Das Leben geht weiter

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Lentor

Gottheit
Ich hab meine Geschichte überarbeitet(hoffentlich so dass sie den meisten hier gefällt) und es auch besser erklärt und noch ein bischen weiter geschrieben.

Das Leben geht weiter

1. Kennen lernen

Am 168 Tag des 235 Jahres nachdem die Erde verlassen worden ist regnete es.
Ein Junge, ungefähr 18, saß auf einem Stuhl und starrte die gegenüberliegende weiße Wand an. Eigentlich war er immer ein ganz normaler fröhlicher Junge gewesen, aber das war mal. Er hörte den Regen nicht. Mit der Hand strich er sich durch sein braunes Haar und zuckte zusammen als er die Narbe hinter seinem Ohr berührte, die Narbe die ihn für immer an den schrecklichen Unfall erinnern würde.
Die Tür öffnete sich und die Krankenschwester trat ein, wie gewohnt sah der Junge sie an. Sie sagte etwas zu ihm, hören konnte er sie nicht, dennoch wusste er, dass sie ihn gegrüßt hatte, dass war die Wirkung der Implantate in seinen Augen und in den Ohren. Er wusste immer was andere sagten, es war wie Lippenlesen, nur das es unbewusst passierte. Er hatte die Worte der anderen, durch die Bewegung ihrer Lippen, wie Gedanken in seinem Kopf. In einer stundenlangen Operation sind ihm die Geräte nach dem Unfall in den Kopf gepflanzt worden.
„Du kannst jetzt heimgehen, Kai. Es ist alles in Ordnung mit dir.“ Die Krankenschwester sprach mit einer ruhigen, einfühlsamen Stimme, Kai bekam nur die Bedeutung der Worte mit, nicht aber die Emotion dahinter. „Alles in Ordnung??“, Kai starrte sie an und Hass stieg in ihm auf. “NEIN!! NICHTS IST IN ORDNUNG!!!“, brüllte er. „Ich bin taub und werde es für immer bleiben! Da hilft mir dieser scheiß Cyberdreck auch nicht!!“
Was ihn störte, war nicht, dass er niemanden mehr hörte, sondern dass er keine Musik mehr hören konnte. Musik war sein Leben und nun spürte er nur noch den Rhythmus, auch wegen den Maschinen.
Sie sah ihn traurig an: “Tut mir leid...“ Nur an ihrem Gesicht sah Kai dass sie ihn bemitleidet. Er schloss die Augen, schnell hatte er gelernt die Augen zu schließen, um sich von seiner Umgebung zu isolieren, ohne visuellen Kontakt funktionierte das System nicht.
Als Kai die Augen wieder öffnete, war er allein, er stand auf und ging. Draußen regnete es in Strömen, wie in Trance rannte er los, in seinem Gesicht vermischte sich der Regen mit seinen Tränen. Nach 30 Minuten stand Kai vor dem Haus, in dem er mit seinem besten Freund Tom wohnte.
Kai öffnete die Tür und lief, ohne auf Tom zu achten, in sein Zimmer. Dort schmiss er sich aufs Bett und vergrub seinen Kopf schluchzend im Kissen. Auf einmal spürte er Toms Hände auf seinen Schultern. „Lass mich in Ruhe.“ Kai wollte nicht, dass ihn sein Freund so sah, doch Tom blieb sitzen und eigentlich war Kai ihm dafür unendlich dankbar.
Um 18 Uhr wachte Kai auf und ging ins Wohnzimmer, Tom saß auf dem Sofa und sah fern. Er schaute ihn an und sagt: „WIR gehen heut Abend aus. Du musst mal wieder Spaß haben.“ Kai schüttelte den Kopf. „Du kommst mit und wenn ich dich niederschlagen und in den Club tragen muss!“ Kai lächelte bei dem Gedanken daran und es fiel ihm auf, dass er schon lange nicht mehr gelächelt hatte.
Um acht Uhr machten sie sich fertig und fuhren mit dem Wagen, den Toms Eltern ihnen geliehen hatten.
‚Starlight Bar’, eine kleine, gut überschaubare Disco, die beste der Umgebung. Drinnen schaute sich Kai um und als sein Blick über die Tanzfläche wanderte wurde sein Kopf von lauter Gesprächsfetzen überschwemmt, sodass er sich die Hände auf die Augen schlug. Er bahnte sich, ohne jemanden anzusehen, seinen Weg zur Bar, wo er sich auf einen Hocker setzte und von einem der Roboter eine Cola bestellte. Es war laut hier drin, das war ihm klar, aber er hörte nichts, er spürt nur den Rhythmus der Musik. Jemand setzte sich neben ihn, ein Mädchen, ungefähr so alt wie er, sie hatte blondes Haar. In seinen Augen sah sie gut aus. Kai drehte seinen Kopf zur Tanzfläche und sah, für den kurzen Moment bevor sein Kopf wieder mit den Gesprächen überschwemmt wurde, die ganzen glücklichen Jugendlichen.
Jemand klopfte ihm sanft auf den Arm, es war Tom, er sagte nichts, er bewegte seine Lippen, damit nur Kai ihn ‚hören’ konnte. „Go for it.“ Danach verschwand er sofort. Kai seufzte und sprach sie an „Hi.“ – „Hi.“ – „Willst du tanzen?“ Sie überlegte kurz und stand dann mit einem Nicken auf. „Ich bin Tanja“ – „Kai.“
Die Sonne ging auf und die Vögel zwitschern, ein schöner neuer Tag brach an. Kai war glücklich, neben ihm lag Tanja und schlief friedlich. Er war glücklich, weil er für einen kurzen Moment alles vergessen konnte, was ihn bedrückte. Er hatte nicht mit Tanja geschlafen, dafür war er noch nicht bereit gewesen.
Kai kuschelte sich wieder eng an sie und das Gefühl von Geborgenheit umhüllte ihn.
Einschlafen konnte er nicht mehr, darum gab er Tanja ein paar zärtliche Küsse, um sie zu wecken. „Morgen...“, nuschelte sie verschlafen.
Sein Gesichtsausdruck versteinerte sofort, es war wie ein dunkler Vorhang, der sich wieder über ihn legte. Er versuchte die Gefühle von Enttäuschung und Trauer zu unterdrücken, doch schließlich erlag er ihnen. Er fiel Tanja um den Hals und fing an zu weinen. „Was ist los?“, fragte Tanja ganz erschreckt.
Es passierte ihr nicht jeden Tag, genau gesagt war es ihr noch nie passiert, dass sich der Junge, mit dem sie gerade eine schöne Nacht hatte, sich grundlos an ihrer Schulter ausheulte.
Kai versuchte sich zusammen zu reißen, „Sag bitte nichts“, war das einzige was er sagen konnte, bevor ihn seine Gefühle wieder überwältigten. Nach ein paar Minuten hatte er sich beruhigt. Er setzte sich auf und sah ihr in die Augen. „Tut mir leid“, nuschelte er verlegen. „Was war denn los?“ fragte Tanja irritiert, sie hatte ihn überhaupt nicht für eine Lusche gehalten.
Kai seufzte. „Ich werd's dir erklären, aber du darfst mich nicht unterbrechen.“ Er holte tief Luft. „Ich bin durch einen Unfall taub geworden, ich höre absolut nichts. Ich habe noch nie und werde auch nie deine Stimme hören, aber durch Implantate in meinen Augen lese ich dir, und jedem anderen, die Wörter von den Lippen ab. Und als du gerade etwas gesagt hast, ist es mir wieder richtig bewusst geworden und da hatte ich mich nicht mehr unter Kontrolle...“
Irgendwie war Kai froh, es erzählt zu haben, es war als ob man ihm gerade eine große Last abgenommen hätte. „Tut mir Leid...“ Tanjas Stimme war voller Mitgefühl. „Was war das für ein Unfall?“ Daran wollte er jetzt nicht denken müssen. „Erzähl’ ich dir ein andermal.“ Er stand auf um sich anzuziehen, Tanja tat es ihm gleich.
„Willst du was essen?“ fragte Kai, als sie sein Zimmer verließen. „Nein, ich muss nach Hause.“ An der Tür blieben sie noch mal stehen. „Ich kann verstehen, wenn du so ein Weichei wie mich nicht wieder sehn willst.“ Tanja lächelte und gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. „Aber ich mag doch dieses Weichei.“ Bevor Kai etwas sagen oder machen konnte, rannte sie die Straße in Richtung Bushaltestelle runter.
Kai sah ihr noch nach als seine Implantate ein Geräusch registrierten, mit einem ‚hätte-mich-auch-gewundert’ Gesichtsausdruck drehte sich Kai um und sah Tom, der in der Tür zu seinem Zimmer stand und lachte. „Na Romeo, hat sich deine Julia grade abgeseilt?“ Kai grinste über das ganze Gesicht und ohne ernsthafte Stimme sagte er. „Ach komm halt's Maul.“ Tom schmiss sich, immer noch lachend, aufs Sofa. „Nee, mal im Ernst wie lief das jetzt eigentlich? Ich bin besser Stimmts?“ Kai setzte sich neben ihn. „Du lässt mir ja doch keine Ruhe bis ich dir alles erzählt hab. Also...“
 

Dolchscho

Scriptor
ich less es heut zum erstenmal und muss sagen hat mir gefallen ^^

nur ein kleiner Punkt bleibt wo in den Sternen stehen wie kann jemand mit ein Mädel zusammen tanzen wenn er kein Ton hören kann ?

naja und wär schön wenn es doch ein paar absätze mehr geben würde ^^ machts lesen einfach leichter

na dann ich warte mal auf die Fortsetzung
 

Teufelsgott

Gottheit
Aloa
@ Dolchscho: Der Kerl hatn Implantat im Ohr, dass die Lippenbewegung anderer in Sprache umwandelt.
@ Lentor: Besser geworden, weiter so. ^^
 

Lentor

Gottheit
Original von Teufelsgott
@ Dolchscho: Der Kerl hatn Implantat im Ohr, dass die Lippenbewegung anderer in Sprache umwandelt.
@Teufelsgott: er hat implantate in ohren und augen die fürs lippenlesen sin in den augen


zuerst wollt ichs so sagen das er sich bewegt wie die andern
aber ein freund hat mir gesagt des funktioniert net
also andere erklärung:
die implantate (in den ohren) geben ihm einen eindruck von einem ton (also er weiß des dann alles aber es ist nicht wie hören er kann sich nur bewust machen 'sind um mich herum geräusche'):richtung(vorn, hinten, oben, unten, links, rechts), lautstärke(laute töne ist er sich mehr bewust als leise(z.b. wenn hinter ihm ein auto auf dem boden fällt dann merkt er des stärker als wenn eine münze auf den boden fällt)), art des tons (hoher ton, tiefer ton, usw.) noch ein bsp: "links hinter ihm landet ein flugzeug, könnt aber auch ein umstürzender baum sein, oder ein auto des gerade in der schrottpresse is." er kann töne nicht unterscheiden weiß aber das sie da sind
da musik aus vielen verschiedenen tönen besteht kriegt er viele infos und muss sich daran und an den bewegungen der andern orientieren

ps: 11. Gebot: Du sollst die Logik einen Autors nicht hinterfragen.:D
 

Teufelsgott

Gottheit
Aloa
Is ja auch egal, wo er das Implantat hat, Hauptsache, die Mundbewegungen werden durch die bioelektrische Stimulation der Netzhaut durch diverse Lichteliquanten ins Sprachzentrum gebracht und übersetzt. *fg*
p.s.
12. Gebot: Du sollst Kritik vertragen. ^^
 

Dolchscho

Scriptor
wusste ja nicht das das so ne Erklärung hinter sich her zieht :D wollte ja nur was dazu schreiben sonst ist das immer so öde wenn ich jetzt nur hätte geschrieben " gefällt mir mach weiter so " und über den Punkt war ich halt leicht (aber wirklich nur leicht = unwichtig) gestolpert ;)
 

Ssj2Gogeta

Stamm User
Man ich wusste garnicht, dass du auch eine literarische Ader hast. Kann mich meinem Vorredner nur anschließen, bis jetzt super hoffe es geht bald weiter :] :]

P.S.: Vieleicht nicht mit so viel Anführungszeichen arbeiten, mehr die kursiv schrift. Nur n Tipp.
 

Lentor

Gottheit
Original von Ssj2Gogeta
Vieleicht nicht mit so viel Anführungszeichen arbeiten, mehr die kursiv schrift. Nur n Tipp.
versteh ich net... wenn 2 leute in einem text miteinander reden dann steht des immer in anführungszeichen(jedenfalls bei mir) und des is auch leichter als immer kursiv schrift an kursiv schrift aus
 

Lentor

Gottheit
mir is aufgefallen das ich die ganze zeit im präsens schreibe des hab ich nun überall in vergangenheit umgeändert

wieder zu rechtschreibfehlern
ich bin eine niete darin und ich gebe mir alle mühe fehler zu vermeiden
ich gebe die geschichte immer jemandem zum korrigieren aber da dieser jemand grad net da is is die geschichte unverbessert also entschuldigt es... wir sin hier ja net in der schule es kommt doch eher auf den inhalt und die story an als auf die rechtschreibung meine ich

nächster teil

Hi.“ - „Hi.“ - „Willst du tanzen?“ Sie überlegte kurz und stand dann mit einem Nicken auf. „Ich bin Tanja“ - „Kai.“ Er nahm ihre Hand und sie gingen auf die Tanzfläche. Kai merkte, dass es ihm sehr schwer fiel zu tanzen, er musste sich sehr darauf konzentrieren.
Ihre grünen Augen musterten ihn aufmerksam. „Du bist ja nicht sehr gesprächig.“ Ihm wurde bewusst, dass es ja weniger aufs Tanzen als auf die Unterhaltung dabei ankam. Er versuchte sich vom Rhythmus treiben zu lassen und seine Aufmerksamkeit seiner Partnerin zu widmen. „Du kommst nicht oft hierher, oder?“ - „Nein, wie hast du das bemerkt?“ - „Ich hab dich hier nur noch nie gesehen, das ist alles.“ - „Das hört sich so an, als ob du Jagd auf Mädchen machst!“ Die Bemerkung war mehr ein Scherz, aber da Kai sich konzentrieren musste, merkte er es nicht und nahm die Aussage ernst. „So ist das gar nicht!“ Jedenfalls nicht mehr. „Ich tanze nur mit ihnen!“ Kai war nicht wie die anderen Jungs, denen sie am Schluss eine Abfuhr verpasst hätte. Er hatte die gewisse Ausstrahlung, sie machte ihn mysteriös und dadurch interessant.
Ein neues Lied fing an, es war ein langsames Schmuselied, Tanja trat nahe an Kai heran und sie fingen an zu Tanzen. Da solche Lieder nur auf Wunsch gespielt wurden schaute Kai zum DJ, neben dem Tom stand. ‚Was zu erwarten war...’ dachte sich Kai, aber er konnte seine Gedanken nicht vertiefen da Tanja seine Aufmerksamkeit auf sich lenkte, indem sie noch näher kam und ihren Kopf an sein Brust legte.
Irgendwie erinnerte es ihn an früher, die Zeit vor dem Unfall, damals war er noch glücklich gewesen und hatte meist die ganze Nacht getanzt, jetzt war alles anders. Eine stumme Träne lief seine Wange hinunter, er wischte sie sich mit der Hand ab und sah Tanja an. Sie sah ihn ebenfalls an. Es waren Sekunden, für Kai hätten es auch Stunden sein können, die er in ihre Augen sah. Langsam kamen sich ihre Lippen näher und sie versanken in einen langen Kuss.

„... und mehr gibt es da eigentlich nicht zu erzählen.“, schloss Kai seine Erzählung ab.
 
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