[RPG] Avalea - Lustria [pausiert]

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J-Nought

4ever Jack


Nachdem Curoquer den Umhang über Lunas Schultern gelegt hatte, streiften sie weiter durch den Regen. Glücklicherweise nahm dieser allmählich ab, doch noch immer zitterte seine Gefährtin neben ihm wie Espenlaub. Der Regen, das unfreiwillige Bad dank des Sturzbaches und die Kälte machten ihr zu schaffen, im Gegensatz zu Curoquer, den dies alles nur als unangenehm empfand. Trotz ihres geschwächten Zustandes war sie in der Lage sich zu erinnern, woher sie gekommen waren. Sie war eine Waldläuferin und musste sich orientieren können. Der Wille nicht zu erfrieren trieb sie offensichtlich an, so dass sie zügig ihrem Ziel näher kamen. Als sie bei ihrer anfänglichen Jagdroute angelangt waren, konnte sie ihre Gruppe nicht entdecken.
„Wo sind sie?“, fragte Curoquer missmutig, da er seinen Unmut über die Situation nicht mehr verbergen konnte.
Luna hatte ihre klappernden Zähne unter Kontrolle gebracht und ließ ihren Blick aufmerksam über die Gegend schweifen.
„Sie werden sicherlich Schutz gesucht haben...“, sagte sie.
Ihre Hand strich behutsam über das feuchte Gras, nachdem sie sich zur genauen Betrachtung hingekniet hatte. Kurz danach wies sie mit ihrer rechten Hand in eine Richtung.
„Dort.“
Curoquer folgte der jungen Frau in kurzem Abstand, während sie ihn anführte. Einige Momente später erreichten sie einen kleinen Höhleneingang, aus dem der Schein eines Feuers flackerte.
„Luna! Erik!“
Die beiden nassen Gestalten wurden sofort ans magere Feuer gesetzt und besonders Luna mit Decken umhüllt. Nach ihrem Erscheinen wirkte die restliche Gruppe entspannter und flüchtige Lächeln tauchten auf. Ragnar fragte beide über ihren Zustand und die vergangene Zeit aus. Bei der Erwähnung des Sturzbaches presste er seine Lippen mit bitterem Gesichtsausdruck zusammen. Es war mehr als offensichtlich, dass er bis jetzt als geeigneter Führer der Gruppe gescheitert war. Nicht nur Curoquer empfand dies, sondern auch die übrigen Begleiter schienen so zu denken. Er bezweifelte, ob die Mission sein geplantes Ende führen würde, wenn dieser stolze Krieger der Wolfsgarde sich noch weiter wie ein vom Alkohol debil gewordener Soldat benahm. Sonst, so entschied Curoquer, würde er einen Wechsel einleiten, da nur ein guter Führer den rechten Weg weisen würde.
Als der Regen wie auch das Feuer sein Ende gefunden hatte, stieg die Gruppe aus der Höhle und setzte ihre Reise fort. Beim Durchqueren einer Geröllgegend holte die Leonin den Schritt von Erik auf, so dass diese neben ihm gehen konnte. Curoquer hatte nach den Fragen von Ragnar geschwiegen, doch beim Anblick der Leonin würde es nicht dabei bleiben.
„Wie geht es euch?“, fragte Lux beiläufig vortäuschend.
„Gut.“
Sie unterhielten sich eher träge, da Curoquer nicht das Verlangen nach einer Konversation verspürte. Das Versagen durch die Naturgewalt nagte an ihm und hatte ihm ein weiteres Mal seine Schwächen verdeutlicht. Er musste wieder seine frühere Stärke erlangen und wieder der Dämonenfürst werden, der er gewesen war. Und vielleicht auch noch mächtiger.
Schließlich erreichten sie das Tor eines Bergkloster, vor dem bereits ein Mönch mit seinem Esel wartete.
„Seid gegrüßt, edle Fremde. Was führt euch bei dieser Witterung zu diesem abgeschiedenen Ort?“, fragte er freundlich, als er die Gruppe entdeckte.
„Rast und Vorräte“, antwortete Ragnar.
„Davon können wir euch beides anbieten... sobald jemand endlich das Tor öffnet!“, sagte er abschließend mit unzufriedenem Ton.
Langsam öffnete sich die schwere Pforte und Curoquer, auch wenn er kurz zögerte, betrat mit der Gruppe den kleinen Hof des Klosters.
 
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