Der zweite Teil hat mir um längen besser gefallen als der erste.
Dabei lag es wohl hauptsächlich an der Story. Ich kann diese ewigen HDR Abklatsche einfach nicht mehr sehen. Sie können noch so liebevoll erzählt werden, aber unterm Strich wusste man schon nach der ersten Spielstunde in DA:O wies in etwa weitergeht. Und mal ganz ehrlich: ein Drache als Endgegner... super. Da lob ich mir den Architekten und die Mutter aus dem Addon. Wirklich spannen waren eigentlich die letzen 15 Stunden (Elfen, Gesindeviertel und das Finale). Da hat mir der zweite Teil deutlich besser gefallen. Lange Zeit wurde man ja im Dunkeln gelassen, worum es eigentlich geht. Und das hat irgendwie den Reiz ausgemacht. Das war seit Gothik das erste Spiel, bei dem ich das Gefühl hatte, ich bin wirklich für mich verantwortlich. Keine Weltrettung, kein gar nichts, sondern einfach nur über die Runde kommen. Und trotz des banalen Anfangs fand ich die Welt um einiges lebendiger als im ersten Teil. Meine Entscheidungen haben sich über die Jahre spürbar ausgewirkt. Es hat einfach Spaß gemacht, die Auswirkungen einer Quest nicht erst am Abspann zu erfahren. Nebenbei: was für ein Finale, in dem sich alles zusammenfügt!
naja so eine hdr abklatsche war es auch nicht, da die elfen bei dao nicht die über alles erhabenen wesen sind, sondern eher rassistische barbaren oder gebrochene untertanen... orks gibt es auch net.
mir ging es genau anders rum mit dem zweiten teil...
schon bei der flucht aus lothering auf eine ex-gefängnissinsel war mir schon klar dass die templer mit ihrer durchgedrehten obertuse das hauptproblem sind... (nur der terrorismus hat mich doch überrascht)
da fand ich die dramturgie beim ersten teil mit allen addons wesentlich besser, da man viel mehr parteien ergreifen kann...
zb. den zwergenkönig bestimmen, einen putschisten vorschohnen und zum musterwächter machen etc. es war eher alles poltisch, als wie im zweiten teil kriminalistisch. (bin aber auch ein krimi verschmäher.
)
ok dass man nicht weltenretter ist, sondern einfach nur vom leibeigenen flüchtling zum adeligen wird, hat was.
Vor allem wusste ich in DA:O teilweise einfach nicht warum ich mich entscheiden sollte. In Orzamar fand ich es am schlimmsten. Welchen von den beiden Pappnasen ich als König favorisieren sollte war mir einfach unklar. Keine richtigen aufklärenden Audienzen, nur Diener, ein Kodexeintrag, und ein paar Kommentare vom Pöbel der Stadt, wo man auch nicht weiß, was man davon ahlten soll... super. Der Klischeetyrann mit Zukunftsvisionen und der edle Konservative. Was für ein Konflikt :O
Um den ganzen noch die Krone aufzusetzen erklären wir einen Paragon, den wir in ein Mal sehen und drei Mal hören zum wahnsinnigen von Golems besessenen Fanatiker.... ich fand sie bis zum Epilog eher einfach nur pragmatisch.
Selbst der Anfang bei den Magiern wurde meiner Meinung nach Verbockt. Da wird einer der Blutmagie beschuldigt und man soll ihn helfen. Die Begründung: "Wir sind doch jahrelange Freunde". WTF? Ich kenn dich nicht mal 5 Minuten und soll entscheiden ob ich meinen Meister hintergehe oder nicht?
Im zweiten Teil wurde einem ja auf Nachfrage bei jeder kleinen Nebenquest klargemacht, warum man was machen soll, und warum das richtig oder falsch ist. Selbst Anders Entscheidung am Ende war absolut nachvollziehbar.
das war ja das beste an doa(inc dlcs) diese ständige abwägung der entscheidungen und die ungewissheit ob das kleinere übel nicht das dickere ist.
beim ersten durchspielen vor jahren ging mir net besser (war auch halbherzig) aber beim neuen druchspielen für da2... habe ich auf alle details geachtet.
so habe ich zb. behlen auf den thron gesetzt da er brutal aber fähig ist, angesichts einer permanenten verderbniss im zwergenreich, mit der die zwerge von anderen rassen alleine gelassen werden.
und habe ihm auch gleich golems gesichert, weil damit thaigs am ende zurückerobert werden. da stand pragmatismus gegen moral.
man hintergeht seinen meister ja auch nicht, er hintergeht einen um der kirche einen reinzuwürgen.
fand ich nicht, da er bei awekening mich bei wynne zurecht wies, weil ich gegen die kirche wetterte...
Zum Thema lineare Quests: mir gehts genau umgekehrt wie nihilizt
Teil zwei kam mir viel dynamischer vor. Ich schätze mal, das hängt dann sehr von der Spielweise beider Teile ab.
da haste schon recht, dass es bei da2 etwas direkter bei den auswirkungen der aufträge zuging. aber durch testweises nachladen und auftrag anders ausführen, habe ich gemerkt dass es immer und überall auf das gleiche hinausläuft.
Was die beschränkte Welt anging: hat mich nicht gestört. Lieber ein zusammenhängendes Kirkwall, als ein Ferelden, was man in Turm, Ostagar, Elfen, Zwerge, Stadt und Denerim einteilen kann. Irgendwie kam mir die Welt damals einfach viel zu zerstückelt vor - so als hätte ich 4 einzelne Spiele, und kein einziges vor mir. Erst als ich damit durch war fühlte sich das ganze "rund" an. Und ob nun eine Höhle 3 mal mit anderen offenen Türen vorkommt, oder obs 3 verschiedene sind, ist mir am Ende doch egal. Es sind halt Dungeons und sehen eh alle mehr oder weniger gleich aus.
naja ist auch ansichtssache... bin eben nicht so der typ der die ganze zeit in der stadt herumtuckert (kam mir vor als ob ich nur ein dlc spielte). bei nem rollenspiel brauche ich es einfach durch die welt zu reisen...
und ich fand wiederum dass ferelden im grunde super sammenpasste, war ja nicht so, dass man mal eben von dschungel, dann ab in die wüste und von da aus in die eiswüste tuckern tat, wie bei anderen 0815 spielen...
Nebenher: die (Haupt)Charakter in Teil 1 nerven zeitweise extrem!
lol und im zweiten teil fand ich die figuren uninteressanter und nerviger.
beispiel:
alistair: war ne unsymphatische heulsuse, die man am ende abgehärtet gegen gegen loghain eintauscht. (otimal)
loghain: wenn man ihn zum wächter macht, findet man sehr schnell heraus, dass er im grunde sehr symphatisch ist, wenn auch sehr kühl in sachen realpolitik. einer der besten charaktere, da er besonders die eigene ironie befriedigt.
leiliana: bigotte halblesbe, habs genossen sie abblitzen zu lassen.
morrigan: fand ich einfach nur super, optisch und charakterlich mein fall. hat einfach spass gemacht mit ihr die gleichen vorstellungen zu teilen und wenn se zu anti war, ihr ohne vetrauensverlust den wind aus den segeln zu nehmen.
najo mein dalish kampfmagier ist sogar am ende durch den spiegel geschritten. (bin mal gespannt was bei da3 weiterführend passiert, sofern es net durch einen handlungsbug beim import vereitelt wird.)
oghren: lustiger saufener prolet, hatte den einfach nur gerne in der gruppe.
sten: auch ein sehr interessanter charakter sofern man auf philosophie und völkerkunde steht.
oghren und sten in einer gruppe zu haben, war immer kreischend komisch.
wynne: oberlehrerin...
shale: jo war auch ganz lustig.
zevran: ein cooler typ wenn man mal absieht dass der einen anbaggert. XD
bei awe fand ich die figuren zum teil auch ganz nett...
bei da2 fand ich eigentlich nur varric ganz cool, er hat ne gute einstellung und ist auch ganz witzig und ironisch.
anders hat mich schon bei awe mit seinen psychotischen freiheitssinn genervt und sich auch immer dabei wiedersprochen. eindeutig einen charakter den ich net mag. (und gerechtigkeit noch weniger)
fenris: alle magier kopf ab ugauga.
merryll war ähnlich wie alistair auch ne ziemliche heulsuse, anstatt duncan war es temlen... hatte aber sonst was niedliches an sich.
und zu den anderen charas konnte ich keine beziehung so richtig aufbauen.
generell waren bei da1 die figuren allesamt für mich viel witziger und ironischer und hatten für mich mehr tiefe.
witz und ironie fehlten auch bei der story von da2 zu sehr... aber man kann net alles haben. ;P
naja ich hoffe mal dass man sich bei dragon age 3 wieder zum der tugenden besinnt, die beim ersten teil inkl. alle dlcs ein spiel spielenswert gemacht haben.
da2 war im grunde eher was wie ein interaktiver film... aber naja geschmäcker sind verschieden und des einen freud ist des anderen leid.