[Sammelthread] Die unendliche Geschichte ala alle

Heute ist Samstag und das Wetter ist grau und kalt. Da möchte man am liebsten direkt nach dem Aufstehen wieder in sein Bett zurück fallen. Was aber nicht geht, da man ja an die Arbeit muss. Ich hasse meinen Beruf! Am allerliebsten wäre ich den ganzen Tag liegen geblieben und hätte den Geräuschen gelauscht, die vor meinem Fenster auftraten. Schlussendlich rappelte ich mich dann auf, schaute auf die Uhr und, oh weh, doch schon so spät. Nun aber schnell rein in die Klamotten und ab zum Bus. Wenn es nicht nur schon wieder regnen würde ... Da ich auch noch Pech habe, werde ich sofort nass, weil ein Auto mich von der Seite nass spritzt. Wirklich ärgerlich, schimpfe dem noch lautstark hinterher, rege mich noch ein wenig wie ein Rohrspatz auf, und sage zu mir: "Es kann nicht schlimmer werden, hilft alles nichts, weiter zum Bus."Triefend vor Nässe und zitternd vor Kälte erreiche ich den schmalen Busstand. Mit einem Blick auf meine Uhr muss ich feststellen, dass diese auch noch stehen geblieben ist. Da ich immer gute 10 Minuten zum Bus brauche, weiß ich jetzt nicht mal wie spät es ist und ich nehme schon immer den Letzten der fährt. Gereizt schüttele ich meinen Kopf, starre auf die gegenüberliegende Gebäudefassade und erblicke schließlich eine Leuchtanzeige, die mir noch nie zuvor aufgefallen war: Sa., 23.02.13 - 8°C - 7.18 Uhr. Verdammt ich wusste, das ich zu spät bin. Sollte um 7 Uhr anfangen zu arbeiten. Der Chef würde mir wieder eine gehörige Standpauke verpassen, aber erstmal musste ich zusehen, dass ich auf die Arbeit kam. Nur wie sollte ich das anstellen ohne Auto? Ein Taxi wäre jetzt das Beste der Wahl, nur leider hatte ich auch noch mein Handy zu Hause liegen lassen und mein Geld auch noch. So blieb mir halt nichts anderes übrig als zu laufen, was nicht das Beste war, besonders bei diesen Temperaturen. "War der blöde Weg schon immer so lang gewesen", war das Einzige, was ich bei dieser Kälte und dem Regen aus mir heraus brachte. Ich schüttelte mich und klemmte meine Haare hinter meine Ohren. "Nicht aufregen Marie, nicht aufregen ...", war das Einzige, was ich zu mir murmelte, als ich geschwind die Straße entlang ging. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich den LKW fast übersehen hätte. So konnte ich noch rechtzeitig zur Seite springen, als der durch eine Pfütze raste. "Verdammt!", entfuhr es mir, während das aufspritzende Wasser auch noch die letzten trockenen Stellen meiner Kleidung durchnässte.Dem LKW-Fahrer warf ich einige Flüche hinterher, doch machen konnte ich nun eh nichts mehr. Ich würde nach Hause gehen und den Tag einfach als "Krank" machen. Morgen dann zum Arzt und dann... schön die nassen Klamotten von meinem Leib zärtlich wegreißen und ein Bad einlaufen lassen. Ein heißes Bad wär jetzt genau das Richtige Ich lasse mich in der Badewanne ''gehen'', schmelze quasi dahin, oh Gott, das Leben kann doch soooo schön sein.. wenn da bloß nicht der ganze Stress wär ... Nur leider habe ich nicht bedacht, dass morgen erst Sonntag war und ich erst am Montag zum Arzt kommen würde. Aber so nass wie ich war, würde ich bestimmt eine Erkältung bekommen. Also zerrte ich mir regelrecht die nassen Klamotten runter und wollte ein Bad einlaufen lassen. Aber, wie der Teufel es will, kam nur eine braune Brühe aus dem Hahn. Vorbei der Traum vom schönen heißen Bad. Und mir war auch noch saukalt. ,,Ach verdammt! Wäre ich heute doch nur zu Hause geblieben!'', ich band mir ein Tuch um und rannte regelrecht auf mein Zimmer, riss den Schrank auf, zog meinen Pyjama an und verschwand unter meiner Bettdecke. Ich hab keine Ahnung, wie lange ich da lag, denn mich weckten ein paar Sonnenstrahlen, die durch mein Fenster schienen. Mein Handy vibrierte unaufhörlich, ich öffnete es und da stand: ,,7 verpasste Anrufe/ Absender: Chef''. Verdutzt darüber, dass dieser so oft angerufen hatte, rieb ich mir mit Unglauben die Augen. "Was zur Hölle will der? Nicht mal einen Tag darf man krank machen? Ha! Morgen zum Arzt und für den Rest der Woche 'n Gelben holen!" Moment, was hatte ich da gesagt? Morgen? Ich hatte den gesamten Samstag verschlafen und es war bereits Sonntag geworden, zumindest wenn ich dem Datum auf meinem Handy trauen konnte. Seufzend blickte ich an die Decke und wischte mir eine Strähne meiner pechschwarzen Haare aus den giftgrünen Augen. "Er bringt mich spätestens am Dienstag so was von um", murmelte ich und begann in meinem Schrank nach einem BH zu suchen. 75F war nicht unbedingt die Größe, in der man viele BHs bekam. Was deutlich wurde als ich das Tablar mit der Unterwäsche ansah. Ich zog das Pyjamaoberteil aus und legte mir den BH an, dann suchte ich mir noch eine passende Unterhose und zog sie ebenfalls an. Aus der hinteren Ecke eine Hose und ein einfaches T-Shirt, zog sie mir an und ging aus meinem Zimmer. ,,Waaaah, wie spät ist es denn jetzt eigentlich?'' sagte ich gähnend als ich die Treppe hinunter ging. Ich ging in die Küche und holte das Müsli aus dem Schrank, füllte es in eine Schüssel, dann machte ich den Kühlschrank auf und nahm die Milch raus.


Ich wollte gerade den Inhalt über mein Müsli kippen, als ich diesen stechenden Geruch wahrnahm.
Ich roch vorsichtshalber noch mal daran, nur um sicher zu gehen. Fehler, mächtig großer Fehler.
Das Zeug stank mir die Bude voll.
Verfluchte Scheiße, jetzt muss ich das Zeug also auskippen.
Als hätte ich nicht so schon genug Stress, muss jetzt auch noch mein Handy klingeln.
Ich schaute aufs Display und wunderte mich, wer denn um alles auf der Welt, meine Nummer kennt, ich beschloss also ran zu gehen und erlitt den Schock meines Lebens.

Der Freund von meinem Ex! Woher kennt der denn bitte meine Nummer!
Bestimmt hat mein Ex meine Nummer ihm gegeben, aber was nun? Ich ging ans Telefon und hörte einen lauten Schrei. Schlagartig fiel mir das Handy aus der Hand.

Scheiße aber auch, was war denn das?
Erst der Freund meines Ex, jetzt auch noch dieser Schrei!
OK, nachdenken, denk nach Marie, denk nach!!!
Ich hob das Telefon und wählte, während ich mich zur Ruhe zwang.

,,Ich rufe ihn jetzt einfach zurück und frage, wo zur Hölle er meine Nummer her habe und warum er ins Telefon schreie'' sage ich mir selbst, doch nix mit zurückrufen. //Ihr Guthaben ist erschöpft, bitte laden Sie es wieder auf um diesen Anruf zu tätigen//, sagte mir die ,,nette'' Stimme des automatischen Services und während das ertönte, schmiss ich mein Handy wieder auf den Boden. ,,Ach scheiß die Wand an!'' schrie ich wutentbrannt bis ich merkte, dass das ein Fehler war. Hektisch hob ich mein Handy wieder vom Boden auf und drückte irgendwelche Tasten, doch nichts regte sich. ,,Ach egal, ich brauche eh ein neues Handy'' versuchte ich mich zu trösten, dass ich nicht in Tränen ausbrach. Irgendwie war jetzt ein Bach geöffnet worden, denn die Tränen flossen wie ein riesiger Wasserfall die Wangen herunter. Nach ein paar Minuten konnte ich mich langsam beruhigen, es war aber echt heute der Teufel los.
Und wie um das zu bestätigen klingelte es plötzlich Sturm an meiner Türe. //Wer kann das denn wieder sein?//

Meine trüben Gedanken waren mit einem Mal wie weggeblasen, und ich eilte mit einer Mischung aus Neugierde, Besorgnis, aber auch dem Gefühl, gar nicht wissen zu wollen, was da schon wieder auf mich zukam, zur Türe und sah zunächst mal durch den Spion. Der Spion war ziemlich benebelt, so das ich gar nicht wirklich gut rausschauen konnte. Also musste ich erahnen, wer draußen stand. Doch nach Rätselraten war mir absolut nicht zumute, daher griff ich beherzt zur Klinke und öffnete die Türe. Mit verheulten Augen und verrotzter Nase schaute ich neugierig aus der Wohnung. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und blickte überrascht in das Gesicht des Freundes meines Ex. Was um Gottes Willen hatte er hier zu suchen??? Eine gefühlte Ewigkeit starrten wir uns wortlos an, bis mir schließlich der Geduldsfaden riss und ich sagte: "Was um Gottes Willen hast du hier verloren?"
"Du ... Du ... Du bist daran Schuld, Marie!", geiferte er mich plötzlich an, ohne das ich eine Ahnung hatte, was er meinte.
In diesem Moment merkte ich, dass um mich herum alles verschwamm und es dunkel wurde. Langsam machte ich meine Augen wieder auf und blickte in das Gesicht von meinem Ex.
Zeitgleich bemerkte ich einen dumpfen Schmerz an meinem Hinterkopf und tastete den Bereich ab. Ich lag auf meinem Sofa im Wohnzimmer und spürte eine schmerzhafte Beule und getrocknetes Blut zwischen meinen Haaren. Ich musste wohl mit meinem Kopf auf den harten Steinboden des Eingangsbereich meiner Wohnung geprallt sein und dachte in diesem Moment eigentlich eher über die Tatsache nach, dass sich mein Ex offensichtlich in meiner Wohnung befand. "Freund meines Ex ...", korrigierte ich mich in Gedanken und fragte mich gleichzeitig, ob der Schlag auf meinen Kopf mehr als nur eine schmerzende Beule verursacht hatte. Ralfs Gesicht schob sich in mein Blickfeld und eine Mischung aus Wut und Sorge lag darin, wobei die Wut die Oberhand zu gewinnen schien, je länger ich ihn ansah. //Warum war er schon wieder wütend, ich hatte absolut keine Ahnung.//
"Martin - DEIN Ex Martin - liegt im Koma!", warf er mir unvermittelt an den Kopf. Langsam kamen mir wieder die Erinnerungen, ach ja, da war noch was ... Martin ... Martin ... er hatte sich doch nicht etwa etwas angetan ... wegen unserer Trennung?!? Oder war es doch wegen was anderem?? Anstatt weiter wild zu spekulieren und mir alles mögliche vorzustellen, entschied ich mich, Ralf direkt zu fragen und so hob ich die Brauen und wollte wissen: "Martin liegt im Koma ... wieso ... was ist passiert?"
"Er wollte zu dir ... mit dir reden, sich entschuldigen, was weiß ich, ... und er ..." Seine Stimme schien zu versagen. "er hatte einen Unfall ... mit dem Motorrad ... vor drei Wochen." Kopf kratzend überlegte ich, so lange ist das schon her, wo ist nur die Zeit geblieben ...
"Aber wieso kommst du jetzt und was willst du von mir?", konnte ich nicht umhin, Ralf zu fragen, fügten sich die einzelnen Puzzleteilchen für mich noch nicht zu einem ganzen Bild zusammen.
"Verdammt Marie, drei Wochen und du hast dich nicht ein einziges Mal blicken lassen; als wär' er dir völlig egal", warf er mir vor und ich verstand plötzlich seine Wut auf mich, aber wie sollte ich ihm klar machen, dass ich schlicht nichts davon gewusst hatte?
 

Shishiza

Sehr brave Fee^^
Teammitglied
Mod
Heute ist Samstag und das Wetter ist grau und kalt. Da möchte man am liebsten direkt nach dem Aufstehen wieder in sein Bett zurück fallen. Was aber nicht geht, da man ja an die Arbeit muss. Ich hasse meinen Beruf! Am allerliebsten wäre ich den ganzen Tag liegen geblieben und hätte den Geräuschen gelauscht, die vor meinem Fenster auftraten. Schlussendlich rappelte ich mich dann auf, schaute auf die Uhr und, oh weh, doch schon so spät. Nun aber schnell rein in die Klamotten und ab zum Bus. Wenn es nicht nur schon wieder regnen würde ... Da ich auch noch Pech habe, werde ich sofort nass, weil ein Auto mich von der Seite nass spritzt. Wirklich ärgerlich, schimpfe dem noch lautstark hinterher, rege mich noch ein wenig wie ein Rohrspatz auf, und sage zu mir: "Es kann nicht schlimmer werden, hilft alles nichts, weiter zum Bus."Triefend vor Nässe und zitternd vor Kälte erreiche ich den schmalen Busstand. Mit einem Blick auf meine Uhr muss ich feststellen, dass diese auch noch stehen geblieben ist. Da ich immer gute 10 Minuten zum Bus brauche, weiß ich jetzt nicht mal wie spät es ist und ich nehme schon immer den Letzten der fährt. Gereizt schüttele ich meinen Kopf, starre auf die gegenüberliegende Gebäudefassade und erblicke schließlich eine Leuchtanzeige, die mir noch nie zuvor aufgefallen war: Sa., 23.02.13 - 8°C - 7.18 Uhr. Verdammt ich wusste, das ich zu spät bin. Sollte um 7 Uhr anfangen zu arbeiten. Der Chef würde mir wieder eine gehörige Standpauke verpassen, aber erstmal musste ich zusehen, dass ich auf die Arbeit kam. Nur wie sollte ich das anstellen ohne Auto? Ein Taxi wäre jetzt das Beste der Wahl, nur leider hatte ich auch noch mein Handy zu Hause liegen lassen und mein Geld auch noch. So blieb mir halt nichts anderes übrig als zu laufen, was nicht das Beste war, besonders bei diesen Temperaturen. "War der blöde Weg schon immer so lang gewesen", war das Einzige, was ich bei dieser Kälte und dem Regen aus mir heraus brachte. Ich schüttelte mich und klemmte meine Haare hinter meine Ohren. "Nicht aufregen Marie, nicht aufregen ...", war das Einzige, was ich zu mir murmelte, als ich geschwind die Straße entlang ging. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich den LKW fast übersehen hätte. So konnte ich noch rechtzeitig zur Seite springen, als der durch eine Pfütze raste. "Verdammt!", entfuhr es mir, während das aufspritzende Wasser auch noch die letzten trockenen Stellen meiner Kleidung durchnässte.Dem LKW-Fahrer warf ich einige Flüche hinterher, doch machen konnte ich nun eh nichts mehr. Ich würde nach Hause gehen und den Tag einfach als "Krank" machen. Morgen dann zum Arzt und dann... schön die nassen Klamotten von meinem Leib zärtlich wegreißen und ein Bad einlaufen lassen. Ein heißes Bad wär jetzt genau das Richtige Ich lasse mich in der Badewanne ''gehen'', schmelze quasi dahin, oh Gott, das Leben kann doch soooo schön sein.. wenn da bloß nicht der ganze Stress wär ... Nur leider habe ich nicht bedacht, dass morgen erst Sonntag war und ich erst am Montag zum Arzt kommen würde. Aber so nass wie ich war, würde ich bestimmt eine Erkältung bekommen. Also zerrte ich mir regelrecht die nassen Klamotten runter und wollte ein Bad einlaufen lassen. Aber, wie der Teufel es will, kam nur eine braune Brühe aus dem Hahn. Vorbei der Traum vom schönen heißen Bad. Und mir war auch noch saukalt. ,,Ach verdammt! Wäre ich heute doch nur zu Hause geblieben!'', ich band mir ein Tuch um und rannte regelrecht auf mein Zimmer, riss den Schrank auf, zog meinen Pyjama an und verschwand unter meiner Bettdecke. Ich hab keine Ahnung, wie lange ich da lag, denn mich weckten ein paar Sonnenstrahlen, die durch mein Fenster schienen. Mein Handy vibrierte unaufhörlich, ich öffnete es und da stand: ,,7 verpasste Anrufe/ Absender: Chef''. Verdutzt darüber, dass dieser so oft angerufen hatte, rieb ich mir mit Unglauben die Augen. "Was zur Hölle will der? Nicht mal einen Tag darf man krank machen? Ha! Morgen zum Arzt und für den Rest der Woche 'n Gelben holen!" Moment, was hatte ich da gesagt? Morgen? Ich hatte den gesamten Samstag verschlafen und es war bereits Sonntag geworden, zumindest wenn ich dem Datum auf meinem Handy trauen konnte. Seufzend blickte ich an die Decke und wischte mir eine Strähne meiner pechschwarzen Haare aus den giftgrünen Augen. "Er bringt mich spätestens am Dienstag so was von um", murmelte ich und begann in meinem Schrank nach einem BH zu suchen. 75F war nicht unbedingt die Größe, in der man viele BHs bekam. Was deutlich wurde als ich das Tablar mit der Unterwäsche ansah. Ich zog das Pyjamaoberteil aus und legte mir den BH an, dann suchte ich mir noch eine passende Unterhose und zog sie ebenfalls an. Aus der hinteren Ecke eine Hose und ein einfaches T-Shirt, zog sie mir an und ging aus meinem Zimmer. ,,Waaaah, wie spät ist es denn jetzt eigentlich?'' sagte ich gähnend als ich die Treppe hinunter ging. Ich ging in die Küche und holte das Müsli aus dem Schrank, füllte es in eine Schüssel, dann machte ich den Kühlschrank auf und nahm die Milch raus.


Ich wollte gerade den Inhalt über mein Müsli kippen, als ich diesen stechenden Geruch wahrnahm.
Ich roch vorsichtshalber noch mal daran, nur um sicher zu gehen. Fehler, mächtig großer Fehler.
Das Zeug stank mir die Bude voll.
Verfluchte Scheiße, jetzt muss ich das Zeug also auskippen.
Als hätte ich nicht so schon genug Stress, muss jetzt auch noch mein Handy klingeln.
Ich schaute aufs Display und wunderte mich, wer denn um alles auf der Welt, meine Nummer kennt, ich beschloss also ran zu gehen und erlitt den Schock meines Lebens.

Der Freund von meinem Ex! Woher kennt der denn bitte meine Nummer!
Bestimmt hat mein Ex meine Nummer ihm gegeben, aber was nun? Ich ging ans Telefon und hörte einen lauten Schrei. Schlagartig fiel mir das Handy aus der Hand.

Scheiße aber auch, was war denn das?
Erst der Freund meines Ex, jetzt auch noch dieser Schrei!
OK, nachdenken, denk nach Marie, denk nach!!!
Ich hob das Telefon und wählte, während ich mich zur Ruhe zwang.

,,Ich rufe ihn jetzt einfach zurück und frage, wo zur Hölle er meine Nummer her habe und warum er ins Telefon schreie'' sage ich mir selbst, doch nix mit zurückrufen. //Ihr Guthaben ist erschöpft, bitte laden Sie es wieder auf um diesen Anruf zu tätigen//, sagte mir die ,,nette'' Stimme des automatischen Services und während das ertönte, schmiss ich mein Handy wieder auf den Boden. ,,Ach scheiß die Wand an!'' schrie ich wutentbrannt bis ich merkte, dass das ein Fehler war. Hektisch hob ich mein Handy wieder vom Boden auf und drückte irgendwelche Tasten, doch nichts regte sich. ,,Ach egal, ich brauche eh ein neues Handy'' versuchte ich mich zu trösten, dass ich nicht in Tränen ausbrach. Irgendwie war jetzt ein Bach geöffnet worden, denn die Tränen flossen wie ein riesiger Wasserfall die Wangen herunter. Nach ein paar Minuten konnte ich mich langsam beruhigen, es war aber echt heute der Teufel los.

Und wie um das zu bestätigen klingelte es plötzlich Sturm an meiner Türe. //Wer kann das denn wieder sein?//

Meine trüben Gedanken waren mit einem Mal wie weggeblasen, und ich eilte mit einer Mischung aus Neugierde, Besorgnis, aber auch dem Gefühl, gar nicht wissen zu wollen, was da schon wieder auf mich zukam, zur Türe und sah zunächst mal durch den Spion. Der Spion war ziemlich benebelt, so das ich gar nicht wirklich gut rausschauen konnte. Also musste ich erahnen, wer draußen stand. Doch nach Rätselraten war mir absolut nicht zumute, daher griff ich beherzt zur Klinke und öffnete die Türe. Mit verheulten Augen und verrotzter Nase schaute ich neugierig aus der Wohnung. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und blickte überrascht in das Gesicht des Freundes meines Ex. Was um Gottes Willen hatte er hier zu suchen??? Eine gefühlte Ewigkeit starrten wir uns wortlos an, bis mir schließlich der Geduldsfaden riss und ich sagte: "Was um Gottes Willen hast du hier verloren?"
"Du ... Du ... Du bist daran Schuld, Marie!", geiferte er mich plötzlich an, ohne das ich eine Ahnung hatte, was er meinte.
In diesem Moment merkte ich, dass um mich herum alles verschwamm und es dunkel wurde. Langsam machte ich meine Augen wieder auf und blickte in das Gesicht von meinem Ex.
Zeitgleich bemerkte ich einen dumpfen Schmerz an meinem Hinterkopf und tastete den Bereich ab. Ich lag auf meinem Sofa im Wohnzimmer und spürte eine schmerzhafte Beule und getrocknetes Blut zwischen meinen Haaren. Ich musste wohl mit meinem Kopf auf den harten Steinboden des Eingangsbereich meiner Wohnung geprallt sein und dachte in diesem Moment eigentlich eher über die Tatsache nach, dass sich mein Ex offensichtlich in meiner Wohnung befand. "Freund meines Ex ...", korrigierte ich mich in Gedanken und fragte mich gleichzeitig, ob der Schlag auf meinen Kopf mehr als nur eine schmerzende Beule verursacht hatte. Ralfs Gesicht schob sich in mein Blickfeld und eine Mischung aus Wut und Sorge lag darin, wobei die Wut die Oberhand zu gewinnen schien, je länger ich ihn ansah. //Warum war er schon wieder wütend, ich hatte absolut keine Ahnung.//
"Martin - DEIN Ex Martin - liegt im Koma!", warf er mir unvermittelt an den Kopf. Langsam kamen mir wieder die Erinnerungen, ach ja, da war noch was ... Martin ... Martin ... er hatte sich doch nicht etwa etwas angetan ... wegen unserer Trennung?!? Oder war es doch wegen was anderem?? Anstatt weiter wild zu spekulieren und mir alles mögliche vorzustellen, entschied ich mich, Ralf direkt zu fragen und so hob ich die Brauen und wollte wissen: "Martin liegt im Koma ... wieso ... was ist passiert?"
"Er wollte zu dir ... mit dir reden, sich entschuldigen, was weiß ich, ... und er ..." Seine Stimme schien zu versagen. "er hatte einen Unfall ... mit dem Motorrad ... vor drei Wochen." Kopf kratzend überlegte ich, so lange ist das schon her, wo ist nur die Zeit geblieben ...
"Aber wieso kommst du jetzt und was willst du von mir?", konnte ich nicht umhin, Ralf zu fragen, fügten sich die einzelnen Puzzleteilchen für mich noch nicht zu einem ganzen Bild zusammen.
"Verdammt Marie, drei Wochen und du hast dich nicht ein einziges Mal blicken lassen; als wär' er dir völlig egal", warf er mir vor und ich verstand plötzlich seine Wut auf mich, aber wie sollte ich ihm klar machen, dass ich schlicht nichts davon gewusst hatte? Aber wie sollte ich auch, damals vor drei Wochen ist er wutentbrannt aus der Wohnung gestürmt ...
 
Heute ist Samstag und das Wetter ist grau und kalt. Da möchte man am liebsten direkt nach dem Aufstehen wieder in sein Bett zurück fallen. Was aber nicht geht, da man ja an die Arbeit muss. Ich hasse meinen Beruf! Am allerliebsten wäre ich den ganzen Tag liegen geblieben und hätte den Geräuschen gelauscht, die vor meinem Fenster auftraten. Schlussendlich rappelte ich mich dann auf, schaute auf die Uhr und, oh weh, doch schon so spät. Nun aber schnell rein in die Klamotten und ab zum Bus. Wenn es nicht nur schon wieder regnen würde ... Da ich auch noch Pech habe, werde ich sofort nass, weil ein Auto mich von der Seite nass spritzt. Wirklich ärgerlich, schimpfe dem noch lautstark hinterher, rege mich noch ein wenig wie ein Rohrspatz auf, und sage zu mir: "Es kann nicht schlimmer werden, hilft alles nichts, weiter zum Bus."Triefend vor Nässe und zitternd vor Kälte erreiche ich den schmalen Busstand. Mit einem Blick auf meine Uhr muss ich feststellen, dass diese auch noch stehen geblieben ist. Da ich immer gute 10 Minuten zum Bus brauche, weiß ich jetzt nicht mal wie spät es ist und ich nehme schon immer den Letzten der fährt. Gereizt schüttele ich meinen Kopf, starre auf die gegenüberliegende Gebäudefassade und erblicke schließlich eine Leuchtanzeige, die mir noch nie zuvor aufgefallen war: Sa., 23.02.13 - 8°C - 7.18 Uhr. Verdammt ich wusste, das ich zu spät bin. Sollte um 7 Uhr anfangen zu arbeiten. Der Chef würde mir wieder eine gehörige Standpauke verpassen, aber erstmal musste ich zusehen, dass ich auf die Arbeit kam. Nur wie sollte ich das anstellen ohne Auto? Ein Taxi wäre jetzt das Beste der Wahl, nur leider hatte ich auch noch mein Handy zu Hause liegen lassen und mein Geld auch noch. So blieb mir halt nichts anderes übrig als zu laufen, was nicht das Beste war, besonders bei diesen Temperaturen. "War der blöde Weg schon immer so lang gewesen", war das Einzige, was ich bei dieser Kälte und dem Regen aus mir heraus brachte. Ich schüttelte mich und klemmte meine Haare hinter meine Ohren. "Nicht aufregen Marie, nicht aufregen ...", war das Einzige, was ich zu mir murmelte, als ich geschwind die Straße entlang ging. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich den LKW fast übersehen hätte. So konnte ich noch rechtzeitig zur Seite springen, als der durch eine Pfütze raste. "Verdammt!", entfuhr es mir, während das aufspritzende Wasser auch noch die letzten trockenen Stellen meiner Kleidung durchnässte.Dem LKW-Fahrer warf ich einige Flüche hinterher, doch machen konnte ich nun eh nichts mehr. Ich würde nach Hause gehen und den Tag einfach als "Krank" machen. Morgen dann zum Arzt und dann... schön die nassen Klamotten von meinem Leib zärtlich wegreißen und ein Bad einlaufen lassen. Ein heißes Bad wär jetzt genau das Richtige Ich lasse mich in der Badewanne ''gehen'', schmelze quasi dahin, oh Gott, das Leben kann doch soooo schön sein.. wenn da bloß nicht der ganze Stress wär ... Nur leider habe ich nicht bedacht, dass morgen erst Sonntag war und ich erst am Montag zum Arzt kommen würde. Aber so nass wie ich war, würde ich bestimmt eine Erkältung bekommen. Also zerrte ich mir regelrecht die nassen Klamotten runter und wollte ein Bad einlaufen lassen. Aber, wie der Teufel es will, kam nur eine braune Brühe aus dem Hahn. Vorbei der Traum vom schönen heißen Bad. Und mir war auch noch saukalt. ,,Ach verdammt! Wäre ich heute doch nur zu Hause geblieben!'', ich band mir ein Tuch um und rannte regelrecht auf mein Zimmer, riss den Schrank auf, zog meinen Pyjama an und verschwand unter meiner Bettdecke. Ich hab keine Ahnung, wie lange ich da lag, denn mich weckten ein paar Sonnenstrahlen, die durch mein Fenster schienen. Mein Handy vibrierte unaufhörlich, ich öffnete es und da stand: ,,7 verpasste Anrufe/ Absender: Chef''. Verdutzt darüber, dass dieser so oft angerufen hatte, rieb ich mir mit Unglauben die Augen. "Was zur Hölle will der? Nicht mal einen Tag darf man krank machen? Ha! Morgen zum Arzt und für den Rest der Woche 'n Gelben holen!" Moment, was hatte ich da gesagt? Morgen? Ich hatte den gesamten Samstag verschlafen und es war bereits Sonntag geworden, zumindest wenn ich dem Datum auf meinem Handy trauen konnte. Seufzend blickte ich an die Decke und wischte mir eine Strähne meiner pechschwarzen Haare aus den giftgrünen Augen. "Er bringt mich spätestens am Dienstag so was von um", murmelte ich und begann in meinem Schrank nach einem BH zu suchen. 75F war nicht unbedingt die Größe, in der man viele BHs bekam. Was deutlich wurde als ich das Tablar mit der Unterwäsche ansah. Ich zog das Pyjamaoberteil aus und legte mir den BH an, dann suchte ich mir noch eine passende Unterhose und zog sie ebenfalls an. Aus der hinteren Ecke eine Hose und ein einfaches T-Shirt, zog sie mir an und ging aus meinem Zimmer. ,,Waaaah, wie spät ist es denn jetzt eigentlich?'' sagte ich gähnend als ich die Treppe hinunter ging. Ich ging in die Küche und holte das Müsli aus dem Schrank, füllte es in eine Schüssel, dann machte ich den Kühlschrank auf und nahm die Milch raus.


Ich wollte gerade den Inhalt über mein Müsli kippen, als ich diesen stechenden Geruch wahrnahm.
Ich roch vorsichtshalber noch mal daran, nur um sicher zu gehen. Fehler, mächtig großer Fehler.
Das Zeug stank mir die Bude voll.
Verfluchte Scheiße, jetzt muss ich das Zeug also auskippen.
Als hätte ich nicht so schon genug Stress, muss jetzt auch noch mein Handy klingeln.
Ich schaute aufs Display und wunderte mich, wer denn um alles auf der Welt, meine Nummer kennt, ich beschloss also ran zu gehen und erlitt den Schock meines Lebens.

Der Freund von meinem Ex! Woher kennt der denn bitte meine Nummer!
Bestimmt hat mein Ex meine Nummer ihm gegeben, aber was nun? Ich ging ans Telefon und hörte einen lauten Schrei. Schlagartig fiel mir das Handy aus der Hand.

Scheiße aber auch, was war denn das?
Erst der Freund meines Ex, jetzt auch noch dieser Schrei!
OK, nachdenken, denk nach Marie, denk nach!!!
Ich hob das Telefon und wählte, während ich mich zur Ruhe zwang.

,,Ich rufe ihn jetzt einfach zurück und frage, wo zur Hölle er meine Nummer her habe und warum er ins Telefon schreie'' sage ich mir selbst, doch nix mit zurückrufen. //Ihr Guthaben ist erschöpft, bitte laden Sie es wieder auf um diesen Anruf zu tätigen//, sagte mir die ,,nette'' Stimme des automatischen Services und während das ertönte, schmiss ich mein Handy wieder auf den Boden. ,,Ach scheiß die Wand an!'' schrie ich wutentbrannt bis ich merkte, dass das ein Fehler war. Hektisch hob ich mein Handy wieder vom Boden auf und drückte irgendwelche Tasten, doch nichts regte sich. ,,Ach egal, ich brauche eh ein neues Handy'' versuchte ich mich zu trösten, dass ich nicht in Tränen ausbrach. Irgendwie war jetzt ein Bach geöffnet worden, denn die Tränen flossen wie ein riesiger Wasserfall die Wangen herunter. Nach ein paar Minuten konnte ich mich langsam beruhigen, es war aber echt heute der Teufel los.
Und wie um das zu bestätigen klingelte es plötzlich Sturm an meiner Türe. //Wer kann das denn wieder sein?//

Meine trüben Gedanken waren mit einem Mal wie weggeblasen, und ich eilte mit einer Mischung aus Neugierde, Besorgnis, aber auch dem Gefühl, gar nicht wissen zu wollen, was da schon wieder auf mich zukam, zur Türe und sah zunächst mal durch den Spion. Der Spion war ziemlich benebelt, so das ich gar nicht wirklich gut rausschauen konnte. Also musste ich erahnen, wer draußen stand. Doch nach Rätselraten war mir absolut nicht zumute, daher griff ich beherzt zur Klinke und öffnete die Türe. Mit verheulten Augen und verrotzter Nase schaute ich neugierig aus der Wohnung. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und blickte überrascht in das Gesicht des Freundes meines Ex. Was um Gottes Willen hatte er hier zu suchen??? Eine gefühlte Ewigkeit starrten wir uns wortlos an, bis mir schließlich der Geduldsfaden riss und ich sagte: "Was um Gottes Willen hast du hier verloren?"
"Du ... Du ... Du bist daran Schuld, Marie!", geiferte er mich plötzlich an, ohne das ich eine Ahnung hatte, was er meinte.
In diesem Moment merkte ich, dass um mich herum alles verschwamm und es dunkel wurde. Langsam machte ich meine Augen wieder auf und blickte in das Gesicht von meinem Ex.
Zeitgleich bemerkte ich einen dumpfen Schmerz an meinem Hinterkopf und tastete den Bereich ab. Ich lag auf meinem Sofa im Wohnzimmer und spürte eine schmerzhafte Beule und getrocknetes Blut zwischen meinen Haaren. Ich musste wohl mit meinem Kopf auf den harten Steinboden des Eingangsbereich meiner Wohnung geprallt sein und dachte in diesem Moment eigentlich eher über die Tatsache nach, dass sich mein Ex offensichtlich in meiner Wohnung befand. "Freund meines Ex ...", korrigierte ich mich in Gedanken und fragte mich gleichzeitig, ob der Schlag auf meinen Kopf mehr als nur eine schmerzende Beule verursacht hatte. Ralfs Gesicht schob sich in mein Blickfeld und eine Mischung aus Wut und Sorge lag darin, wobei die Wut die Oberhand zu gewinnen schien, je länger ich ihn ansah. //Warum war er schon wieder wütend, ich hatte absolut keine Ahnung.//
"Martin - DEIN Ex Martin - liegt im Koma!", warf er mir unvermittelt an den Kopf. Langsam kamen mir wieder die Erinnerungen, ach ja, da war noch was ... Martin ... Martin ... er hatte sich doch nicht etwa etwas angetan ... wegen unserer Trennung?!? Oder war es doch wegen was anderem?? Anstatt weiter wild zu spekulieren und mir alles mögliche vorzustellen, entschied ich mich, Ralf direkt zu fragen und so hob ich die Brauen und wollte wissen: "Martin liegt im Koma ... wieso ... was ist passiert?"
"Er wollte zu dir ... mit dir reden, sich entschuldigen, was weiß ich, ... und er ..." Seine Stimme schien zu versagen. "er hatte einen Unfall ... mit dem Motorrad ... vor drei Wochen." Kopf kratzend überlegte ich, so lange ist das schon her, wo ist nur die Zeit geblieben ...
"Aber wieso kommst du jetzt und was willst du von mir?", konnte ich nicht umhin, Ralf zu fragen, fügten sich die einzelnen Puzzleteilchen für mich noch nicht zu einem ganzen Bild zusammen.
"Verdammt Marie, drei Wochen und du hast dich nicht ein einziges Mal blicken lassen; als wär' er dir völlig egal", warf er mir vor und ich verstand plötzlich seine Wut auf mich, aber wie sollte ich ihm klar machen, dass ich schlicht nichts davon gewusst hatte? Aber wie sollte ich auch, damals vor drei Wochen ist er wutentbrannt aus der Wohnung gestürmt ...
Ich hatte gesehen, wie er seine Kollegin Sophie geküsst hatte - also richtig, LEIDENSCHAFTLICH; hatte er erwartet, dass ich ihm kaum zwei Stunden später seine Ausreden glauben würde?
 

Akira Akarui

Super-Moderator
Teammitglied
SMods
Heute ist Samstag und das Wetter ist grau und kalt. Da möchte man am liebsten direkt nach dem Aufstehen wieder in sein Bett zurück fallen. Was aber nicht geht, da man ja an die Arbeit muss. Ich hasse meinen Beruf! Am allerliebsten wäre ich den ganzen Tag liegen geblieben und hätte den Geräuschen gelauscht, die vor meinem Fenster auftraten. Schlussendlich rappelte ich mich dann auf, schaute auf die Uhr und, oh weh, doch schon so spät. Nun aber schnell rein in die Klamotten und ab zum Bus. Wenn es nicht nur schon wieder regnen würde ... Da ich auch noch Pech habe, werde ich sofort nass, weil ein Auto mich von der Seite nass spritzt. Wirklich ärgerlich, schimpfe dem noch lautstark hinterher, rege mich noch ein wenig wie ein Rohrspatz auf, und sage zu mir: "Es kann nicht schlimmer werden, hilft alles nichts, weiter zum Bus."Triefend vor Nässe und zitternd vor Kälte erreiche ich den schmalen Busstand. Mit einem Blick auf meine Uhr muss ich feststellen, dass diese auch noch stehen geblieben ist. Da ich immer gute 10 Minuten zum Bus brauche, weiß ich jetzt nicht mal wie spät es ist und ich nehme schon immer den Letzten der fährt. Gereizt schüttele ich meinen Kopf, starre auf die gegenüberliegende Gebäudefassade und erblicke schließlich eine Leuchtanzeige, die mir noch nie zuvor aufgefallen war: Sa., 23.02.13 - 8°C - 7.18 Uhr. Verdammt ich wusste, das ich zu spät bin. Sollte um 7 Uhr anfangen zu arbeiten. Der Chef würde mir wieder eine gehörige Standpauke verpassen, aber erstmal musste ich zusehen, dass ich auf die Arbeit kam. Nur wie sollte ich das anstellen ohne Auto? Ein Taxi wäre jetzt das Beste der Wahl, nur leider hatte ich auch noch mein Handy zu Hause liegen lassen und mein Geld auch noch. So blieb mir halt nichts anderes übrig als zu laufen, was nicht das Beste war, besonders bei diesen Temperaturen. "War der blöde Weg schon immer so lang gewesen", war das Einzige, was ich bei dieser Kälte und dem Regen aus mir heraus brachte. Ich schüttelte mich und klemmte meine Haare hinter meine Ohren. "Nicht aufregen Marie, nicht aufregen ...", war das Einzige, was ich zu mir murmelte, als ich geschwind die Straße entlang ging. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich den LKW fast übersehen hätte. So konnte ich noch rechtzeitig zur Seite springen, als der durch eine Pfütze raste. "Verdammt!", entfuhr es mir, während das aufspritzende Wasser auch noch die letzten trockenen Stellen meiner Kleidung durchnässte.Dem LKW-Fahrer warf ich einige Flüche hinterher, doch machen konnte ich nun eh nichts mehr. Ich würde nach Hause gehen und den Tag einfach als "Krank" machen. Morgen dann zum Arzt und dann... schön die nassen Klamotten von meinem Leib zärtlich wegreißen und ein Bad einlaufen lassen. Ein heißes Bad wär jetzt genau das Richtige Ich lasse mich in der Badewanne ''gehen'', schmelze quasi dahin, oh Gott, das Leben kann doch soooo schön sein.. wenn da bloß nicht der ganze Stress wär ... Nur leider habe ich nicht bedacht, dass morgen erst Sonntag war und ich erst am Montag zum Arzt kommen würde. Aber so nass wie ich war, würde ich bestimmt eine Erkältung bekommen. Also zerrte ich mir regelrecht die nassen Klamotten runter und wollte ein Bad einlaufen lassen. Aber, wie der Teufel es will, kam nur eine braune Brühe aus dem Hahn. Vorbei der Traum vom schönen heißen Bad. Und mir war auch noch saukalt. ,,Ach verdammt! Wäre ich heute doch nur zu Hause geblieben!'', ich band mir ein Tuch um und rannte regelrecht auf mein Zimmer, riss den Schrank auf, zog meinen Pyjama an und verschwand unter meiner Bettdecke. Ich hab keine Ahnung, wie lange ich da lag, denn mich weckten ein paar Sonnenstrahlen, die durch mein Fenster schienen. Mein Handy vibrierte unaufhörlich, ich öffnete es und da stand: ,,7 verpasste Anrufe/ Absender: Chef''. Verdutzt darüber, dass dieser so oft angerufen hatte, rieb ich mir mit Unglauben die Augen. "Was zur Hölle will der? Nicht mal einen Tag darf man krank machen? Ha! Morgen zum Arzt und für den Rest der Woche 'n Gelben holen!" Moment, was hatte ich da gesagt? Morgen? Ich hatte den gesamten Samstag verschlafen und es war bereits Sonntag geworden, zumindest wenn ich dem Datum auf meinem Handy trauen konnte. Seufzend blickte ich an die Decke und wischte mir eine Strähne meiner pechschwarzen Haare aus den giftgrünen Augen. "Er bringt mich spätestens am Dienstag so was von um", murmelte ich und begann in meinem Schrank nach einem BH zu suchen. 75F war nicht unbedingt die Größe, in der man viele BHs bekam. Was deutlich wurde als ich das Tablar mit der Unterwäsche ansah. Ich zog das Pyjamaoberteil aus und legte mir den BH an, dann suchte ich mir noch eine passende Unterhose und zog sie ebenfalls an. Aus der hinteren Ecke eine Hose und ein einfaches T-Shirt, zog sie mir an und ging aus meinem Zimmer. ,,Waaaah, wie spät ist es denn jetzt eigentlich?'' sagte ich gähnend als ich die Treppe hinunter ging. Ich ging in die Küche und holte das Müsli aus dem Schrank, füllte es in eine Schüssel, dann machte ich den Kühlschrank auf und nahm die Milch raus.


Ich wollte gerade den Inhalt über mein Müsli kippen, als ich diesen stechenden Geruch wahrnahm.
Ich roch vorsichtshalber noch mal daran, nur um sicher zu gehen. Fehler, mächtig großer Fehler.
Das Zeug stank mir die Bude voll.
Verfluchte Scheiße, jetzt muss ich das Zeug also auskippen.
Als hätte ich nicht so schon genug Stress, muss jetzt auch noch mein Handy klingeln.
Ich schaute aufs Display und wunderte mich, wer denn um alles auf der Welt, meine Nummer kennt, ich beschloss also ran zu gehen und erlitt den Schock meines Lebens.

Der Freund von meinem Ex! Woher kennt der denn bitte meine Nummer!
Bestimmt hat mein Ex meine Nummer ihm gegeben, aber was nun? Ich ging ans Telefon und hörte einen lauten Schrei. Schlagartig fiel mir das Handy aus der Hand.

Scheiße aber auch, was war denn das?
Erst der Freund meines Ex, jetzt auch noch dieser Schrei!
OK, nachdenken, denk nach Marie, denk nach!!!
Ich hob das Telefon und wählte, während ich mich zur Ruhe zwang.

,,Ich rufe ihn jetzt einfach zurück und frage, wo zur Hölle er meine Nummer her habe und warum er ins Telefon schreie'' sage ich mir selbst, doch nix mit zurückrufen. //Ihr Guthaben ist erschöpft, bitte laden Sie es wieder auf um diesen Anruf zu tätigen//, sagte mir die ,,nette'' Stimme des automatischen Services und während das ertönte, schmiss ich mein Handy wieder auf den Boden. ,,Ach scheiß die Wand an!'' schrie ich wutentbrannt bis ich merkte, dass das ein Fehler war. Hektisch hob ich mein Handy wieder vom Boden auf und drückte irgendwelche Tasten, doch nichts regte sich. ,,Ach egal, ich brauche eh ein neues Handy'' versuchte ich mich zu trösten, dass ich nicht in Tränen ausbrach. Irgendwie war jetzt ein Bach geöffnet worden, denn die Tränen flossen wie ein riesiger Wasserfall die Wangen herunter. Nach ein paar Minuten konnte ich mich langsam beruhigen, es war aber echt heute der Teufel los.
Und wie um das zu bestätigen klingelte es plötzlich Sturm an meiner Türe. //Wer kann das denn wieder sein?//

Meine trüben Gedanken waren mit einem Mal wie weggeblasen, und ich eilte mit einer Mischung aus Neugierde, Besorgnis, aber auch dem Gefühl, gar nicht wissen zu wollen, was da schon wieder auf mich zukam, zur Türe und sah zunächst mal durch den Spion. Der Spion war ziemlich benebelt, so das ich gar nicht wirklich gut rausschauen konnte. Also musste ich erahnen, wer draußen stand. Doch nach Rätselraten war mir absolut nicht zumute, daher griff ich beherzt zur Klinke und öffnete die Türe. Mit verheulten Augen und verrotzter Nase schaute ich neugierig aus der Wohnung. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und blickte überrascht in das Gesicht des Freundes meines Ex. Was um Gottes Willen hatte er hier zu suchen??? Eine gefühlte Ewigkeit starrten wir uns wortlos an, bis mir schließlich der Geduldsfaden riss und ich sagte: "Was um Gottes Willen hast du hier verloren?"
"Du ... Du ... Du bist daran Schuld, Marie!", geiferte er mich plötzlich an, ohne das ich eine Ahnung hatte, was er meinte.
In diesem Moment merkte ich, dass um mich herum alles verschwamm und es dunkel wurde. Langsam machte ich meine Augen wieder auf und blickte in das Gesicht von meinem Ex.
Zeitgleich bemerkte ich einen dumpfen Schmerz an meinem Hinterkopf und tastete den Bereich ab. Ich lag auf meinem Sofa im Wohnzimmer und spürte eine schmerzhafte Beule und getrocknetes Blut zwischen meinen Haaren. Ich musste wohl mit meinem Kopf auf den harten Steinboden des Eingangsbereich meiner Wohnung geprallt sein und dachte in diesem Moment eigentlich eher über die Tatsache nach, dass sich mein Ex offensichtlich in meiner Wohnung befand. "Freund meines Ex ...", korrigierte ich mich in Gedanken und fragte mich gleichzeitig, ob der Schlag auf meinen Kopf mehr als nur eine schmerzende Beule verursacht hatte. Ralfs Gesicht schob sich in mein Blickfeld und eine Mischung aus Wut und Sorge lag darin, wobei die Wut die Oberhand zu gewinnen schien, je länger ich ihn ansah. //Warum war er schon wieder wütend, ich hatte absolut keine Ahnung.//
"Martin - DEIN Ex Martin - liegt im Koma!", warf er mir unvermittelt an den Kopf. Langsam kamen mir wieder die Erinnerungen, ach ja, da war noch was ... Martin ... Martin ... er hatte sich doch nicht etwa etwas angetan ... wegen unserer Trennung?!? Oder war es doch wegen was anderem?? Anstatt weiter wild zu spekulieren und mir alles mögliche vorzustellen, entschied ich mich, Ralf direkt zu fragen und so hob ich die Brauen und wollte wissen: "Martin liegt im Koma ... wieso ... was ist passiert?"
"Er wollte zu dir ... mit dir reden, sich entschuldigen, was weiß ich, ... und er ..." Seine Stimme schien zu versagen. "er hatte einen Unfall ... mit dem Motorrad ... vor drei Wochen." Kopf kratzend überlegte ich, so lange ist das schon her, wo ist nur die Zeit geblieben ...
"Aber wieso kommst du jetzt und was willst du von mir?", konnte ich nicht umhin, Ralf zu fragen, fügten sich die einzelnen Puzzleteilchen für mich noch nicht zu einem ganzen Bild zusammen.
"Verdammt Marie, drei Wochen und du hast dich nicht ein einziges Mal blicken lassen; als wär' er dir völlig egal", warf er mir vor und ich verstand plötzlich seine Wut auf mich, aber wie sollte ich ihm klar machen, dass ich schlicht nichts davon gewusst hatte? Aber wie sollte ich auch, damals vor drei Wochen ist er wutentbrannt aus der Wohnung gestürmt ...
Ich hatte gesehen, wie er seine Kollegin Sophie geküsst hatte - also richtig, LEIDENSCHAFTLICH; hatte er erwartet, dass ich ihm kaum zwei Stunden später seine Ausreden glauben würde?
Ich spürte wie mich der bloße Gedanke daran immer noch aufwühlte, und da mein bisheriger Tag reichlich beschissen gewesen war, mein Schädel brummte und ich keinerlei Lust zu großartigen Erklärungen hatte, sagte ich harsch: "Das ist etwas zwischen Martin und mir und nichts, was dich angeht, Ralf!"
 
Heute ist Samstag und das Wetter ist grau und kalt. Da möchte man am liebsten direkt nach dem Aufstehen wieder in sein Bett zurück fallen. Was aber nicht geht, da man ja an die Arbeit muss. Ich hasse meinen Beruf! Am allerliebsten wäre ich den ganzen Tag liegen geblieben und hätte den Geräuschen gelauscht, die vor meinem Fenster auftraten. Schlussendlich rappelte ich mich dann auf, schaute auf die Uhr und, oh weh, doch schon so spät. Nun aber schnell rein in die Klamotten und ab zum Bus. Wenn es nicht nur schon wieder regnen würde ... Da ich auch noch Pech habe, werde ich sofort nass, weil ein Auto mich von der Seite nass spritzt. Wirklich ärgerlich, schimpfe dem noch lautstark hinterher, rege mich noch ein wenig wie ein Rohrspatz auf, und sage zu mir: "Es kann nicht schlimmer werden, hilft alles nichts, weiter zum Bus."Triefend vor Nässe und zitternd vor Kälte erreiche ich den schmalen Busstand. Mit einem Blick auf meine Uhr muss ich feststellen, dass diese auch noch stehen geblieben ist. Da ich immer gute 10 Minuten zum Bus brauche, weiß ich jetzt nicht mal wie spät es ist und ich nehme schon immer den Letzten der fährt. Gereizt schüttele ich meinen Kopf, starre auf die gegenüberliegende Gebäudefassade und erblicke schließlich eine Leuchtanzeige, die mir noch nie zuvor aufgefallen war: Sa., 23.02.13 - 8°C - 7.18 Uhr. Verdammt ich wusste, das ich zu spät bin. Sollte um 7 Uhr anfangen zu arbeiten. Der Chef würde mir wieder eine gehörige Standpauke verpassen, aber erstmal musste ich zusehen, dass ich auf die Arbeit kam. Nur wie sollte ich das anstellen ohne Auto? Ein Taxi wäre jetzt das Beste der Wahl, nur leider hatte ich auch noch mein Handy zu Hause liegen lassen und mein Geld auch noch. So blieb mir halt nichts anderes übrig als zu laufen, was nicht das Beste war, besonders bei diesen Temperaturen. "War der blöde Weg schon immer so lang gewesen", war das Einzige, was ich bei dieser Kälte und dem Regen aus mir heraus brachte. Ich schüttelte mich und klemmte meine Haare hinter meine Ohren. "Nicht aufregen Marie, nicht aufregen ...", war das Einzige, was ich zu mir murmelte, als ich geschwind die Straße entlang ging. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich den LKW fast übersehen hätte. So konnte ich noch rechtzeitig zur Seite springen, als der durch eine Pfütze raste. "Verdammt!", entfuhr es mir, während das aufspritzende Wasser auch noch die letzten trockenen Stellen meiner Kleidung durchnässte.Dem LKW-Fahrer warf ich einige Flüche hinterher, doch machen konnte ich nun eh nichts mehr. Ich würde nach Hause gehen und den Tag einfach als "Krank" machen. Morgen dann zum Arzt und dann... schön die nassen Klamotten von meinem Leib zärtlich wegreißen und ein Bad einlaufen lassen. Ein heißes Bad wär jetzt genau das Richtige Ich lasse mich in der Badewanne ''gehen'', schmelze quasi dahin, oh Gott, das Leben kann doch soooo schön sein.. wenn da bloß nicht der ganze Stress wär ... Nur leider habe ich nicht bedacht, dass morgen erst Sonntag war und ich erst am Montag zum Arzt kommen würde. Aber so nass wie ich war, würde ich bestimmt eine Erkältung bekommen. Also zerrte ich mir regelrecht die nassen Klamotten runter und wollte ein Bad einlaufen lassen. Aber, wie der Teufel es will, kam nur eine braune Brühe aus dem Hahn. Vorbei der Traum vom schönen heißen Bad. Und mir war auch noch saukalt. ,,Ach verdammt! Wäre ich heute doch nur zu Hause geblieben!'', ich band mir ein Tuch um und rannte regelrecht auf mein Zimmer, riss den Schrank auf, zog meinen Pyjama an und verschwand unter meiner Bettdecke. Ich hab keine Ahnung, wie lange ich da lag, denn mich weckten ein paar Sonnenstrahlen, die durch mein Fenster schienen. Mein Handy vibrierte unaufhörlich, ich öffnete es und da stand: ,,7 verpasste Anrufe/ Absender: Chef''. Verdutzt darüber, dass dieser so oft angerufen hatte, rieb ich mir mit Unglauben die Augen. "Was zur Hölle will der? Nicht mal einen Tag darf man krank machen? Ha! Morgen zum Arzt und für den Rest der Woche 'n Gelben holen!" Moment, was hatte ich da gesagt? Morgen? Ich hatte den gesamten Samstag verschlafen und es war bereits Sonntag geworden, zumindest wenn ich dem Datum auf meinem Handy trauen konnte. Seufzend blickte ich an die Decke und wischte mir eine Strähne meiner pechschwarzen Haare aus den giftgrünen Augen. "Er bringt mich spätestens am Dienstag so was von um", murmelte ich und begann in meinem Schrank nach einem BH zu suchen. 75F war nicht unbedingt die Größe, in der man viele BHs bekam. Was deutlich wurde als ich das Tablar mit der Unterwäsche ansah. Ich zog das Pyjamaoberteil aus und legte mir den BH an, dann suchte ich mir noch eine passende Unterhose und zog sie ebenfalls an. Aus der hinteren Ecke eine Hose und ein einfaches T-Shirt, zog sie mir an und ging aus meinem Zimmer. ,,Waaaah, wie spät ist es denn jetzt eigentlich?'' sagte ich gähnend als ich die Treppe hinunter ging. Ich ging in die Küche und holte das Müsli aus dem Schrank, füllte es in eine Schüssel, dann machte ich den Kühlschrank auf und nahm die Milch raus.


Ich wollte gerade den Inhalt über mein Müsli kippen, als ich diesen stechenden Geruch wahrnahm.
Ich roch vorsichtshalber noch mal daran, nur um sicher zu gehen. Fehler, mächtig großer Fehler.
Das Zeug stank mir die Bude voll.
Verfluchte Scheiße, jetzt muss ich das Zeug also auskippen.
Als hätte ich nicht so schon genug Stress, muss jetzt auch noch mein Handy klingeln.
Ich schaute aufs Display und wunderte mich, wer denn um alles auf der Welt, meine Nummer kennt, ich beschloss also ran zu gehen und erlitt den Schock meines Lebens.

Der Freund von meinem Ex! Woher kennt der denn bitte meine Nummer!
Bestimmt hat mein Ex meine Nummer ihm gegeben, aber was nun? Ich ging ans Telefon und hörte einen lauten Schrei. Schlagartig fiel mir das Handy aus der Hand.

Scheiße aber auch, was war denn das?
Erst der Freund meines Ex, jetzt auch noch dieser Schrei!
OK, nachdenken, denk nach Marie, denk nach!!!
Ich hob das Telefon und wählte, während ich mich zur Ruhe zwang.

,,Ich rufe ihn jetzt einfach zurück und frage, wo zur Hölle er meine Nummer her habe und warum er ins Telefon schreie'' sage ich mir selbst, doch nix mit zurückrufen. //Ihr Guthaben ist erschöpft, bitte laden Sie es wieder auf um diesen Anruf zu tätigen//, sagte mir die ,,nette'' Stimme des automatischen Services und während das ertönte, schmiss ich mein Handy wieder auf den Boden. ,,Ach scheiß die Wand an!'' schrie ich wutentbrannt bis ich merkte, dass das ein Fehler war. Hektisch hob ich mein Handy wieder vom Boden auf und drückte irgendwelche Tasten, doch nichts regte sich. ,,Ach egal, ich brauche eh ein neues Handy'' versuchte ich mich zu trösten, dass ich nicht in Tränen ausbrach. Irgendwie war jetzt ein Bach geöffnet worden, denn die Tränen flossen wie ein riesiger Wasserfall die Wangen herunter. Nach ein paar Minuten konnte ich mich langsam beruhigen, es war aber echt heute der Teufel los.
Und wie um das zu bestätigen klingelte es plötzlich Sturm an meiner Türe. //Wer kann das denn wieder sein?//

Meine trüben Gedanken waren mit einem Mal wie weggeblasen, und ich eilte mit einer Mischung aus Neugierde, Besorgnis, aber auch dem Gefühl, gar nicht wissen zu wollen, was da schon wieder auf mich zukam, zur Türe und sah zunächst mal durch den Spion. Der Spion war ziemlich benebelt, so das ich gar nicht wirklich gut rausschauen konnte. Also musste ich erahnen, wer draußen stand. Doch nach Rätselraten war mir absolut nicht zumute, daher griff ich beherzt zur Klinke und öffnete die Türe. Mit verheulten Augen und verrotzter Nase schaute ich neugierig aus der Wohnung. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und blickte überrascht in das Gesicht des Freundes meines Ex. Was um Gottes Willen hatte er hier zu suchen??? Eine gefühlte Ewigkeit starrten wir uns wortlos an, bis mir schließlich der Geduldsfaden riss und ich sagte: "Was um Gottes Willen hast du hier verloren?"
"Du ... Du ... Du bist daran Schuld, Marie!", geiferte er mich plötzlich an, ohne das ich eine Ahnung hatte, was er meinte.
In diesem Moment merkte ich, dass um mich herum alles verschwamm und es dunkel wurde. Langsam machte ich meine Augen wieder auf und blickte in das Gesicht von meinem Ex.
Zeitgleich bemerkte ich einen dumpfen Schmerz an meinem Hinterkopf und tastete den Bereich ab. Ich lag auf meinem Sofa im Wohnzimmer und spürte eine schmerzhafte Beule und getrocknetes Blut zwischen meinen Haaren. Ich musste wohl mit meinem Kopf auf den harten Steinboden des Eingangsbereich meiner Wohnung geprallt sein und dachte in diesem Moment eigentlich eher über die Tatsache nach, dass sich mein Ex offensichtlich in meiner Wohnung befand. "Freund meines Ex ...", korrigierte ich mich in Gedanken und fragte mich gleichzeitig, ob der Schlag auf meinen Kopf mehr als nur eine schmerzende Beule verursacht hatte. Ralfs Gesicht schob sich in mein Blickfeld und eine Mischung aus Wut und Sorge lag darin, wobei die Wut die Oberhand zu gewinnen schien, je länger ich ihn ansah. //Warum war er schon wieder wütend, ich hatte absolut keine Ahnung.//
"Martin - DEIN Ex Martin - liegt im Koma!", warf er mir unvermittelt an den Kopf. Langsam kamen mir wieder die Erinnerungen, ach ja, da war noch was ... Martin ... Martin ... er hatte sich doch nicht etwa etwas angetan ... wegen unserer Trennung?!? Oder war es doch wegen was anderem?? Anstatt weiter wild zu spekulieren und mir alles mögliche vorzustellen, entschied ich mich, Ralf direkt zu fragen und so hob ich die Brauen und wollte wissen: "Martin liegt im Koma ... wieso ... was ist passiert?"
"Er wollte zu dir ... mit dir reden, sich entschuldigen, was weiß ich, ... und er ..." Seine Stimme schien zu versagen. "er hatte einen Unfall ... mit dem Motorrad ... vor drei Wochen." Kopf kratzend überlegte ich, so lange ist das schon her, wo ist nur die Zeit geblieben ...
"Aber wieso kommst du jetzt und was willst du von mir?", konnte ich nicht umhin, Ralf zu fragen, fügten sich die einzelnen Puzzleteilchen für mich noch nicht zu einem ganzen Bild zusammen.
"Verdammt Marie, drei Wochen und du hast dich nicht ein einziges Mal blicken lassen; als wär' er dir völlig egal", warf er mir vor und ich verstand plötzlich seine Wut auf mich, aber wie sollte ich ihm klar machen, dass ich schlicht nichts davon gewusst hatte? Aber wie sollte ich auch, damals vor drei Wochen ist er wutentbrannt aus der Wohnung gestürmt ...
Ich hatte gesehen, wie er seine Kollegin Sophie geküsst hatte - also richtig, LEIDENSCHAFTLICH; hatte er erwartet, dass ich ihm kaum zwei Stunden später seine Ausreden glauben würde?
Ich spürte wie mich der bloße Gedanke daran immer noch aufwühlte, und da mein bisheriger Tag reichlich beschissen gewesen war, mein Schädel brummte und ich keinerlei Lust zu großartigen Erklärungen hatte, sagte ich harsch: "Das ist etwas zwischen Martin und mir und nichts, was dich angeht, Ralf!"
"Es geht mich ganz sicher was an, wenn sich mein bester Freund wegen dir fast in den Tod fährt und es dir offenbar völlig gleich ist."
 

Shishiza

Sehr brave Fee^^
Teammitglied
Mod
Heute ist Samstag und das Wetter ist grau und kalt. Da möchte man am liebsten direkt nach dem Aufstehen wieder in sein Bett zurück fallen. Was aber nicht geht, da man ja an die Arbeit muss. Ich hasse meinen Beruf! Am allerliebsten wäre ich den ganzen Tag liegen geblieben und hätte den Geräuschen gelauscht, die vor meinem Fenster auftraten. Schlussendlich rappelte ich mich dann auf, schaute auf die Uhr und, oh weh, doch schon so spät. Nun aber schnell rein in die Klamotten und ab zum Bus. Wenn es nicht nur schon wieder regnen würde ... Da ich auch noch Pech habe, werde ich sofort nass, weil ein Auto mich von der Seite nass spritzt. Wirklich ärgerlich, schimpfe dem noch lautstark hinterher, rege mich noch ein wenig wie ein Rohrspatz auf, und sage zu mir: "Es kann nicht schlimmer werden, hilft alles nichts, weiter zum Bus."Triefend vor Nässe und zitternd vor Kälte erreiche ich den schmalen Busstand. Mit einem Blick auf meine Uhr muss ich feststellen, dass diese auch noch stehen geblieben ist. Da ich immer gute 10 Minuten zum Bus brauche, weiß ich jetzt nicht mal wie spät es ist und ich nehme schon immer den Letzten der fährt. Gereizt schüttele ich meinen Kopf, starre auf die gegenüberliegende Gebäudefassade und erblicke schließlich eine Leuchtanzeige, die mir noch nie zuvor aufgefallen war: Sa., 23.02.13 - 8°C - 7.18 Uhr. Verdammt ich wusste, das ich zu spät bin. Sollte um 7 Uhr anfangen zu arbeiten. Der Chef würde mir wieder eine gehörige Standpauke verpassen, aber erstmal musste ich zusehen, dass ich auf die Arbeit kam. Nur wie sollte ich das anstellen ohne Auto? Ein Taxi wäre jetzt das Beste der Wahl, nur leider hatte ich auch noch mein Handy zu Hause liegen lassen und mein Geld auch noch. So blieb mir halt nichts anderes übrig als zu laufen, was nicht das Beste war, besonders bei diesen Temperaturen. "War der blöde Weg schon immer so lang gewesen", war das Einzige, was ich bei dieser Kälte und dem Regen aus mir heraus brachte. Ich schüttelte mich und klemmte meine Haare hinter meine Ohren. "Nicht aufregen Marie, nicht aufregen ...", war das Einzige, was ich zu mir murmelte, als ich geschwind die Straße entlang ging. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich den LKW fast übersehen hätte. So konnte ich noch rechtzeitig zur Seite springen, als der durch eine Pfütze raste. "Verdammt!", entfuhr es mir, während das aufspritzende Wasser auch noch die letzten trockenen Stellen meiner Kleidung durchnässte.Dem LKW-Fahrer warf ich einige Flüche hinterher, doch machen konnte ich nun eh nichts mehr. Ich würde nach Hause gehen und den Tag einfach als "Krank" machen. Morgen dann zum Arzt und dann... schön die nassen Klamotten von meinem Leib zärtlich wegreißen und ein Bad einlaufen lassen. Ein heißes Bad wär jetzt genau das Richtige Ich lasse mich in der Badewanne ''gehen'', schmelze quasi dahin, oh Gott, das Leben kann doch soooo schön sein.. wenn da bloß nicht der ganze Stress wär ... Nur leider habe ich nicht bedacht, dass morgen erst Sonntag war und ich erst am Montag zum Arzt kommen würde. Aber so nass wie ich war, würde ich bestimmt eine Erkältung bekommen. Also zerrte ich mir regelrecht die nassen Klamotten runter und wollte ein Bad einlaufen lassen. Aber, wie der Teufel es will, kam nur eine braune Brühe aus dem Hahn. Vorbei der Traum vom schönen heißen Bad. Und mir war auch noch saukalt. ,,Ach verdammt! Wäre ich heute doch nur zu Hause geblieben!'', ich band mir ein Tuch um und rannte regelrecht auf mein Zimmer, riss den Schrank auf, zog meinen Pyjama an und verschwand unter meiner Bettdecke. Ich hab keine Ahnung, wie lange ich da lag, denn mich weckten ein paar Sonnenstrahlen, die durch mein Fenster schienen. Mein Handy vibrierte unaufhörlich, ich öffnete es und da stand: ,,7 verpasste Anrufe/ Absender: Chef''. Verdutzt darüber, dass dieser so oft angerufen hatte, rieb ich mir mit Unglauben die Augen. "Was zur Hölle will der? Nicht mal einen Tag darf man krank machen? Ha! Morgen zum Arzt und für den Rest der Woche 'n Gelben holen!" Moment, was hatte ich da gesagt? Morgen? Ich hatte den gesamten Samstag verschlafen und es war bereits Sonntag geworden, zumindest wenn ich dem Datum auf meinem Handy trauen konnte. Seufzend blickte ich an die Decke und wischte mir eine Strähne meiner pechschwarzen Haare aus den giftgrünen Augen. "Er bringt mich spätestens am Dienstag so was von um", murmelte ich und begann in meinem Schrank nach einem BH zu suchen. 75F war nicht unbedingt die Größe, in der man viele BHs bekam. Was deutlich wurde als ich das Tablar mit der Unterwäsche ansah. Ich zog das Pyjamaoberteil aus und legte mir den BH an, dann suchte ich mir noch eine passende Unterhose und zog sie ebenfalls an. Aus der hinteren Ecke eine Hose und ein einfaches T-Shirt, zog sie mir an und ging aus meinem Zimmer. ,,Waaaah, wie spät ist es denn jetzt eigentlich?'' sagte ich gähnend als ich die Treppe hinunter ging. Ich ging in die Küche und holte das Müsli aus dem Schrank, füllte es in eine Schüssel, dann machte ich den Kühlschrank auf und nahm die Milch raus.


Ich wollte gerade den Inhalt über mein Müsli kippen, als ich diesen stechenden Geruch wahrnahm.
Ich roch vorsichtshalber noch mal daran, nur um sicher zu gehen. Fehler, mächtig großer Fehler.
Das Zeug stank mir die Bude voll.
Verfluchte Scheiße, jetzt muss ich das Zeug also auskippen.
Als hätte ich nicht so schon genug Stress, muss jetzt auch noch mein Handy klingeln.
Ich schaute aufs Display und wunderte mich, wer denn um alles auf der Welt, meine Nummer kennt, ich beschloss also ran zu gehen und erlitt den Schock meines Lebens.

Der Freund von meinem Ex! Woher kennt der denn bitte meine Nummer!
Bestimmt hat mein Ex meine Nummer ihm gegeben, aber was nun? Ich ging ans Telefon und hörte einen lauten Schrei. Schlagartig fiel mir das Handy aus der Hand.

Scheiße aber auch, was war denn das?
Erst der Freund meines Ex, jetzt auch noch dieser Schrei!
OK, nachdenken, denk nach Marie, denk nach!!!
Ich hob das Telefon und wählte, während ich mich zur Ruhe zwang.

,,Ich rufe ihn jetzt einfach zurück und frage, wo zur Hölle er meine Nummer her habe und warum er ins Telefon schreie'' sage ich mir selbst, doch nix mit zurückrufen. //Ihr Guthaben ist erschöpft, bitte laden Sie es wieder auf um diesen Anruf zu tätigen//, sagte mir die ,,nette'' Stimme des automatischen Services und während das ertönte, schmiss ich mein Handy wieder auf den Boden. ,,Ach scheiß die Wand an!'' schrie ich wutentbrannt bis ich merkte, dass das ein Fehler war. Hektisch hob ich mein Handy wieder vom Boden auf und drückte irgendwelche Tasten, doch nichts regte sich. ,,Ach egal, ich brauche eh ein neues Handy'' versuchte ich mich zu trösten, dass ich nicht in Tränen ausbrach. Irgendwie war jetzt ein Bach geöffnet worden, denn die Tränen flossen wie ein riesiger Wasserfall die Wangen herunter. Nach ein paar Minuten konnte ich mich langsam beruhigen, es war aber echt heute der Teufel los.
Und wie um das zu bestätigen klingelte es plötzlich Sturm an meiner Türe. //Wer kann das denn wieder sein?//

Meine trüben Gedanken waren mit einem Mal wie weggeblasen, und ich eilte mit einer Mischung aus Neugierde, Besorgnis, aber auch dem Gefühl, gar nicht wissen zu wollen, was da schon wieder auf mich zukam, zur Türe und sah zunächst mal durch den Spion. Der Spion war ziemlich benebelt, so das ich gar nicht wirklich gut rausschauen konnte. Also musste ich erahnen, wer draußen stand. Doch nach Rätselraten war mir absolut nicht zumute, daher griff ich beherzt zur Klinke und öffnete die Türe. Mit verheulten Augen und verrotzter Nase schaute ich neugierig aus der Wohnung. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und blickte überrascht in das Gesicht des Freundes meines Ex. Was um Gottes Willen hatte er hier zu suchen??? Eine gefühlte Ewigkeit starrten wir uns wortlos an, bis mir schließlich der Geduldsfaden riss und ich sagte: "Was um Gottes Willen hast du hier verloren?"
"Du ... Du ... Du bist daran Schuld, Marie!", geiferte er mich plötzlich an, ohne das ich eine Ahnung hatte, was er meinte.

In diesem Moment merkte ich, dass um mich herum alles verschwamm und es dunkel wurde. Langsam machte ich meine Augen wieder auf und blickte in das Gesicht von meinem Ex.
Zeitgleich bemerkte ich einen dumpfen Schmerz an meinem Hinterkopf und tastete den Bereich ab. Ich lag auf meinem Sofa im Wohnzimmer und spürte eine schmerzhafte Beule und getrocknetes Blut zwischen meinen Haaren. Ich musste wohl mit meinem Kopf auf den harten Steinboden des Eingangsbereich meiner Wohnung geprallt sein und dachte in diesem Moment eigentlich eher über die Tatsache nach, dass sich mein Ex offensichtlich in meiner Wohnung befand. "Freund meines Ex ...", korrigierte ich mich in Gedanken und fragte mich gleichzeitig, ob der Schlag auf meinen Kopf mehr als nur eine schmerzende Beule verursacht hatte. Ralfs Gesicht schob sich in mein Blickfeld und eine Mischung aus Wut und Sorge lag darin, wobei die Wut die Oberhand zu gewinnen schien, je länger ich ihn ansah. //Warum war er schon wieder wütend, ich hatte absolut keine Ahnung.//
"Martin - DEIN Ex Martin - liegt im Koma!", warf er mir unvermittelt an den Kopf. Langsam kamen mir wieder die Erinnerungen, ach ja, da war noch was ... Martin ... Martin ... er hatte sich doch nicht etwa etwas angetan ... wegen unserer Trennung?!? Oder war es doch wegen was anderem?? Anstatt weiter wild zu spekulieren und mir alles mögliche vorzustellen, entschied ich mich, Ralf direkt zu fragen und so hob ich die Brauen und wollte wissen: "Martin liegt im Koma ... wieso ... was ist passiert?"
"Er wollte zu dir ... mit dir reden, sich entschuldigen, was weiß ich, ... und er ..." Seine Stimme schien zu versagen. "er hatte einen Unfall ... mit dem Motorrad ... vor drei Wochen." Kopf kratzend überlegte ich, so lange ist das schon her, wo ist nur die Zeit geblieben ...
"Aber wieso kommst du jetzt und was willst du von mir?", konnte ich nicht umhin, Ralf zu fragen, fügten sich die einzelnen Puzzleteilchen für mich noch nicht zu einem ganzen Bild zusammen.
"Verdammt Marie, drei Wochen und du hast dich nicht ein einziges Mal blicken lassen; als wär' er dir völlig egal", warf er mir vor und ich verstand plötzlich seine Wut auf mich, aber wie sollte ich ihm klar machen, dass ich schlicht nichts davon gewusst hatte? Aber wie sollte ich auch, damals vor drei Wochen ist er wutentbrannt aus der Wohnung gestürmt ...
Ich hatte gesehen, wie er seine Kollegin Sophie geküsst hatte - also richtig, LEIDENSCHAFTLICH; hatte er erwartet, dass ich ihm kaum zwei Stunden später seine Ausreden glauben würde?
Ich spürte wie mich der bloße Gedanke daran immer noch aufwühlte, und da mein bisheriger Tag reichlich beschissen gewesen war, mein Schädel brummte und ich keinerlei Lust zu großartigen Erklärungen hatte, sagte ich harsch: "Das ist etwas zwischen Martin und mir und nichts, was dich angeht, Ralf!"
"Es geht mich ganz sicher was an, wenn sich mein bester Freund wegen dir fast in den Tod fährt und es dir offenbar völlig gleich ist."
"Ach ja, dann frage ich dich doch mal, was er dir erzählt hat, von der Sache vor drei Wochen?"
 

Akira Akarui

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Teammitglied
SMods
Heute ist Samstag und das Wetter ist grau und kalt. Da möchte man am liebsten direkt nach dem Aufstehen wieder in sein Bett zurück fallen. Was aber nicht geht, da man ja an die Arbeit muss. Ich hasse meinen Beruf! Am allerliebsten wäre ich den ganzen Tag liegen geblieben und hätte den Geräuschen gelauscht, die vor meinem Fenster auftraten. Schlussendlich rappelte ich mich dann auf, schaute auf die Uhr und, oh weh, doch schon so spät. Nun aber schnell rein in die Klamotten und ab zum Bus. Wenn es nicht nur schon wieder regnen würde ... Da ich auch noch Pech habe, werde ich sofort nass, weil ein Auto mich von der Seite nass spritzt. Wirklich ärgerlich, schimpfe dem noch lautstark hinterher, rege mich noch ein wenig wie ein Rohrspatz auf, und sage zu mir: "Es kann nicht schlimmer werden, hilft alles nichts, weiter zum Bus."Triefend vor Nässe und zitternd vor Kälte erreiche ich den schmalen Busstand. Mit einem Blick auf meine Uhr muss ich feststellen, dass diese auch noch stehen geblieben ist. Da ich immer gute 10 Minuten zum Bus brauche, weiß ich jetzt nicht mal wie spät es ist und ich nehme schon immer den Letzten der fährt. Gereizt schüttele ich meinen Kopf, starre auf die gegenüberliegende Gebäudefassade und erblicke schließlich eine Leuchtanzeige, die mir noch nie zuvor aufgefallen war: Sa., 23.02.13 - 8°C - 7.18 Uhr. Verdammt ich wusste, das ich zu spät bin. Sollte um 7 Uhr anfangen zu arbeiten. Der Chef würde mir wieder eine gehörige Standpauke verpassen, aber erstmal musste ich zusehen, dass ich auf die Arbeit kam. Nur wie sollte ich das anstellen ohne Auto? Ein Taxi wäre jetzt das Beste der Wahl, nur leider hatte ich auch noch mein Handy zu Hause liegen lassen und mein Geld auch noch. So blieb mir halt nichts anderes übrig als zu laufen, was nicht das Beste war, besonders bei diesen Temperaturen. "War der blöde Weg schon immer so lang gewesen", war das Einzige, was ich bei dieser Kälte und dem Regen aus mir heraus brachte. Ich schüttelte mich und klemmte meine Haare hinter meine Ohren. "Nicht aufregen Marie, nicht aufregen ...", war das Einzige, was ich zu mir murmelte, als ich geschwind die Straße entlang ging. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich den LKW fast übersehen hätte. So konnte ich noch rechtzeitig zur Seite springen, als der durch eine Pfütze raste. "Verdammt!", entfuhr es mir, während das aufspritzende Wasser auch noch die letzten trockenen Stellen meiner Kleidung durchnässte.Dem LKW-Fahrer warf ich einige Flüche hinterher, doch machen konnte ich nun eh nichts mehr. Ich würde nach Hause gehen und den Tag einfach als "Krank" machen. Morgen dann zum Arzt und dann... schön die nassen Klamotten von meinem Leib zärtlich wegreißen und ein Bad einlaufen lassen. Ein heißes Bad wär jetzt genau das Richtige Ich lasse mich in der Badewanne ''gehen'', schmelze quasi dahin, oh Gott, das Leben kann doch soooo schön sein.. wenn da bloß nicht der ganze Stress wär ... Nur leider habe ich nicht bedacht, dass morgen erst Sonntag war und ich erst am Montag zum Arzt kommen würde. Aber so nass wie ich war, würde ich bestimmt eine Erkältung bekommen. Also zerrte ich mir regelrecht die nassen Klamotten runter und wollte ein Bad einlaufen lassen. Aber, wie der Teufel es will, kam nur eine braune Brühe aus dem Hahn. Vorbei der Traum vom schönen heißen Bad. Und mir war auch noch saukalt. ,,Ach verdammt! Wäre ich heute doch nur zu Hause geblieben!'', ich band mir ein Tuch um und rannte regelrecht auf mein Zimmer, riss den Schrank auf, zog meinen Pyjama an und verschwand unter meiner Bettdecke. Ich hab keine Ahnung, wie lange ich da lag, denn mich weckten ein paar Sonnenstrahlen, die durch mein Fenster schienen. Mein Handy vibrierte unaufhörlich, ich öffnete es und da stand: ,,7 verpasste Anrufe/ Absender: Chef''. Verdutzt darüber, dass dieser so oft angerufen hatte, rieb ich mir mit Unglauben die Augen. "Was zur Hölle will der? Nicht mal einen Tag darf man krank machen? Ha! Morgen zum Arzt und für den Rest der Woche 'n Gelben holen!" Moment, was hatte ich da gesagt? Morgen? Ich hatte den gesamten Samstag verschlafen und es war bereits Sonntag geworden, zumindest wenn ich dem Datum auf meinem Handy trauen konnte. Seufzend blickte ich an die Decke und wischte mir eine Strähne meiner pechschwarzen Haare aus den giftgrünen Augen. "Er bringt mich spätestens am Dienstag so was von um", murmelte ich und begann in meinem Schrank nach einem BH zu suchen. 75F war nicht unbedingt die Größe, in der man viele BHs bekam. Was deutlich wurde als ich das Tablar mit der Unterwäsche ansah. Ich zog das Pyjamaoberteil aus und legte mir den BH an, dann suchte ich mir noch eine passende Unterhose und zog sie ebenfalls an. Aus der hinteren Ecke eine Hose und ein einfaches T-Shirt, zog sie mir an und ging aus meinem Zimmer. ,,Waaaah, wie spät ist es denn jetzt eigentlich?'' sagte ich gähnend als ich die Treppe hinunter ging. Ich ging in die Küche und holte das Müsli aus dem Schrank, füllte es in eine Schüssel, dann machte ich den Kühlschrank auf und nahm die Milch raus.


Ich wollte gerade den Inhalt über mein Müsli kippen, als ich diesen stechenden Geruch wahrnahm.
Ich roch vorsichtshalber noch mal daran, nur um sicher zu gehen. Fehler, mächtig großer Fehler.
Das Zeug stank mir die Bude voll.
Verfluchte Scheiße, jetzt muss ich das Zeug also auskippen.
Als hätte ich nicht so schon genug Stress, muss jetzt auch noch mein Handy klingeln.
Ich schaute aufs Display und wunderte mich, wer denn um alles auf der Welt, meine Nummer kennt, ich beschloss also ran zu gehen und erlitt den Schock meines Lebens.

Der Freund von meinem Ex! Woher kennt der denn bitte meine Nummer!
Bestimmt hat mein Ex meine Nummer ihm gegeben, aber was nun? Ich ging ans Telefon und hörte einen lauten Schrei. Schlagartig fiel mir das Handy aus der Hand.

Scheiße aber auch, was war denn das?
Erst der Freund meines Ex, jetzt auch noch dieser Schrei!
OK, nachdenken, denk nach Marie, denk nach!!!
Ich hob das Telefon und wählte, während ich mich zur Ruhe zwang.

,,Ich rufe ihn jetzt einfach zurück und frage, wo zur Hölle er meine Nummer her habe und warum er ins Telefon schreie'' sage ich mir selbst, doch nix mit zurückrufen. //Ihr Guthaben ist erschöpft, bitte laden Sie es wieder auf um diesen Anruf zu tätigen//, sagte mir die ,,nette'' Stimme des automatischen Services und während das ertönte, schmiss ich mein Handy wieder auf den Boden. ,,Ach scheiß die Wand an!'' schrie ich wutentbrannt bis ich merkte, dass das ein Fehler war. Hektisch hob ich mein Handy wieder vom Boden auf und drückte irgendwelche Tasten, doch nichts regte sich. ,,Ach egal, ich brauche eh ein neues Handy'' versuchte ich mich zu trösten, dass ich nicht in Tränen ausbrach. Irgendwie war jetzt ein Bach geöffnet worden, denn die Tränen flossen wie ein riesiger Wasserfall die Wangen herunter. Nach ein paar Minuten konnte ich mich langsam beruhigen, es war aber echt heute der Teufel los.
Und wie um das zu bestätigen klingelte es plötzlich Sturm an meiner Türe. //Wer kann das denn wieder sein?//

Meine trüben Gedanken waren mit einem Mal wie weggeblasen, und ich eilte mit einer Mischung aus Neugierde, Besorgnis, aber auch dem Gefühl, gar nicht wissen zu wollen, was da schon wieder auf mich zukam, zur Türe und sah zunächst mal durch den Spion. Der Spion war ziemlich benebelt, so das ich gar nicht wirklich gut rausschauen konnte. Also musste ich erahnen, wer draußen stand. Doch nach Rätselraten war mir absolut nicht zumute, daher griff ich beherzt zur Klinke und öffnete die Türe. Mit verheulten Augen und verrotzter Nase schaute ich neugierig aus der Wohnung. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und blickte überrascht in das Gesicht des Freundes meines Ex. Was um Gottes Willen hatte er hier zu suchen??? Eine gefühlte Ewigkeit starrten wir uns wortlos an, bis mir schließlich der Geduldsfaden riss und ich sagte: "Was um Gottes Willen hast du hier verloren?"
"Du ... Du ... Du bist daran Schuld, Marie!", geiferte er mich plötzlich an, ohne das ich eine Ahnung hatte, was er meinte.

In diesem Moment merkte ich, dass um mich herum alles verschwamm und es dunkel wurde. Langsam machte ich meine Augen wieder auf und blickte in das Gesicht von meinem Ex.
Zeitgleich bemerkte ich einen dumpfen Schmerz an meinem Hinterkopf und tastete den Bereich ab. Ich lag auf meinem Sofa im Wohnzimmer und spürte eine schmerzhafte Beule und getrocknetes Blut zwischen meinen Haaren. Ich musste wohl mit meinem Kopf auf den harten Steinboden des Eingangsbereich meiner Wohnung geprallt sein und dachte in diesem Moment eigentlich eher über die Tatsache nach, dass sich mein Ex offensichtlich in meiner Wohnung befand. "Freund meines Ex ...", korrigierte ich mich in Gedanken und fragte mich gleichzeitig, ob der Schlag auf meinen Kopf mehr als nur eine schmerzende Beule verursacht hatte. Ralfs Gesicht schob sich in mein Blickfeld und eine Mischung aus Wut und Sorge lag darin, wobei die Wut die Oberhand zu gewinnen schien, je länger ich ihn ansah. //Warum war er schon wieder wütend, ich hatte absolut keine Ahnung.//
"Martin - DEIN Ex Martin - liegt im Koma!", warf er mir unvermittelt an den Kopf. Langsam kamen mir wieder die Erinnerungen, ach ja, da war noch was ... Martin ... Martin ... er hatte sich doch nicht etwa etwas angetan ... wegen unserer Trennung?!? Oder war es doch wegen was anderem?? Anstatt weiter wild zu spekulieren und mir alles mögliche vorzustellen, entschied ich mich, Ralf direkt zu fragen und so hob ich die Brauen und wollte wissen: "Martin liegt im Koma ... wieso ... was ist passiert?"
"Er wollte zu dir ... mit dir reden, sich entschuldigen, was weiß ich, ... und er ..." Seine Stimme schien zu versagen. "er hatte einen Unfall ... mit dem Motorrad ... vor drei Wochen." Kopf kratzend überlegte ich, so lange ist das schon her, wo ist nur die Zeit geblieben ...
"Aber wieso kommst du jetzt und was willst du von mir?", konnte ich nicht umhin, Ralf zu fragen, fügten sich die einzelnen Puzzleteilchen für mich noch nicht zu einem ganzen Bild zusammen.
"Verdammt Marie, drei Wochen und du hast dich nicht ein einziges Mal blicken lassen; als wär' er dir völlig egal", warf er mir vor und ich verstand plötzlich seine Wut auf mich, aber wie sollte ich ihm klar machen, dass ich schlicht nichts davon gewusst hatte? Aber wie sollte ich auch, damals vor drei Wochen ist er wutentbrannt aus der Wohnung gestürmt ...
Ich hatte gesehen, wie er seine Kollegin Sophie geküsst hatte - also richtig, LEIDENSCHAFTLICH; hatte er erwartet, dass ich ihm kaum zwei Stunden später seine Ausreden glauben würde?
Ich spürte wie mich der bloße Gedanke daran immer noch aufwühlte, und da mein bisheriger Tag reichlich beschissen gewesen war, mein Schädel brummte und ich keinerlei Lust zu großartigen Erklärungen hatte, sagte ich harsch: "Das ist etwas zwischen Martin und mir und nichts, was dich angeht, Ralf!"
"Es geht mich ganz sicher was an, wenn sich mein bester Freund wegen dir fast in den Tod fährt und es dir offenbar völlig gleich ist."
"Ach ja, dann frage ich dich doch mal, was er dir erzählt hat, von der Sache vor drei Wochen?"
Das schien ihn jetzt doch zumindest kurzzeitig aus der Fassung zu bringen, denn er runzelte die Stirn und war für einen Moment sprachlos, während man sehen konnte, wie es in seinem Kopf arbeitete.
 
Heute ist Samstag und das Wetter ist grau und kalt. Da möchte man am liebsten direkt nach dem Aufstehen wieder in sein Bett zurück fallen. Was aber nicht geht, da man ja an die Arbeit muss. Ich hasse meinen Beruf! Am allerliebsten wäre ich den ganzen Tag liegen geblieben und hätte den Geräuschen gelauscht, die vor meinem Fenster auftraten. Schlussendlich rappelte ich mich dann auf, schaute auf die Uhr und, oh weh, doch schon so spät. Nun aber schnell rein in die Klamotten und ab zum Bus. Wenn es nicht nur schon wieder regnen würde ... Da ich auch noch Pech habe, werde ich sofort nass, weil ein Auto mich von der Seite nass spritzt. Wirklich ärgerlich, schimpfe dem noch lautstark hinterher, rege mich noch ein wenig wie ein Rohrspatz auf, und sage zu mir: "Es kann nicht schlimmer werden, hilft alles nichts, weiter zum Bus."Triefend vor Nässe und zitternd vor Kälte erreiche ich den schmalen Busstand. Mit einem Blick auf meine Uhr muss ich feststellen, dass diese auch noch stehen geblieben ist. Da ich immer gute 10 Minuten zum Bus brauche, weiß ich jetzt nicht mal wie spät es ist und ich nehme schon immer den Letzten der fährt. Gereizt schüttele ich meinen Kopf, starre auf die gegenüberliegende Gebäudefassade und erblicke schließlich eine Leuchtanzeige, die mir noch nie zuvor aufgefallen war: Sa., 23.02.13 - 8°C - 7.18 Uhr. Verdammt ich wusste, das ich zu spät bin. Sollte um 7 Uhr anfangen zu arbeiten. Der Chef würde mir wieder eine gehörige Standpauke verpassen, aber erstmal musste ich zusehen, dass ich auf die Arbeit kam. Nur wie sollte ich das anstellen ohne Auto? Ein Taxi wäre jetzt das Beste der Wahl, nur leider hatte ich auch noch mein Handy zu Hause liegen lassen und mein Geld auch noch. So blieb mir halt nichts anderes übrig als zu laufen, was nicht das Beste war, besonders bei diesen Temperaturen. "War der blöde Weg schon immer so lang gewesen", war das Einzige, was ich bei dieser Kälte und dem Regen aus mir heraus brachte. Ich schüttelte mich und klemmte meine Haare hinter meine Ohren. "Nicht aufregen Marie, nicht aufregen ...", war das Einzige, was ich zu mir murmelte, als ich geschwind die Straße entlang ging. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich den LKW fast übersehen hätte. So konnte ich noch rechtzeitig zur Seite springen, als der durch eine Pfütze raste. "Verdammt!", entfuhr es mir, während das aufspritzende Wasser auch noch die letzten trockenen Stellen meiner Kleidung durchnässte.Dem LKW-Fahrer warf ich einige Flüche hinterher, doch machen konnte ich nun eh nichts mehr. Ich würde nach Hause gehen und den Tag einfach als "Krank" machen. Morgen dann zum Arzt und dann... schön die nassen Klamotten von meinem Leib zärtlich wegreißen und ein Bad einlaufen lassen. Ein heißes Bad wär jetzt genau das Richtige Ich lasse mich in der Badewanne ''gehen'', schmelze quasi dahin, oh Gott, das Leben kann doch soooo schön sein.. wenn da bloß nicht der ganze Stress wär ... Nur leider habe ich nicht bedacht, dass morgen erst Sonntag war und ich erst am Montag zum Arzt kommen würde. Aber so nass wie ich war, würde ich bestimmt eine Erkältung bekommen. Also zerrte ich mir regelrecht die nassen Klamotten runter und wollte ein Bad einlaufen lassen. Aber, wie der Teufel es will, kam nur eine braune Brühe aus dem Hahn. Vorbei der Traum vom schönen heißen Bad. Und mir war auch noch saukalt. ,,Ach verdammt! Wäre ich heute doch nur zu Hause geblieben!'', ich band mir ein Tuch um und rannte regelrecht auf mein Zimmer, riss den Schrank auf, zog meinen Pyjama an und verschwand unter meiner Bettdecke. Ich hab keine Ahnung, wie lange ich da lag, denn mich weckten ein paar Sonnenstrahlen, die durch mein Fenster schienen. Mein Handy vibrierte unaufhörlich, ich öffnete es und da stand: ,,7 verpasste Anrufe/ Absender: Chef''. Verdutzt darüber, dass dieser so oft angerufen hatte, rieb ich mir mit Unglauben die Augen. "Was zur Hölle will der? Nicht mal einen Tag darf man krank machen? Ha! Morgen zum Arzt und für den Rest der Woche 'n Gelben holen!" Moment, was hatte ich da gesagt? Morgen? Ich hatte den gesamten Samstag verschlafen und es war bereits Sonntag geworden, zumindest wenn ich dem Datum auf meinem Handy trauen konnte. Seufzend blickte ich an die Decke und wischte mir eine Strähne meiner pechschwarzen Haare aus den giftgrünen Augen. "Er bringt mich spätestens am Dienstag so was von um", murmelte ich und begann in meinem Schrank nach einem BH zu suchen. 75F war nicht unbedingt die Größe, in der man viele BHs bekam. Was deutlich wurde als ich das Tablar mit der Unterwäsche ansah. Ich zog das Pyjamaoberteil aus und legte mir den BH an, dann suchte ich mir noch eine passende Unterhose und zog sie ebenfalls an. Aus der hinteren Ecke eine Hose und ein einfaches T-Shirt, zog sie mir an und ging aus meinem Zimmer. ,,Waaaah, wie spät ist es denn jetzt eigentlich?'' sagte ich gähnend als ich die Treppe hinunter ging. Ich ging in die Küche und holte das Müsli aus dem Schrank, füllte es in eine Schüssel, dann machte ich den Kühlschrank auf und nahm die Milch raus.


Ich wollte gerade den Inhalt über mein Müsli kippen, als ich diesen stechenden Geruch wahrnahm.
Ich roch vorsichtshalber noch mal daran, nur um sicher zu gehen. Fehler, mächtig großer Fehler.
Das Zeug stank mir die Bude voll.
Verfluchte Scheiße, jetzt muss ich das Zeug also auskippen.
Als hätte ich nicht so schon genug Stress, muss jetzt auch noch mein Handy klingeln.
Ich schaute aufs Display und wunderte mich, wer denn um alles auf der Welt, meine Nummer kennt, ich beschloss also ran zu gehen und erlitt den Schock meines Lebens.

Der Freund von meinem Ex! Woher kennt der denn bitte meine Nummer!
Bestimmt hat mein Ex meine Nummer ihm gegeben, aber was nun? Ich ging ans Telefon und hörte einen lauten Schrei. Schlagartig fiel mir das Handy aus der Hand.

Scheiße aber auch, was war denn das?
Erst der Freund meines Ex, jetzt auch noch dieser Schrei!
OK, nachdenken, denk nach Marie, denk nach!!!
Ich hob das Telefon und wählte, während ich mich zur Ruhe zwang.

,,Ich rufe ihn jetzt einfach zurück und frage, wo zur Hölle er meine Nummer her habe und warum er ins Telefon schreie'' sage ich mir selbst, doch nix mit zurückrufen. //Ihr Guthaben ist erschöpft, bitte laden Sie es wieder auf um diesen Anruf zu tätigen//, sagte mir die ,,nette'' Stimme des automatischen Services und während das ertönte, schmiss ich mein Handy wieder auf den Boden. ,,Ach scheiß die Wand an!'' schrie ich wutentbrannt bis ich merkte, dass das ein Fehler war. Hektisch hob ich mein Handy wieder vom Boden auf und drückte irgendwelche Tasten, doch nichts regte sich. ,,Ach egal, ich brauche eh ein neues Handy'' versuchte ich mich zu trösten, dass ich nicht in Tränen ausbrach. Irgendwie war jetzt ein Bach geöffnet worden, denn die Tränen flossen wie ein riesiger Wasserfall die Wangen herunter. Nach ein paar Minuten konnte ich mich langsam beruhigen, es war aber echt heute der Teufel los.
Und wie um das zu bestätigen klingelte es plötzlich Sturm an meiner Türe. //Wer kann das denn wieder sein?//

Meine trüben Gedanken waren mit einem Mal wie weggeblasen, und ich eilte mit einer Mischung aus Neugierde, Besorgnis, aber auch dem Gefühl, gar nicht wissen zu wollen, was da schon wieder auf mich zukam, zur Türe und sah zunächst mal durch den Spion. Der Spion war ziemlich benebelt, so das ich gar nicht wirklich gut rausschauen konnte. Also musste ich erahnen, wer draußen stand. Doch nach Rätselraten war mir absolut nicht zumute, daher griff ich beherzt zur Klinke und öffnete die Türe. Mit verheulten Augen und verrotzter Nase schaute ich neugierig aus der Wohnung. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und blickte überrascht in das Gesicht des Freundes meines Ex. Was um Gottes Willen hatte er hier zu suchen??? Eine gefühlte Ewigkeit starrten wir uns wortlos an, bis mir schließlich der Geduldsfaden riss und ich sagte: "Was um Gottes Willen hast du hier verloren?"
"Du ... Du ... Du bist daran Schuld, Marie!", geiferte er mich plötzlich an, ohne das ich eine Ahnung hatte, was er meinte.
In diesem Moment merkte ich, dass um mich herum alles verschwamm und es dunkel wurde. Langsam machte ich meine Augen wieder auf und blickte in das Gesicht von meinem Ex.
Zeitgleich bemerkte ich einen dumpfen Schmerz an meinem Hinterkopf und tastete den Bereich ab. Ich lag auf meinem Sofa im Wohnzimmer und spürte eine schmerzhafte Beule und getrocknetes Blut zwischen meinen Haaren. Ich musste wohl mit meinem Kopf auf den harten Steinboden des Eingangsbereich meiner Wohnung geprallt sein und dachte in diesem Moment eigentlich eher über die Tatsache nach, dass sich mein Ex offensichtlich in meiner Wohnung befand. "Freund meines Ex ...", korrigierte ich mich in Gedanken und fragte mich gleichzeitig, ob der Schlag auf meinen Kopf mehr als nur eine schmerzende Beule verursacht hatte. Ralfs Gesicht schob sich in mein Blickfeld und eine Mischung aus Wut und Sorge lag darin, wobei die Wut die Oberhand zu gewinnen schien, je länger ich ihn ansah. //Warum war er schon wieder wütend, ich hatte absolut keine Ahnung.//
"Martin - DEIN Ex Martin - liegt im Koma!", warf er mir unvermittelt an den Kopf. Langsam kamen mir wieder die Erinnerungen, ach ja, da war noch was ... Martin ... Martin ... er hatte sich doch nicht etwa etwas angetan ... wegen unserer Trennung?!? Oder war es doch wegen was anderem?? Anstatt weiter wild zu spekulieren und mir alles mögliche vorzustellen, entschied ich mich, Ralf direkt zu fragen und so hob ich die Brauen und wollte wissen: "Martin liegt im Koma ... wieso ... was ist passiert?"
"Er wollte zu dir ... mit dir reden, sich entschuldigen, was weiß ich, ... und er ..." Seine Stimme schien zu versagen. "er hatte einen Unfall ... mit dem Motorrad ... vor drei Wochen." Kopf kratzend überlegte ich, so lange ist das schon her, wo ist nur die Zeit geblieben ...
"Aber wieso kommst du jetzt und was willst du von mir?", konnte ich nicht umhin, Ralf zu fragen, fügten sich die einzelnen Puzzleteilchen für mich noch nicht zu einem ganzen Bild zusammen.
"Verdammt Marie, drei Wochen und du hast dich nicht ein einziges Mal blicken lassen; als wär' er dir völlig egal", warf er mir vor und ich verstand plötzlich seine Wut auf mich, aber wie sollte ich ihm klar machen, dass ich schlicht nichts davon gewusst hatte? Aber wie sollte ich auch, damals vor drei Wochen ist er wutentbrannt aus der Wohnung gestürmt ...
Ich hatte gesehen, wie er seine Kollegin Sophie geküsst hatte - also richtig, LEIDENSCHAFTLICH; hatte er erwartet, dass ich ihm kaum zwei Stunden später seine Ausreden glauben würde?
Ich spürte wie mich der bloße Gedanke daran immer noch aufwühlte, und da mein bisheriger Tag reichlich beschissen gewesen war, mein Schädel brummte und ich keinerlei Lust zu großartigen Erklärungen hatte, sagte ich harsch: "Das ist etwas zwischen Martin und mir und nichts, was dich angeht, Ralf!"
"Es geht mich ganz sicher was an, wenn sich mein bester Freund wegen dir fast in den Tod fährt und es dir offenbar völlig gleich ist."
"Ach ja, dann frage ich dich doch mal, was er dir erzählt hat, von der Sache vor drei Wochen?"
Das schien ihn jetzt doch zumindest kurzzeitig aus der Fassung zu bringen, denn er runzelte die Stirn und war für einen Moment sprachlos, während man sehen konnte, wie es in seinem Kopf arbeitete.
"Ähm ..., ja, Marie", druckste er herum. "Also ..., eins vorweg: ich dachte zuerst auch, er würde lügen, aber warum sollte er mir so eine Geschichte auftischen, wenn er genau weiß, dass wir beide uns noch nie leiden konnten."
 

Lia

Don't eat the help! ツ
Otaku Veteran
Heute ist Samstag und das Wetter ist grau und kalt. Da möchte man am liebsten direkt nach dem Aufstehen wieder in sein Bett zurück fallen. Was aber nicht geht, da man ja an die Arbeit muss. Ich hasse meinen Beruf! Am allerliebsten wäre ich den ganzen Tag liegen geblieben und hätte den Geräuschen gelauscht, die vor meinem Fenster auftraten. Schlussendlich rappelte ich mich dann auf, schaute auf die Uhr und, oh weh, doch schon so spät. Nun aber schnell rein in die Klamotten und ab zum Bus. Wenn es nicht nur schon wieder regnen würde ... Da ich auch noch Pech habe, werde ich sofort nass, weil ein Auto mich von der Seite nass spritzt. Wirklich ärgerlich, schimpfe dem noch lautstark hinterher, rege mich noch ein wenig wie ein Rohrspatz auf, und sage zu mir: "Es kann nicht schlimmer werden, hilft alles nichts, weiter zum Bus."Triefend vor Nässe und zitternd vor Kälte erreiche ich den schmalen Busstand. Mit einem Blick auf meine Uhr muss ich feststellen, dass diese auch noch stehen geblieben ist. Da ich immer gute 10 Minuten zum Bus brauche, weiß ich jetzt nicht mal wie spät es ist und ich nehme schon immer den Letzten der fährt. Gereizt schüttele ich meinen Kopf, starre auf die gegenüberliegende Gebäudefassade und erblicke schließlich eine Leuchtanzeige, die mir noch nie zuvor aufgefallen war: Sa., 23.02.13 - 8°C - 7.18 Uhr. Verdammt ich wusste, das ich zu spät bin. Sollte um 7 Uhr anfangen zu arbeiten. Der Chef würde mir wieder eine gehörige Standpauke verpassen, aber erstmal musste ich zusehen, dass ich auf die Arbeit kam. Nur wie sollte ich das anstellen ohne Auto? Ein Taxi wäre jetzt das Beste der Wahl, nur leider hatte ich auch noch mein Handy zu Hause liegen lassen und mein Geld auch noch. So blieb mir halt nichts anderes übrig als zu laufen, was nicht das Beste war, besonders bei diesen Temperaturen. "War der blöde Weg schon immer so lang gewesen", war das Einzige, was ich bei dieser Kälte und dem Regen aus mir heraus brachte. Ich schüttelte mich und klemmte meine Haare hinter meine Ohren. "Nicht aufregen Marie, nicht aufregen ...", war das Einzige, was ich zu mir murmelte, als ich geschwind die Straße entlang ging. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich den LKW fast übersehen hätte. So konnte ich noch rechtzeitig zur Seite springen, als der durch eine Pfütze raste. "Verdammt!", entfuhr es mir, während das aufspritzende Wasser auch noch die letzten trockenen Stellen meiner Kleidung durchnässte.Dem LKW-Fahrer warf ich einige Flüche hinterher, doch machen konnte ich nun eh nichts mehr. Ich würde nach Hause gehen und den Tag einfach als "Krank" machen. Morgen dann zum Arzt und dann... schön die nassen Klamotten von meinem Leib zärtlich wegreißen und ein Bad einlaufen lassen. Ein heißes Bad wär jetzt genau das Richtige Ich lasse mich in der Badewanne ''gehen'', schmelze quasi dahin, oh Gott, das Leben kann doch soooo schön sein.. wenn da bloß nicht der ganze Stress wär ... Nur leider habe ich nicht bedacht, dass morgen erst Sonntag war und ich erst am Montag zum Arzt kommen würde. Aber so nass wie ich war, würde ich bestimmt eine Erkältung bekommen. Also zerrte ich mir regelrecht die nassen Klamotten runter und wollte ein Bad einlaufen lassen. Aber, wie der Teufel es will, kam nur eine braune Brühe aus dem Hahn. Vorbei der Traum vom schönen heißen Bad. Und mir war auch noch saukalt. ,,Ach verdammt! Wäre ich heute doch nur zu Hause geblieben!'', ich band mir ein Tuch um und rannte regelrecht auf mein Zimmer, riss den Schrank auf, zog meinen Pyjama an und verschwand unter meiner Bettdecke. Ich hab keine Ahnung, wie lange ich da lag, denn mich weckten ein paar Sonnenstrahlen, die durch mein Fenster schienen. Mein Handy vibrierte unaufhörlich, ich öffnete es und da stand: ,,7 verpasste Anrufe/ Absender: Chef''. Verdutzt darüber, dass dieser so oft angerufen hatte, rieb ich mir mit Unglauben die Augen. "Was zur Hölle will der? Nicht mal einen Tag darf man krank machen? Ha! Morgen zum Arzt und für den Rest der Woche 'n Gelben holen!" Moment, was hatte ich da gesagt? Morgen? Ich hatte den gesamten Samstag verschlafen und es war bereits Sonntag geworden, zumindest wenn ich dem Datum auf meinem Handy trauen konnte. Seufzend blickte ich an die Decke und wischte mir eine Strähne meiner pechschwarzen Haare aus den giftgrünen Augen. "Er bringt mich spätestens am Dienstag so was von um", murmelte ich und begann in meinem Schrank nach einem BH zu suchen. 75F war nicht unbedingt die Größe, in der man viele BHs bekam. Was deutlich wurde als ich das Tablar mit der Unterwäsche ansah. Ich zog das Pyjamaoberteil aus und legte mir den BH an, dann suchte ich mir noch eine passende Unterhose und zog sie ebenfalls an. Aus der hinteren Ecke eine Hose und ein einfaches T-Shirt, zog sie mir an und ging aus meinem Zimmer. ,,Waaaah, wie spät ist es denn jetzt eigentlich?'' sagte ich gähnend als ich die Treppe hinunter ging. Ich ging in die Küche und holte das Müsli aus dem Schrank, füllte es in eine Schüssel, dann machte ich den Kühlschrank auf und nahm die Milch raus.


Ich wollte gerade den Inhalt über mein Müsli kippen, als ich diesen stechenden Geruch wahrnahm.
Ich roch vorsichtshalber noch mal daran, nur um sicher zu gehen. Fehler, mächtig großer Fehler.
Das Zeug stank mir die Bude voll.
Verfluchte Scheiße, jetzt muss ich das Zeug also auskippen.
Als hätte ich nicht so schon genug Stress, muss jetzt auch noch mein Handy klingeln.
Ich schaute aufs Display und wunderte mich, wer denn um alles auf der Welt, meine Nummer kennt, ich beschloss also ran zu gehen und erlitt den Schock meines Lebens.

Der Freund von meinem Ex! Woher kennt der denn bitte meine Nummer!
Bestimmt hat mein Ex meine Nummer ihm gegeben, aber was nun? Ich ging ans Telefon und hörte einen lauten Schrei. Schlagartig fiel mir das Handy aus der Hand.

Scheiße aber auch, was war denn das?
Erst der Freund meines Ex, jetzt auch noch dieser Schrei!
OK, nachdenken, denk nach Marie, denk nach!!!
Ich hob das Telefon und wählte, während ich mich zur Ruhe zwang.

,,Ich rufe ihn jetzt einfach zurück und frage, wo zur Hölle er meine Nummer her habe und warum er ins Telefon schreie'' sage ich mir selbst, doch nix mit zurückrufen. //Ihr Guthaben ist erschöpft, bitte laden Sie es wieder auf um diesen Anruf zu tätigen//, sagte mir die ,,nette'' Stimme des automatischen Services und während das ertönte, schmiss ich mein Handy wieder auf den Boden. ,,Ach scheiß die Wand an!'' schrie ich wutentbrannt bis ich merkte, dass das ein Fehler war. Hektisch hob ich mein Handy wieder vom Boden auf und drückte irgendwelche Tasten, doch nichts regte sich. ,,Ach egal, ich brauche eh ein neues Handy'' versuchte ich mich zu trösten, dass ich nicht in Tränen ausbrach. Irgendwie war jetzt ein Bach geöffnet worden, denn die Tränen flossen wie ein riesiger Wasserfall die Wangen herunter. Nach ein paar Minuten konnte ich mich langsam beruhigen, es war aber echt heute der Teufel los.
Und wie um das zu bestätigen klingelte es plötzlich Sturm an meiner Türe. //Wer kann das denn wieder sein?//

Meine trüben Gedanken waren mit einem Mal wie weggeblasen, und ich eilte mit einer Mischung aus Neugierde, Besorgnis, aber auch dem Gefühl, gar nicht wissen zu wollen, was da schon wieder auf mich zukam, zur Türe und sah zunächst mal durch den Spion. Der Spion war ziemlich benebelt, so das ich gar nicht wirklich gut rausschauen konnte. Also musste ich erahnen, wer draußen stand. Doch nach Rätselraten war mir absolut nicht zumute, daher griff ich beherzt zur Klinke und öffnete die Türe. Mit verheulten Augen und verrotzter Nase schaute ich neugierig aus der Wohnung. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und blickte überrascht in das Gesicht des Freundes meines Ex. Was um Gottes Willen hatte er hier zu suchen??? Eine gefühlte Ewigkeit starrten wir uns wortlos an, bis mir schließlich der Geduldsfaden riss und ich sagte: "Was um Gottes Willen hast du hier verloren?"
"Du ... Du ... Du bist daran Schuld, Marie!", geiferte er mich plötzlich an, ohne das ich eine Ahnung hatte, was er meinte.
In diesem Moment merkte ich, dass um mich herum alles verschwamm und es dunkel wurde. Langsam machte ich meine Augen wieder auf und blickte in das Gesicht von meinem Ex.
Zeitgleich bemerkte ich einen dumpfen Schmerz an meinem Hinterkopf und tastete den Bereich ab. Ich lag auf meinem Sofa im Wohnzimmer und spürte eine schmerzhafte Beule und getrocknetes Blut zwischen meinen Haaren. Ich musste wohl mit meinem Kopf auf den harten Steinboden des Eingangsbereich meiner Wohnung geprallt sein und dachte in diesem Moment eigentlich eher über die Tatsache nach, dass sich mein Ex offensichtlich in meiner Wohnung befand. "Freund meines Ex ...", korrigierte ich mich in Gedanken und fragte mich gleichzeitig, ob der Schlag auf meinen Kopf mehr als nur eine schmerzende Beule verursacht hatte. Ralfs Gesicht schob sich in mein Blickfeld und eine Mischung aus Wut und Sorge lag darin, wobei die Wut die Oberhand zu gewinnen schien, je länger ich ihn ansah. //Warum war er schon wieder wütend, ich hatte absolut keine Ahnung.//
"Martin - DEIN Ex Martin - liegt im Koma!", warf er mir unvermittelt an den Kopf. Langsam kamen mir wieder die Erinnerungen, ach ja, da war noch was ... Martin ... Martin ... er hatte sich doch nicht etwa etwas angetan ... wegen unserer Trennung?!? Oder war es doch wegen was anderem?? Anstatt weiter wild zu spekulieren und mir alles mögliche vorzustellen, entschied ich mich, Ralf direkt zu fragen und so hob ich die Brauen und wollte wissen: "Martin liegt im Koma ... wieso ... was ist passiert?"
"Er wollte zu dir ... mit dir reden, sich entschuldigen, was weiß ich, ... und er ..." Seine Stimme schien zu versagen. "er hatte einen Unfall ... mit dem Motorrad ... vor drei Wochen." Kopf kratzend überlegte ich, so lange ist das schon her, wo ist nur die Zeit geblieben ...
"Aber wieso kommst du jetzt und was willst du von mir?", konnte ich nicht umhin, Ralf zu fragen, fügten sich die einzelnen Puzzleteilchen für mich noch nicht zu einem ganzen Bild zusammen.
"Verdammt Marie, drei Wochen und du hast dich nicht ein einziges Mal blicken lassen; als wär' er dir völlig egal", warf er mir vor und ich verstand plötzlich seine Wut auf mich, aber wie sollte ich ihm klar machen, dass ich schlicht nichts davon gewusst hatte? Aber wie sollte ich auch, damals vor drei Wochen ist er wutentbrannt aus der Wohnung gestürmt ...
Ich hatte gesehen, wie er seine Kollegin Sophie geküsst hatte - also richtig, LEIDENSCHAFTLICH; hatte er erwartet, dass ich ihm kaum zwei Stunden später seine Ausreden glauben würde?
Ich spürte wie mich der bloße Gedanke daran immer noch aufwühlte, und da mein bisheriger Tag reichlich beschissen gewesen war, mein Schädel brummte und ich keinerlei Lust zu großartigen Erklärungen hatte, sagte ich harsch: "Das ist etwas zwischen Martin und mir und nichts, was dich angeht, Ralf!"
"Es geht mich ganz sicher was an, wenn sich mein bester Freund wegen dir fast in den Tod fährt und es dir offenbar völlig gleich ist."
"Ach ja, dann frage ich dich doch mal, was er dir erzählt hat, von der Sache vor drei Wochen?"
Das schien ihn jetzt doch zumindest kurzzeitig aus der Fassung zu bringen, denn er runzelte die Stirn und war für einen Moment sprachlos, während man sehen konnte, wie es in seinem Kopf arbeitete.
"Ähm ..., ja, Marie", druckste er herum. "Also ..., eins vorweg: ich dachte zuerst auch, er würde lügen, aber warum sollte er mir so eine Geschichte auftischen, wenn er genau weiß, dass wir beide uns noch nie leiden konnten."
"Wovon redest du eigentlich?"
 
Heute ist Samstag und das Wetter ist grau und kalt. Da möchte man am liebsten direkt nach dem Aufstehen wieder in sein Bett zurück fallen. Was aber nicht geht, da man ja an die Arbeit muss. Ich hasse meinen Beruf! Am allerliebsten wäre ich den ganzen Tag liegen geblieben und hätte den Geräuschen gelauscht, die vor meinem Fenster auftraten. Schlussendlich rappelte ich mich dann auf, schaute auf die Uhr und, oh weh, doch schon so spät. Nun aber schnell rein in die Klamotten und ab zum Bus. Wenn es nicht nur schon wieder regnen würde ... Da ich auch noch Pech habe, werde ich sofort nass, weil ein Auto mich von der Seite nass spritzt. Wirklich ärgerlich, schimpfe dem noch lautstark hinterher, rege mich noch ein wenig wie ein Rohrspatz auf, und sage zu mir: "Es kann nicht schlimmer werden, hilft alles nichts, weiter zum Bus."Triefend vor Nässe und zitternd vor Kälte erreiche ich den schmalen Busstand. Mit einem Blick auf meine Uhr muss ich feststellen, dass diese auch noch stehen geblieben ist. Da ich immer gute 10 Minuten zum Bus brauche, weiß ich jetzt nicht mal wie spät es ist und ich nehme schon immer den Letzten der fährt. Gereizt schüttele ich meinen Kopf, starre auf die gegenüberliegende Gebäudefassade und erblicke schließlich eine Leuchtanzeige, die mir noch nie zuvor aufgefallen war: Sa., 23.02.13 - 8°C - 7.18 Uhr. Verdammt ich wusste, das ich zu spät bin. Sollte um 7 Uhr anfangen zu arbeiten. Der Chef würde mir wieder eine gehörige Standpauke verpassen, aber erstmal musste ich zusehen, dass ich auf die Arbeit kam. Nur wie sollte ich das anstellen ohne Auto? Ein Taxi wäre jetzt das Beste der Wahl, nur leider hatte ich auch noch mein Handy zu Hause liegen lassen und mein Geld auch noch. So blieb mir halt nichts anderes übrig als zu laufen, was nicht das Beste war, besonders bei diesen Temperaturen. "War der blöde Weg schon immer so lang gewesen", war das Einzige, was ich bei dieser Kälte und dem Regen aus mir heraus brachte. Ich schüttelte mich und klemmte meine Haare hinter meine Ohren. "Nicht aufregen Marie, nicht aufregen ...", war das Einzige, was ich zu mir murmelte, als ich geschwind die Straße entlang ging. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich den LKW fast übersehen hätte. So konnte ich noch rechtzeitig zur Seite springen, als der durch eine Pfütze raste. "Verdammt!", entfuhr es mir, während das aufspritzende Wasser auch noch die letzten trockenen Stellen meiner Kleidung durchnässte.Dem LKW-Fahrer warf ich einige Flüche hinterher, doch machen konnte ich nun eh nichts mehr. Ich würde nach Hause gehen und den Tag einfach als "Krank" machen. Morgen dann zum Arzt und dann... schön die nassen Klamotten von meinem Leib zärtlich wegreißen und ein Bad einlaufen lassen. Ein heißes Bad wär jetzt genau das Richtige Ich lasse mich in der Badewanne ''gehen'', schmelze quasi dahin, oh Gott, das Leben kann doch soooo schön sein.. wenn da bloß nicht der ganze Stress wär ... Nur leider habe ich nicht bedacht, dass morgen erst Sonntag war und ich erst am Montag zum Arzt kommen würde. Aber so nass wie ich war, würde ich bestimmt eine Erkältung bekommen. Also zerrte ich mir regelrecht die nassen Klamotten runter und wollte ein Bad einlaufen lassen. Aber, wie der Teufel es will, kam nur eine braune Brühe aus dem Hahn. Vorbei der Traum vom schönen heißen Bad. Und mir war auch noch saukalt. ,,Ach verdammt! Wäre ich heute doch nur zu Hause geblieben!'', ich band mir ein Tuch um und rannte regelrecht auf mein Zimmer, riss den Schrank auf, zog meinen Pyjama an und verschwand unter meiner Bettdecke. Ich hab keine Ahnung, wie lange ich da lag, denn mich weckten ein paar Sonnenstrahlen, die durch mein Fenster schienen. Mein Handy vibrierte unaufhörlich, ich öffnete es und da stand: ,,7 verpasste Anrufe/ Absender: Chef''. Verdutzt darüber, dass dieser so oft angerufen hatte, rieb ich mir mit Unglauben die Augen. "Was zur Hölle will der? Nicht mal einen Tag darf man krank machen? Ha! Morgen zum Arzt und für den Rest der Woche 'n Gelben holen!" Moment, was hatte ich da gesagt? Morgen? Ich hatte den gesamten Samstag verschlafen und es war bereits Sonntag geworden, zumindest wenn ich dem Datum auf meinem Handy trauen konnte. Seufzend blickte ich an die Decke und wischte mir eine Strähne meiner pechschwarzen Haare aus den giftgrünen Augen. "Er bringt mich spätestens am Dienstag so was von um", murmelte ich und begann in meinem Schrank nach einem BH zu suchen. 75F war nicht unbedingt die Größe, in der man viele BHs bekam. Was deutlich wurde als ich das Tablar mit der Unterwäsche ansah. Ich zog das Pyjamaoberteil aus und legte mir den BH an, dann suchte ich mir noch eine passende Unterhose und zog sie ebenfalls an. Aus der hinteren Ecke eine Hose und ein einfaches T-Shirt, zog sie mir an und ging aus meinem Zimmer. ,,Waaaah, wie spät ist es denn jetzt eigentlich?'' sagte ich gähnend als ich die Treppe hinunter ging. Ich ging in die Küche und holte das Müsli aus dem Schrank, füllte es in eine Schüssel, dann machte ich den Kühlschrank auf und nahm die Milch raus.


Ich wollte gerade den Inhalt über mein Müsli kippen, als ich diesen stechenden Geruch wahrnahm.
Ich roch vorsichtshalber noch mal daran, nur um sicher zu gehen. Fehler, mächtig großer Fehler.
Das Zeug stank mir die Bude voll.
Verfluchte Scheiße, jetzt muss ich das Zeug also auskippen.
Als hätte ich nicht so schon genug Stress, muss jetzt auch noch mein Handy klingeln.
Ich schaute aufs Display und wunderte mich, wer denn um alles auf der Welt, meine Nummer kennt, ich beschloss also ran zu gehen und erlitt den Schock meines Lebens.

Der Freund von meinem Ex! Woher kennt der denn bitte meine Nummer!
Bestimmt hat mein Ex meine Nummer ihm gegeben, aber was nun? Ich ging ans Telefon und hörte einen lauten Schrei. Schlagartig fiel mir das Handy aus der Hand.

Scheiße aber auch, was war denn das?
Erst der Freund meines Ex, jetzt auch noch dieser Schrei!
OK, nachdenken, denk nach Marie, denk nach!!!
Ich hob das Telefon und wählte, während ich mich zur Ruhe zwang.

,,Ich rufe ihn jetzt einfach zurück und frage, wo zur Hölle er meine Nummer her habe und warum er ins Telefon schreie'' sage ich mir selbst, doch nix mit zurückrufen. //Ihr Guthaben ist erschöpft, bitte laden Sie es wieder auf um diesen Anruf zu tätigen//, sagte mir die ,,nette'' Stimme des automatischen Services und während das ertönte, schmiss ich mein Handy wieder auf den Boden. ,,Ach scheiß die Wand an!'' schrie ich wutentbrannt bis ich merkte, dass das ein Fehler war. Hektisch hob ich mein Handy wieder vom Boden auf und drückte irgendwelche Tasten, doch nichts regte sich. ,,Ach egal, ich brauche eh ein neues Handy'' versuchte ich mich zu trösten, dass ich nicht in Tränen ausbrach. Irgendwie war jetzt ein Bach geöffnet worden, denn die Tränen flossen wie ein riesiger Wasserfall die Wangen herunter. Nach ein paar Minuten konnte ich mich langsam beruhigen, es war aber echt heute der Teufel los.
Und wie um das zu bestätigen klingelte es plötzlich Sturm an meiner Türe. //Wer kann das denn wieder sein?//

Meine trüben Gedanken waren mit einem Mal wie weggeblasen, und ich eilte mit einer Mischung aus Neugierde, Besorgnis, aber auch dem Gefühl, gar nicht wissen zu wollen, was da schon wieder auf mich zukam, zur Türe und sah zunächst mal durch den Spion. Der Spion war ziemlich benebelt, so das ich gar nicht wirklich gut rausschauen konnte. Also musste ich erahnen, wer draußen stand. Doch nach Rätselraten war mir absolut nicht zumute, daher griff ich beherzt zur Klinke und öffnete die Türe. Mit verheulten Augen und verrotzter Nase schaute ich neugierig aus der Wohnung. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und blickte überrascht in das Gesicht des Freundes meines Ex. Was um Gottes Willen hatte er hier zu suchen??? Eine gefühlte Ewigkeit starrten wir uns wortlos an, bis mir schließlich der Geduldsfaden riss und ich sagte: "Was um Gottes Willen hast du hier verloren?"
"Du ... Du ... Du bist daran Schuld, Marie!", geiferte er mich plötzlich an, ohne das ich eine Ahnung hatte, was er meinte.
In diesem Moment merkte ich, dass um mich herum alles verschwamm und es dunkel wurde. Langsam machte ich meine Augen wieder auf und blickte in das Gesicht von meinem Ex.
Zeitgleich bemerkte ich einen dumpfen Schmerz an meinem Hinterkopf und tastete den Bereich ab. Ich lag auf meinem Sofa im Wohnzimmer und spürte eine schmerzhafte Beule und getrocknetes Blut zwischen meinen Haaren. Ich musste wohl mit meinem Kopf auf den harten Steinboden des Eingangsbereich meiner Wohnung geprallt sein und dachte in diesem Moment eigentlich eher über die Tatsache nach, dass sich mein Ex offensichtlich in meiner Wohnung befand. "Freund meines Ex ...", korrigierte ich mich in Gedanken und fragte mich gleichzeitig, ob der Schlag auf meinen Kopf mehr als nur eine schmerzende Beule verursacht hatte. Ralfs Gesicht schob sich in mein Blickfeld und eine Mischung aus Wut und Sorge lag darin, wobei die Wut die Oberhand zu gewinnen schien, je länger ich ihn ansah. //Warum war er schon wieder wütend, ich hatte absolut keine Ahnung.//
"Martin - DEIN Ex Martin - liegt im Koma!", warf er mir unvermittelt an den Kopf. Langsam kamen mir wieder die Erinnerungen, ach ja, da war noch was ... Martin ... Martin ... er hatte sich doch nicht etwa etwas angetan ... wegen unserer Trennung?!? Oder war es doch wegen was anderem?? Anstatt weiter wild zu spekulieren und mir alles mögliche vorzustellen, entschied ich mich, Ralf direkt zu fragen und so hob ich die Brauen und wollte wissen: "Martin liegt im Koma ... wieso ... was ist passiert?"
"Er wollte zu dir ... mit dir reden, sich entschuldigen, was weiß ich, ... und er ..." Seine Stimme schien zu versagen. "er hatte einen Unfall ... mit dem Motorrad ... vor drei Wochen." Kopf kratzend überlegte ich, so lange ist das schon her, wo ist nur die Zeit geblieben ...
"Aber wieso kommst du jetzt und was willst du von mir?", konnte ich nicht umhin, Ralf zu fragen, fügten sich die einzelnen Puzzleteilchen für mich noch nicht zu einem ganzen Bild zusammen.
"Verdammt Marie, drei Wochen und du hast dich nicht ein einziges Mal blicken lassen; als wär' er dir völlig egal", warf er mir vor und ich verstand plötzlich seine Wut auf mich, aber wie sollte ich ihm klar machen, dass ich schlicht nichts davon gewusst hatte? Aber wie sollte ich auch, damals vor drei Wochen ist er wutentbrannt aus der Wohnung gestürmt ...
Ich hatte gesehen, wie er seine Kollegin Sophie geküsst hatte - also richtig, LEIDENSCHAFTLICH; hatte er erwartet, dass ich ihm kaum zwei Stunden später seine Ausreden glauben würde?
Ich spürte wie mich der bloße Gedanke daran immer noch aufwühlte, und da mein bisheriger Tag reichlich beschissen gewesen war, mein Schädel brummte und ich keinerlei Lust zu großartigen Erklärungen hatte, sagte ich harsch: "Das ist etwas zwischen Martin und mir und nichts, was dich angeht, Ralf!"
"Es geht mich ganz sicher was an, wenn sich mein bester Freund wegen dir fast in den Tod fährt und es dir offenbar völlig gleich ist."
"Ach ja, dann frage ich dich doch mal, was er dir erzählt hat, von der Sache vor drei Wochen?"
Das schien ihn jetzt doch zumindest kurzzeitig aus der Fassung zu bringen, denn er runzelte die Stirn und war für einen Moment sprachlos, während man sehen konnte, wie es in seinem Kopf arbeitete.
"Ähm ..., ja, Marie", druckste er herum. "Also ..., eins vorweg: ich dachte zuerst auch, er würde lügen, aber warum sollte er mir so eine Geschichte auftischen, wenn er genau weiß, dass wir beide uns noch nie leiden konnten."
"Wovon redest du eigentlich?"
"Martin hat einen ... Doppelgänger, einen eineiigen Zwilling, einen ... ach, keine Ahnung, wer oder was er war, ... jedenfalls war es nicht Martin, den du gesehen hast."
 

Lia

Don't eat the help! ツ
Otaku Veteran
Heute ist Samstag und das Wetter ist grau und kalt. Da möchte man am liebsten direkt nach dem Aufstehen wieder in sein Bett zurück fallen. Was aber nicht geht, da man ja an die Arbeit muss. Ich hasse meinen Beruf! Am allerliebsten wäre ich den ganzen Tag liegen geblieben und hätte den Geräuschen gelauscht, die vor meinem Fenster auftraten. Schlussendlich rappelte ich mich dann auf, schaute auf die Uhr und, oh weh, doch schon so spät. Nun aber schnell rein in die Klamotten und ab zum Bus. Wenn es nicht nur schon wieder regnen würde ... Da ich auch noch Pech habe, werde ich sofort nass, weil ein Auto mich von der Seite nass spritzt. Wirklich ärgerlich, schimpfe dem noch lautstark hinterher, rege mich noch ein wenig wie ein Rohrspatz auf, und sage zu mir: "Es kann nicht schlimmer werden, hilft alles nichts, weiter zum Bus."Triefend vor Nässe und zitternd vor Kälte erreiche ich den schmalen Busstand. Mit einem Blick auf meine Uhr muss ich feststellen, dass diese auch noch stehen geblieben ist. Da ich immer gute 10 Minuten zum Bus brauche, weiß ich jetzt nicht mal wie spät es ist und ich nehme schon immer den Letzten der fährt. Gereizt schüttele ich meinen Kopf, starre auf die gegenüberliegende Gebäudefassade und erblicke schließlich eine Leuchtanzeige, die mir noch nie zuvor aufgefallen war: Sa., 23.02.13 - 8°C - 7.18 Uhr. Verdammt ich wusste, das ich zu spät bin. Sollte um 7 Uhr anfangen zu arbeiten. Der Chef würde mir wieder eine gehörige Standpauke verpassen, aber erstmal musste ich zusehen, dass ich auf die Arbeit kam. Nur wie sollte ich das anstellen ohne Auto? Ein Taxi wäre jetzt das Beste der Wahl, nur leider hatte ich auch noch mein Handy zu Hause liegen lassen und mein Geld auch noch. So blieb mir halt nichts anderes übrig als zu laufen, was nicht das Beste war, besonders bei diesen Temperaturen. "War der blöde Weg schon immer so lang gewesen", war das Einzige, was ich bei dieser Kälte und dem Regen aus mir heraus brachte. Ich schüttelte mich und klemmte meine Haare hinter meine Ohren. "Nicht aufregen Marie, nicht aufregen ...", war das Einzige, was ich zu mir murmelte, als ich geschwind die Straße entlang ging. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich den LKW fast übersehen hätte. So konnte ich noch rechtzeitig zur Seite springen, als der durch eine Pfütze raste. "Verdammt!", entfuhr es mir, während das aufspritzende Wasser auch noch die letzten trockenen Stellen meiner Kleidung durchnässte.Dem LKW-Fahrer warf ich einige Flüche hinterher, doch machen konnte ich nun eh nichts mehr. Ich würde nach Hause gehen und den Tag einfach als "Krank" machen. Morgen dann zum Arzt und dann... schön die nassen Klamotten von meinem Leib zärtlich wegreißen und ein Bad einlaufen lassen. Ein heißes Bad wär jetzt genau das Richtige Ich lasse mich in der Badewanne ''gehen'', schmelze quasi dahin, oh Gott, das Leben kann doch soooo schön sein.. wenn da bloß nicht der ganze Stress wär ... Nur leider habe ich nicht bedacht, dass morgen erst Sonntag war und ich erst am Montag zum Arzt kommen würde. Aber so nass wie ich war, würde ich bestimmt eine Erkältung bekommen. Also zerrte ich mir regelrecht die nassen Klamotten runter und wollte ein Bad einlaufen lassen. Aber, wie der Teufel es will, kam nur eine braune Brühe aus dem Hahn. Vorbei der Traum vom schönen heißen Bad. Und mir war auch noch saukalt. ,,Ach verdammt! Wäre ich heute doch nur zu Hause geblieben!'', ich band mir ein Tuch um und rannte regelrecht auf mein Zimmer, riss den Schrank auf, zog meinen Pyjama an und verschwand unter meiner Bettdecke. Ich hab keine Ahnung, wie lange ich da lag, denn mich weckten ein paar Sonnenstrahlen, die durch mein Fenster schienen. Mein Handy vibrierte unaufhörlich, ich öffnete es und da stand: ,,7 verpasste Anrufe/ Absender: Chef''. Verdutzt darüber, dass dieser so oft angerufen hatte, rieb ich mir mit Unglauben die Augen. "Was zur Hölle will der? Nicht mal einen Tag darf man krank machen? Ha! Morgen zum Arzt und für den Rest der Woche 'n Gelben holen!" Moment, was hatte ich da gesagt? Morgen? Ich hatte den gesamten Samstag verschlafen und es war bereits Sonntag geworden, zumindest wenn ich dem Datum auf meinem Handy trauen konnte. Seufzend blickte ich an die Decke und wischte mir eine Strähne meiner pechschwarzen Haare aus den giftgrünen Augen. "Er bringt mich spätestens am Dienstag so was von um", murmelte ich und begann in meinem Schrank nach einem BH zu suchen. 75F war nicht unbedingt die Größe, in der man viele BHs bekam. Was deutlich wurde als ich das Tablar mit der Unterwäsche ansah. Ich zog das Pyjamaoberteil aus und legte mir den BH an, dann suchte ich mir noch eine passende Unterhose und zog sie ebenfalls an. Aus der hinteren Ecke eine Hose und ein einfaches T-Shirt, zog sie mir an und ging aus meinem Zimmer. ,,Waaaah, wie spät ist es denn jetzt eigentlich?'' sagte ich gähnend als ich die Treppe hinunter ging. Ich ging in die Küche und holte das Müsli aus dem Schrank, füllte es in eine Schüssel, dann machte ich den Kühlschrank auf und nahm die Milch raus.


Ich wollte gerade den Inhalt über mein Müsli kippen, als ich diesen stechenden Geruch wahrnahm.
Ich roch vorsichtshalber noch mal daran, nur um sicher zu gehen. Fehler, mächtig großer Fehler.
Das Zeug stank mir die Bude voll.
Verfluchte Scheiße, jetzt muss ich das Zeug also auskippen.
Als hätte ich nicht so schon genug Stress, muss jetzt auch noch mein Handy klingeln.
Ich schaute aufs Display und wunderte mich, wer denn um alles auf der Welt, meine Nummer kennt, ich beschloss also ran zu gehen und erlitt den Schock meines Lebens.

Der Freund von meinem Ex! Woher kennt der denn bitte meine Nummer!
Bestimmt hat mein Ex meine Nummer ihm gegeben, aber was nun? Ich ging ans Telefon und hörte einen lauten Schrei. Schlagartig fiel mir das Handy aus der Hand.

Scheiße aber auch, was war denn das?
Erst der Freund meines Ex, jetzt auch noch dieser Schrei!
OK, nachdenken, denk nach Marie, denk nach!!!
Ich hob das Telefon und wählte, während ich mich zur Ruhe zwang.

,,Ich rufe ihn jetzt einfach zurück und frage, wo zur Hölle er meine Nummer her habe und warum er ins Telefon schreie'' sage ich mir selbst, doch nix mit zurückrufen. //Ihr Guthaben ist erschöpft, bitte laden Sie es wieder auf um diesen Anruf zu tätigen//, sagte mir die ,,nette'' Stimme des automatischen Services und während das ertönte, schmiss ich mein Handy wieder auf den Boden. ,,Ach scheiß die Wand an!'' schrie ich wutentbrannt bis ich merkte, dass das ein Fehler war. Hektisch hob ich mein Handy wieder vom Boden auf und drückte irgendwelche Tasten, doch nichts regte sich. ,,Ach egal, ich brauche eh ein neues Handy'' versuchte ich mich zu trösten, dass ich nicht in Tränen ausbrach. Irgendwie war jetzt ein Bach geöffnet worden, denn die Tränen flossen wie ein riesiger Wasserfall die Wangen herunter. Nach ein paar Minuten konnte ich mich langsam beruhigen, es war aber echt heute der Teufel los.
Und wie um das zu bestätigen klingelte es plötzlich Sturm an meiner Türe. //Wer kann das denn wieder sein?//

Meine trüben Gedanken waren mit einem Mal wie weggeblasen, und ich eilte mit einer Mischung aus Neugierde, Besorgnis, aber auch dem Gefühl, gar nicht wissen zu wollen, was da schon wieder auf mich zukam, zur Türe und sah zunächst mal durch den Spion. Der Spion war ziemlich benebelt, so das ich gar nicht wirklich gut rausschauen konnte. Also musste ich erahnen, wer draußen stand. Doch nach Rätselraten war mir absolut nicht zumute, daher griff ich beherzt zur Klinke und öffnete die Türe. Mit verheulten Augen und verrotzter Nase schaute ich neugierig aus der Wohnung. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und blickte überrascht in das Gesicht des Freundes meines Ex. Was um Gottes Willen hatte er hier zu suchen??? Eine gefühlte Ewigkeit starrten wir uns wortlos an, bis mir schließlich der Geduldsfaden riss und ich sagte: "Was um Gottes Willen hast du hier verloren?"
"Du ... Du ... Du bist daran Schuld, Marie!", geiferte er mich plötzlich an, ohne das ich eine Ahnung hatte, was er meinte.
In diesem Moment merkte ich, dass um mich herum alles verschwamm und es dunkel wurde. Langsam machte ich meine Augen wieder auf und blickte in das Gesicht von meinem Ex.
Zeitgleich bemerkte ich einen dumpfen Schmerz an meinem Hinterkopf und tastete den Bereich ab. Ich lag auf meinem Sofa im Wohnzimmer und spürte eine schmerzhafte Beule und getrocknetes Blut zwischen meinen Haaren. Ich musste wohl mit meinem Kopf auf den harten Steinboden des Eingangsbereich meiner Wohnung geprallt sein und dachte in diesem Moment eigentlich eher über die Tatsache nach, dass sich mein Ex offensichtlich in meiner Wohnung befand. "Freund meines Ex ...", korrigierte ich mich in Gedanken und fragte mich gleichzeitig, ob der Schlag auf meinen Kopf mehr als nur eine schmerzende Beule verursacht hatte. Ralfs Gesicht schob sich in mein Blickfeld und eine Mischung aus Wut und Sorge lag darin, wobei die Wut die Oberhand zu gewinnen schien, je länger ich ihn ansah. //Warum war er schon wieder wütend, ich hatte absolut keine Ahnung.//
"Martin - DEIN Ex Martin - liegt im Koma!", warf er mir unvermittelt an den Kopf. Langsam kamen mir wieder die Erinnerungen, ach ja, da war noch was ... Martin ... Martin ... er hatte sich doch nicht etwa etwas angetan ... wegen unserer Trennung?!? Oder war es doch wegen was anderem?? Anstatt weiter wild zu spekulieren und mir alles mögliche vorzustellen, entschied ich mich, Ralf direkt zu fragen und so hob ich die Brauen und wollte wissen: "Martin liegt im Koma ... wieso ... was ist passiert?"
"Er wollte zu dir ... mit dir reden, sich entschuldigen, was weiß ich, ... und er ..." Seine Stimme schien zu versagen. "er hatte einen Unfall ... mit dem Motorrad ... vor drei Wochen." Kopf kratzend überlegte ich, so lange ist das schon her, wo ist nur die Zeit geblieben ...
"Aber wieso kommst du jetzt und was willst du von mir?", konnte ich nicht umhin, Ralf zu fragen, fügten sich die einzelnen Puzzleteilchen für mich noch nicht zu einem ganzen Bild zusammen.
"Verdammt Marie, drei Wochen und du hast dich nicht ein einziges Mal blicken lassen; als wär' er dir völlig egal", warf er mir vor und ich verstand plötzlich seine Wut auf mich, aber wie sollte ich ihm klar machen, dass ich schlicht nichts davon gewusst hatte? Aber wie sollte ich auch, damals vor drei Wochen ist er wutentbrannt aus der Wohnung gestürmt ...
Ich hatte gesehen, wie er seine Kollegin Sophie geküsst hatte - also richtig, LEIDENSCHAFTLICH; hatte er erwartet, dass ich ihm kaum zwei Stunden später seine Ausreden glauben würde?
Ich spürte wie mich der bloße Gedanke daran immer noch aufwühlte, und da mein bisheriger Tag reichlich beschissen gewesen war, mein Schädel brummte und ich keinerlei Lust zu großartigen Erklärungen hatte, sagte ich harsch: "Das ist etwas zwischen Martin und mir und nichts, was dich angeht, Ralf!"
"Es geht mich ganz sicher was an, wenn sich mein bester Freund wegen dir fast in den Tod fährt und es dir offenbar völlig gleich ist."
"Ach ja, dann frage ich dich doch mal, was er dir erzählt hat, von der Sache vor drei Wochen?"
Das schien ihn jetzt doch zumindest kurzzeitig aus der Fassung zu bringen, denn er runzelte die Stirn und war für einen Moment sprachlos, während man sehen konnte, wie es in seinem Kopf arbeitete.
"Ähm ..., ja, Marie", druckste er herum. "Also ..., eins vorweg: ich dachte zuerst auch, er würde lügen, aber warum sollte er mir so eine Geschichte auftischen, wenn er genau weiß, dass wir beide uns noch nie leiden konnten."
"Wovon redest du eigentlich?"
"Martin hat einen ... Doppelgänger, einen eineiigen Zwilling, einen ... ach, keine Ahnung, wer oder was er war, ... jedenfalls war es nicht Martin, den du gesehen hast."
"... Willst du mein Vertrauen wirklich mit solch einer Absurdität erschüttern?"
 

Akira Akarui

Super-Moderator
Teammitglied
SMods
Heute ist Samstag und das Wetter ist grau und kalt. Da möchte man am liebsten direkt nach dem Aufstehen wieder in sein Bett zurück fallen. Was aber nicht geht, da man ja an die Arbeit muss. Ich hasse meinen Beruf! Am allerliebsten wäre ich den ganzen Tag liegen geblieben und hätte den Geräuschen gelauscht, die vor meinem Fenster auftraten. Schlussendlich rappelte ich mich dann auf, schaute auf die Uhr und, oh weh, doch schon so spät. Nun aber schnell rein in die Klamotten und ab zum Bus. Wenn es nicht nur schon wieder regnen würde ... Da ich auch noch Pech habe, werde ich sofort nass, weil ein Auto mich von der Seite nass spritzt. Wirklich ärgerlich, schimpfe dem noch lautstark hinterher, rege mich noch ein wenig wie ein Rohrspatz auf, und sage zu mir: "Es kann nicht schlimmer werden, hilft alles nichts, weiter zum Bus."Triefend vor Nässe und zitternd vor Kälte erreiche ich den schmalen Busstand. Mit einem Blick auf meine Uhr muss ich feststellen, dass diese auch noch stehen geblieben ist. Da ich immer gute 10 Minuten zum Bus brauche, weiß ich jetzt nicht mal wie spät es ist und ich nehme schon immer den Letzten der fährt. Gereizt schüttele ich meinen Kopf, starre auf die gegenüberliegende Gebäudefassade und erblicke schließlich eine Leuchtanzeige, die mir noch nie zuvor aufgefallen war: Sa., 23.02.13 - 8°C - 7.18 Uhr. Verdammt ich wusste, das ich zu spät bin. Sollte um 7 Uhr anfangen zu arbeiten. Der Chef würde mir wieder eine gehörige Standpauke verpassen, aber erstmal musste ich zusehen, dass ich auf die Arbeit kam. Nur wie sollte ich das anstellen ohne Auto? Ein Taxi wäre jetzt das Beste der Wahl, nur leider hatte ich auch noch mein Handy zu Hause liegen lassen und mein Geld auch noch. So blieb mir halt nichts anderes übrig als zu laufen, was nicht das Beste war, besonders bei diesen Temperaturen. "War der blöde Weg schon immer so lang gewesen", war das Einzige, was ich bei dieser Kälte und dem Regen aus mir heraus brachte. Ich schüttelte mich und klemmte meine Haare hinter meine Ohren. "Nicht aufregen Marie, nicht aufregen ...", war das Einzige, was ich zu mir murmelte, als ich geschwind die Straße entlang ging. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich den LKW fast übersehen hätte. So konnte ich noch rechtzeitig zur Seite springen, als der durch eine Pfütze raste. "Verdammt!", entfuhr es mir, während das aufspritzende Wasser auch noch die letzten trockenen Stellen meiner Kleidung durchnässte.Dem LKW-Fahrer warf ich einige Flüche hinterher, doch machen konnte ich nun eh nichts mehr. Ich würde nach Hause gehen und den Tag einfach als "Krank" machen. Morgen dann zum Arzt und dann... schön die nassen Klamotten von meinem Leib zärtlich wegreißen und ein Bad einlaufen lassen. Ein heißes Bad wär jetzt genau das Richtige Ich lasse mich in der Badewanne ''gehen'', schmelze quasi dahin, oh Gott, das Leben kann doch soooo schön sein.. wenn da bloß nicht der ganze Stress wär ... Nur leider habe ich nicht bedacht, dass morgen erst Sonntag war und ich erst am Montag zum Arzt kommen würde. Aber so nass wie ich war, würde ich bestimmt eine Erkältung bekommen. Also zerrte ich mir regelrecht die nassen Klamotten runter und wollte ein Bad einlaufen lassen. Aber, wie der Teufel es will, kam nur eine braune Brühe aus dem Hahn. Vorbei der Traum vom schönen heißen Bad. Und mir war auch noch saukalt. ,,Ach verdammt! Wäre ich heute doch nur zu Hause geblieben!'', ich band mir ein Tuch um und rannte regelrecht auf mein Zimmer, riss den Schrank auf, zog meinen Pyjama an und verschwand unter meiner Bettdecke. Ich hab keine Ahnung, wie lange ich da lag, denn mich weckten ein paar Sonnenstrahlen, die durch mein Fenster schienen. Mein Handy vibrierte unaufhörlich, ich öffnete es und da stand: ,,7 verpasste Anrufe/ Absender: Chef''. Verdutzt darüber, dass dieser so oft angerufen hatte, rieb ich mir mit Unglauben die Augen. "Was zur Hölle will der? Nicht mal einen Tag darf man krank machen? Ha! Morgen zum Arzt und für den Rest der Woche 'n Gelben holen!" Moment, was hatte ich da gesagt? Morgen? Ich hatte den gesamten Samstag verschlafen und es war bereits Sonntag geworden, zumindest wenn ich dem Datum auf meinem Handy trauen konnte. Seufzend blickte ich an die Decke und wischte mir eine Strähne meiner pechschwarzen Haare aus den giftgrünen Augen. "Er bringt mich spätestens am Dienstag so was von um", murmelte ich und begann in meinem Schrank nach einem BH zu suchen. 75F war nicht unbedingt die Größe, in der man viele BHs bekam. Was deutlich wurde als ich das Tablar mit der Unterwäsche ansah. Ich zog das Pyjamaoberteil aus und legte mir den BH an, dann suchte ich mir noch eine passende Unterhose und zog sie ebenfalls an. Aus der hinteren Ecke eine Hose und ein einfaches T-Shirt, zog sie mir an und ging aus meinem Zimmer. ,,Waaaah, wie spät ist es denn jetzt eigentlich?'' sagte ich gähnend als ich die Treppe hinunter ging. Ich ging in die Küche und holte das Müsli aus dem Schrank, füllte es in eine Schüssel, dann machte ich den Kühlschrank auf und nahm die Milch raus.


Ich wollte gerade den Inhalt über mein Müsli kippen, als ich diesen stechenden Geruch wahrnahm.
Ich roch vorsichtshalber noch mal daran, nur um sicher zu gehen. Fehler, mächtig großer Fehler.
Das Zeug stank mir die Bude voll.
Verfluchte Scheiße, jetzt muss ich das Zeug also auskippen.
Als hätte ich nicht so schon genug Stress, muss jetzt auch noch mein Handy klingeln.
Ich schaute aufs Display und wunderte mich, wer denn um alles auf der Welt, meine Nummer kennt, ich beschloss also ran zu gehen und erlitt den Schock meines Lebens.

Der Freund von meinem Ex! Woher kennt der denn bitte meine Nummer!
Bestimmt hat mein Ex meine Nummer ihm gegeben, aber was nun? Ich ging ans Telefon und hörte einen lauten Schrei. Schlagartig fiel mir das Handy aus der Hand.

Scheiße aber auch, was war denn das?
Erst der Freund meines Ex, jetzt auch noch dieser Schrei!
OK, nachdenken, denk nach Marie, denk nach!!!
Ich hob das Telefon und wählte, während ich mich zur Ruhe zwang.

,,Ich rufe ihn jetzt einfach zurück und frage, wo zur Hölle er meine Nummer her habe und warum er ins Telefon schreie'' sage ich mir selbst, doch nix mit zurückrufen. //Ihr Guthaben ist erschöpft, bitte laden Sie es wieder auf um diesen Anruf zu tätigen//, sagte mir die ,,nette'' Stimme des automatischen Services und während das ertönte, schmiss ich mein Handy wieder auf den Boden. ,,Ach scheiß die Wand an!'' schrie ich wutentbrannt bis ich merkte, dass das ein Fehler war. Hektisch hob ich mein Handy wieder vom Boden auf und drückte irgendwelche Tasten, doch nichts regte sich. ,,Ach egal, ich brauche eh ein neues Handy'' versuchte ich mich zu trösten, dass ich nicht in Tränen ausbrach. Irgendwie war jetzt ein Bach geöffnet worden, denn die Tränen flossen wie ein riesiger Wasserfall die Wangen herunter. Nach ein paar Minuten konnte ich mich langsam beruhigen, es war aber echt heute der Teufel los.
Und wie um das zu bestätigen klingelte es plötzlich Sturm an meiner Türe. //Wer kann das denn wieder sein?//

Meine trüben Gedanken waren mit einem Mal wie weggeblasen, und ich eilte mit einer Mischung aus Neugierde, Besorgnis, aber auch dem Gefühl, gar nicht wissen zu wollen, was da schon wieder auf mich zukam, zur Türe und sah zunächst mal durch den Spion. Der Spion war ziemlich benebelt, so das ich gar nicht wirklich gut rausschauen konnte. Also musste ich erahnen, wer draußen stand. Doch nach Rätselraten war mir absolut nicht zumute, daher griff ich beherzt zur Klinke und öffnete die Türe. Mit verheulten Augen und verrotzter Nase schaute ich neugierig aus der Wohnung. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und blickte überrascht in das Gesicht des Freundes meines Ex. Was um Gottes Willen hatte er hier zu suchen??? Eine gefühlte Ewigkeit starrten wir uns wortlos an, bis mir schließlich der Geduldsfaden riss und ich sagte: "Was um Gottes Willen hast du hier verloren?"
"Du ... Du ... Du bist daran Schuld, Marie!", geiferte er mich plötzlich an, ohne das ich eine Ahnung hatte, was er meinte.
In diesem Moment merkte ich, dass um mich herum alles verschwamm und es dunkel wurde. Langsam machte ich meine Augen wieder auf und blickte in das Gesicht von meinem Ex.
Zeitgleich bemerkte ich einen dumpfen Schmerz an meinem Hinterkopf und tastete den Bereich ab. Ich lag auf meinem Sofa im Wohnzimmer und spürte eine schmerzhafte Beule und getrocknetes Blut zwischen meinen Haaren. Ich musste wohl mit meinem Kopf auf den harten Steinboden des Eingangsbereich meiner Wohnung geprallt sein und dachte in diesem Moment eigentlich eher über die Tatsache nach, dass sich mein Ex offensichtlich in meiner Wohnung befand. "Freund meines Ex ...", korrigierte ich mich in Gedanken und fragte mich gleichzeitig, ob der Schlag auf meinen Kopf mehr als nur eine schmerzende Beule verursacht hatte. Ralfs Gesicht schob sich in mein Blickfeld und eine Mischung aus Wut und Sorge lag darin, wobei die Wut die Oberhand zu gewinnen schien, je länger ich ihn ansah. //Warum war er schon wieder wütend, ich hatte absolut keine Ahnung.//
"Martin - DEIN Ex Martin - liegt im Koma!", warf er mir unvermittelt an den Kopf. Langsam kamen mir wieder die Erinnerungen, ach ja, da war noch was ... Martin ... Martin ... er hatte sich doch nicht etwa etwas angetan ... wegen unserer Trennung?!? Oder war es doch wegen was anderem?? Anstatt weiter wild zu spekulieren und mir alles mögliche vorzustellen, entschied ich mich, Ralf direkt zu fragen und so hob ich die Brauen und wollte wissen: "Martin liegt im Koma ... wieso ... was ist passiert?"
"Er wollte zu dir ... mit dir reden, sich entschuldigen, was weiß ich, ... und er ..." Seine Stimme schien zu versagen. "er hatte einen Unfall ... mit dem Motorrad ... vor drei Wochen." Kopf kratzend überlegte ich, so lange ist das schon her, wo ist nur die Zeit geblieben ...
"Aber wieso kommst du jetzt und was willst du von mir?", konnte ich nicht umhin, Ralf zu fragen, fügten sich die einzelnen Puzzleteilchen für mich noch nicht zu einem ganzen Bild zusammen.
"Verdammt Marie, drei Wochen und du hast dich nicht ein einziges Mal blicken lassen; als wär' er dir völlig egal", warf er mir vor und ich verstand plötzlich seine Wut auf mich, aber wie sollte ich ihm klar machen, dass ich schlicht nichts davon gewusst hatte? Aber wie sollte ich auch, damals vor drei Wochen ist er wutentbrannt aus der Wohnung gestürmt ...
Ich hatte gesehen, wie er seine Kollegin Sophie geküsst hatte - also richtig, LEIDENSCHAFTLICH; hatte er erwartet, dass ich ihm kaum zwei Stunden später seine Ausreden glauben würde?
Ich spürte wie mich der bloße Gedanke daran immer noch aufwühlte, und da mein bisheriger Tag reichlich beschissen gewesen war, mein Schädel brummte und ich keinerlei Lust zu großartigen Erklärungen hatte, sagte ich harsch: "Das ist etwas zwischen Martin und mir und nichts, was dich angeht, Ralf!"
"Es geht mich ganz sicher was an, wenn sich mein bester Freund wegen dir fast in den Tod fährt und es dir offenbar völlig gleich ist."
"Ach ja, dann frage ich dich doch mal, was er dir erzählt hat, von der Sache vor drei Wochen?"
Das schien ihn jetzt doch zumindest kurzzeitig aus der Fassung zu bringen, denn er runzelte die Stirn und war für einen Moment sprachlos, während man sehen konnte, wie es in seinem Kopf arbeitete.
"Ähm ..., ja, Marie", druckste er herum. "Also ..., eins vorweg: ich dachte zuerst auch, er würde lügen, aber warum sollte er mir so eine Geschichte auftischen, wenn er genau weiß, dass wir beide uns noch nie leiden konnten."
"Wovon redest du eigentlich?"
"Martin hat einen ... Doppelgänger, einen eineiigen Zwilling, einen ... ach, keine Ahnung, wer oder was er war, ... jedenfalls war es nicht Martin, den du gesehen hast."
"... Willst du mein Vertrauen wirklich mit solch einer Absurdität erschüttern?" Doppelgänger, eineiiger Zwilling, womöglich gar ein Klon ... dachte ich, während ich spürte, wie bei Ralfs absurder Behauptung etwas in mir hochkochte.
 

Lia

Don't eat the help! ツ
Otaku Veteran
Heute ist Samstag und das Wetter ist grau und kalt. Da möchte man am liebsten direkt nach dem Aufstehen wieder in sein Bett zurück fallen. Was aber nicht geht, da man ja an die Arbeit muss. Ich hasse meinen Beruf! Am allerliebsten wäre ich den ganzen Tag liegen geblieben und hätte den Geräuschen gelauscht, die vor meinem Fenster auftraten. Schlussendlich rappelte ich mich dann auf, schaute auf die Uhr und, oh weh, doch schon so spät. Nun aber schnell rein in die Klamotten und ab zum Bus. Wenn es nicht nur schon wieder regnen würde ... Da ich auch noch Pech habe, werde ich sofort nass, weil ein Auto mich von der Seite nass spritzt. Wirklich ärgerlich, schimpfe dem noch lautstark hinterher, rege mich noch ein wenig wie ein Rohrspatz auf, und sage zu mir: "Es kann nicht schlimmer werden, hilft alles nichts, weiter zum Bus."Triefend vor Nässe und zitternd vor Kälte erreiche ich den schmalen Busstand. Mit einem Blick auf meine Uhr muss ich feststellen, dass diese auch noch stehen geblieben ist. Da ich immer gute 10 Minuten zum Bus brauche, weiß ich jetzt nicht mal wie spät es ist und ich nehme schon immer den Letzten der fährt. Gereizt schüttele ich meinen Kopf, starre auf die gegenüberliegende Gebäudefassade und erblicke schließlich eine Leuchtanzeige, die mir noch nie zuvor aufgefallen war: Sa., 23.02.13 - 8°C - 7.18 Uhr. Verdammt ich wusste, das ich zu spät bin. Sollte um 7 Uhr anfangen zu arbeiten. Der Chef würde mir wieder eine gehörige Standpauke verpassen, aber erstmal musste ich zusehen, dass ich auf die Arbeit kam. Nur wie sollte ich das anstellen ohne Auto? Ein Taxi wäre jetzt das Beste der Wahl, nur leider hatte ich auch noch mein Handy zu Hause liegen lassen und mein Geld auch noch. So blieb mir halt nichts anderes übrig als zu laufen, was nicht das Beste war, besonders bei diesen Temperaturen. "War der blöde Weg schon immer so lang gewesen", war das Einzige, was ich bei dieser Kälte und dem Regen aus mir heraus brachte. Ich schüttelte mich und klemmte meine Haare hinter meine Ohren. "Nicht aufregen Marie, nicht aufregen ...", war das Einzige, was ich zu mir murmelte, als ich geschwind die Straße entlang ging. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich den LKW fast übersehen hätte. So konnte ich noch rechtzeitig zur Seite springen, als der durch eine Pfütze raste. "Verdammt!", entfuhr es mir, während das aufspritzende Wasser auch noch die letzten trockenen Stellen meiner Kleidung durchnässte.Dem LKW-Fahrer warf ich einige Flüche hinterher, doch machen konnte ich nun eh nichts mehr. Ich würde nach Hause gehen und den Tag einfach als "Krank" machen. Morgen dann zum Arzt und dann... schön die nassen Klamotten von meinem Leib zärtlich wegreißen und ein Bad einlaufen lassen. Ein heißes Bad wär jetzt genau das Richtige Ich lasse mich in der Badewanne ''gehen'', schmelze quasi dahin, oh Gott, das Leben kann doch soooo schön sein.. wenn da bloß nicht der ganze Stress wär ... Nur leider habe ich nicht bedacht, dass morgen erst Sonntag war und ich erst am Montag zum Arzt kommen würde. Aber so nass wie ich war, würde ich bestimmt eine Erkältung bekommen. Also zerrte ich mir regelrecht die nassen Klamotten runter und wollte ein Bad einlaufen lassen. Aber, wie der Teufel es will, kam nur eine braune Brühe aus dem Hahn. Vorbei der Traum vom schönen heißen Bad. Und mir war auch noch saukalt. ,,Ach verdammt! Wäre ich heute doch nur zu Hause geblieben!'', ich band mir ein Tuch um und rannte regelrecht auf mein Zimmer, riss den Schrank auf, zog meinen Pyjama an und verschwand unter meiner Bettdecke. Ich hab keine Ahnung, wie lange ich da lag, denn mich weckten ein paar Sonnenstrahlen, die durch mein Fenster schienen. Mein Handy vibrierte unaufhörlich, ich öffnete es und da stand: ,,7 verpasste Anrufe/ Absender: Chef''. Verdutzt darüber, dass dieser so oft angerufen hatte, rieb ich mir mit Unglauben die Augen. "Was zur Hölle will der? Nicht mal einen Tag darf man krank machen? Ha! Morgen zum Arzt und für den Rest der Woche 'n Gelben holen!" Moment, was hatte ich da gesagt? Morgen? Ich hatte den gesamten Samstag verschlafen und es war bereits Sonntag geworden, zumindest wenn ich dem Datum auf meinem Handy trauen konnte. Seufzend blickte ich an die Decke und wischte mir eine Strähne meiner pechschwarzen Haare aus den giftgrünen Augen. "Er bringt mich spätestens am Dienstag so was von um", murmelte ich und begann in meinem Schrank nach einem BH zu suchen. 75F war nicht unbedingt die Größe, in der man viele BHs bekam. Was deutlich wurde als ich das Tablar mit der Unterwäsche ansah. Ich zog das Pyjamaoberteil aus und legte mir den BH an, dann suchte ich mir noch eine passende Unterhose und zog sie ebenfalls an. Aus der hinteren Ecke eine Hose und ein einfaches T-Shirt, zog sie mir an und ging aus meinem Zimmer. ,,Waaaah, wie spät ist es denn jetzt eigentlich?'' sagte ich gähnend als ich die Treppe hinunter ging. Ich ging in die Küche und holte das Müsli aus dem Schrank, füllte es in eine Schüssel, dann machte ich den Kühlschrank auf und nahm die Milch raus.


Ich wollte gerade den Inhalt über mein Müsli kippen, als ich diesen stechenden Geruch wahrnahm.
Ich roch vorsichtshalber noch mal daran, nur um sicher zu gehen. Fehler, mächtig großer Fehler.
Das Zeug stank mir die Bude voll.
Verfluchte Scheiße, jetzt muss ich das Zeug also auskippen.
Als hätte ich nicht so schon genug Stress, muss jetzt auch noch mein Handy klingeln.
Ich schaute aufs Display und wunderte mich, wer denn um alles auf der Welt, meine Nummer kennt, ich beschloss also ran zu gehen und erlitt den Schock meines Lebens.

Der Freund von meinem Ex! Woher kennt der denn bitte meine Nummer!
Bestimmt hat mein Ex meine Nummer ihm gegeben, aber was nun? Ich ging ans Telefon und hörte einen lauten Schrei. Schlagartig fiel mir das Handy aus der Hand.

Scheiße aber auch, was war denn das?
Erst der Freund meines Ex, jetzt auch noch dieser Schrei!
OK, nachdenken, denk nach Marie, denk nach!!!
Ich hob das Telefon und wählte, während ich mich zur Ruhe zwang.

,,Ich rufe ihn jetzt einfach zurück und frage, wo zur Hölle er meine Nummer her habe und warum er ins Telefon schreie'' sage ich mir selbst, doch nix mit zurückrufen. //Ihr Guthaben ist erschöpft, bitte laden Sie es wieder auf um diesen Anruf zu tätigen//, sagte mir die ,,nette'' Stimme des automatischen Services und während das ertönte, schmiss ich mein Handy wieder auf den Boden. ,,Ach scheiß die Wand an!'' schrie ich wutentbrannt bis ich merkte, dass das ein Fehler war. Hektisch hob ich mein Handy wieder vom Boden auf und drückte irgendwelche Tasten, doch nichts regte sich. ,,Ach egal, ich brauche eh ein neues Handy'' versuchte ich mich zu trösten, dass ich nicht in Tränen ausbrach. Irgendwie war jetzt ein Bach geöffnet worden, denn die Tränen flossen wie ein riesiger Wasserfall die Wangen herunter. Nach ein paar Minuten konnte ich mich langsam beruhigen, es war aber echt heute der Teufel los.
Und wie um das zu bestätigen klingelte es plötzlich Sturm an meiner Türe. //Wer kann das denn wieder sein?//

Meine trüben Gedanken waren mit einem Mal wie weggeblasen, und ich eilte mit einer Mischung aus Neugierde, Besorgnis, aber auch dem Gefühl, gar nicht wissen zu wollen, was da schon wieder auf mich zukam, zur Türe und sah zunächst mal durch den Spion. Der Spion war ziemlich benebelt, so das ich gar nicht wirklich gut rausschauen konnte. Also musste ich erahnen, wer draußen stand. Doch nach Rätselraten war mir absolut nicht zumute, daher griff ich beherzt zur Klinke und öffnete die Türe. Mit verheulten Augen und verrotzter Nase schaute ich neugierig aus der Wohnung. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und blickte überrascht in das Gesicht des Freundes meines Ex. Was um Gottes Willen hatte er hier zu suchen??? Eine gefühlte Ewigkeit starrten wir uns wortlos an, bis mir schließlich der Geduldsfaden riss und ich sagte: "Was um Gottes Willen hast du hier verloren?"
"Du ... Du ... Du bist daran Schuld, Marie!", geiferte er mich plötzlich an, ohne das ich eine Ahnung hatte, was er meinte.
In diesem Moment merkte ich, dass um mich herum alles verschwamm und es dunkel wurde. Langsam machte ich meine Augen wieder auf und blickte in das Gesicht von meinem Ex.
Zeitgleich bemerkte ich einen dumpfen Schmerz an meinem Hinterkopf und tastete den Bereich ab. Ich lag auf meinem Sofa im Wohnzimmer und spürte eine schmerzhafte Beule und getrocknetes Blut zwischen meinen Haaren. Ich musste wohl mit meinem Kopf auf den harten Steinboden des Eingangsbereich meiner Wohnung geprallt sein und dachte in diesem Moment eigentlich eher über die Tatsache nach, dass sich mein Ex offensichtlich in meiner Wohnung befand. "Freund meines Ex ...", korrigierte ich mich in Gedanken und fragte mich gleichzeitig, ob der Schlag auf meinen Kopf mehr als nur eine schmerzende Beule verursacht hatte. Ralfs Gesicht schob sich in mein Blickfeld und eine Mischung aus Wut und Sorge lag darin, wobei die Wut die Oberhand zu gewinnen schien, je länger ich ihn ansah. //Warum war er schon wieder wütend, ich hatte absolut keine Ahnung.//
"Martin - DEIN Ex Martin - liegt im Koma!", warf er mir unvermittelt an den Kopf. Langsam kamen mir wieder die Erinnerungen, ach ja, da war noch was ... Martin ... Martin ... er hatte sich doch nicht etwa etwas angetan ... wegen unserer Trennung?!? Oder war es doch wegen was anderem?? Anstatt weiter wild zu spekulieren und mir alles mögliche vorzustellen, entschied ich mich, Ralf direkt zu fragen und so hob ich die Brauen und wollte wissen: "Martin liegt im Koma ... wieso ... was ist passiert?"
"Er wollte zu dir ... mit dir reden, sich entschuldigen, was weiß ich, ... und er ..." Seine Stimme schien zu versagen. "er hatte einen Unfall ... mit dem Motorrad ... vor drei Wochen." Kopf kratzend überlegte ich, so lange ist das schon her, wo ist nur die Zeit geblieben ...
"Aber wieso kommst du jetzt und was willst du von mir?", konnte ich nicht umhin, Ralf zu fragen, fügten sich die einzelnen Puzzleteilchen für mich noch nicht zu einem ganzen Bild zusammen.
"Verdammt Marie, drei Wochen und du hast dich nicht ein einziges Mal blicken lassen; als wär' er dir völlig egal", warf er mir vor und ich verstand plötzlich seine Wut auf mich, aber wie sollte ich ihm klar machen, dass ich schlicht nichts davon gewusst hatte? Aber wie sollte ich auch, damals vor drei Wochen ist er wutentbrannt aus der Wohnung gestürmt ...
Ich hatte gesehen, wie er seine Kollegin Sophie geküsst hatte - also richtig, LEIDENSCHAFTLICH; hatte er erwartet, dass ich ihm kaum zwei Stunden später seine Ausreden glauben würde?
Ich spürte wie mich der bloße Gedanke daran immer noch aufwühlte, und da mein bisheriger Tag reichlich beschissen gewesen war, mein Schädel brummte und ich keinerlei Lust zu großartigen Erklärungen hatte, sagte ich harsch: "Das ist etwas zwischen Martin und mir und nichts, was dich angeht, Ralf!"
"Es geht mich ganz sicher was an, wenn sich mein bester Freund wegen dir fast in den Tod fährt und es dir offenbar völlig gleich ist."
"Ach ja, dann frage ich dich doch mal, was er dir erzählt hat, von der Sache vor drei Wochen?"
Das schien ihn jetzt doch zumindest kurzzeitig aus der Fassung zu bringen, denn er runzelte die Stirn und war für einen Moment sprachlos, während man sehen konnte, wie es in seinem Kopf arbeitete.
"Ähm ..., ja, Marie", druckste er herum. "Also ..., eins vorweg: ich dachte zuerst auch, er würde lügen, aber warum sollte er mir so eine Geschichte auftischen, wenn er genau weiß, dass wir beide uns noch nie leiden konnten."
"Wovon redest du eigentlich?"
"Martin hat einen ... Doppelgänger, einen eineiigen Zwilling, einen ... ach, keine Ahnung, wer oder was er war, ... jedenfalls war es nicht Martin, den du gesehen hast."
"... Willst du mein Vertrauen wirklich mit solch einer Absurdität erschüttern?" Doppelgänger, eineiiger Zwilling, womöglich gar ein Klon ... dachte ich, während ich spürte, wie bei Ralfs absurder Behauptung etwas in mir hochkochte. Enttäuscht über Ralfs ausbleibende Antwort, warf Marie ihm einen verachtenen Blick zu und verschwand, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, im Bad.
 

Akira Akarui

Super-Moderator
Teammitglied
SMods
Heute ist Samstag und das Wetter ist grau und kalt. Da möchte man am liebsten direkt nach dem Aufstehen wieder in sein Bett zurück fallen. Was aber nicht geht, da man ja an die Arbeit muss. Ich hasse meinen Beruf! Am allerliebsten wäre ich den ganzen Tag liegen geblieben und hätte den Geräuschen gelauscht, die vor meinem Fenster auftraten. Schlussendlich rappelte ich mich dann auf, schaute auf die Uhr und, oh weh, doch schon so spät. Nun aber schnell rein in die Klamotten und ab zum Bus. Wenn es nicht nur schon wieder regnen würde ... Da ich auch noch Pech habe, werde ich sofort nass, weil ein Auto mich von der Seite nass spritzt. Wirklich ärgerlich, schimpfe dem noch lautstark hinterher, rege mich noch ein wenig wie ein Rohrspatz auf, und sage zu mir: "Es kann nicht schlimmer werden, hilft alles nichts, weiter zum Bus."Triefend vor Nässe und zitternd vor Kälte erreiche ich den schmalen Busstand. Mit einem Blick auf meine Uhr muss ich feststellen, dass diese auch noch stehen geblieben ist. Da ich immer gute 10 Minuten zum Bus brauche, weiß ich jetzt nicht mal wie spät es ist und ich nehme schon immer den Letzten der fährt. Gereizt schüttele ich meinen Kopf, starre auf die gegenüberliegende Gebäudefassade und erblicke schließlich eine Leuchtanzeige, die mir noch nie zuvor aufgefallen war: Sa., 23.02.13 - 8°C - 7.18 Uhr. Verdammt ich wusste, das ich zu spät bin. Sollte um 7 Uhr anfangen zu arbeiten. Der Chef würde mir wieder eine gehörige Standpauke verpassen, aber erstmal musste ich zusehen, dass ich auf die Arbeit kam. Nur wie sollte ich das anstellen ohne Auto? Ein Taxi wäre jetzt das Beste der Wahl, nur leider hatte ich auch noch mein Handy zu Hause liegen lassen und mein Geld auch noch. So blieb mir halt nichts anderes übrig als zu laufen, was nicht das Beste war, besonders bei diesen Temperaturen. "War der blöde Weg schon immer so lang gewesen", war das Einzige, was ich bei dieser Kälte und dem Regen aus mir heraus brachte. Ich schüttelte mich und klemmte meine Haare hinter meine Ohren. "Nicht aufregen Marie, nicht aufregen ...", war das Einzige, was ich zu mir murmelte, als ich geschwind die Straße entlang ging. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich den LKW fast übersehen hätte. So konnte ich noch rechtzeitig zur Seite springen, als der durch eine Pfütze raste. "Verdammt!", entfuhr es mir, während das aufspritzende Wasser auch noch die letzten trockenen Stellen meiner Kleidung durchnässte.Dem LKW-Fahrer warf ich einige Flüche hinterher, doch machen konnte ich nun eh nichts mehr. Ich würde nach Hause gehen und den Tag einfach als "Krank" machen. Morgen dann zum Arzt und dann... schön die nassen Klamotten von meinem Leib zärtlich wegreißen und ein Bad einlaufen lassen. Ein heißes Bad wär jetzt genau das Richtige Ich lasse mich in der Badewanne ''gehen'', schmelze quasi dahin, oh Gott, das Leben kann doch soooo schön sein.. wenn da bloß nicht der ganze Stress wär ... Nur leider habe ich nicht bedacht, dass morgen erst Sonntag war und ich erst am Montag zum Arzt kommen würde. Aber so nass wie ich war, würde ich bestimmt eine Erkältung bekommen. Also zerrte ich mir regelrecht die nassen Klamotten runter und wollte ein Bad einlaufen lassen. Aber, wie der Teufel es will, kam nur eine braune Brühe aus dem Hahn. Vorbei der Traum vom schönen heißen Bad. Und mir war auch noch saukalt. ,,Ach verdammt! Wäre ich heute doch nur zu Hause geblieben!'', ich band mir ein Tuch um und rannte regelrecht auf mein Zimmer, riss den Schrank auf, zog meinen Pyjama an und verschwand unter meiner Bettdecke. Ich hab keine Ahnung, wie lange ich da lag, denn mich weckten ein paar Sonnenstrahlen, die durch mein Fenster schienen. Mein Handy vibrierte unaufhörlich, ich öffnete es und da stand: ,,7 verpasste Anrufe/ Absender: Chef''. Verdutzt darüber, dass dieser so oft angerufen hatte, rieb ich mir mit Unglauben die Augen. "Was zur Hölle will der? Nicht mal einen Tag darf man krank machen? Ha! Morgen zum Arzt und für den Rest der Woche 'n Gelben holen!" Moment, was hatte ich da gesagt? Morgen? Ich hatte den gesamten Samstag verschlafen und es war bereits Sonntag geworden, zumindest wenn ich dem Datum auf meinem Handy trauen konnte. Seufzend blickte ich an die Decke und wischte mir eine Strähne meiner pechschwarzen Haare aus den giftgrünen Augen. "Er bringt mich spätestens am Dienstag so was von um", murmelte ich und begann in meinem Schrank nach einem BH zu suchen. 75F war nicht unbedingt die Größe, in der man viele BHs bekam. Was deutlich wurde als ich das Tablar mit der Unterwäsche ansah. Ich zog das Pyjamaoberteil aus und legte mir den BH an, dann suchte ich mir noch eine passende Unterhose und zog sie ebenfalls an. Aus der hinteren Ecke eine Hose und ein einfaches T-Shirt, zog sie mir an und ging aus meinem Zimmer. ,,Waaaah, wie spät ist es denn jetzt eigentlich?'' sagte ich gähnend als ich die Treppe hinunter ging. Ich ging in die Küche und holte das Müsli aus dem Schrank, füllte es in eine Schüssel, dann machte ich den Kühlschrank auf und nahm die Milch raus.


Ich wollte gerade den Inhalt über mein Müsli kippen, als ich diesen stechenden Geruch wahrnahm.
Ich roch vorsichtshalber noch mal daran, nur um sicher zu gehen. Fehler, mächtig großer Fehler.
Das Zeug stank mir die Bude voll.
Verfluchte Scheiße, jetzt muss ich das Zeug also auskippen.
Als hätte ich nicht so schon genug Stress, muss jetzt auch noch mein Handy klingeln.
Ich schaute aufs Display und wunderte mich, wer denn um alles auf der Welt, meine Nummer kennt, ich beschloss also ran zu gehen und erlitt den Schock meines Lebens.

Der Freund von meinem Ex! Woher kennt der denn bitte meine Nummer!
Bestimmt hat mein Ex meine Nummer ihm gegeben, aber was nun? Ich ging ans Telefon und hörte einen lauten Schrei. Schlagartig fiel mir das Handy aus der Hand.

Scheiße aber auch, was war denn das?
Erst der Freund meines Ex, jetzt auch noch dieser Schrei!
OK, nachdenken, denk nach Marie, denk nach!!!
Ich hob das Telefon und wählte, während ich mich zur Ruhe zwang.

,,Ich rufe ihn jetzt einfach zurück und frage, wo zur Hölle er meine Nummer her habe und warum er ins Telefon schreie'' sage ich mir selbst, doch nix mit zurückrufen. //Ihr Guthaben ist erschöpft, bitte laden Sie es wieder auf um diesen Anruf zu tätigen//, sagte mir die ,,nette'' Stimme des automatischen Services und während das ertönte, schmiss ich mein Handy wieder auf den Boden. ,,Ach scheiß die Wand an!'' schrie ich wutentbrannt bis ich merkte, dass das ein Fehler war. Hektisch hob ich mein Handy wieder vom Boden auf und drückte irgendwelche Tasten, doch nichts regte sich. ,,Ach egal, ich brauche eh ein neues Handy'' versuchte ich mich zu trösten, dass ich nicht in Tränen ausbrach. Irgendwie war jetzt ein Bach geöffnet worden, denn die Tränen flossen wie ein riesiger Wasserfall die Wangen herunter. Nach ein paar Minuten konnte ich mich langsam beruhigen, es war aber echt heute der Teufel los.
Und wie um das zu bestätigen klingelte es plötzlich Sturm an meiner Türe. //Wer kann das denn wieder sein?//

Meine trüben Gedanken waren mit einem Mal wie weggeblasen, und ich eilte mit einer Mischung aus Neugierde, Besorgnis, aber auch dem Gefühl, gar nicht wissen zu wollen, was da schon wieder auf mich zukam, zur Türe und sah zunächst mal durch den Spion. Der Spion war ziemlich benebelt, so das ich gar nicht wirklich gut rausschauen konnte. Also musste ich erahnen, wer draußen stand. Doch nach Rätselraten war mir absolut nicht zumute, daher griff ich beherzt zur Klinke und öffnete die Türe. Mit verheulten Augen und verrotzter Nase schaute ich neugierig aus der Wohnung. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und blickte überrascht in das Gesicht des Freundes meines Ex. Was um Gottes Willen hatte er hier zu suchen??? Eine gefühlte Ewigkeit starrten wir uns wortlos an, bis mir schließlich der Geduldsfaden riss und ich sagte: "Was um Gottes Willen hast du hier verloren?"
"Du ... Du ... Du bist daran Schuld, Marie!", geiferte er mich plötzlich an, ohne das ich eine Ahnung hatte, was er meinte.
In diesem Moment merkte ich, dass um mich herum alles verschwamm und es dunkel wurde. Langsam machte ich meine Augen wieder auf und blickte in das Gesicht von meinem Ex.
Zeitgleich bemerkte ich einen dumpfen Schmerz an meinem Hinterkopf und tastete den Bereich ab. Ich lag auf meinem Sofa im Wohnzimmer und spürte eine schmerzhafte Beule und getrocknetes Blut zwischen meinen Haaren. Ich musste wohl mit meinem Kopf auf den harten Steinboden des Eingangsbereich meiner Wohnung geprallt sein und dachte in diesem Moment eigentlich eher über die Tatsache nach, dass sich mein Ex offensichtlich in meiner Wohnung befand. "Freund meines Ex ...", korrigierte ich mich in Gedanken und fragte mich gleichzeitig, ob der Schlag auf meinen Kopf mehr als nur eine schmerzende Beule verursacht hatte. Ralfs Gesicht schob sich in mein Blickfeld und eine Mischung aus Wut und Sorge lag darin, wobei die Wut die Oberhand zu gewinnen schien, je länger ich ihn ansah. //Warum war er schon wieder wütend, ich hatte absolut keine Ahnung.//
"Martin - DEIN Ex Martin - liegt im Koma!", warf er mir unvermittelt an den Kopf. Langsam kamen mir wieder die Erinnerungen, ach ja, da war noch was ... Martin ... Martin ... er hatte sich doch nicht etwa etwas angetan ... wegen unserer Trennung?!? Oder war es doch wegen was anderem?? Anstatt weiter wild zu spekulieren und mir alles mögliche vorzustellen, entschied ich mich, Ralf direkt zu fragen und so hob ich die Brauen und wollte wissen: "Martin liegt im Koma ... wieso ... was ist passiert?"
"Er wollte zu dir ... mit dir reden, sich entschuldigen, was weiß ich, ... und er ..." Seine Stimme schien zu versagen. "er hatte einen Unfall ... mit dem Motorrad ... vor drei Wochen." Kopf kratzend überlegte ich, so lange ist das schon her, wo ist nur die Zeit geblieben ...
"Aber wieso kommst du jetzt und was willst du von mir?", konnte ich nicht umhin, Ralf zu fragen, fügten sich die einzelnen Puzzleteilchen für mich noch nicht zu einem ganzen Bild zusammen.
"Verdammt Marie, drei Wochen und du hast dich nicht ein einziges Mal blicken lassen; als wär' er dir völlig egal", warf er mir vor und ich verstand plötzlich seine Wut auf mich, aber wie sollte ich ihm klar machen, dass ich schlicht nichts davon gewusst hatte? Aber wie sollte ich auch, damals vor drei Wochen ist er wutentbrannt aus der Wohnung gestürmt ...
Ich hatte gesehen, wie er seine Kollegin Sophie geküsst hatte - also richtig, LEIDENSCHAFTLICH; hatte er erwartet, dass ich ihm kaum zwei Stunden später seine Ausreden glauben würde?
Ich spürte wie mich der bloße Gedanke daran immer noch aufwühlte, und da mein bisheriger Tag reichlich beschissen gewesen war, mein Schädel brummte und ich keinerlei Lust zu großartigen Erklärungen hatte, sagte ich harsch: "Das ist etwas zwischen Martin und mir und nichts, was dich angeht, Ralf!"
"Es geht mich ganz sicher was an, wenn sich mein bester Freund wegen dir fast in den Tod fährt und es dir offenbar völlig gleich ist."
"Ach ja, dann frage ich dich doch mal, was er dir erzählt hat, von der Sache vor drei Wochen?"
Das schien ihn jetzt doch zumindest kurzzeitig aus der Fassung zu bringen, denn er runzelte die Stirn und war für einen Moment sprachlos, während man sehen konnte, wie es in seinem Kopf arbeitete.
"Ähm ..., ja, Marie", druckste er herum. "Also ..., eins vorweg: ich dachte zuerst auch, er würde lügen, aber warum sollte er mir so eine Geschichte auftischen, wenn er genau weiß, dass wir beide uns noch nie leiden konnten."
"Wovon redest du eigentlich?"
"Martin hat einen ... Doppelgänger, einen eineiigen Zwilling, einen ... ach, keine Ahnung, wer oder was er war, ... jedenfalls war es nicht Martin, den du gesehen hast."
"... Willst du mein Vertrauen wirklich mit solch einer Absurdität erschüttern?" Doppelgänger, eineiiger Zwilling, womöglich gar ein Klon ... dachte ich, während ich spürte, wie bei Ralfs absurder Behauptung etwas in mir hochkochte. Enttäuscht über Ralfs ausbleibende Antwort, warf Marie ihm einen verachtenen Blick zu und verschwand, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, im Bad.
Aber ich hatte nicht mit Ralfs Hartnäckigkeit gerechnet, denn er folgte mir und sagte schließlich, in Ton doch sehr einlenkend: "Ich will doch nur, dass du mit mir kommst, Marie ... zu Martin und er deine Anwesenheit spüren kann."
 

Lia

Don't eat the help! ツ
Otaku Veteran
Heute ist Samstag und das Wetter ist grau und kalt. Da möchte man am liebsten direkt nach dem Aufstehen wieder in sein Bett zurück fallen. Was aber nicht geht, da man ja an die Arbeit muss. Ich hasse meinen Beruf! Am allerliebsten wäre ich den ganzen Tag liegen geblieben und hätte den Geräuschen gelauscht, die vor meinem Fenster auftraten. Schlussendlich rappelte ich mich dann auf, schaute auf die Uhr und, oh weh, doch schon so spät. Nun aber schnell rein in die Klamotten und ab zum Bus. Wenn es nicht nur schon wieder regnen würde ... Da ich auch noch Pech habe, werde ich sofort nass, weil ein Auto mich von der Seite nass spritzt. Wirklich ärgerlich, schimpfe dem noch lautstark hinterher, rege mich noch ein wenig wie ein Rohrspatz auf, und sage zu mir: "Es kann nicht schlimmer werden, hilft alles nichts, weiter zum Bus."Triefend vor Nässe und zitternd vor Kälte erreiche ich den schmalen Busstand. Mit einem Blick auf meine Uhr muss ich feststellen, dass diese auch noch stehen geblieben ist. Da ich immer gute 10 Minuten zum Bus brauche, weiß ich jetzt nicht mal wie spät es ist und ich nehme schon immer den Letzten der fährt. Gereizt schüttele ich meinen Kopf, starre auf die gegenüberliegende Gebäudefassade und erblicke schließlich eine Leuchtanzeige, die mir noch nie zuvor aufgefallen war: Sa., 23.02.13 - 8°C - 7.18 Uhr. Verdammt ich wusste, das ich zu spät bin. Sollte um 7 Uhr anfangen zu arbeiten. Der Chef würde mir wieder eine gehörige Standpauke verpassen, aber erstmal musste ich zusehen, dass ich auf die Arbeit kam. Nur wie sollte ich das anstellen ohne Auto? Ein Taxi wäre jetzt das Beste der Wahl, nur leider hatte ich auch noch mein Handy zu Hause liegen lassen und mein Geld auch noch. So blieb mir halt nichts anderes übrig als zu laufen, was nicht das Beste war, besonders bei diesen Temperaturen. "War der blöde Weg schon immer so lang gewesen", war das Einzige, was ich bei dieser Kälte und dem Regen aus mir heraus brachte. Ich schüttelte mich und klemmte meine Haare hinter meine Ohren. "Nicht aufregen Marie, nicht aufregen ...", war das Einzige, was ich zu mir murmelte, als ich geschwind die Straße entlang ging. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich den LKW fast übersehen hätte. So konnte ich noch rechtzeitig zur Seite springen, als der durch eine Pfütze raste. "Verdammt!", entfuhr es mir, während das aufspritzende Wasser auch noch die letzten trockenen Stellen meiner Kleidung durchnässte.Dem LKW-Fahrer warf ich einige Flüche hinterher, doch machen konnte ich nun eh nichts mehr. Ich würde nach Hause gehen und den Tag einfach als "Krank" machen. Morgen dann zum Arzt und dann... schön die nassen Klamotten von meinem Leib zärtlich wegreißen und ein Bad einlaufen lassen. Ein heißes Bad wär jetzt genau das Richtige Ich lasse mich in der Badewanne ''gehen'', schmelze quasi dahin, oh Gott, das Leben kann doch soooo schön sein.. wenn da bloß nicht der ganze Stress wär ... Nur leider habe ich nicht bedacht, dass morgen erst Sonntag war und ich erst am Montag zum Arzt kommen würde. Aber so nass wie ich war, würde ich bestimmt eine Erkältung bekommen. Also zerrte ich mir regelrecht die nassen Klamotten runter und wollte ein Bad einlaufen lassen. Aber, wie der Teufel es will, kam nur eine braune Brühe aus dem Hahn. Vorbei der Traum vom schönen heißen Bad. Und mir war auch noch saukalt. ,,Ach verdammt! Wäre ich heute doch nur zu Hause geblieben!'', ich band mir ein Tuch um und rannte regelrecht auf mein Zimmer, riss den Schrank auf, zog meinen Pyjama an und verschwand unter meiner Bettdecke. Ich hab keine Ahnung, wie lange ich da lag, denn mich weckten ein paar Sonnenstrahlen, die durch mein Fenster schienen. Mein Handy vibrierte unaufhörlich, ich öffnete es und da stand: ,,7 verpasste Anrufe/ Absender: Chef''. Verdutzt darüber, dass dieser so oft angerufen hatte, rieb ich mir mit Unglauben die Augen. "Was zur Hölle will der? Nicht mal einen Tag darf man krank machen? Ha! Morgen zum Arzt und für den Rest der Woche 'n Gelben holen!" Moment, was hatte ich da gesagt? Morgen? Ich hatte den gesamten Samstag verschlafen und es war bereits Sonntag geworden, zumindest wenn ich dem Datum auf meinem Handy trauen konnte. Seufzend blickte ich an die Decke und wischte mir eine Strähne meiner pechschwarzen Haare aus den giftgrünen Augen. "Er bringt mich spätestens am Dienstag so was von um", murmelte ich und begann in meinem Schrank nach einem BH zu suchen. 75F war nicht unbedingt die Größe, in der man viele BHs bekam. Was deutlich wurde als ich das Tablar mit der Unterwäsche ansah. Ich zog das Pyjamaoberteil aus und legte mir den BH an, dann suchte ich mir noch eine passende Unterhose und zog sie ebenfalls an. Aus der hinteren Ecke eine Hose und ein einfaches T-Shirt, zog sie mir an und ging aus meinem Zimmer. ,,Waaaah, wie spät ist es denn jetzt eigentlich?'' sagte ich gähnend als ich die Treppe hinunter ging. Ich ging in die Küche und holte das Müsli aus dem Schrank, füllte es in eine Schüssel, dann machte ich den Kühlschrank auf und nahm die Milch raus.


Ich wollte gerade den Inhalt über mein Müsli kippen, als ich diesen stechenden Geruch wahrnahm.
Ich roch vorsichtshalber noch mal daran, nur um sicher zu gehen. Fehler, mächtig großer Fehler.
Das Zeug stank mir die Bude voll.
Verfluchte Scheiße, jetzt muss ich das Zeug also auskippen.
Als hätte ich nicht so schon genug Stress, muss jetzt auch noch mein Handy klingeln.
Ich schaute aufs Display und wunderte mich, wer denn um alles auf der Welt, meine Nummer kennt, ich beschloss also ran zu gehen und erlitt den Schock meines Lebens.

Der Freund von meinem Ex! Woher kennt der denn bitte meine Nummer!
Bestimmt hat mein Ex meine Nummer ihm gegeben, aber was nun? Ich ging ans Telefon und hörte einen lauten Schrei. Schlagartig fiel mir das Handy aus der Hand.

Scheiße aber auch, was war denn das?
Erst der Freund meines Ex, jetzt auch noch dieser Schrei!
OK, nachdenken, denk nach Marie, denk nach!!!
Ich hob das Telefon und wählte, während ich mich zur Ruhe zwang.

,,Ich rufe ihn jetzt einfach zurück und frage, wo zur Hölle er meine Nummer her habe und warum er ins Telefon schreie'' sage ich mir selbst, doch nix mit zurückrufen. //Ihr Guthaben ist erschöpft, bitte laden Sie es wieder auf um diesen Anruf zu tätigen//, sagte mir die ,,nette'' Stimme des automatischen Services und während das ertönte, schmiss ich mein Handy wieder auf den Boden. ,,Ach scheiß die Wand an!'' schrie ich wutentbrannt bis ich merkte, dass das ein Fehler war. Hektisch hob ich mein Handy wieder vom Boden auf und drückte irgendwelche Tasten, doch nichts regte sich. ,,Ach egal, ich brauche eh ein neues Handy'' versuchte ich mich zu trösten, dass ich nicht in Tränen ausbrach. Irgendwie war jetzt ein Bach geöffnet worden, denn die Tränen flossen wie ein riesiger Wasserfall die Wangen herunter. Nach ein paar Minuten konnte ich mich langsam beruhigen, es war aber echt heute der Teufel los.
Und wie um das zu bestätigen klingelte es plötzlich Sturm an meiner Türe. //Wer kann das denn wieder sein?//

Meine trüben Gedanken waren mit einem Mal wie weggeblasen, und ich eilte mit einer Mischung aus Neugierde, Besorgnis, aber auch dem Gefühl, gar nicht wissen zu wollen, was da schon wieder auf mich zukam, zur Türe und sah zunächst mal durch den Spion. Der Spion war ziemlich benebelt, so das ich gar nicht wirklich gut rausschauen konnte. Also musste ich erahnen, wer draußen stand. Doch nach Rätselraten war mir absolut nicht zumute, daher griff ich beherzt zur Klinke und öffnete die Türe. Mit verheulten Augen und verrotzter Nase schaute ich neugierig aus der Wohnung. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und blickte überrascht in das Gesicht des Freundes meines Ex. Was um Gottes Willen hatte er hier zu suchen??? Eine gefühlte Ewigkeit starrten wir uns wortlos an, bis mir schließlich der Geduldsfaden riss und ich sagte: "Was um Gottes Willen hast du hier verloren?"
"Du ... Du ... Du bist daran Schuld, Marie!", geiferte er mich plötzlich an, ohne das ich eine Ahnung hatte, was er meinte.
In diesem Moment merkte ich, dass um mich herum alles verschwamm und es dunkel wurde. Langsam machte ich meine Augen wieder auf und blickte in das Gesicht von meinem Ex.
Zeitgleich bemerkte ich einen dumpfen Schmerz an meinem Hinterkopf und tastete den Bereich ab. Ich lag auf meinem Sofa im Wohnzimmer und spürte eine schmerzhafte Beule und getrocknetes Blut zwischen meinen Haaren. Ich musste wohl mit meinem Kopf auf den harten Steinboden des Eingangsbereich meiner Wohnung geprallt sein und dachte in diesem Moment eigentlich eher über die Tatsache nach, dass sich mein Ex offensichtlich in meiner Wohnung befand. "Freund meines Ex ...", korrigierte ich mich in Gedanken und fragte mich gleichzeitig, ob der Schlag auf meinen Kopf mehr als nur eine schmerzende Beule verursacht hatte. Ralfs Gesicht schob sich in mein Blickfeld und eine Mischung aus Wut und Sorge lag darin, wobei die Wut die Oberhand zu gewinnen schien, je länger ich ihn ansah. //Warum war er schon wieder wütend, ich hatte absolut keine Ahnung.//
"Martin - DEIN Ex Martin - liegt im Koma!", warf er mir unvermittelt an den Kopf. Langsam kamen mir wieder die Erinnerungen, ach ja, da war noch was ... Martin ... Martin ... er hatte sich doch nicht etwa etwas angetan ... wegen unserer Trennung?!? Oder war es doch wegen was anderem?? Anstatt weiter wild zu spekulieren und mir alles mögliche vorzustellen, entschied ich mich, Ralf direkt zu fragen und so hob ich die Brauen und wollte wissen: "Martin liegt im Koma ... wieso ... was ist passiert?"
"Er wollte zu dir ... mit dir reden, sich entschuldigen, was weiß ich, ... und er ..." Seine Stimme schien zu versagen. "er hatte einen Unfall ... mit dem Motorrad ... vor drei Wochen." Kopf kratzend überlegte ich, so lange ist das schon her, wo ist nur die Zeit geblieben ...
"Aber wieso kommst du jetzt und was willst du von mir?", konnte ich nicht umhin, Ralf zu fragen, fügten sich die einzelnen Puzzleteilchen für mich noch nicht zu einem ganzen Bild zusammen.
"Verdammt Marie, drei Wochen und du hast dich nicht ein einziges Mal blicken lassen; als wär' er dir völlig egal", warf er mir vor und ich verstand plötzlich seine Wut auf mich, aber wie sollte ich ihm klar machen, dass ich schlicht nichts davon gewusst hatte? Aber wie sollte ich auch, damals vor drei Wochen ist er wutentbrannt aus der Wohnung gestürmt ...
Ich hatte gesehen, wie er seine Kollegin Sophie geküsst hatte - also richtig, LEIDENSCHAFTLICH; hatte er erwartet, dass ich ihm kaum zwei Stunden später seine Ausreden glauben würde?
Ich spürte wie mich der bloße Gedanke daran immer noch aufwühlte, und da mein bisheriger Tag reichlich beschissen gewesen war, mein Schädel brummte und ich keinerlei Lust zu großartigen Erklärungen hatte, sagte ich harsch: "Das ist etwas zwischen Martin und mir und nichts, was dich angeht, Ralf!"
"Es geht mich ganz sicher was an, wenn sich mein bester Freund wegen dir fast in den Tod fährt und es dir offenbar völlig gleich ist."
"Ach ja, dann frage ich dich doch mal, was er dir erzählt hat, von der Sache vor drei Wochen?"
Das schien ihn jetzt doch zumindest kurzzeitig aus der Fassung zu bringen, denn er runzelte die Stirn und war für einen Moment sprachlos, während man sehen konnte, wie es in seinem Kopf arbeitete.
"Ähm ..., ja, Marie", druckste er herum. "Also ..., eins vorweg: ich dachte zuerst auch, er würde lügen, aber warum sollte er mir so eine Geschichte auftischen, wenn er genau weiß, dass wir beide uns noch nie leiden konnten."
"Wovon redest du eigentlich?"
"Martin hat einen ... Doppelgänger, einen eineiigen Zwilling, einen ... ach, keine Ahnung, wer oder was er war, ... jedenfalls war es nicht Martin, den du gesehen hast."
"... Willst du mein Vertrauen wirklich mit solch einer Absurdität erschüttern?" Doppelgänger, eineiiger Zwilling, womöglich gar ein Klon ... dachte ich, während ich spürte, wie bei Ralfs absurder Behauptung etwas in mir hochkochte. Enttäuscht über Ralfs ausbleibende Antwort, warf ich ihm einen verachtenen Blick zu und verschwand, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, im Bad.
Aber ich hatte nicht mit Ralfs Hartnäckigkeit gerechnet, denn er folgte mir und sagte schließlich, in Ton doch sehr einlenkend: "Ich will doch nur, dass du mit mir kommst, Marie ... zu Martin und er deine Anwesenheit spüren kann."
Genervt darüber, dass ich meine kurze Pause nun doch nicht bekam und sich auch noch ein Gefühl von Mitleid in mir anbahnte, ließ ich ein tiefes Seufzen verlauten, schnappte mir die Autoschlüssel und verließ die Wohung.
 
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