Auf Metatrons Antwort hin, ließ Setsna die heilige Klinge fallen, welche nur knapp neben Nhis in den Boden einschlug und einen kleinen Krater hinterließ. Setsna krümmte sich vor Schmerz, dem inneren Schmerz ihrer gepeinigten Seele. Aus ihrem Körper drangen unzählige schwarze Schatten hervor, die drohten alles zu verschlingen.
Mit ihren dämonischen Krallen fasste sie an ihr Gesicht und riss die mittlerweile narbenzerfressene Haut auf. Bei jedem Schnitt ließ sie einen markerschütternden Schrei los, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ihre andere Hand schnellte hervor, um sie aufzuhalten.
Sirius erschien neben Nhi und schupste das Mädchen beiseite, damit sie nicht vom Schwert getroffen wurde. Der Junge sah seine Chance und verließ daraufhin ihren Körper. Wie ein greller durchsichtiger Lichtschweif schoss dieser auf Setsnas Körper zu, eigentlich seinem Körper.
Setsna senkte ihren zitternden Kopf und sah erst Nhi, dann Sirius auf sich zufliegen.
Doch zu spät. Sirius holte mit der rechten Faust aus und schlug der verblendeten Nephilim mit all seiner Kraft ins Gesicht, woraufhin diese das Gleichgewicht verlor und auf die Erde stürzte. Als Setsna im Boden aufprallte, entstand ein gewaltiges Einschlagsloch, die Staubwolke nahm einem die komplette Sicht. Einzig Metatron sah, was da gerade vor sich ging.
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Setsna und Sirius schlugen beide gleichzeitig ihre Augen auf. Jeder ihrer Muskeln schmerzte. Als sie sich umsahen, erblickten sie einen gigantische Ozean, der von der Dunkelheit umhüllt war. Die beiden sahen nichts weiter, als sich selbst und die Leere.
Sirius schritt auf die Nephilim zu, diese streckte ihren Arm, woraufhin das schwarze Schwert erschien, sie in der Luft einen Schnitt setzte und dieser auf ihren Kontrahenten zuschoss.
Sirius konnte nur knapp diesem Angriff ausweichen und wurde allein durch die Druckwelle nach hinten geschleudert. Laut platschend, landete dieser in den dunklen Wassermassen, die ihn zu ersticken versuchten und seinen Körper träge sowie müde machten.
Sirius rann nach Luft ruderte wie wild mit den Armen, doch seine Gliedmaßen wollten nicht so gehorchen, wie er es wollte. Er schloss seine Augen, versuchte nicht in Panik zu verfallen. Er konzentrierte sich auf die gesate Umgebung, spürte die negativen Emotionen, den Zorn, Hass und die Wut.
Während die Wassermassen seinen Körper weiter ertränken wollten, geschah etwas. Irgendetwas erregte Settnas Aufmerksamkeit, sie ging näher über das Wasser, zu der Einschlagsstelle und sah, wie der Junge ruhig in der Dunkelheit wartete. Plötzlich schoss ein gigantischer Lichtstrahl aus der Dunkelheit in die Höhe, der die Wassermasse verdrängt und woraufhin ein wütender Strudel entstand, der sogar den Grund freigab.
Auf dem Grund des Meeres sah man Sirius, der in einem gleißendem Licht erstrahlte und sein Haupt zu Setsna richtete.
Ich werde dir helfen, selbst, wenn es mich meine Seele kosten sollte...! Du wirst niemals stark genug sein! Setsna schrie vor Wut auf und raste auf den Jungen zu, holte mit ihrem Schwert aus und rammte es ihm in sein Herz, woraufhin dieser aufschrie und sich an Setsnas Schulter abstützen musse. Er spuckte Blut, keuchte schwer atmend.
Setsna lächelte, es war ein kaltes, diabolisches Lächeln, sie weitere ihre pechschwarzen Augen, als Sirius das Schwert weiter in sich hineinzog und die Nephilim an sich drückte, dabei erneut Blut spuckend.
Warum hasst du dich selbst? Wir sind ein und die selbe Person, es ist unser Schicksal. Ich habe mich anfangs schwer getan mit dieser Aufgabe aber mittlerweile mich akzeptiert, warum kannst du das nicht auch?
Setsna blickte auf die kümmerliche Gestalt vor ihr und verkrampfte leicht.
Es ist meine Bestimmung.. der Zorn in ihrer Stimme nahm langsam ab.
Es verging einige Zeit bis Setsna reagierte und gequält aufschrie. Die Nephilim zog mit einem kräftigem Ruck das Schwert aus Sirius Körper heraus, fasste den Griff an und warf es mit all ihrer Kraft gen Himmel.
Sirius lächelte leicht, als er sah, was Setsna getan hatte, er konnte sich nicht länger auf den Beinen halten und fiel kopfüber nach vorne. Doch Setsna reagierte schnell und fing den Jungen ab, ehe sie ihn auf die Seite legte und sich hinkniete.
Der Nephilim liefen die Tränen über ihr Gesicht, die Dunkelheit um sie herum, blätterte langsam ab, bis man nur noch einen strahlend blauen Himmel sah, sowie einen kristallklaren Ozean. Setsnas Flügel färbten sich blutrot.
Sie nahm Sirius Kopf in die Arme und drückte ihn an schluchzend an sich.
Ich- ich werde dir mehr Vertrauen schenken... Setsnas Tränen fielen auf Sirius Gesicht, er sah nur noch wie sich ihr Körper begann aufzulösen und in mit dem seinen verschmolz.
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Nachdem sich die Staubwolke gelegt hatte, sah man eine Gestalt in dem Krater. Dampfender weißer Rauch drang aus ihrem Körper. Man erkannte den Kopf mit den rotbraunen Haaren, den schwarzen Mantel und das Gesicht. Sirius breitete seine Arme aus und ließ die Sonne auf sein Haupt strahlen, er schritt elegant aus dem Krater auf Nhi zu. Dabei ein leichtes Lächeln auf den Lippen.
Nhi. Hab vielen Dank. Sirius keuchte schwer, ihm lief das Blut aus den Augen, der Nase und den Ohren. Der innere Kampf hatte ihn mehr Kraft gekostet, als angenommen. Bei jedem weiteren Schritt schwankte sein Körper gefährlich.