Zero rief sie ihm noch hinterher.
Viel Erfolg bei deinem Schiff. Aber lass mir was übrig! Sie lachte kurz über ihren eigenen Scherz, dann leitete sie Einstiegs-Sequenz ein. Wie beim letzten mal erhob sich das Schiff selbstständig und fuhr den Sitz nach unten aus. Micha setzte sich darauf und verschwand mitsamt der Vorrichtung im Schiff. Hier spielte sie kurz an den Parametern ihres neuen Programms herum.
Nur 5%? Nein... Vielleicht 10? Sie führte einen zweiten Probelauf durch, doch ihr Schiff fing an, verdächtig zu vibrieren weshalb sie abbrach.
Billige Hardware... Okay, probieren wir 8%... Das schiff verhielt sich normal, nur dass ihr Status-Monitor für alle Systeme 108% verkündete und ihr Schiff ihr permanent
System überlastet erzählte. Doch auch der dazu gehörende Wert war nicht mehr als ein Parameter in einem Programm.
wozu hab ich 101% Belastungstoleranz eingestellt? ist doch blödsinn! Sie aktualisierte das Sicherheitsprotokoll. Nun würde ihr Schiff erst bei mehr als 108% Belastung eine Tonausgabe starten. Das aufblinken der Warnlampe ließ sie auf 101% stehen, damit sie nicht auf die Idee kommen konnte, ihr System Tuning länger als nötig zu nutzen. Sie startete noch einen letzten Probelauf. Wie vorgesehen ging eine Warnlampe an, als sie die 100% überschritt, aber es ertönte kein Warnhinweis.
Alle Systeme im grünen Bereich verkündete sie. Dann sah sie auf die Uhr.
Missionsstart in einer Minute... Sie aktivierte ihr Kommunikationssystem.
Fly Control, Micha vom 28. Mischgeschwader. Ich bin startbereit! Corporal Scott? Begeben sie sich zu Katapult 2! Ohne zu antworten manövrierte sie sich wie befohlen zum Katapult. Kaum war sie in Position erhielt sie neue Anweisungen.
Micha? Starterlaubnis erteilt. Danke, Fly Control. Bis später! Startsequenz initialisiert verkündete ihr Schiff, kaum dass Micha den entsprechenden Befehl eingegeben hatte. Auf einem kleinen Monitor zu ihrer rechten war ein Countdown von 10 bis 0 zu sehen, dann wurde sie raus geschossen und der Monitor wechselte zu einer dreidimensionalen 360°-Darstellung dessen, was sich in Sensorreichweite befand.
Wie so oft, nachdem sie Veränderungen an ihrem Schiff vorgenommen hatte, besah sie sich ihre verschiedenen Anzeigen, Schalter und Monitore genauer. Als sie das erste mal jemanden hier rein gelassen hatte fragte dieser, ihr damaliger Ausbilder, was sie mit den ganzen Schaltern wolle. Seiner Meinung nach müsste dieses Cockpit bereits ausreichen um eine ganze Flotte zu befehligen. Welch wunder auch, sie hatte sich einige "Hackbretter", wie sie sie nannte, eingebaut, um jedem System, das sie noch einbauen wollen würde, einen eigenen Schalter zuweisen zu können. Außer ihr dürfte niemand mehr in der Lage sein, dieses Schiff zu steuern. Sie sah in die linke, obere Ecke ihres Cockpits. Dort hatte sie eine Detailansicht der verschiedenen Objekte in ihrer Reichweite eingebaut. Momentan war dort eine 3D-Ansicht der Blackbeard zu sehen. Schräg darunter sah sie eine grafische Darstellung ihres eigenen Schiffes. Manche würden vielleicht auf narzismus tippen, tatsächlich jedoch handelte es sich hierbei um einen Teil des Diagnosesystems. Direkt vor ihr befand sich der Status-Monitor. Hier liefen permanent Informationen über alles durch, was gerade passierte: Neue objekte in Reichweite, Feindbeschuss, Beschädigungen an Verbündeten und so weiter. In der rechten, oberen Ecke hatte sie eine Dastellung des nächsten, natürlichen Objektes. Momentan konnte sie hier also den Mars bewundern. Direkt daneben befand sich ein Monitor, dessen Anzeige an ein EKG oder an einen altertümlichen Lügendetektor erinnerte. Die angezeigten Linien zeigten ihr die Bedingungen ihrer momentanen Umgebung, Strahlungswerte, Luftbeschaffenheit (wenn den Luft vorhanden wäre), selbst künstliches wie Funkaktivität ließ sich hier nachvollziehen. In de rechten, unteren Ecke befand sich ihre 3D-Karte, direkt darüber ein weiterer Monitor. Auf diesem erschien plötzlich der Vermerk "eingehende Verbindung", welcher direkt danach durch den Schriftzug "Havasa, Topgun; Leader" ersetzt wurde.
Miss Scott, dürfte ich erfahren wo sie hin wollen und warum sie nicht auf den normalen Funk reagieren? Verzeihung, Sir. Ich habe nur kurz eine Systemdiagnose durchgeführt. antwortete sie ihm. In Gedanken fügte sie hinzu:
Hey, das war eigentlich nichtmal gelogen! Sie gab die Geschwader-Frequenz ein. Auf dem Connect-Screen erschien der Schriftzug "28. Mischgeschwader", direkt unter Bakshis Eintrag.
Gut. Und jetzt schließen sie zu uns auf! Die Verbindung zu Havasa erhielt den Vermerk "getrennt" und verschwand vom Connect-Screen.
Okay, wohin gehts? fragte sie, sobald sie sich der Formation angeschlossen hatte. Sie erhielt die Sprungkoordinaten und sprang gemeinsam mit der Gruppe zum Zielpunkt, wo sie sofort anfing, ihre Sensordaten aus zu werten.
Bloß nicht so viel auf einmal... kommentierte sie das gernzenlos wirkende Nichts um sie herum, wovon selbstverständlich nichts im Funk zu hören war.