Die negativen Kritiken kann ich schon nachvollziehen, aber C00Lzero hat absolut Recht, es musste eigentlich so sein. Wenn man die Entstehungsgeschichte des Films mitverfolgt hat und das Buch kennt, kann mach auch verstehen, wieso Peter Jackson es so gemacht hat. Und da lässt sich nur sagen, dass er es besser nicht hätte machen können. Er sah sich sowohl mit der schweren Aufgabe konfrontiert, das Niveau seiner HdR-Trilogie zu halten (was ihm meiner Meinung nach gelungen ist - rückblickend betrachtet sind die drei Teile nämlich auch keine Filme ohne Makel; und damit meine ich nicht die Effekte), als auch, eine Brücke vom Kinderbuch "Der Hobbit" zum Epos "Der Herr der Ringe" zu schlagen. Diese Ambivalenz spürt man im Film auch, wenn sich sehr kindgerechte, humorvolle Stellen mit brutalen und spannungsgeladenen Schlachtszenen abwechseln. Hätte Peter Jackson aus "Der Hobbit" einen reinen Kinderfilm gemacht, wäre der Kontrast zu seiner Trilogie zu groß gewesen. Andererseits aber besitzt "Der Hobbit" einfach nicht den epischen Charakter von "Der Herr der Ringe", die Erzählung ist viel einfacher, weniger tragisch, mehr emblematisch und taugt damit einfach nicht für diesselbe Erzählweise wie HdR.
Die wirkliche Bewertung kann sowieso erst dann feststehen, wenn die komplette "Der Hobbit"-Trilogie erschienen ist, aber wenn es soweit ist, haben wir möglicherweise einen im Gesamtgefüge runderen Filmzyklus, als die 6 Star Wars-Episoden!
Der Film in 3D gesehen in Verbindung mit High-Frames allerdings ist ein echter Genuss, zumal Jackson die Spirenzchen mit den ins-Publikum-fliegenden-Teilen komplett weglässt. Seine Inszenierung verändert sich nicht für die Technik, und das macht eine echte Stärke des Films aus, finde ich. Das 3D wirkt sozusagen unterstützend und nicht allein stützend bei den Kamerafahrten, wenn man optisch durch die gesamte Berghöhle fliegt und den Kampf zwischen Zwergen und Orks aus allen Perspektiven bestaunen kann. Was noch nicht ganz astrein funktioniert hat, war die Kombination von Computer-Figuren und den Schauspielern in HFR. Durch die neue Bewegungsdichte der Schauspieler (und der Umgebung) kann das Animierte nicht immer anstinken, hierin liegt die große Herausforderung der nächsten Teile. Ohne HFR wird der Unterschied wohl weniger sichtbar sein (vermute ich).
HFR ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber wenn das irgendwann der Standart wird, bekommen wir Filme von einer viel höheren optischen Qualität! (Und darauf kommt es doch an, oder?)
(BTW: Bitte Avater 2 in Imax, 3d, HFR - bitte, bitte, bitte!)
Ein bisschen schade ist es, dass die Leinwand schon fast zu klein für den Film war. Den hätte ich in einem Cinemax sehen müssen, wo man den Kopf ständig bewegen muss, um ja kein Detail zu verpassen.^^
In meinem Kino hatte ich von meinem Platz aus alles im Überblick...
Also, ich kann es kaum erwarten, bis der zweite Teil rauskommt.