
--New York--
Die Schusswaffen donnerten. Wie in Zeitlupe rasten die Kugeln auf die Nephilim zu; die mit einem Blick über die Schulter ihr Ende gekommen sah.
Und das Ende kam. Wenngleich in anderer Gestalt.
Plötzlich war da der schwarze Reiter zwischen ihr und den Attentätern; und als die Geschosse in ihm einschlugen passierte... nichts. Schwarzer Qualm stieg auf, aber ansonsten war nichts zu sehen. Die Kugeln waren wie vom Erdboden verschluckt.
Der Reiter sah die Menschen vor ihm an. Seine Augen glommen schimmernd schwarz, dunkler als die Nacht.
"Verschwindet. Ihr seid..."
Gerade als er sprach, schlugen weitere Kugeln in seinem Körper ein. Doch wie zumindest die Nephilim mit aufgerissenen Augen sehen konnte, war das nur scheinbar der Fall. Die Kugeln verschwanden; bevor sie seinen Leib erreichten.
Ohne sich weiter mit Worten abzumühen, griff Tod nach seiner Sense und schritt auf die Menschen zu. Die Salven kamen nach wie vor mit der gleichen, anfänglichen Präzision; was ihn überraschte. Da war etwas faul.
Er hob die Sense und hieb blitzschnell nach einem der Soldaten. Überraschenderweise wich dieser aus; auch wenn er am Arm geschnitten wurde. Mit einem Grinsen richtete er seine Waffe nach ein, zwei Schritten rückwärts wieder auf Tod. "Ha; mit sowas kommst du nicht...."
Diesmal war er es, der stockte. Sein rechter Arm hing plötzlich herab. Und als er auf die blosse Haut seines Arms sah- da, wo die Haut hätte sein sollen- fing er an zu schreien.
Tod hingegen lächelte; es war ein leises, kaltes lächeln.
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Gerechtigkeit kam im Himmel an. Und wie er bereits erwartet hatte, wurde er empfangen. Mehrere hochrangige Engel; allesamt Veteranen und mächtige Erzengel; standen da- und Metatron. Mit ruhigem Blick wartete er, bis der Reiter in Sprechreichweite war; als er sich an ihn richtete. "Warum bist du gekommen?"
Seine Stimme war weise, unermesslich weise. Sie hatte eine Macht, dass ein Mensch sie wohl für den Klang Gottes halten musste. Nicht umsonst nannte man Metatron "die Stimme Gottes".
Gerechtigkeit stieg vom Ross; und verneigte sich elegant vor dem Seraphen. Seine Miene wurde melanchonisch.
Ehrwürdiger Metatron. Es ist... eine lange Zeit vergangen, seit wir uns zuletzt sahen.
Mein Kommen hat nur einen einzigen Grund- ich möchte Antworten. Antworten; ohne die meine Aufgabe ins Wanken geraten könnte. Warum geschieht dies alles? Warum werden die Nephilime von allen verachtet; wo die meisten von ihnen doch nichts getan haben?
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