So, ich löse auf.
Es gibt einen verdammt guten Grund, warum ich diese Frage gestellt habe. Denn diese Methode hat mein damliger Direktor "erfunden". (Adolf Morneweg Schule, Darmstadt)
Ich kam dazu, diese Frage hier zu stellen, weil ich diesen Sommer in Italien ein Mädchen aus Bonn kennenlernte, die an ihrer Gesamtschule auch so einen Raum hatte. Ihre 9jährige Schwester wurde in der Grundschule ebenfalls über die Existenz einer solchen Einrichtung in den weiterführenden Klassen unterrichtet.
Ich war darüber überrascht, da ich den Trainingsraum für ein Hexenwerk unserer Schule hielt, die ich ohnehin mit einer Nebenkammer der Hölle gleichsetz(t)e.
Zur Frage, ob das legal sei.
Ich denke ja. Eine Lernpflicht nonplusultra gibt es entweder an reinen Hauptschulen oder im berufsbildendem Bereich auf Hauptschulniveau. Darum ist es auf einer Gesamtschule nicht verboten, Schüler für eins zwei Stunden aus dem Unterricht zu schmeißen.
Hinzu kommt noch, daß diese Gesamtschule sich mit dem "Schwerpunkt für soziales Lernen" schmückte, dies hätte ebenfalls als Gerechtfertigung dienen können.
Darin ist auch mein endloser Haß auf Sozialpädagogen und gewisse User in diesem Forum begründet.
Was den Raum selbst angeht...
Ich war auch erst in der 5. Klasse da und das schüchtert schon ein bisschen ein. Ich mein Im Keller mit Eisenstäben und ner dicken Stahltür und alten Holzkisten is schon en bissl krass für ein 10- 13 jährigen.
"Ein Bisschen" ist gut. Wenn man mit 11 aus seiner schönen, friedlichen Grundschulwelt ohne Gewalt und ältere Mitschüler in ein komplett neues, großes Gebäude gesteckt wird und weder alte noch neue Freunde hat; und man vor lauter Aufregung zum Nachsitzen am Nachmittag nicht erscheint; dann ist der aufenthalt in einem solchen Raum eine schöne Sache. Uns Schülern hat man erst einen Monat später über diesen Raum erzählt, getreu dem Motto "du wirst schon sehen, was passiert!".
Ich war komplett am Arsch, ich wußte nicht, ob ich nun einen Brief nach Hause bekomme, meine Note verschlechtert wird oder ob mich meine Lehrerin für immer haßt.
Bevor ich es vergesse, später wurde ein spezieller "Fragebogen" für Grundschüler der 4. Klasse angefertigt, damit auch sie diesen Raum aufsuchen konnten.
Der Lerneffekt einer solchen Methode ist schon in der Theorie fragwürdig, von der Praxis mit dem involvierten Direktor oder Lehrkräften mit sadistischen Zügen ganz abgesehen.
Es war eine schädliche Erziehung zur Heuchelei, unter der vorallem die gelitten haben, die sich jedes mal da unten wirklich Gedanken über ihr Handeln machten oder schlichtweg unschuldig waren.
Man kann es so verstehen, daß von jedem Schüler ein falsches Geständnis erzwungen wurde, denn ohne "Einsicht" wäre man da gar nicht erst lebend rausgekommen. Sonst war das Protokoll eine Entschuldigung an den Lehrer, denn erst dieser mußte das Protokoll lesen und bestätigen, damit man wieder in den Unterricht/Pause durfte.
Das alles hat vorallem den Jüngeren geschadet, die alles noch ernst nahmen.
Sonst soll mir jemand erklären, was man daraus lernen soll, einen Text zu schreiben, der der Aufsichtsperon/Direktor UND dem Fachlehrer gefallen soll. Vorallem wenn man sich nicht traut (und auch nicht darf) zu sagen, daß "Herr Vielpisser unfair zu mir ist" und "der Peter mich immer ärgert".
Arschlecken, man wird gezwungen, den Text so zu verfassen, daß er den Lehrern gerecht wird; Wahrheitsgehalt bleibt außenvor.
@ Faker_Nobody: Ich bin im Arkham Asylum stationiert und hier gefällt es mir mehr als damlas auf der Gesamtschule.