Als der Staub sich legte, war Ray in seiner Wohnung. Stirnrunzelnd sah er sich um und erhob sich von seinem Bett, auf dem er gelegen hatte. Sein Kopf schmerzte, seine Erinnerungen waren ein wenig verschwommen. Als nächstes hörte er ein Scheppern. Sofort sprang er auf.
Was war das? Es kam aus der Küche. Er legte die Schwingen eng an den Körper an und schlich langsam näher. Die Hand klauenartig geformt, drehte er sich blitzschnell um die Ecke... nur um etwas auszurutschen, was auf dem ganzen Boden verstreut lag. Er schlug fast auf den Boden, aber fand doch noch das Gleichgewicht wieder, indem er ein paar Schritte zurückstolperte.
Oh weh, oh weh, das tut mir alles so leid..., das waren die Worte, die vom "Täter" kamen.
Er erstarrte, verkrampfte. Langsam, die Augen geschlossen, richtete er sich auf, und mit einem Ausdruck unendlicher Sehnsucht sah er nach vorne. Dort stand sie, mitten in einer Küche, die wie immer aussah als ob eine Granate dort detoniert war. Ihr blondes Haar rahmte ihr Gesicht ein, ihre strahlenden blauen Augen sahen besorgt, aber auch eine Spur belustigt drein. Die grazile Gestalt beugte sich nach vorn, über den Küchentisch sprach sie ihn voller Sorge an:
Ray, was ist los? Gehts dir nicht gut? Dabei wollte ich uns heute extra was gutes kochen, aber naja... ich bekomms wohl noch immer nicht so gut hin wie du, du Wunderknabe. Schelmisch grinsend sah sie ihn an, wie er immer noch erstarrt und vollkommen verblüfft dastand.
Das... das ist doch... nicht möglich. Das ist... Sarah? Sarah, bist du das?
Sie schnaubte, und setzte einen gespielt beleidigten Gesichtsausdruck auf.
Natürlich, ausser du hast hier noch eine Dame wohnen von der ich nichts weiss. Als er nicht auf ihre gewohnte Stichelei reagierte, sondern nur weiter wie gebannt auf sie sah, kam sie näher.
Was hast du denn? Fühlst du dich nicht wohl? Echte Sorge lag in ihrer Stimme. Sie kam noch einmal näher und legte ihm die Hand auf die Stirn.
Hmm, deine Temperatur ist jedenfalls normal... was hast du denn? fragte sie, als ihm die Tränen über die Wangen liefen.
Er hatte seine Gestalt mittlerweile wieder in die menschliche übergehen lassen, und schloss sie nun ruckartig in die Arme, drückte sie fest an sich. Er strich ihr langsam mit zittrigen Händen über das Haar, es kam ihm vor als hätte er dies schon Ewigkeiten nicht mehr getan.
Ich... ich hatte einfach einen schlechten Traum. Ich...
Er wurde dadurch unterbrochen, dass sie ihn hinabzog und ihn küsste. Es schien ihm wie eine unendlich lange Zeit, als sie einfach nur dastanden, verbunden nur durch ihre Lippen. Als sie sich schliesslich lösten, kam er sich noch älter vor.
Du bist hier lächlte sie ihn an.
Du bist jetzt hier, bei mir. Du musst dir keine Sorgen mehr machen. Alles ist gut.
Damit schloss sie ihn in die Arme, und Ray, entblößt von aller Selbstbeherrschung, klammerte sich an sie wie an einen Rettungsring im offenen Ozean.