Seid gegrüßt,
Innerhalb der letzten zwei Monate haben zwei weitere Videotheken in meiner Stadt dicht gemacht. Das Videothekensterben grassiert seit Jahren in der Republik und scheint selbst die entlegensten Winkel nicht auszulassen. Videothekenbesitzer kennen selbstverständlich den Übeltäter: das Internet, respektive die Streaminganbieter, respektive der Konsument, der immer mehr Angebot zu immer geringerem Preis haben möchte.
Sieht sich hier die Spirale unserer kapitalistischen Gesellschaft in ihrer Konsequenz ausgedrückt? Sind wir "konsumsüchtig" und selbst als halbe "Maschinenwesen" durch und durch auf Kosten-Nutzen-Effizienzdenken getrimmt? Das will ich hier gar nicht fragen, darum streiten sich kluge Köpfe schon überall sonst.
Aber mich hat das schon getroffen, auch wenn ich nur etwa einmal im halben Jahr noch in einer Videothek war. Ich nutze auch Streamingdienste, kommerzielle wie "graue". Aber mir geht es immer ums Angebot, und die Videothek war noch immer die letzte Bastion, wenn es darum ging, einen Film in guter Qualität zu bekommen, den es nicht als Stream gab.
In einem Magazin habe ich vor kurzem einen Artikel über den (selbsternannten) Videothekenbegründer gelesen, der sich noch wacker in der ältesten Videothek Deutschlands behauptet. Er rechnet eher damit, dass seine Videothek zu einem Museum wird, als dass die alten Zeiten wiederkommen. All die Maßnahmen der Videothekenbesitzer, Kundschaft zu sich zu locken, schlugen fehl (manche verwandelten ihre Videothek in einen halben Kiosk, mit Brötchen backen und Spirenzchen).
Dabei ist es nicht so, als gäbe es unter Streamingdiensten keine Konkurrenz. Watchever zum Beispiel hat bereits die Hufe hochgerissen. Ist auch kein Wunder, wenn sich alle um die Blockbuster und das Mainstreamprogramm streiten. Da lobe ich mir einen Dienst wie MUBI, der ein sorgfältig kuratiertes Programm für Cineasten mit einem interessanten, sinnigen und finanzierbaren Konzept anbietet. Ich frage mich, wieso Videotheken es nicht genauso gemacht haben? Es gibt eine Unzahl von Filmen, die man auf keiner kommerziellen oder grauen Seite als Stream findet, aber als VHS, DVD oder sogar Bluray erhältlich sind. Was für eine Fundgrube an vergessenen und wiederzuentdeckenden Perlen Videotheken hätten sein können! Aber anstatt sich zu verändern und eine Programm-Videothek für den Kunden zu werden, der noch gerne etwas Geld und Mühe aufwendet, um einen Film in den Händen zu halten, stellt man sich lieber vier Kopien von Transformers ins Regal, um eine Zielgruppe anzusprechen, die schon lange zu den großen Streamingdiensten abgewandert ist, welche weder ein besseres Angebot noch bessere Qualität noch bessere Preise bieten, sondern einfach nur bequemer sind.
Da haben Videothekare ganz einfach den Zug verpennt, Pech gehabt. Ärgerlich... für mich.
Erzählt mal, wo bekommt ihr euren Stoff her? Geht ihr noch in die Videothek oder streamt ihr nur noch? Wie sieht es in eurer Gegend aus? In kleinen Städten ohne Breitband/DSL werden Videotheken sicherlich öfter frequentiert. Und wo streamt ihr, wenn ihr streamt? Welches Angebot sagt euch am meisten zu, wonach sucht ihr überhaupt im unüberschaubaren Angebot?
(Weils dazu passt: Wer von euch hat überhaupt noch physische Medienträger Zuhause?)
Innerhalb der letzten zwei Monate haben zwei weitere Videotheken in meiner Stadt dicht gemacht. Das Videothekensterben grassiert seit Jahren in der Republik und scheint selbst die entlegensten Winkel nicht auszulassen. Videothekenbesitzer kennen selbstverständlich den Übeltäter: das Internet, respektive die Streaminganbieter, respektive der Konsument, der immer mehr Angebot zu immer geringerem Preis haben möchte.
Sieht sich hier die Spirale unserer kapitalistischen Gesellschaft in ihrer Konsequenz ausgedrückt? Sind wir "konsumsüchtig" und selbst als halbe "Maschinenwesen" durch und durch auf Kosten-Nutzen-Effizienzdenken getrimmt? Das will ich hier gar nicht fragen, darum streiten sich kluge Köpfe schon überall sonst.
Aber mich hat das schon getroffen, auch wenn ich nur etwa einmal im halben Jahr noch in einer Videothek war. Ich nutze auch Streamingdienste, kommerzielle wie "graue". Aber mir geht es immer ums Angebot, und die Videothek war noch immer die letzte Bastion, wenn es darum ging, einen Film in guter Qualität zu bekommen, den es nicht als Stream gab.
In einem Magazin habe ich vor kurzem einen Artikel über den (selbsternannten) Videothekenbegründer gelesen, der sich noch wacker in der ältesten Videothek Deutschlands behauptet. Er rechnet eher damit, dass seine Videothek zu einem Museum wird, als dass die alten Zeiten wiederkommen. All die Maßnahmen der Videothekenbesitzer, Kundschaft zu sich zu locken, schlugen fehl (manche verwandelten ihre Videothek in einen halben Kiosk, mit Brötchen backen und Spirenzchen).
Dabei ist es nicht so, als gäbe es unter Streamingdiensten keine Konkurrenz. Watchever zum Beispiel hat bereits die Hufe hochgerissen. Ist auch kein Wunder, wenn sich alle um die Blockbuster und das Mainstreamprogramm streiten. Da lobe ich mir einen Dienst wie MUBI, der ein sorgfältig kuratiertes Programm für Cineasten mit einem interessanten, sinnigen und finanzierbaren Konzept anbietet. Ich frage mich, wieso Videotheken es nicht genauso gemacht haben? Es gibt eine Unzahl von Filmen, die man auf keiner kommerziellen oder grauen Seite als Stream findet, aber als VHS, DVD oder sogar Bluray erhältlich sind. Was für eine Fundgrube an vergessenen und wiederzuentdeckenden Perlen Videotheken hätten sein können! Aber anstatt sich zu verändern und eine Programm-Videothek für den Kunden zu werden, der noch gerne etwas Geld und Mühe aufwendet, um einen Film in den Händen zu halten, stellt man sich lieber vier Kopien von Transformers ins Regal, um eine Zielgruppe anzusprechen, die schon lange zu den großen Streamingdiensten abgewandert ist, welche weder ein besseres Angebot noch bessere Qualität noch bessere Preise bieten, sondern einfach nur bequemer sind.
Da haben Videothekare ganz einfach den Zug verpennt, Pech gehabt. Ärgerlich... für mich.
Erzählt mal, wo bekommt ihr euren Stoff her? Geht ihr noch in die Videothek oder streamt ihr nur noch? Wie sieht es in eurer Gegend aus? In kleinen Städten ohne Breitband/DSL werden Videotheken sicherlich öfter frequentiert. Und wo streamt ihr, wenn ihr streamt? Welches Angebot sagt euch am meisten zu, wonach sucht ihr überhaupt im unüberschaubaren Angebot?
(Weils dazu passt: Wer von euch hat überhaupt noch physische Medienträger Zuhause?)