[RPG] Die Geschichte eines Magiers; Akt 1 Blutmond

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| Nami |

DON'T FUCKING STARE AT ME
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Auf hoher See

Der Neumond warf seinen rötlich, schimmernden Schatten auf das kleine Boot, das sich seinen Weg quer über das Meer machte. An Bord saßen nach wie vor die beiden Fischmenschen, die Hohepriestern sowie die Ent, die auf dem von Edana erschaffenen Felsen, Plat fand was für Außenstehende surreal wirken musste. Zu guter letzt war da noch Edana, das mysteriöse Mädchen mit den silber, schimmerndem Haar. Ihr Blick wirkte zeitlos, emotionslos starrten ihre Augen auf die weite des klaren, bläulichen Wassers, das eine beruhigende Wirkung hatte. Keine der Anwesenden hatte bisher auf das Geschehene reagiert, bis Felischia die erdrückende Stille unterbrach und nun endlich ihre Robe entfernte, so dass man in das Gesicht der Hohepriesterin blicken konnte.

"Wir sollten gen Norden reisen", begann die Hohepriesterin. Den ernsten Blick von Aisling samt ihrer Freundin ignorierend. Aus ihrer Reisetasche holte Felisschia ein uraltes Pergament hervor, dass in einer uralten Sprache geschrieben war. "Könnt ihr damit etwas anfangen?", hilfesuchend, sah sie zu den beiden Fischmenschen und überreichte ihnen das Pergament. "Was soll das sein, eine Karte?", fragte Aisling und erkannte, das es sich bei der Schrift um selbige Symbole hatte, wie die aus der königlichen Bibliothek. "Das weiß ich nicht, ich bin leider nicht im stande die Innenschriften zu entziffern". Ihr Blick wanderte kurz zu Edana, die ihren Blick nicht von dem sternenüberzogenem Himmel lassen konnte auf einen ganz besonders, hell strahlenden sah.

"Ich habe dieses Stück Pergament von meiner Heiligkeit, unseres Ordens erhalten". Felischia hielt mit ihrer Hand ihren Brustkorb, "unsere Mutter gab mir den Auftrag nach der Person zu suchen, die auf dieser Zeichnung aufgeführt wurde, sie sagte mir, dass das Wesen eine ganz besondere Gabe mit sich führte und beschützt werden muss, bevor der Rat es finden kann". "Ich konnte euch auf dem Marktplatz nicht die Wahrheit sagen und hatte gehofft, dass ihr durch meine Warnung aus der Stadt fliehen würdet", "aber dann", ihr Blick wurde trübe. "Geriet alles außer Kontrolle". "Es tut mir leid, das unser Volk so unterentwickelt ist und den Glauben an die alte Lehre nicht versteht". "Ich werde alles daran setzten, das Mädchen zu beschützen, ob es euch nun passt oder nicht", fügte die Hohepriesterin im scharfen Ton hinzu. Während Aisling mit stirnrunzelnder Mimik die Karte studierte, wollte sich Freya zu Edana setzen, die wiederum von ihrem Platz aufstand und mit ausdrucksloser Miene zu der Ent schaute. In einer fließenden Bewegung glitten ihre Füße - wie ein Blatt, das im Wind tanzte - über den hölzernen Boden. Das große, baumige, uralte Wesen sah fragend zu der Kurzen, die auf dem höchsten Punkt nun saß und kopfüber zu ihr herunterblickte. "Du bist stark, oder?", fragte Edana und das erste mal zeichnete sich ein Anflug von Freude auf ihrem Gesicht. "Und du beherrscht Magie, genauso wie meine beiden Tanten und die Frau dort". "Wer hat dich das gelehrt, gibt es noch mehr von eurer Sorte?". "Ich würde gern mehr von euch sehen, und ich will mehr von den Fischmenschen sehen, weißt du Tante im Wasser und im Wald fühle ich mich am wohlsten".

Edana löcherte die Ent gerade zu mit Fragen, als sier erneut dieses seltsame Gefühl packte und ihren Blick gen Küste warf. Ihr ganzer Körper spannte sich an. Eine ungewohnte Vertrautheit ließ das Mädchen fragende Blicke aufwerfen.

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Finsterwald

Mühsahm schleppte sich Edward auf seinem Reittier durch den Wald des elfischen Volkes, um diese edlen Wesen von dem Glauben des Rates zu überzeugen. Seine guten Taten wurden jedoch nicht positiv aufgefasst, so dass man ihn aus den in den tief, versteckten Gemeinden ausschloss. Stunde um Stunde verstrich, der junge Priester - begleitet von einem Trupp aus Thronwächtern samt Bluthunden, erreichte gerade eine Lichtung im Schutze der Dunkelheit, als ein klackerndes Geräusch ihrer aller Aufmerksamkeit erregte. Aus der Schwärze heraus, schossen ihre messerscharfen Klauen heraus, Blutfontänen schossen senkrecht in den Himmel, die Schreie der so kampferprobten Krieger hallte über den kleinen Platz. Gewaltsam drang ein rüsselähnliches Objekt in die Schädel der leblosen Körper, das saugende Geräusch ließ einen das Blut in den Adern gefrieren. Ein halbes Dutzend Atari war den Männern gefolgt. Sie überquerten nie die Berge, das Volk war für seine Blutrünstigkeit bekannt aber nicht dafür, dass es wahllos Menschen attackierte. Langsam richtete das kriegerische Volk seinen Leib dem Mönchen zu, der nach wie vor an ihr Mitgefühl appelierte, als plötzlich ein vertraues Gefühl seinen Körper durchströmte und seinen Blick gen das Meer richten ließ, sprintete das Rudeltier auf den Mann zu, um ihm das Leben herauszusaugen.

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Negima, Hafenviertel Dok 23, Steg 7

Der Trupp war endlich bereit. Ungeduldig warteten die Auserwählten auf die Befürwortung der Hafenarbeiter, die stundenlang an dem Schiff gearbeitet haben, das alle samt sicher über das Meer bringen sollte. Ein Hafenarbeiter erklärte Milas alles, der den anderen seinen Arm hochstreckte, was für alle das Zeichen war endlich aufzusteigen.
Das Elfenpäärchen hatte nach wie vor ein mulmiges Gefühl bei der ganzen Geschichte, so richtig konnte keiner von beiden der Erläuterung des Rates Glauben schenken. Natalia hatte nur Augen für die Belohung, während ihr Begleiter Guard sich nach einem ordentlichem Abenteuer sehnte. Milas musste das königliche Gut beschützen. Keiner der Anwesenden wusste, das es sich bei den beiden Neuankömmlingen um die Nachkommenschaft handelte. Während der Prinzensohn begeistert über die Dielen des Schiffes stolzierte, sah die Prinzessin betrübt auf ihre Heimat. Endlich waren alle an Board, der Capitän ließ Segel setzen und das knarrende Ungetüm begann sich zu bewegen.

Willkommen meine Freunde zum ersten Akt, Blutmond!

@Verfolgungstruppe:

Eure Gruppe ist ein wenig im Verzug. Durch den Sturm, den Edana angerichtet hat- der keines natürlichen Ursprungs war, was eure Charaktere gern herausfinden dürfen, hat sich eure Abfahrt um ganze zwei Titanen (Tage) verzögert. Ihr könnt mit euren Charas einen Flashback schreiben und mit den jeweiligen NPC's gern interagieren.

Einer kann z.b. mit der Prinzessin oder dem Prinzen reden, die natürlich einen falschen Namen zugewiesen bekamen.

Die Bluthunde, die anwesend sind, einmal die Kommandantin - samt ihres Gehilfen werden zu einer erdrückenden Atmusphäre beitragen, lebt damit.
Das Schiff, was ursprünglich ein Handelsschiff war, ist für euch frei zugänglich - allerdings, wird man euch aus der Kombüse werfen, solltet ihr Essen stibizen wollen. ;)

@Fischmenschen:
Edana hat seit dem Ausbruch vor der Bibleothek kein Wort mehr mit euch gesprochen, ob aus Angst vor ihren Fähigkeiten oder sonstigem kann man nicht sagen, da der Blick in ihre Gedankenwelt verweht bleibt und sie auch sonst keinerlei Emotionen zeigte. Im Moment interessiert sich das Mädchen mehr für die Ent.
Felischia hat euch eine Karte gegeben, die ein wenig über Edanas Herkunft verrät. Jedenfalls tauchen in den Symbole in die Wörter, "große Zerstörung", immer wieder auf und weisen auf ein mächtiges Wesen hin, das seinen Ursprung in den Bergen haben soll!
Auch ihr könnt mit euren Charas einen Flaschback schreiben - Kommunikation untereinander ist auch gerne gesehen.
 

Olaf555

Scriptor


Edward und sein Gefolge streiften schon mehrere Tage durch den Wald des elfischen Volkes, nach dem sein Besuch bei dem Volke nicht sonderlich gut aufgenommen war und man sie aus den Gemeinden ausschloss. Dickichte, hohe Bäume und ein enger Pfad war das einzige was sie seit geraumer Zeit zu Gesicht bekamen. Die anderen elfischen Stätten waren für ein ungeschultes Auge einfach nicht zu erkennen. Wenn es darum ging sich in der Natur zu verbergen waren wohl die Elfen eines der besten Geschöpfe dafür. Selbst Edward hatte Schwierigkeiten die ungefähre Zivilisation des Volkes auszumachen. An manchen Stellen konnte er zwar leichte Spuren wahrnehmen, die aber auch durchaus von einem Rehkitz oder einem anderen Tier stammen konnten. Innerlich seufzend strich er über die weiße Pferdemähne seines Warmblüters, der dabei ein zufriedenes Schnauben von sich gab. Der Mönch verstand nicht ganz warum die Elfen ihn und seine Gruppe davonscheuchten. Sie hatten sich immer an die Sitten und Bräuche gehalten. Außerdem hatten sie keinem Elfen oder dem Wald etwas getan, was möglicherweise den Zorn auf sie lenken konnte. Selbst auf ein Feuer bei kalter Nacht verzichteten sie, nur damit sie mit den Geschöpfen in Kontakt treten konnten. Fühlten sie sich vielleicht von ihnen in mehreren Dingen bedroht? Der Rat der Weisen hat schließlich nicht nur weiße, unbefleckte Seiten in ihrem Geschichtsbuch stehen und war in manchen Dingen ziemlich aufdringlich. Zu mindestens diesen Aspekt verstand ja der Mönch, weshalb das Volk nicht auf sie eingehen wollte und mehr oder weniger die Ruhe von ihnen haben wollte. Aber sie gleich in der Wildnis aussetzen und weitere Kommunikation zu untersagen, sonst werden sie mit Pfeil und Bogen gejagt, fand er dann doch ein wenig übertrieben. Jedoch hatte er das Anliegen nicht weiter gedrängt und eingesehen, dass das Volk gegenüber den Menschen neutral gegenüberstand, solange man nicht die Regeln ihres Reiches brach und man als Außenstehender sie nicht kritisiert. Also blieb ihm nichts anderes übrig als weiter durch den Wald zu irren, um wieder irgendwann an eine Stelle zu gelangen, an der man sich orientieren konnte, damit sie ihren weiteren Weg planen konnten. „Viktor? Wie wäre es wenn wir an dieser Stelle rasten würden?“, richtete Edward seine tiefe Stimme an den Gruppenführer, der etwas entfernt in der Hocke verharrte und einen kleinen Schatten in der Lichtung warf. Viktor war vielleicht in seinen 30igern und nur einen Kopf größer wie der Mönch selbst, aber sein Orientierungssinn übertraf den von allen hier, sodass es seine Zeit zum Glänzen war. Der Mann schüttelte jedoch nur den Kopf und setze sich wieder auf sein Pferd. „Wir sollten lieber weitergehen, ich habe hierbei ein ungutes Gefühl.“, verkündete er sein Urteil und die anderen kampferprobten Krieger spannten sich unter den Worten leicht an. Die Männer schauten sich gegenseitig an und teilten sich untereinander Gesten aus, das Edward schon öfters gesehen hatte, wenn es bald ernst wurde. Sie schienen nämlich untereinander wortlos und so unauffällig wie nur möglich zu kommunizieren, sodass der Feind immer noch denkt, er habe immer noch das Überraschungsmoment für sich. Edward stieß seinem Pferd sanft in die Flanken, sodass es mit einem leichten Trab innerhalb der Gruppe seinen Platz fand. Die anderen Thronwächter und Bluthunde verteilten sich jeweils um ihm, damit sie zu jeder Zeit auch als menschliches Schild dienen konnten, falls es keine andere Möglichkeit gab.

Für eine kurze Zeit vernahm man nur das atmende Geräusch der Männer und die Schritte der Pferde, die auf den weichen Boden aufschlugen. Plötzlich vernahm man ein klackerndes Geräusch, das wohl von zerbrechenden Ästen stammte und alle Anwesenden herumfahren ließ. Kurz darauf schossen auch schon aus der Schwärze messerscharfe Klauen heraus und töteten die ersten zwei Männer von fünf vor Edward. Darunter war auch Viktor, der ihn mit geweiteten Augen anstarrte. Die Pferde wieherten und bäumten sich erschrocken auf, was somit die Formatierung durcheinander warf und Edward von seinem Warmblüter holte. Zu seinem Glück hatte es ihm aber das Leben gerettet, denn ein Pfeil sauste über den Sattel hinweg und traf auf eine Flanke des benachbarten Tieres, das ebenfalls seinen Besitzer durch einen kleinen Rodeo-Ritt hinunter warf. Hart landete die Person auf den Boden, die jedoch keine Zeit mehr bekam sich zu erheben, denn ein Speer hatte sich bereits in seinen Brustkorb gebohrt. Somit blieben nur noch zwei Bluthunde übrig, die bereits von ihren Pferden abgesprungen waren und zwei Feinde erledigt hatten. „Lauf Edward! In die Wälder hinein und bete, dass dich die Elfen schützen mögen!“, rief ein Mann mit einem kleinen Unterton an Verzweiflung. Kurz darauf wurde auch schon seine Kehle durch eine Klaue aufgeschlitzt, das das Blut hinausquollen ließ und den grünen Erdboden rot färbte. Der andere Beschützer hatte mit zerknirschten Zähnen gerade den dritten Feind ausgeschaltet, als er mit einer längeren Klinge von hinten durchbohrt und hochgehoben wurde. Verzweiflung spiegelte sich in seinen Augen wieder, die hilfesuchend auf den Mönch starrten bis sein angespannter Körper erschlaffte und kaltherzig zur Seite geschmissen wurde. Erst jetzt fiel Edward auf, der immer noch auf seinen Knien war und dieses brutale, aber präzise, Spektakel ansehen musste, dass es sich hierbei um Atari handelte. Eines der kriegerischen Völker, die durch den Rat zur Hälfte dezimiert wurde. Für Edward immer noch eine Tat, die weder heilig noch heldenhaft war. Manche Atari interessierten sich sogar anfangs gar nicht für den scheinlich unbewaffneten Mönch und rammten gewaltsam ihre rüsselähnlichen Objekte in die Schädel der leblosen Körper, um sich an ihrem Blut zu laben. „Reicht es Euch nicht sie erbarmungslos zu töten? Haltet sofort ein mit Euer Schänderei!“ Edward hatte sich inzwischen wieder auf seine Beine erhoben und mit einer kräftigen, festen Stimme das Wort gegen sie erhoben. Den Wanderstab hatte er dabei auf den Laubboden geschlagen, um ihm einen festeren Stand zu geben. Die Atari ließen tatsächlich von den leblosen Körpern ab und stiegen über sie hinweg, nur um die Distanz zu dem Mönch langsam zu verringern. „Schäbiger Mensch du seien. Was du wollen von uns? Wir dich einfach so zerhacken werden wie deine Freunde hier.“ Eines der Geschöpfe hielt einen Speer in der linken Hand und war derjenige gewesen, der mit Edward Kontakt aufnahm und bedrohlich seine messerscharfen Zähne zeigte, was man wohl als ein herablassendes Grinsen betrachten konnte. Jedoch ließ sich Edward davon nicht sonderlich beeindrucken, denn er konnte schon den Hauptgrund erahnen, warum die Atari so aggressiv auf seine Gruppe losgegangen waren. Schließlich waren Ratsmitglieder oder Menschen, die damit in Verbindung standen nicht sonderlich gerne gesehen unter den Ataris, auch wenn sie nicht sofort jeden abschlachten würden. Sie machen das eher in einem unauffälligeren, aber effektiven Stil, wie zum Beispiel bei diesem Hinterhalt. „Was ich möchte? Ich möchte, dass Ihr sofort von dannen zieht. Weder das Reich der Elfen, noch die Ents, noch ich sehen es gerne, wenn unnötiges Blut in diesen Wäldern vergossen wird.“, antwortete er mit fester Stimme und schlug erneut mit seinem Stab auf den Boden. Die Ataris fingen nur an zu lachen, klopften sich gegenseitig auf die Schultern und derjenige, der das Wort ergriffen hatte, richtete den Speer auf den Kragen des Kapuzenmantels, um den Mann damit von den Füßen zu heben. „Du ein schwacher Mensch. Dich nur verstecken hinter Worten. Wenn Worte geholfen hätten, dann wir hätten nicht so viele unsere Leute verloren.“, sagte er drohend mit seinen scharfen Zähnen, während der Mönch an der Speerspitze umherbaumelte. „Ich verstehe Eure Gefühle gegenüber uns und das Ihr zu solchen drastischen Methoden greift, um Euren Frust freien Lauf zu lassen. Aber das bringt nur neues Leid. Also geht und lasst mich den Verstorbenen ein angemessenes Begräbnis zukommen.“ Edward verstand wirklich wie sie sich fühlten, aber es waren offensichtliche Schlussfolgerungen, insofern man die Geschichten darüber kannte. „Du verstehen gar nichts Menschling!“, schrie ihn das ärmliche Geschöpf an, Speichel und Blutreste flogen ihm dabei auf seine Kleidung und Gesicht. Kurz darauf schmiss ihn der Atari wütend gegen einen Baum und deutete auf ihn. „Tötet ihn! Langsam und qualvoll!“, befehligte er den anderen drei Ataris, die mit einem Lachen auf ihn zustürmten. Edward rappelte sich in der Zwischenzeit wieder auf die Beine und spürte plötzlich ein vertrautes Gefühl in seinen Körper, das ihn sofort in diese Richtung fahren ließ. Den Rücken dummerweise leicht zu den Gegnern gedreht. „Was ist das nur?“, fragte er sich fassungslos, während er durch einen harten Schlag in die Seite wieder zur Besinnung geholt wurde. Schmerzvoll sog er Luft in die Lungen und wich dem anderen Schlag aus, der auf die andere Seite gezielt war. Seinen Wanderstock hatte er zuvor fallengelassen, als ihn der Anführer der Gruppe hochgehoben hatte. Die drei Feinde tänzelten Lachen um ihn herum und warteten nur darauf ihm den nächsten schmerzvollen Schlag zu verpassen. Edward jedoch atmete kurz tief aus, versetzte ein Bein weiter nach hinten und hob seine Hände schützend wie ein Boxer vor sich. Jedoch ballte er seine Hände nicht zu Fäusten, sondern ließ sie offen und wartete auf den ersten Angreifer, der gar nicht so lange auf sich warten ließ. Wie ein wildes Tier kam er über das leichte Gras bei der Lichtung angestürmt, seine Klauen zum Abstechen bereit. Der Mönch ließ sich kurz nach hinten fallen, bevor er einen Seitenschritt nach rechts machte, dem Gegner das Bein stellte, sodass sie auf Kopfhöhe kamen und er mit seinem Ellenbogen den Feind an der Schläfe treffen konnte, der daraufhin auch gleich ohnmächtig auf dem Grasboden landete. „Oh! Also doch nicht nur mit Worten du gut umgehen können?“, erkundigte sich der Speerträger sichtlich überrascht bei dem Mönch. Tatsächlich war es nicht üblich, dass solche Leute sich auch verteidigen konnten. Aber über die vielen Jahren hinweg, hatten ihm Viktor und die restlichen Mitglieder so einiges beibringen können, was gegenüber Feinden sehr nützlich sein kann, ohne sie gleich zu töten, was nämlich nicht das Werk eines Priesters sein sollte.

Auf die Worte des Ataris reagierte er aber nicht und stürmte auf die verbliebenen zwei zu, die sich von den anfänglichen Schock erholt hatten und wild, aber dennoch auf eine bestimmte Art und Weise koordiniert zuschlugen. Edward wich aber den Angriff größtenteils erfolgreich aus und hatte nur kleine Schnittwunden zu verzeichnen. Bei dem nächsten Schlag ließ er eine Klaue knapp unter seinen Arm fahren, das als Finte dienen sollte, damit er das dazugehörige Körperglied des Feindes unter seinem Arm festhalten konnte und ruckartig in die entgegensetzte Richtung drücken konnte. Der Knochen knackste und der Arm wurde entstellt nach links getrennt. Kreischend wich der Atari zurück und bedachte ihn mit einem mörderischen Blick. „Verzeih mir.“, stammelte Edward eine ehrlich gemeinte Entschuldigung vor sich her, denn er wollte ihnen wahrlich kein Leid zufügen. Aber deswegen umbringen zu lassen wollte er sich auch nicht. Also setzte er dem Feind nach, indem er gegen sein Knie trat, das sofort wegknickte und verpasste ihm ebenfalls einen Schlag gegen die Schläfe, damit auch er in das Reiche der Träume geht. Inzwischen hatte sich aber auch der andere Gegner von hinten angepirscht und wollte ihm mit seinen Klauen über seinen Rücken fahren. Edward hatte den Angriff aber kommen sehen und fing vorher den Arm ab und warf den Kontrahent über sich, sodass dieser ihn überrascht von unten anblinzelte und mit einem Tritt gegen seinen Kopf bewusstlos gemacht wurde. „Warum du uns nicht tötest?“, fragte ihn der Speerträger misstrauisch und verwirrt über seine Gefühle, den Zorn über die Niederlage seiner Kollegen unterdrückend. „Ich bin ein Mönch, der nichts anderes möchte, als mit der Natur und mit den dazugehörigen Bewohnern in Frieden zu leben.“, antwortete er auf die Frage hin und war kaum aus dem Atem. „Du reden wieder nur Lügen! Wie anderen alle auch!“, schrie er seinen Hass und vermutlich die Trauer über einen wichtigen Verlust hinaus. Doch aufbauende Worte würden nun nur den gegenteiligen Effekt hervorrufen, weshalb Edward auf das Geschöpf zuging, was wild mit dem Speer umherfuchtelte und sich dann ebenfalls für einen Angriff bereit machte. Er gab noch etwas Unverständliches von sich und stürmte auf den Mensch zu, der der Waffe nur knapp entwich und diese nur die Kleidung leicht zerfetzte und dann die Lederrüstung streifte. „Verzeih mir …“, nuschelte Edward nur eine Entschuldigung zu dem Geschöpf, trat ihm in die Kniekehle und rammte ihm dann mit seiner ganzen Kraft seinen Ellenbogen in die Mitte des Brustkorbes, sodass sein gegenüber mit weit aufgerissenen Augen Blut spuckte, den Speer fallen ließ und dann zu Boden ging. Edward hatte ihn zwar nicht getötet, aber der Atari würde nach geraumer Zeit an inneren Verletzungen sterben, insofern ihn niemand behandeln würde. Aber er hatte dabei keine Bedenken, denn er hatte das Gefühl, dass die Elfen ihm schon weiterhelfen würden. Es kam ihm sich nämlich ziemlich beobachtet vor. Spielte aber lieber den Dummen und ging hinüber zu Viktor, der in seinem Rucksack eine kleine Schaufel besaß. Normalerweise hätte er die Leichname mit sich genommen, um diese bei der nächsten Stadt zu den jeweiligen Familien zubringen, aber das zerrende Gefühl der Vertrautheit, das ihn rief, war für ihn wichtiger. „Tut mir leid, meine Freunde. Ihr habt mir sehr wohl gedient und ich hoffe Ihr gelangt an einen wärmeren Ort.“, richtete er die Worte an die leblosen Hüllen, die er nebeneinander gelegt hatte. Die Schaufel rammte er vor ihnen in den Erdboden, die sich zu seinem Glück leicht hineingrub und er somit leicht ein Grab nach dem anderen schaufeln konnte, sodass jeder seiner Freunde beerdigt werden konnte.

Als er den letzten Leichnam in sein Grab gebettet hatte und dieses wieder mit Erde überdeckt hatte, steckte er noch über jede Ruhestätte ein Kreuz, das provisorisch aus Ästen gebastelt wurde. „Ruhet in Frieden.“, sprach er zu ihnen, faltete die Hände und gab ein Stoßgebet gen Himmel, sodass sie sicheres Geleit erhielten. Um die getöteten Ataris konnten sich die bewusstlosen Gleichgesinnten kümmern, wenn sie wieder aufwachen, denn er wollte ihnen keine menschliche Bestattung geben, die möglicherweise schändlich und boshaft interpretiert werden würde, als den gewünschten Effekt zu erzielen. „Iyome!“, rief er den Namen seines Pferdes, das schallend durch die Wälder zurückgeworfen wurde. Es hatte sich nämlich während des Überfalls fluchtartig verzogen, nachdem dessen Besitzer nicht mehr auf dem Sattel war. Der Mönch hoffte einfach, dass es noch in der Nähe war und zu ihm zurückkommen würde. Den Ursprung des vertrauten Gefühls wollte er nämlich nicht zu Fuß und seinem Wanderstock zurücklegen, den er vor kurzem aufgehoben hatte. Das würde ihm nämlich einfach viel zu lange dauern.

Sein kurzes, ungeduldiges Warten wurde durch ein bekanntes Wiehern erlöst, das nur wenige Augenblicke später um den nächsten Baum angetrabt kam und ihm seinen Kopf entschuldigend gegen seine Brust stupste. „Ist in Ordnung, Iyome. Du konntest nichts weiter für mich tun und hast somit die richtige Entscheidung getroffen.“, tröstete er sein Ross und strich es sanft über dessen Hals bis er die Zügel feste in den Griff nimm. „Du musst mir jedoch einen Gefallen tun.“, sprach er auf das Pferd ein, als ob er ein normales Gespräch mit jemanden führen würde und stieg in den Sattel, „Gib alles was du hast und reite so schnell in die Richtung, die ich dir angebe.“ Er zog die Zügel etwas fester an und drehte das Pferd in die entgegengesetzte Richtung. An sich war die Bitte nichts Neues für ein Pferd, aber Edward behandelte Tiere schon länger so, als ob sie einen verstehen könnten und auch mit ihm auf eine besondere Art und Weise kommunizieren würden. Das Pferd vernahm die Bitte mit einem lauten Wiehern und galoppierte nach einem Aufbäumen sofort in die Richtung, die ihm Edward, geleitet von seinen Gefühlen, vorgab. „Ich habe zugleich ein gutes, aber auch ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache.“, sorgte er sich, während der Wind an seiner Kleidung und seinem Haar zerrte, die Distanz zu dem Ursprung seines Gefühls reduzierend.
 

Akira Akarui

Super-Moderator
Teammitglied
SMods

Zwei Tage waren sie nun bereits auf hoher See unterwegs, mit dem kleinen Boot, das Freya und Aisling abwechselnd zogen. Unterstützt wurden sie jedoch auch von den Tümmlern, deren Leben sie und vermutlich auch Edana gerettet hatten und die auf Aislings Ruf hin zur Unterstützung herbeigeschwommen waren. Doch nicht nur zogen sie auch jetzt das Boot, während Aisling und Freya sich ein wenig ausruhten. Drei der Tümmler hielten sich vor Negimas Küste auf und hielten Aisling über die Verfolger auf See auf dem Laufenden. So wusste die Fischmenschenfrau, dass das Verfolgerschiff erst vor Kurzem in See gestochen war und sie somit immer noch einen Vorsprung von zwei Tagen hatten, den sie in jedem Fall nutzen sollten.

Aisling hatte sich einige Zeit den Kopf zerbrochen, welche Route sie einschlagen sollten und sie hatte sich letztendlich für den Weg gen Osten entschieden, da sie davon ausging, dass vor allem im Westen Verfolger auch auf dem Landweg unterwegs waren und sie keinesfalls das Land des Feuers mit in das Ganze hineinziehen wollte. Freya hatte ihr ohne zu Zögern zugestimmt, war ihr das offene Meer weit lieber als jeder Fluss und vertraute sie Aislings Urteilskraft. Nur die Ent war nicht davon begeistert, so lange auf dem schwimmenden Felsen inmitten von Wasser unterwegs zu sein. Doch sie hatte in ihrem langen Leben wohl schon so manches gesehen und erlebt, so dass sie sich dem Weg über das Wasser fügte.

Während das Boot sich der Landzunge näherte, die sich zwischen dem Meer vor Negima und der Östlichen See befand, sah Aisling von dem Pergament auf, das Felischia ihr gegeben hatte und sie verfolgte, wie ihre beste Freundin ein fast schon missmutiges Gesicht zog, als Edana sie völlig ignorierte und sich stattdessen vielmehr der Ent zuwandte.

"Endlich zeigt sich wieder ein wenig Freude auf ihrem Gesicht", bemerkte Aisling in der Sprache der Fischmenschen und sie schenkte ihrer Vertrauten ein sanftes Lächeln. "Ich habe fast schon befürchtet, es nie mehr zu sehen."

Sie sah Freya in die Augen, die ihr Lächeln mit einem kleinen Zögern erwiderte und ihrerseits nickte. "Es ist nur so komisch, wie schnell sie sich dermaßen verändert hat ..." Kurz blieb Freyas Blick noch auf Aisling gerichtet, bevor sie wieder Edana und die Ent bei ihrem Zwiegespräch beobachtete.

Aisling strich der Freundin in einer sanften Bewegung voller Zuneigung und Mitgefühl über den Arm bevor sie an die Hohepriesterin gewandt erwiderte: "Ich kann ein wenig davon lesen, ja." Ihr Blick wurde hart als sie weitersprach: "Ob du Edana allerdings tatsächlich beschützen willst, wird erst die Zeit zeigen. Bislang hast du jedenfalls noch nichts getan, das unser Vertrauen in dich rechtfertigen würde."

Aisling fixierte die Frau mit ihrem Blick, bevor sie fragte: "Sagte deine ... Mutter ... auch, wieso sie so an Edanas Gabe interessiert ist? Wieso sie sich dafür gegen den Rat stellt? Was denkt sie, dadurch zu gewinnen?" Misstrauisch beäugte die außerhalb des Wassers wieder recht menschlich aussehende Aisling die Hohepriesterin, während sehr zur Erleichterung der Ent das Land fast erreicht war.
 

| Nami |

DON'T FUCKING STARE AT ME
VIP
Felischia ließ das silberfarbene Mädchen nicht aus ihren Augen auch während die Fischmenschenfrau mit ihr sprach. Aufmerksam ihren Worten lauschend, beantwortete die Hohepriesterin nun endlich ihre Fragen. Wirkte dabei sehr nachdenklich. "Unser Orden representiert den Frieden in dieser glanzlosen Welt", sie machte eine kurze Pause. "Wie ihr wisst, war es einst der Rat, der den Krieg der Völker begann, weil jene Männer und Frauen Angst vor den uralten Künsten haben". " Wir als Hohepriester haben zwar nur indirekt an den Kämpfen mitgewirkt aber dennoch fielen viele unschuldige Seelen dem Schwert zum Opfer". Mit genauso festem Blick fixierte Felischia, Aislings Blick. "Sowas wollte unsere Mutter nie wieder erleiden". "Es war uns nicht mal gestattet den Seelen den Übergang in das heilige Reich zu geleiten". "Seit dieser Zeit schützen wir jene begabte, die übrig geblieben sind oder sich herauskristalisieren". "Ich werde alles tun, was in dem Interesse des Mädchens steht und sollte ich sterben, bin ich bereit mein Leben für das ihre zu geben, seit ihr das auch?".
 

Olaf555

Scriptor


Iyome galoppierte so schnell wie es das Terrain ihr erlaubte. Schweiß bildete sich bereits auf ihren Flanken und dessen Mähne wehte immer mehr durch den Wind, der über die Zeit immer stärker wurde. „Wir scheinen bald eine Küste zu erreichen!“, rief Edward gegen den Wind und duckte sich um nicht von einem herabhängenden Ast getroffen zu werden. Die Luft wurde nämlich salziger und die Brisen wurden immer stärker. Er wusste nicht wie lange sie schon durch diesen Wald geritten waren, aber es wurde zunehmendes immer dunkler, was das Sehen um einiges erschwerte. In diesem Waldstück wollte er ungern eine weitere Nacht verbringen. Nicht nachdem, was vorgefallen war. Also lehnte er sich nach vorne und strich sanft über die Mähne seines Rosses. „Noch ein bisschen schneller, bitte. Dann hast du dir wirklich eine Pause verdient.“, flüsterte er dem Pferd ins Ohr, das kurz aufwiehrte und seine letzten Kraftreserven nutzte, um die letzten Meter hinter sich zu lassen. Moos und Gras wurden dabei aufgeschleudert und nach hinten gewirbelt. Edward musste sich fest in den Sattel greifen, nicht das er plötzlich stürzte und sich seinen Kopf stoßen würde.

Es vergingen nur wenige Augenblicke bis sie den Finsterwald hinter sich ließen und vor sich eine weite Küste erstreckte. Die See war ruhig und schwappte ein Teil ihres Wassers gegen die Küste, das man durch einen leichten farblichen Kontrast erkennen konnte. Es war auch tatsächlich Nacht, aber nicht irgendeine, es war eine glasklare Nacht, sodass man einen genauen Blick auf den Mond und auf dessen Sterne hatte, die sich teilweise in dem Wasser wiederspiegelten. Edward seufzte bei dem schönen Anblick aus und zog an den Zügeln seines Pferdes, um es zum Anhalten zu zwingen. „Sehr gut gemacht.“, lobte er es noch und stieg vom Sattel ab. Dabei strich er ihr über den Hals und ließ sie neben sich herlaufen. Die Zügel brauchte er nicht unbedingt zu nehmen, denn sein Ross war schon fast so treu wie ein Hund. „Herrlich die Luft hier, nicht wahr?“ Er breitete die Arme aus und atmete einmal tief ein und aus. Edward mochte klare Nächte sehr und besonders dann wenn man sie auch noch an einer ruhigen Küste ohne irgendwelche Raufbolde oder Städtelärm genießen konnte. Der Mönch kam zwar dem vertrauten Gefühl näher, aber es fühlte sich immer noch nicht so an, als ob es in greifbarer Nähe wäre. „Was ist das nur? Es ist fast so, als ob es mich rufen würde. Es wird doch wohl nicht etwa …?“, dachte er sich, schüttelte aber dann kurz darauf den Kopf, „Nein, keineswegs. Es ist schon eine gefühlte Ewigkeit her, als ich sie das letzte Mal gesehen habe Außerdem war dieses Gefühl nie so stark. Ich muss wohl einfach nur erschöpft sein.“, beendete er seinen Gedankengang und nahm einen Schluck aus seinem Wasserschlauch. Iyome inzwischen wollte sich an dem Meerwasser stärken, was sie aber sofort wieder ließ. „Dummerchen. Wenn du das trinkst, trocknest du nur schneller aus und bekommst somit nur noch mehr durst.“, wies er sein Pferd daraufhin, das ihr Haupt aber nur schräg legte und ihn anscheinend nicht wirklich verstand was er von ihr wollte. Jedoch schien es auf ihn zu hören und schritt langsam wieder an seine Seite. „Moment Mal, irgendwas ist hier faul …“, nuschelte er vor sich her und ging langsam in die Hocke, um die Spuren am Sand genauer anzusehen. Von ihm können sie schlecht gewesen sein, denn er war erst an diesen Ort angekommen und dafür waren es auch zu viele. Seine braungrauen Augen huschten über die Fußspuren, die teilweise sehr durcheinander und hektisch wirkten. Nun meldete sich wieder sein ungutes Gefühl, das er zuvor hatte und eilte der Spur hinterher über einen Hügel hinweg. „Verdammt … Warum!?“ Sein Griff um seinen Stab festigte sich und er ging rasch den Abhang herab. „Warum? Warum? Warum!?“, stellte er sich die entscheidende Frage in Gedanken, während er auf einen großen Leichenberg zuging. Iyome war ihm gefolgt, blieb aber etwas scheu entfernt und würde wohl auch nicht näher kommen, insofern es ihr Besitzer nicht ausdrücklich wünschte. „Verzeiht mir.“, entschuldigte er sich vor dem Leichenberg und inspizierte die erste Leiche, die einem Atari sehr ähnlich sah. „Warum machen sie das?“, fragte er sich und schaute sich den nächsten Leichnam an, den er aufgrund seiner spitzen Ohren sofort identifizieren konnte. „Elfen und Atari haben sich hier gegenseitig bekämpft? Warum denn das und vor allem an so einem abgeschiedenen Ort? Es wird doch nicht etwa?“ Schließlich war er hier an einer Küste und nicht irgendwo in den Hainen der Elfen, woraufhin sie sich verteidigen müssten. Also warum waren sie dann so weit außerhalb und hatten hier eine Auseinandersetzung? Verwirrt umkreiste er den Berg der leblosen Körper und schätzte die Zahl der Opfer auf 67. „Mögen Eure Seelen an einem besseren Ort, als diesen hier sein.“ Der Mönch hatte seine Augen geschlossen und dabei seine Hände zusammengefaltet, um den Verstorbenen ein Gebet zu widmen. Ein plötzlicher tierischer Aufschrei ließ sein Blut in den Adern gefrieren und sofort herumfahren, um zu schauen, ob sein Pferd in Ordnung war. Dieses jedoch hatte sich auch nur leicht erschreckt, schaute aber nach oben, um den Ursprung des Geräusches festzulegen. Edward folgte dem Blick und atmete erleichtert aus. „Erschreck mich doch nicht so Asgar!“, ermahnte er den weißen Adler, der in den Lüften Kreise zog, bis er dann doch schlussendlich auf der Schulter des Mönches landete und seinen Kopf an seine Wange schmiegte. „Dafür dass du mich erschreckt hast, möchtest du also noch eine Belohnung?“ Fragend hob er eine Augenbraue, aber strich dem Adler dann vorsichtig über sein Gefieder. „Lange nicht mehr gesehen. Bestimmt schon ein paar Wochen hast du dich nicht mehr blicken lassen. Wo warst du nur so lange? Ich habe mir schon Sorgen um dich gemacht.“, fragte er dem Tier Löcher in den Bauch, wie eine misstrauische Ehefrau. Der Adler legte jedoch unverständlich den Kopf zur Seite und erhob sich nach den kleinen Zärtlichkeiten wieder in die Lüfte. Edward schüttelte bei dem Anblick allerdings nur ungläubig den Kopf und setzte sich langsam in Bewegung. Iyome machte einen größeren Bogen, um den Leichenberg und trottete dem Mönch am Sandstrand entlang. „Ich hoffe nur, es ist niemand mehr hier, der uns für dieses ganze Dilemma verantwortlich macht.“, nuschelte er vor sich her, während seine Schritte leichte Spuren im Sand hinterließen. Denn mehr Probleme wie er schon heute bereits hatte, wollte er nicht bekommen. Erst verstarb seine Gruppe aus Elitekämpfern durch die Hand der Ataris und nun trifft er nochmals auf die Ataris, die sich jedoch mit den Elfen tödlich auseinander gesetzt haben. Für ihn war es aber immer noch ein Rätsel, warum die Ataris in letzter Zeit so aggressiv sind. Es kann durchaus mal zu eskalierten Konflikten kommen, aber irgendwas beunruhigte ihn an der besonders aggressiven Art der Ataris. Sie waren zwar allgemein nicht sonderlich freundlich, aber das heutige Aufeinandertreffen lässt ihn vermuten, dass dahinter noch mehr steckt, als nur einfache, gewalttätige Übergriffe.

In Gedanken versunken seufzte er aus und setzte seinen Wanderstab ein Stückchen weiter in den Sand, nur um ihn kurz darauf wieder anzuheben und das gleiche erneut zu tun. Es waren zwar nun nicht viele Augenblicke vergangen, nach dem er sich von dem Leichenberg entfernt hatte, aber dennoch hatte ihn der ganze Tag und das ganze Denken ziemlich ausgeschlaucht, woraufhin er kurz stehen blieb und in die klare Nacht schaute. Das vertraute Gefühl spürte er immer noch in seinem Herzen und wenn es nach ihm ging, würde er alles in die Wege setzen, um Gewissheit darüber zu erlangen was ihn so aus der Fassung warf. Allerdings war es auch wichtig auf seinen Körper zu hören, denn dieser müsste ihn schließlich zu diesem Ort – wo auch immer dieser auch sein mag - tragen. Erschöpft wandte er den Blick des Himmels ab und schaute zurück auf den Weg, den er gegangen war. Er war nun so weit entfernt, sodass er nur noch die groben Umrisse des Leichenbergs in der Dunkelheit erkennen konnte, was für Edward eine gute Distanz war. Sein Pferd war ihm weiterhin brav gefolgt und der Adler hatte sich in der Zwischenzeit in der Nähe auf einem Baum platziert, um die Gegend auszukundschaften. Zum Glück war die Nacht nicht so frisch, sodass er ein Feuer hätte entzünden müssen. „Wir werden dort drüben rasten. Wenn ihr etwas verdächtiges hört oder seht, so weckt mich bitte.“, richtete er die Worte an seine beiden merkwürdigen, vertrauten Begleiter, die auf seine Hand schauten, die in den Wald in die Richtung eines Dickichts zeigten. Das würde ihm genügend Sicht- und vor allem Schutz gegen den Meereswind bieten, sodass er nicht über die Nacht doch noch auskühlen sollte. Dank seines abgenutzten Kapuzenmantel sollte es aber warm genug bleiben für die Nacht. Notfalls könnte er sich auch zu Iyome legen, damit sie sich gegenseitig wärmen konnten. Die Sache mit dem Wecken, insofern etwas Verdächtiges auftaucht würde sich aber wohl ziemlich problematisch darstellen. Immerhin handelte sich hierbei um Tiere, die bei Menschen oder anderen Rassen nur schwer ausmachen können, ob Freund oder Feind. Aber Edward war nun auf sich alleine gestellt und musste mit dem auskommen was er nun mal hatte. „Ich hoffe, es passiert heute nichts mehr Schlimmes. Genug tot für heute.“, dachte er sich, während er sich zu dem besagten Dickicht bewegte, um dort die Nacht zu verbringen, um am nächsten Tag die Spur zu dem merkwürdigen Gefühl wieder auf zu nehmen. Für die verstorbenen Atari und Elfen konnte er nichts weiter mehr tun, sodass er den Leichenberg unangetastet ließ, damit die jeweiligen Rassen mit den Toten umgehen konnten.
 

Auren

Dakimakura Kuschler
Otaku Veteran

Zwei Titanen gingen ins Land ehe die Vorbereitungen für die Jagd zu ende waren. Eigentlich war es ja geplant sofort die Verfolgung aufzunehmen. Nur war das ganze Unterfangen sehr schlecht geplant. Somit saß Natalia, ganze zwei Titanen fest. In Hauptstadt. Der Sturm hatte seine spuren hinter lassen und es war für die junge Frau verdammt kalt. Einzig ein Kamin brachte ihr die Wärme. Ihr Turnier Partner verstand ihr Verhalten nicht. Wie kann man nur den ganzen Tag vor dem Kamin hocken.
Ihre einzige Vorbereitung galt ihrem Saik. Ihr Reittier musste in der Hauptstadt bleiben. Dafür brauchte es ein Stahlplatz, Futter und wärme. Letzteres fehlte ja Beiden.
Ansonsten gab es nichts weiter. Die Stadt selber ähnelte eher ein Schlachtfeld. Daher lohnte es sich nicht raus zu gehen.

Die Abreise begann mit einer kleinen Überraschung. Milas, hatte zwei Kinder im Schlepptau. Natürlich folgte auch keinerlei Erklärung. Die Bluthunde gefielen ihre zusätzlichen Gäste ebenfalls nicht, aber sie hielten sich zurück. Sie trauten wohl niemanden. Dies war der Wüstenbewohnerin auch vollkommen egal. Sie hatte mit dem Haufen nichts am Hut. Die Elfen verkrochen sich in einer Ecke. Ihre Blicke schweiften umher. Also würden sie jeden hier am Board misstrauen oder waren sie nur neugierig.

Der Kapitän ließ die Segel setzen. Das Schiff lief aus dem Hafen aus. Danach ging es nur noch bergab mit Natalia. Das Schaukeln setzte ihr stark zu und so wurde sie rasch Seekrank. Daher war es auch nicht verwunderlich, dass die Frau über der Reling hing. Sie kotzte sich wahrlich die Seele aus dem Leibe. Minuten verstrichen. Mit der Hand vor ihrem Mund, suchte sie irgendwo auf dem Schiff einen warmen Platz. Der Schweiß lief ihr Gesicht herunter. Von Hautfärbung brauchte man gar nichts erwähnen. Sie war ja schon blas und das würde sich auch nie ändern.
Natalia ging unter Deck. Dort hoffte sie, dass dieses Schaukeln endlich aufhören würde, aber dies traf nicht ein. An einer Wand abstützend hielt sie kurz inne. Warum trat Natalia die Reise an? Ja wegen der Belohnung. Doch für diese Schinderei müsste der Rat noch einige drauf legen.
 

Akira Akarui

Super-Moderator
Teammitglied
SMods

Konzentriert und nachdenklich verfolgte Aisling die Ausführungen der Hohepriesterin und als diese endete ergänzte sie langsam und leise was sie aus Felischias Worten herauslas: "Begabte der uralten Künste, nicht Magiebegabte als solches ..." Ihr Blick aus Augen, die bei genauerer Betrachtung nicht menschlich wirkten, legte sich auf die Hohepriesterin, um zu sehen, ob ihr Verständnis des Gesagten richtig war.

Wenig später legte sie den Kopf leicht zur Seite und man konnte sehen, wie sie über Felischias letzte Frage nachdachte, eine Antwort abwägte. Schließlich erwiderte sie ehrlich: "Wir kennen Edana nicht wirklich, wir wissen nicht, wer sie ist, wohin sie will, was ihre Ziele sind und zu was sie fähig ist. Von daher kann ich dir diese Frage im Moment nicht beantworten."

Ihr Körper streckte sich ein wenig und ihr Blick wurde wieder fest als sie ergänzte: "Aber wir haben ihr geholfen, waren für sie da, als sie uns am dringendsten brauchte ..."

In diesem Moment ließ sich Freya mit einem gedanklichen "Ich muss ins Wasser ..." unvermittelt ins heimische Nass gleiten und war kurz darauf mit kräftigen Bewegungen ihres Schwanzes verschwunden.

Aisling seufzte kaum vernehmlich, wusste sie, dass es der Freundin zusetzte, dass Edana, die sie ins Herz geschlossen hatte und die ihrerseits noch vor kurzem die Nähe der Fischmenschenfrau gesucht hatte, jetzt keinerlei Notiz mehr von ihr nahm.

"Kannst du gleich auch prüfen, ob es sicher ist, an Land zu gehen?" gab Aisling ihr mit auf den Weg, bevor sie den Tümmler bat, zunächst das Ziehen des Bootes zu unterbrechen.

Erst als das Boot nun führerlos und ohne weitere größere Vorwärtsbewegung nur vom blutroten Mond beschienen auf den Wellen schaukelte, widmete Aisling ihre Aufmerksamkeit wieder Felischia.
 
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Kinggek

Gottheit




Auch wenn Milas zuerst mit der Entscheidung von Sirius nicht einverstanden war, die Kinder der Königin mit auf diese Reise zu nehmen, ging er dem Befehl nach und schleuste die beiden unter die Mitglieder der Gruppe. Um für zusätzliche Sicherheit zu sorgen, bat er jedoch den Hauptmann der Wächter um zwei weitere Wächter mitzunehmen. Als Grund gab er an, dass er durch zwei weiteren Wächtern die Bluthunde vielleicht besser unter Kontrolle hätte. Nach langwierigem überlegen willigte der Hauptmann ein und übergab ihm die Führung über die beiden Wächter.



An Bord des extra für diese Verfolgung hergerichteten Schiffes, verteilten sich die Gruppen und bis auf die Bluthunde verhielten sich alle recht ruhig. Der Prinz untersuchte das Schiff und die Abenteuerlust konnte man aus seinen Augen lesen. Die Prinzessin jedoch blickte mit besorgtem Blick der immer weiter in ferne rückenden Stadt hinterher. Milas gesellte sich kurz zu ihr und klopfte ihr sanft auf die Schulter.
„Es wird nicht lange dauern, dann sind wir wieder zurück. Und während der Abwesenheit von drei Wächtern wird auch keine Stadt untergehen. Meine Brüder und Schwester haben ihr Leben auf die Königin geschworen.“
Auch wenn Milas mit seinen Worten der Prinzessin nicht ihre ganzen Sorgen abnehmen konnte, so schaffte er es zumindest sie etwas zu erleichtern. Anschließend beobachtete für eine kurze Zeit die wohl auffälligste Gruppe auf dem ganzen Schiff. Zusammen auf einem Haufen betrunken sie sich auf hoher See und sangen wild um sich. Einige von ihnen versuchten sich sogar der Prinzessin zu nähern, doch einer der beiden zusätzlichen Wächter Milas mitgenommen hatte hielt sich bei seiner Abwesenheit immer in ihrer Nähe auf und verhinderte so die Annäherung der Söldner. Der andere begleitete den jungen Prinzen, welcher nicht genug von der Reise bekam und immer wieder auf dem Schiff hin und her schlenderte. Mal fragte er die anderen Teilnehmer der Reise und mal hielt er die Crew des Schiffes mit seinen Fragen von der Arbeit ab. Doch am schwierigsten war es wohl für den Thronwächter, der für seine Sicherheit zugeteilt worden war. In seiner schweren Rüstung lief er dem Jungen immer hinterher und die Erschöpfung versuchte er zumindest zu verstecken. Ein leichtes Grinsen huschte über das Gesicht von Milas als er die missglückte Lage seines Bruders sah.



In einem Bereich des Schiffes, etwas abseits von dem Rest der Gruppe, befanden sich die zwei Elfengeschwister und flüsterten untereinander. Nach dem Milas die beiden entdeckte, erkannte er auch die aufflammenden Blicke des männlichen Elfen. Der unterbrochene Kampf nagte wohl noch immer an ihm und ebenso die spätere Erkenntnis, dass er zu den Thronwächtern gehörte. Milas überließ dem Elfen den Sieg über diesen kleinen mentalen Austausch und setzte seinen Weg zum Kapitän des Schiffes fort. Dieser stand neben dem Ruder und steuerte es mit einer Hand, bei ihm angekommen tauschte er mit diesem ein paar Worte aus und informierte sich über die momentane Lage.
„Laut eurer Vorgabe sind wir zwar auf den richtigen Weg, können jedoch keine Richtung bestimmen.“
Milas holte das Stigma hervor, das er von Sirius erhalten hatte, um das Mädchen aufzufinden.
„Wieso?“ fragte der Wächter den Kapitän
„Dieser Sturm von vorhin ist noch nicht ganz vorbei,“ antwortete der groß gebaute Mann und deutete auf den Himmel, der wieder langsam dunkler wurde. „Wie es aussieht kann jederzeit wieder ein Sturm ohne Vorwarnung ausbrechen. Auf hoher See ist es zwar normal, doch wenn die Stärke an der Küste schon Fenster zum Zerbersten brachte, dann kann es auf hoher See schwierig sein diesem zu trotzen.“
Milas nickte und sagte „Für zusätzliche Handkraft könnten die Bluthunde sorgen, wenn es ernst werden sollte.“
Die verwirrten Blicke des Kapitäns waren verständlich doch Milas beruhigte ihn „Momentan stehen sie unter meinem Kommando und solange ihre Führerin meinem Wort Folge leistet, kann man auf sie zählen.“ Anschließend drückte er dem Kapitän das Stigma in die Hand und sagte „Je heller es leuchtet, desto näher kommen wir unserem Ziel. Richtet euch danach bis wir unser Ziel erreicht haben, danach könnt ihr es mir wieder zurückgeben.“

Der Kapitän salutierte auf seine Art und griff wieder das Ruder mit beiden Händen. Milas legte seine Hände auf das Rehling und blickte vom Ruder aus auf das Deck des Schiffes. Leicht in seinen Gedanken versunken hoffte er, dass sie alle diese Reise heil überstehen würden.
 

Gosti

MLP-Experte
Otaku Veteran

Freya schmerzte es tatsächlich sehr dass das Silberhaarige Mädchen sie inzwischen komplett zu ignorieren schien. Aislings Worte dass sich durch das Gespräch mit der Ent wieder ein wenig Freude in ihrem Gesicht zeigte, machte das ganze nicht besser, auch wenn sie sie damit eigentlich aufmuntern wollte. Was aber ihre Worte nicht zu schaffen vermochten, schaffte zumindest ihr sanftes lächeln und der Zuneigung die sie ihr entgegen brachte, welches Freya schließlich auch mit einem lächeln antworten ließ.

Während sich ihre Freundin mit der Fremden über ihre Beweggründe unterhielt, beobachtete Freya weiterhin wie sich Edana mit der Ent unterhielt, lauschte aber dennoch den Worten von Felischia. Ihre Geschichte war... unwahrscheinlich, zumindest war dies Freyas Meinung. Ein so alter Kult der eingesehen hat dass es falsch war was sie taten und nun ihre ehemaligen Opfer zu schützen versucht? Wenn das Fischmädchen etwas aus den Menschengeschichten, die sie in ihrer Heimat gelesen hatte, gelernt hatte dann dass die Bösen nie aus ihren Fehlern lernen und dies nur als List für ihre Üblen Machenschaften behaupten. Ziemlich wahrscheinlich tat sie nur so als würde sie Edana schützen in der Hoffnung noch mehr wie sie zu finden und dann dem selben Schicksal zu erteilen wie ihren Vorgängern.
Allerdings sprach sie diesen Gedanken nicht aus. Aisling würde das sicherlich nur als unbegründete Angst ab tun welche durch das lesen von Märchen und fiktiven Geschichten von Menschenschriftstellern ausgelöst wurde, und womöglich hatte sie auch damit recht. Ihre Freundin hatte ein besseres Gespür wenn es um andere Personen ging, vor allem von anderen Rassen, aber vor allem hatte sie ein gesundes Misstrauen gegen Fremde ohne sie gleich zu verurteilen. Dennoch würde Freya dieser Frau niemals trauen.

Der Frust der sich durch die Anwesenheit von Felischia und der Tatsache dass Edana scheinbar nichts mehr mit Freya zu tun haben will aufbaute, wurden der Lamia schlussendlich doch etwas zu viel. Mit einem telepathischem „Ich muss ins Wasser...“ an ihre Freundin tat dies die Seeschlange und tauchte in dem Kühlen Nass ab. Sie musste auf etwas andere Gedanken kommen, denn diese Situation gerade zerfraß sie innerlich. Aisling kam hierfür mit genau der passenden Bitte: Freya sollte doch vor schwimmen und überprüfen ob es sicher sei an Land zu gehen, damit wäre die Lamia zumindest gedanklich etwas abgelenkt. Telepathisch bestätigte Freya diese Bitte und machte sich zusammen mit einem der Tümmler auf den Weg. Freya bat ihn nicht darum, der Tümmler schwamm freiwillig mit ihr mit, aber damit hatte sie kein Problem. Etwas freundliche Gesellschaft konnte sie im Moment gut gebrauchen...
 

Janoko

Phöser Engel
VIP
Die Ent 'saß' für alle nicht magisch begabten simpel neben den anderen im Boot, doch diese Maskerade brachte nicht viel, als Edana sich in ihren Zweigen verkroch und sie mit fragen zu löchern begann. Hurdurm ließ die alte Barke von sich und blickte Freya nach, die einfach davon eilte. Die Ent fühlte sich hier nicht sicher, war hier doch nichts, in dem sie sich verwurzeln konnte außer ein paar per magie im Wasser treibende steine. Mit entsprechender Vorsicht klaubte die ENt Edana aus ihrer 'krone' und setzte sie wieder zurück ins Boot. "Stärke ist Weißheit, Sprössling", meinte sie langsam und in einem für die umstände in dennen sie sich befand zufriedenen ton. "Und ich hab schon gute drei Jahrhunderte keine.... meiner Artgenossen mehr erblickt. Es ist rar geworden, sich überhaupt anderen zu zeigen...", murmelte sie, während ihre Worte vor Trauer tropften.

Ihr gewaltige Hand legte sich schließlich um AIsling. "Zeit währt, die Ewigkeit der zeit ist des zeiten ewig spiel mit der ewigkeit in der Zeit"
 

Akira Akarui

Super-Moderator
Teammitglied
SMods

Überrascht, aber doch auch merkwürdig berührt, blickte Aisling zu der Ent auf, als deren knorrige Hand sich völlig unerwartet um sie legte.

Die Fischmenschenfrau, die bislang noch durch fast kein Wesen einer anderen Rasse eine solche Nähe verspürt hatte, konnte die Beweggründe der magischen Frau nicht einordnen. Doch sie waren ihr im Moment auch nicht wichtig, lenkten sie bereits die philosophischen Worte der Ent über die Ewigkeit der Zeit ab.

Einen nachdenklichen Moment kräuselte sich Aislings Stirn, wie das Wasser um das Boot, bevor sie sachte sagte: "Du hast schon so viele Titanen erlebt. Kennst du auch dieses uralte Volk, diese uralten Künste und kannst uns davon erzählen?"
 

| Nami |

DON'T FUCKING STARE AT ME
VIP
Telgha

Endlich erreichte das kleine Boot die ersehnte Landzunge. Der Mond warf nach wie vor den hellen Schein über ihre Häupter, so dass ihre Erscheinungen in einem dunellilanen Licht erschienen. Edana wurde von der Ent wieder abgesetzt, was das Mädchen nicht zu stören schien. Viel eher blieb ihr Blick für einen kurzen Moment auf Freya gerichtet. Für einen kurzen Augenblick spiegelte sich Tauer in ihren kristallklaren Augen. Der Vorfall in der königlichen Stadt war eine Sache, dass sie jedoch ihre Verbündeten angriff oder gar hätte töten können eine andere. Deswegen zwang sich das Mädchen mit ihren Emotionen auf Abstand zu gehen und ihre Gefährten so gut es ging, zu ignoieren. Eine einzelne Träne lief ihr über das Gesicht, was durch einen leichten Windstoß, den sie heraufbeschwor, abgelenkt wurde. Aisling unterhielt sich mit der für das Mädchen immer noch faszinierenden Ent, Felischia warf ihre Blicke über den kleinen Schauplat, als Freya ihren Kopf aus dem Wasser ragen ließ, um den Anwesenden zu signalisieren, dass die Luft rein war.

Das Boot setzte an einer Anlegestelle an, knarrend kam es zum Stillstand während die Hohepriesterin als erste über Bord stieg um mit einem Seil dieses an einem Steg befestigte. Die Priesterin warf ihre Robe über ihren Kopf während Edana ebenfalls ausstieg und nach der Fischmenschenfrau suchte. Mit spielerischer Leichtigkeit trugen ihre nackten Fußsohlen sie über den kristallklaren Sandstrand. Es dauerte auch nicht lange, bis sie in Freyas Nähe war und auf leisen Sohlen im Sand landete. Fast schon behutsam, um ihre Sachen nicht zu verschmutzten, setzte Edana sich in den Sand, die Füße dabei im Wasser auslegend, deutete sie Freya näher zu kommen. "Ich möchte, das du verstehst", begann das Mädchen. "Mir liegt nach wie vor viel an dir und an Aisling", ihr Blick nahm wieder diese gewohnte Kälte ein. "Jedoch darf ich mir so ein Unglück wie in der Stadt nie wieder erlauben". Ihr Wangenmuskel zuckte auf. "Die Ent ist cool aber euch beide mag ich lieber und deswegen werde ich mich mit meinen Gefühlen zurückhalten". "Also willst du gar nichts mehr fühlen?", setzte Freya ungläubig an, woraufhin von Edana nur ein kurzes Nicken kam. "Nimm es bitte nicht persönlich aber ich danke dir für dein Mitgefühl".
 

Janoko

Phöser Engel
VIP
Die große schüttelte den Kopf, langsam, aber doch vernehmlich als solches. "Das alte Volk hurm wie ihr es nennt, ist mir nicht onderlich bekannt humdurhrum aber lasst mich von diesem vermaledeiten Steinen herunter kommen...", meinte sie schließlich und wartete gar nicht darauf ob Aisling sich fertig gemacht hatte - mit einem Satz war sie auf den Strand gesprungen, die Fischfrau immernoch in ihrer Hand. "Im Ost steht die Sonne um im Westen zu vergehen, zeichnet ein halbrund wie immer dar, als die letzte Yashigr'hirlidia geboren war. Von Nuss an sie war die letzte ihrer Art, den die Grangbar zogen sich zurück...", die Ent seufzte deutlich hörbar und blickte zu Freya und Edana. Ein kurzes schnauben kam aus ihren nüstern und sie setzte Aisling endlich ab. "Die zeit, die Zeit, unsere aller Ew'keit"
 

Akira Akarui

Super-Moderator
Teammitglied
SMods

Ein Lächeln zog über Aislings Gesicht als die Ent ihrem Unmut Luft machte, nur auf einem Stein stehend die Flucht über das Wasser angetreten zu sein. Nur zu gut konnte sie die Empfindungen der zeitlosen Frau verstehen, ging es ihr und Freya anderherum ähnlich, wenn sie länger an Land waren und das Wasser nur aus der Ferne spüren konnten.

Dass die Ent gleich darauf mit einem Riesensatz auf das langersehnte Land sprang und die Fischmenschenfrau dabei förmlich mitriss, kam für Aisling zwar überraschend, aber doch auch nicht völlig unerwartet.

Mit zur Ent erhobenem Blick verfolgte die junge Frau deren Worte und sie folgte ihrem Blick, als dieser hinüber zu Freya und Edana wanderte.

Mit einem weiteren Lächeln quittierte Aisling, als sie erkannte, dass Edana sich wieder mit ihrer Freundin unterhielt. Und auch wenn sie nicht verstehen konnte, was die beiden besprachen, konnte Aisling doch deutlich sehen und fast auch spüren, wie Freyas Angespanntheit und Frust wichen.

Als die Ent sie im nächsten Moment im Sand absetzte, griff Aisling das von der Ent zuvor Gesagte auf. "Wer sind die Grangbar? Und wer ist diese Yashi..." Angestrengt versuchte sie sich an den Namen zu erinnern, doch es gelang ihr offenkundig nicht. Daher sprach sie nur weiter: "... die Letzte ihrer Art. Bist du das?"
 

Olaf555

Scriptor


Eine sanfte Brise zog über die Bäume hinweg, sodass das Blätterdach leise hin und her raschelte. Wildes Vogelgezwitscher und Meeresrauschen war ebenfalls zu vernehmen, das den Mönch langsam weckte. Sein Pferd ruhte ebenfalls in der Nähe des Herren und Asgar war vermutlich unter irgendeinem Baum versteckt und würde sich nur dann regen, wenn ihm etwas stört oder wenn sich Edward erheben würde. Gähnend erhob dieser sich von seiner Schlafstätte und streckte seine müden Knochen, die dabei leichte knackende Geräusche von sich gaben. Unter ihm, wo er zuvor gelegen hatte, war das Gras platt gedrückt und strahlte noch ein wenig Restwärme aus. Iyome spitzte ebenfalls sofort die Ohren und öffnete die Augen, um sich zu vergewissern, dass ihr Herr nur aufgestanden war und sich nichts Bedrohliches genähert hatte. Von Asgar hingegen konnte man keine Reaktion wahrnehmen, was in dem Moment auch nicht so wichtig war für den Mönch. Der Adler hatte schon immer die Angewohnheiten gehabt, immer dann zu erscheinen, wenn es gerade unpassend war oder es ihm langweilig war. Man konnte das Tier schon fast mit einer Katze vergleichen, so launisch und unberechenbar war es. Mit leichten tränenden Augen gähnte er erneut und schlug sich den Dreck und das leichte Geäst von sich, um wieder etwas ordentlicher auszusehen. Die Nacht verlief zu seinem Glück soweit ruhig und die Temperaturen sind ebenfalls nicht weiter gesunken, sodass es relativ angenehm war und er kein Feuer entfachen musste. Die Morgensonne versteckte sich zwar noch ein wenig hinter den Wolken, aber es war schon hell genug, dass Edward einen klaren Blick auf das Meer hatte, das in regelmäßigen Abständen seine Wellen an die Küste schwemmten. Vorsichtig schaute er kurz nach links und rechts aus dem Dickicht, um mögliche Fremde auszumachen, bevor er ins Freie ging. Iyome folgte ihm kurz darauf und stieß ihn sanft in die Seite, um die morgendliche gewohnte Zuneigung von ihm zu erhalten. Auf der ganzen Reise ist es inzwischen zur Angewohnheit geworden, dass sein Pferd morgens immer ein paar Streicheleinheiten erhielt, bevor der Tag überhaupt richtig starten konnte. „Ja, du kriegst schon deine morgendliche Zuneigung.“, sprach er dem Ross direkt ins Ohr und streichelte es erst über die Mähne, dann über den Hals bis zu den Flanken. Die Prozedur wiederholte er mehrmals bis er dem Pferd ein Kuss zwischen den Augen verpasste und abschließend noch mal kräftig, zugleich aber zärtlich, dessen Hals schlug. „Das wäre erstmal genug für heute.“ Iyome schien ebenfalls zufrieden und schnaubte kurz dankend, bevor es sich an die wenigen Grashalmen, die man an der Küste finden konnte, hermachte. Edward hingegen ignorierte seinen knurrenden Magen und inspizierte die Umgebung noch mal genauer, um ein ungefähre Distanz zu einer möglichen Zivilisation auszumachen. In seinen Jahren hatte er immerhin ständig Bücher gelesen und sein Wissen stets erweitert. Darunter gab es auch verschiedene Niederschriften, die sich um die jeweiligen Gebiete in der magischen Welt befassten. Zum Glück hatte er eine ungefähre Karte im Kopf, dass ihn ermöglichte die Distanz zu einer größeren, friedlicheren Stadt zu bestimmen. „Also wenn ich hier …“, er schritt langsam an der Küste gen Norden, „ … dauert es bestimmt ungefähr 23 Titanen bis ich etwas ordentliches finde. Insofern natürlich die Stadt noch existiert.“, grübelnd drehte er sich um und schaute gen Süden, dorthin wo seine Kameraden gefallen sind und er das Ergebnis einer Auseinandersetzung zwischen Atari und Elfen erlebt hat. „Von hier aus wären es ungefähr 15 Titanen, aber ich müsste erneut den Finsterwald passieren, indem ich mich sicherlich wieder verlaufen werde.“ Westen konnte er ebenfalls ausschließen, denn dabei müsste er auch den Finsterwald durchqueren, was er gerne vermeiden würde. „Also bleibt mir nur Osten?“, stellte er sich die Frage und drehte sich in die Richtung des Meeres. „Mit Glück wären es nur 4 Titanen bis zu einer nächsten Stadt, insofern die Strömung und das Wetter mitspielen. Wenn ein anderes Schiff mich findet, sind es sogar noch weniger.“ Edward schaute zu seinem Pferd, das friedlich vor sich graste und entschied sich dann für Osten. Immerhin kam der Urpsrung dieses Gefühl, das ihn plötzlich geleitet hatte, ebenfalls ungefähr aus dieser Richtung. Also warum sollte man Umwege gehen und möglicherweise etwas verlieren, was so wichtig erscheint? „Also bleibt mir nichts anderes übrig als ein Floß zu bauen?“, fragte er sich und drehte sich in die Richtung des Finsterwaldes, um seine möglichen Ressourcen ausfindig zu machen. „Das wird eine Menge arbeitet …“, seufzte er in Gedanken und lief stützend auf seinem Wanderstab ins Dickicht zurück, um in der Nähe das nötige Baumaterial zu suchen. Umgefallene, kleine Baumstämme würde er schon finden und diese könnte er dann auch ohne großen Mühen schon irgendwie zusammenbinden.

Es war inzwischen schon früher Nachmittag, als Edward die gesammelten Materialien am Strand begutachtete. Glücklicherweise hatte er genügend Baumstämme gefunden, die er mithilfe von Iyome herausziehen konnte, damit er schon das Grundgerüst eines Floßes hatte und nur noch mit Lianen das ganze verbinden müsste. Sein Ross schaute ihn nur fragwürdig an, weil es nicht ganz wusste, was dessen Herr vor sich hatte, aber half ihn dort wo es konnte. Edward fand eine ruhige, seichte Stelle im Meer, sodass er dort einen Baumstamm nach den anderen hineinschob. Zuvor hatte er sich aber soweit entkleidet, dass er nur noch in Unterhose und mit dem Oberteil im Wasser stand und Iyome Anweisungen gab, insofern sie einen Stamm wieder entfernen oder verschieben sollte. Der angehende Seemann inzwischen versuchte das trockene, tote Holz so zu positionieren, dass es stabil wirkte und man es mit den geholten Lianen befestigen konnte. Die Mittagssonne strahlte ihm währenddessen auf den Rücken, sodass er schon nach kurzer Zeit ziemlich schnell ins Schwitzen kam und sich gelegentlich den Schweiß mit einem Ärmel von der Stirn wegwischen musste.

Mühselig verknotete er ein Stamm nach den anderen bis er nach einiger Zeit das Grundgerüst des Floßes gebaut hatte und zufrieden darauf balancierte, um zu testen, dass es nicht gleich wieder auseinander brechen würde. „Sehr gut. Meine Lehrmeister waren zwar nie sonderlich überzeugt von meinen Handwerkskünsten gewesen, aber ich bin damit ganz zufrieden.“, lobte er sich selbst und zog einen robusten Ast nach oben, damit er diesen als Segel befestigen konnte. Zuvor befestigte er seinen mitgenommen Kapuzenmantel an die jeweiligen Enden, bevor er den Ast an der Spitze des Floßes hineinrammte und erneut mit den Lianen versuchte an den zwei gegenüberliegenden Seiten zu befestigen. Misstrauisch beäugte er das Ergebnis, zuckte aber anschließend mit den Schultern. „Es wird schon den Seeweg überleben, andernfalls hoffe ich einfach, dass mich Fischmensch dann retten oder ich schwimme den Weg. Aber daran möchte ich gar nicht erst denken.“ Bei dem Gedanken lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Er konnte zwar schwimmen, aber er wusste nicht, dass er mehrere Tage auf offenen Meer ausharren könnte. Außerdem tummeln sich in dem Gewässer bestimmt hungrige Fische, die nur darauf warten, dass ein Narr dort entlang schwimmt. Langsam stieg er wieder vom Floß ab und lief durch das knietiefe Wasser zur Küste, an dem er einen 2,5m langen Ast hochhob und diesen dann auf das Floß legte. Am Ende des Astes waren mehrere breite Blätter vorzufinden, die er zuvor von einem Baum gerupft hatte, um dadurch ein Paddel zu bauen. Natürlich hatte er zuvor für die grobe Behandlung um Verzeihung gebeten. Nachdem sein selbstgebautes Paddel auf dem Floß lag, platzierte er nur noch seine restliche Ausrüstung, die er zuvor abgelegt hatte, um damit dann in See zu stechen.

„Iyome, mein treues Pferd.“, fing er an mit seinem Tier zu reden und löste eine Schnalle des Sattels nach der anderen. „Ich danke dir für die ganzen Jahre, die du bei mir warst, aber ich kann dich leider nicht dorthin mitnehmen, wie ich es gerne täte.“ Sein Pferd inzwischen schien zu verstehen das es Zeit um Abschied war und stupste ihn mit ihren Nüstern leicht gegen seine Brust, um zu sagen, dass sie es schon versteht und alles Gute auf dem Wege wünscht. Klirrend fiel der Sattel zu Boden, sodass Edward nur noch das Halfter entfernen musste, damit Iyome wieder ein freies Pferd war. „Ich glaube, ich werde kein besseres Pferd finden könne als dich und wünsche dir für ein restliches Leben Glück und Freiheit.“ Es fiel ihm tatsächlich schwer sich von seinem Tier zu trennen. Immerhin sind die mehrere Jahre durch dick und dünn gegangen und sind auch nur haarscharf dem gestrigen Vorfall entkommen. Aber irgendwann war immer die Zeit zum Abschied gekommen und Edward war auch froh, dass es in diesem Sinne war und nicht durch den Tod, der unberechenbar war. Iyome schnaubte noch mal kurz traurig auf, als der Mönch ihr verspielt durch die Mähne strich, bis er sich von seinen Gefühlen losreisen konnte und ihr einen kräftigen Klapps auf den Hintern verpasste, damit sie sich von ihm entfernte. „Lauf so schnell du kannst! Es erwartet dich die Freiheit!“, rief er ihr nach, als Iyome in einen starken Galopp verfiel und an der Küste entlang rannte. Nach einem kurzen Augenblick drehte sich Edward von dem Anblick weg und stieg auf sein eigen gebautes Floß auf. „Ich weiß nicht, ob ich auch tauglich als Seemann bin.“, versuchte er sich mit einem kleinen Scherz aufzumuntern, während er sich mit dem Paddel am Meeresboden abstütze, um in die ruhige See gen Osten zu stechen.
 
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