Form / Vielfalt: Auch wenn ich selbst kein Fan von Phallusnachbildungen bin und mich eher zur FF-Fraktion zähle (was das Design anbelangt) kann ich den Nobras nicht absprechen, dass sie, was Größe und Formgebung betrifft, ein relativ breites Spektrum abdecken. Sowohl für vaginale als auch anale Anwendung sind Vibis in unterschiedlichen Durchmesserkategorien verfügbar. Mit dem "Sattel" und dem "Bird of Joy" auch zwei Geräte, die sich vom Design von Wettbewerbsprodukten abheben. Mit seinem Argument "Phallusformen sind von der Natur für den Anwendungszweck optimiert" hat Jan irgendwo nicht ganz unrecht wink.gif
Farbe / Oberfläche: Durch das Herstellverfahren bedingt ist die Oberfläche der Toys glatt und ohne Materialstruktur. Die glatte Oberfläche erhöht die Auflagefläche der Haut beim Anfassen, was zu einem etwas anhaftenden Griffgefühl (nicht klebrig, aber eben nicht seidig glatt) führt. Die Farben sind in natura absolut edel und durch die Abbildungen auf der Homepage nicht ansatzweise realistisch wiedergegeben. Die Metalliceffekte in der Oberfläche wirken richtig plastisch!
Material (Oberfläche) / Verarbeitung: Zu Silicon ist an anderer Stelle bereits genug gesagt. Trotz Manufakturfertigung sind die Siliconoberflächen makellos und blasenfrei. Die Fertigung findet auf einem technisch sehr einfachen, aber professionellen Niveau statt. Jedes Einzelstück wird "mit Liebe" gefertigt.
Technik: Durch heimische Zerlegungsversuche und die Besuche bei anderen Herstellern maße ich mir die Behauptung an, dass alle was Motorentechnik und Schwungmassen anbelangt nur mit Wasser kochen - alle bis auf einen! Was in den Nobras an Motor, Lagern und Schwungmasse verbaut ist, schätze ich vom Einkaufspreis (Einzeln, falls ich mir so ein Teil anschaffen wollte) auf den Gegenwert eines guten Mittelklassevibrators von FF. Dagegen kann, nein darf man die Konstruktionen anderer Hersteller eigentlich nur als Schrott bezeichnen. Selbst das Beste was ich in diesem Zusammenhang gesehen habe (ein durch ein zusätzlies externes Lager aufgepeppter Motor) ist von den spielfreien, kugelgelagerten Nobra-Motoren noch Dimensionen entfernt. Welche Kräfte im Zusammenhang mit einer stets dezentral angebrachten Schwungmasse auftreten, kann man sich leicht vorstellen. Trotz einer immens hohen Schwungmasse unterstelle ich den Nobras als einzigen der Vibis die ich bisher inwendig gesehen habe, dass sie dieser Belastung auf Dauer standhalten (und meine Erfahrung mit meinen bisherigen Vibis gibt mir zumindest beim Negativbeweis recht).
Vibration: Bedingt durch die hohe Schwungmasse, die Laufruhe des Motors und die solide Einbaukostruktion erzeugen die Nobra-Vibis eine Hammer-Vibration bei niedrigem Geräuschpegel. Aufgrund der hohen Kraftreserven kommt sogar bei den längeren Konstruktionen noch genug Power an. Ebenfalls nicht mit "normalen" (zumindest Netzunabhängigen) Geräten vergleichbar
Steuerung: Die externe Steuerung ist zwar ebenso wie der Rest in "High-End" ausgeführt, aber bis zur Erfindung der kabellosen Stromübertragung würde ich diese eher als Minuspunkt verbuchen. Da warte ich noch auf eine "Einbaulösung"
Cybersex-Steuerung: Nettes zusätzliches Spielzeug, aber für mich erst dann interessant, wenn man wirklich Sexbewegungen undf nicht nur Vibrationssequenzen übertragen kann
Fazit: Die Nobra Vibis sind eine Klasse für sich, die einen Vergleich mit anderen Fabrikaten m.E. gar nicht nötig haben. Auch wenn ich selbst (noch) keinen besitze, fällt mir keine gute Ausrede ein
Der Preis ist auf den ersten Blick natürlich etwas "solide", aber bei genauerer Betrachtung bezweifle ich, dass es bei Vibratoren Produkte mit ähnlich guter Preisleistung gibt. Über den Daumen gepeilt bleibt, wenn ich Material und Arbeitszeit für die Teile zusammenzähle, nicht mehr viel übrig um davon zu leben. Ich finde es auf jeden Fall erfreulich, dass es in der Branche auch Idealisten gibt, die ein anständiges Produkt mit viel Liebe fertigen, statt mit Recyclingmüll aus Fernost das Image von Lovetoys nieder zu halten.