Also gefühlsmäßig mag der Altersunterschied wenig bedeuten, wobei man hier darauf achten muss, wie groß der Unterschied ist. Ein Unterschied von meinetwegen 5 bis 10 Jahren spielt in jungen Jahren wohl mehr eine Rolle, als später (besonders aus den bereits genannten, gesetzlichen Aspekte, auf die ich jetzt glaube ich nicht mehr weiter eingehen muss). Aber bei 10 bis 20 Jahren kann das schon ein bisschen anders sein. Das sind oft generationsübergreifende Beziehungen, bei denen der ältere Partner durchaus auch schon ein Elternteil des jüngeren Partners sein könnte. Dementsprechend werden diese Formen als weniger "normal" angesehen und ich stelle es mir auch komplizierter vor, einfach weil man in unterschiedlichen Entwicklungsphasen steckt. Liebe kann das alles ausgleichen, aber man sollte sich dabei vor Augen halten: Liebe ist der Anfang einer jeden guten Beziehung, aber ob sie Bestand hat, entscheiden auch andere Faktoren.
Kritisch wird es in meinen Augen bei Altersunterschieden von mehr als 20 Jahren. Hier muss man schon alleine immer bedenken, was natürlich gegeben ist: Irgendwann wird einer sterben. Man stelle sich vor, eine Frau, gerade 25 Jahre jung heiratet einen Mann mit sagen wir 50 Jahren. Der macht es aller Statistik nach nicht mehr lange. Und ist er dann tot, steht sie gerade in der Mitte ihres Lebens. Da dann aber noch einen neuen Partner zu finden, ist viel schwerer, als noch in jungen Jahren.
Dazu kommen auch Dinge, wie die Sexualität, Potenz, unterschiedliche Lebensauffassungen oder Erziehungen... kurzum: Ich finde, je größer der Altersunterschied wird, desto komplizierter wird es im allgemeinen.
Das hier angesprochene Phänomen im jugendlichen Alter ist dabei jedoch noch einmal eine Sache für sich. Gerade Mädchen in der Pubertät wissen oft noch nicht richtig, wie ihr Körper funktioniert, was sie sich zumuten können, oder was sie wollen (gleiches gilt übrigens auch für Jungen, wobei Mädchen schneller reif werden). Das sind psychisch, wie körperlich Aspekte, die man als Außenstehender oft nicht richtig einschätzen kann. Darum auch die besonderen gesetzlichen Regelungen, die dir noch Probleme bereiten könnten.
Ganz ehrlich - ich an deiner Stelle hätte gewartet, bis sie 16 oder älter ist, um auf jeden Fall abgesichert zu sein. Nicht nur gesetzlich, sondern auch, damit sie vielleicht schon besser weiß, was sie eigentlich will. Man überstürzt die Dinge oft viel zu schnell - und erwacht dann später in einem Alptraum, weil man die Konsequenzen nicht berücksichtigt hat.
Es ist jetzt so gelaufen, wie es gelaufen ist, daher wünsche ich euch beiden alles erdenkliche Gute und vor allem die nötige Sensibilität, um aufeinander eingehen zu können. Aber ich hätte es anders gemacht...