Sobald die Orks sie bemerkt hatten, hatte Angramar angefangen zu fluchen und sein Visier geschlossen. Bislang hatte er weder ersteres unterbunden noch zweiteres wieder geöffnet, was in einer dumpfen, lauter werden Kakophonie aus Zwergenflüchen resultierte. Man musste sich zwansläufig fragen, wie ausdauernd ihr zwergischer Begleiter tatsächlich war; intonierte er seine Beleidigungen doch auch ununterbrochen weiter, während sein Kriegshammer sich hob und senkte; Orks zurücktrieb oder ihnen heftige Treffer versetzte. „Sharrrn! Urlik, ich genieße zwar das verprügeln eines Orks so sehr wie jeder Kvar; allerdings könnte das hier ein wenig knapper werden, als es sollte!“ Dann kam der Moment, als Ulrik einfach sprang und weiter unten auf einer der Holzhütten ankam. Jegliche weiteren Worte blieben dem Zwergen im Hals stecken. „Rasier mir den Nacken und nenn mich Elf!“ knurrte er, als er seinem Freund weiter hinterher stürmte, ungeachtet zweier Orks, die sich an ihm festhielten und ihn zurückhalten wollten. Mit einem Laut, der wie ein „Harrrrrrrrrr!“ klang, sprang er mitsamt seiner unliebsamen Fracht. Anders als sein menschlicher Gefährte kam er jedoch nicht geschickt auf dem Dach auf, sondern brach vielmehr wie der Steinschädel der er war einfach hindurch. Holzbalken und andere Trümmer brachen hinter ihm zusammen – die Hütte schien schon einiges durchgemacht zu haben, und der herabfallende Zwerg im Ganzkörperharnisch tat sein Übriges, um sie stark in Mitleidenschaft zu ziehen.
Einige Momente war nichts zu sehen, bis auf einmal Trümmer beiseite geschleudert wurden und Angramar samt seinen beiden Verfolgern erschien. Der Kvar drehte sich im Kreis, wobei er Schild und Hammer um sich wirbeln lies. Holzspäne, Trümmerteile, Staub und mehrere Orkzähne flogen um ihn herum, als er schliesslich erkannte, dass er draußen angekommen war und seine ohnehin mehr als in Mitleidenschaft gezogenen mit einigen wuchtigen Schlägen zurecht stutzte. Er vergewisserte sich kurz, dass es Ulrik den Umständen entsprechend gut ging, dann begann er, wie ein Rammbock hinter dem Menschen hinterher zu poltern. „Sag mir, dass du deinen Plan hast!“ rief er ihm zu. „Ich möchte nicht unbedingt mehr Orkblut als nötig auf meiner Rüstung – das Zeug bekommt man so schwer wieder heraus!“ Er mühte sich ab, während dem Laufen einen Überblick zu bekommen – und sah, dass Riya ihnen nachgeeilt war. Nur leider war sie nicht alleine – mehrere Orks folgten Ihr auf dem Fuße, während einer sie schon eingeholt hatte. „Brraz'karrn! Duck dich, Spitzohr!“ rief er, als er eine Wurfaxt aus ihrer Halterung riss und sie auf den Angreifer der Elfe warf. Doch wie so oft traf sie nicht ihr intendiertes Ziel – sie verfehlte sogar den zweiten Ork, der dicht hinter dem ersten heran geeilt kam, während sie dafür den dritten traf; der laut aufgrunzte. Es war zwar nur ein oberflächlicher Treffer, aber trotz des unglücklichen Wurfes hatte er sein Ziel erfüllt: Riyas Angreifer war zurück gezuckt, als die Wurfaxt knapp vor ihm durch die Luft gesegelt war. Das verschaffte ihr die nötige Zeit, hastig aus der Reichweite des Aggressors zu gelangen.
„Ulrik, Riya – kümmert Euch um das verdammte Mädel! Sobald wir eine geeignete Stelle erreichen, halte Ich sie möglichst lange auf!“ rief er.