Enelya
Ordensbruder
Lianne schien Gedanken gegeneinander abzuwiegen, die mit allem, was soeben gesprochen wurde, nichts zu tun hatten. Sie hielt den Kopf leicht gesenkt, packte die Zigarre mal fester und mal sachter an und legte die Stirn in tiefe Falten. Sowohl die Windböe, als auch Oswines Frage änderten nichts an ihrem Verhalten und ihrer Abwesenheit.
„Okay.“
Sie sah auf und ein freches Grinsen war auf ihre Lippen getreten. Der Blick, bis eben noch trüb und ohne Flamme, sprühte nun regelrecht ob ihrer zündenden Idee.
„Ich hab’s.“
Die Zigarre wurde mittlerweile besorgniserregend stark angepackt, während sie sich so stellte, dass beide Mitreisenden sie gut sehen konnten.
„Ihr…“, dieses Wort bekam eine besondere Betonung, „…könnt euch ja gerne weiter über so ergebnislosen Dreck unterhalten. Ich…“, auch hierauf lag ein gewisser Akzent, „finde in der Zwischenzeit heraus, was es mit der Zigarre auf sich hat.“
Sie wandte sich ab und schritt in Richtung der Kabinentür. Kurz davor drehte sie sich noch einmal augenrollend zu Oswine um. „Ja, meine Güte, ich hab dein Dingens noch, und ich werd auch weiterhin drauf aufpassen, wenn es dir genehm ist.“ Sie achtete stark darauf, dass sie nicht automatisch an die Stelle fasste, wo sie es versteckt hielt. Dann öffnete sie die Tür und verschwand auf dem Gang. Ihr Freund würde verstehen, dass sie es lieber verwahren wollte, als dass er es ununterbrochen in Händen hält und sich das Hirn damit zermartert herausfinden zu wollen, was es für eine Bedeutung hat.