ePetition gegen Netzsperren

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Peace Maker

Ordensbruder
Eltern in IT-Berufen gegen Zensur

Äußerungen des des "Internet-Professors" und Netzsperren-Befürworters Dr. Christoph Meinel erregten schnell den Widerspruch zahlreicher Kritiker. Nun gibt es eine Stellungnahme einer Gruppe von "Eltern in IT-Berufen".

Die Erklärung ist überschrieben mit "Über 420 Familien von Internet-Fachleuten unterstützen ePetition gegen Internetsperren und fordern Sach- statt Symbolpolitik". Die Unterzeichner dieser Erklärung sind Eltern mit Kindern vom Baby bis zum jungen Erwachsenen, die in Deutschland in Fachberufen der Informationstechnologie arbeiten: Software-Entwickler, System-Administratoren, promovierte Informatiker, Mathematiker und Physiker, Wissenschaftler, Professoren, Selbstständige, Angestellte, Beamte, etc.

Fachlich fundiert und gleichzeitig aus der Perspektive besorgter Eltern, denen der Schutz und die Rechte ihrer Kinder am Herzen liegen, nehmen die Unterzeichner Stellung zu den Argumenten der Netzsperren-Befürworter und erklären, wieso sie in diesen eben nicht "das Beste für ihre Kinder" sehen - auch, wenn die Befürworter immer wieder betonen, dass es ihnen um die Bekämpfung von Kindesmissbrauch und damit das Wohl der Kinder geht.

Neben inhaltlichen Kritikpunkten prangern die technisch versierten Eltern auch den Diskussionsstil der politischen Gegner an. Sie betonen: "Unterstützer der Petition gegen Internetsperren sind keine Befürworter der Verbreitung von Kinderpornographie. Im Gegensatz zu dieser unsachlichen und bösartigen Unterstellung wünschen sie sich wirksame Maßnahmen gegen Kindesmissbrauch und Internetkriminalität." Den Befürwortern der Maßnahmen unterstellen sie eine "fahrlässig verzerrte Darstellung". Statt dieser rhetorischen Tricks fordern sie eine "sachliche" und "ehrliche" Diskussion.

Ein weiterer zentraler Punkt der Erklärung ist die Aussage, dass man "mit einer technischen Lösung kein gesellschaftliches Problem" lösen kann. "Wer auf einer Pressekonferenz effektvoll ein 'Stoppschild im Netz' in die Kameras hält, tut damit nichts gegen Kinderpornographie. Statt knalliger Wahlkampfsymbolik ist zähe, nachhaltige Sachpolitik gefragt," fordern die engagierten Eltern und gehen dabei hart mit der derzeitigen Politik ins Gericht.
Polizei und Justiz, so eine weitere Forderung, sollen besser im IT-Bereich ausgebildet werden, um eine effektivere und zielgerichtetere Strafverfolgung zu ermöglichen. Auch die Sozialbehörden sollen besser darin unterstützt werden, gegen Kindesmissbrauch vorzugehen.

Netzsperren, so betonen die Unterzeichner, seien "einer Demokratie unwürdig". Die Netzsperren unterlägen keiner ausreichenden demokratischen Kontrolle und zudem zeichne sich eine Ausweitung auf andere unerwünschte Seiten bereits ab. "Wir sehen hier den Dammbruch für eine Zensurinfrastruktur," warnen die IT-Experten und fordern: "Das Thema Kinderpornographie ist zu ernst, um es für Wahlkampfeffekte zu missbrauchen." (Annika Kremer)
Quelle: gulli.com
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schön zu lesen das auch Eltern nicht dumm sind auf die masche von unserer Zensursula reinzufallen xD
 

labov

Ordensbruder
Ich bin der Meinung, so viele andere in meinem Umfeld, sind der Meinung das es wenn es mal zum Aufstand in Deutschland kommt, dann ist das was in Frankreich passiert Kindergeburtstag.
In Deutschland wird es keine Revolution geben, weil man dazu den Rasen betreten müsste.
(I. Stalin)​

Die Regierung treibt es derzeitig auf die Spitze, den Unmute spürt man definitiv, wenn man sich allein nur etwas im Netz bewegt.
Ich darf das mal etwas maliziös umformulieren: Den Unmut spürt man definitiv, wenn man sich nur im Netz bewegt.

Otto und Liesl Mustermann finden das doch toll, wird endlich mal aufgeräumt!

schön zu lesen das auch Eltern nicht dumm sind auf die masche von unserer Zensursula reinzufallen xD
Naja, leider gibt es da allerdings auch die Gegenaktion der so genannten Kinder"hilfe" und die wird eher gehört als ein paar wohlmeinende Eltern. Und ich glaube im Allgemeinen nicht, daß sich die classe politique von was anderem als professionellem Lobbyismus beeinflussen läßt. Die Petition ist ein schönes Symbol, aber damit hat es sich auch schon.

Übrigens, hörenswert zum Thema: ComputerClub2 #166 - Ab 13:00 wird es interessant. Ich glaube das Internet, in der Form wie wir es kannten, wird ziemlich bald Geschichte sein. Zwischen Sperrlisten, loi HADOPI und MTI bleibt nicht mehr viel Luft.
 

bluemoon

the one and only
Otaku Veteran
Das ist doch mal interesant wenn sich Eltern die sich mit der IT Welt auskennen zu Wort melden und mal ihre Meinung kund tun. Allerdings glaube ich nicht dass das irgendeinen Einfluss auf unsere Politiker haben wird.
 

marisa

Otaku Legende
Otaku Veteran

NeoXtrim

Futanari-G33k
VIP
Bundestag beschliesst Netzzensur

Ein schwarzer Tag für die digitale Gesellschaft. Das wird ein heißer Online-Wahlkampf für die beiden Volksparteien werden.
http://netzpolitik.org/2009/bundestag-beschliesst-netzzensur/

Nach der Abstimmung durfte Jörg Tauss (SPD) noch einige Worte zu seiner Ablehnung des Gesetzes sprechen. Er wies darauf hin, dass laut seiner Ansicht nun im "freien Teil Deutschlands" seit 1949 eine Überwachungsstruktur eingerichtet wurde.
http://www.gulli.com/news/kipo-sperren-bundestag-2009-06-18/

Damit ist die Gewaltenteilung in Deutschland abgeschafft. Um mal Wikipedia zu zitieren:

Heute wird das Prinzip der Gewaltenteilung überwiegend als Bestandteil jeder Demokratie betrachtet.

Wir sind also auch ganz offiziell keine Demokratie mehr.
http://blog.fefe.de/?ts=b4c44413



http://ich.waehlepiraten.de/
 

Noxiel

Otaku Elite
Otaku Veteran
Union und SPD hatten sich in dieser Woche auf letzte Änderungen verständigt, um den Bedenken von Kritikern entgegenzukommen. So wurde das Gesetz auf drei Jahre befristet. Anders als zunächst vorgesehen, dürfen jetzt die Daten von Nutzern, die nur durch Zufall auf einer Stoppseite landen, nicht für eine Strafverfolgung gespeichert werden.

Ein unabhängiges Kontrollgremium beim Datenschutzbeauftragten Peter Schaar soll die BKA-Listen regelmäßig auf ihre Korrektheit überprüfen. Zudem wurde die Sperre in einem Spezialgesetz ("Zugangserschwerungsgesetz") geregelt und nicht - wie zunächst geplant - ins Telemediengesetz aufgenommen. Damit soll sichergestellt werden, dass die Sperren ausschließlich gegen Kinderpornografie und nicht wegen anderer Delikte eingesetzt werden dürfen.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

Zumindest ein kleiner Silberstreif am Horizont, der gibt einem Hoffnung bis zur Klage in Karlsruhe nicht zuviele negative Schlagzeilen zu hören.
 

Skund

Otaku Elite
Otaku Veteran
[video=youtube;O4vbdusj7Pk]http://www.youtube.com/watch?v=O4vbdusj7Pk&feature=player_embedded"]http://www.youtube.com/watch?v=O4vbdusj7Pk&feature=player_embedded[/video]
Viel Spaß beim rumschicken ;)
 

terminator2k2

Bite my shiny metal ass!!
urgesteinbanner
das lied ist richtig passend.. ich find auch mal toll, dass keiner die epetition beachtung geschenkt hat.. 120 000 user und nix.. haben die medien was davon gesagt?
 

digger

Gottheit
Naja das mit der Petition wundert mich kaum. Wenn sies ernst meinen scheissen die doch auf eine unverbindliche Abstimmung von Bürgern. Wenigstens ist jetzt in der theorie alles außer kinderpornografie sicher vor willkürlicher zensur, aber solange die ignorantengeneration an der macht bleibt wird sich ihre einstellung zum internet sowieso nicht ändern, kann alles und wird wohl auch schlimmer werden. der nächste amoklauf haut sowieso den letzten nagel auf den sarg.
 

Skund

Otaku Elite
Otaku Veteran
Da ich nur die Nachrichten vom ersten Schau, kann ich nur davon berichten.
Generell kann man sagen das es eine rein objektive Berichterstattung war, aber was erwartet man. 3 mal dürft ihr Raten von welcher Partei die Politiker sind, die bei den öffentlich rechtlichen in der obersten Etage sitzen.

Noch eine nette Nachricht, Jörg Tauss (SPD Politiker) ist zur Piratenpartei gewechselt, der endgültige Auslöser war die Verabschiedung der Zensur. Somit haben die Piraten schon jemand im Bundestag ;)
 
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