spät und das letzte was er nun gebrauchen konnte, war Gekeife von Weibern.