[RPG] Tales of the Heroe(s) : The legend begins

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| Nami |

DON'T FUCKING STARE AT ME
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Regen. Nichts als Regen prasselte die Nacht über auf jedes einzelne Dach. Teilweise wurden auf den baufälligen Häusern nur Planen übergelegt, die dem heutigen Sturm kaum Stand halten konnten. Die Menschen auf den Straßen waren weitaus gereizter, als sonst. Der Boden knarrte unter ihrem Gewicht. Langsam wurde das Glas an ihre Lippen geführt, während draußen der Sturm weiter wütete. Ganz in ihrer Nähe schlug der Blitz laut krachend in ein Gebäude. Man konnte hören wie das Fensterglas zersprang. Von allen Seiten liefen die Menschen panisch über den Asphalt um den Leuten zu helfen, die noch im Objekt waren. Denn auf Hilfe von Außerhalb war in den völlig verdreckten und überbevölerten Slums nicht mit zu rechnen. Kiara starrte ausdruckslos auf ihre im Glas schimmernde bräunliche Flüssigkeit, das Eis war schon lange darin geschmolzen, als schallendes Gelächter ihre Augen in diese Richtung werfen ließ. Ashley stand wie immer zu dieser Uhrzeit am Thresen und ging ihrer Aufgabe nach. Die Gäste wurden immer unerträglicher, als ein jüngerer Mann mit einem gut genährten Wettwanst seine verdreckten Schuhe auf den Tisch ablegte. "Phwhahaha", gröhlte dieser seinem Gegenüber, einem eher schmächtigen Typen entgegen welcher mit geduckten Schultern an seinem Glas nippte. "Die Lieferungen an den Doks waren das reinste Kinderspiel!", sein Gegenüber winkte schon mit der Hand. "Was'n los mit dir, bist doch sonst nicht so still?", das gackernde Lachen wurde für Kiaras Ohren immer unerträglicher. Ihre Wangenmuskeln zuckten leicht auf. "Morgen bringen wir den Stoff an die kleinen Gören im Waisenhaus vorbei, dumme Kundschaft hält ein Leben lang!!", erneut hallte seine unaustehliche Lache durch das belebte Publikum. Langsam erhob Kiara sich von ihrem Sitz, das Glas wurde auf dem Thresen abgestellt. Ashley nickte nur kurz mit ihrem Kopf während die junge Frau nun vor dem pöbelndem Gast stand. Dieser drehte seinen fetten Hals in ihre Richtung. "Was'n los, du kleine Schlampe? Willst du mal an meiner Stange lutschen?", Speichel flog ihr Gesicht entgegen. Mit einer fließenden Bewegung wischte sie diesen weg. Mit angewiederter Miene blickte Kiara auf den fetten Typen vor ihr. "Nun verschwinde, wir wollen unsere erfolgreiche Lieferung feiern oder willst du mir damit sagen, das du was brauchst? Wende dich an Mike", dabei deutete sein Zeigefinger auf den schmächtigen Begleiter.

In einer fast lautlosen Bewegung hatte Kiara den Arm des Mannes ergriffen, sein Gesicht wurde durch ihr Gewicht in den Teller gedrückt. Es klatschte einmal laut auf, als sich seine Speisen mit seiner Haut berührten. Völlig perplex versuchte der Fettwanst nach Fassung zu ringen. Sein Begleiter war bereits aufgestanden, seine Hand wollte bereits zu der in der Halterung liegenden Waffe greifen, als Kiara ihr Gesicht ganz langsam zu diesem umdrehte. Ihr Blick brannte sich förmlich in das Gesicht des jungen Mannes ein, der leicht geschockt wirkte. "Nun mach die Alte endlich kalt, du Blödmann! Wofür bezahl ich dich?!", die übrigen Gäste vernahmen nur ein ekliges Knacken seines Schultergelenkes und hörten einen erstickten Schmerzensschrei. Kiara hatte dem Mann die Schulter gebrochen und packte diesen nun mit einer Hand an seiner Kehle. Ihr Griff wurde immer fester, als Ashley neben ihr stand und ihre Hand auf ihre Schulter legte. "Das reicht jetzt, Zeit den Müll raus zu bringen, würden die Herren noch für ihren Schaden aufkommen?", fragte die Barkeeperin freundlich, als der schmächtigere von den beiden ein kleines Bündel an Bargeld auf den rampunierten Tisch legte. Noch immer war Kiaras stechender Blick auf die beiden Männer gerichtet. Noch immer hatte die junge Frau kein Wort gesprochen. Sie schliff den geschundenen Mann der mittlerweile bewusstlos war über den knarrenden Holzboden. Als sie die Türen der Bar aufstieß, warf Kiara den Klumpen an organischer Masse mit brachialer Gewalt auf den Asphalt hinaus. Der Regen klatschte auf dessen geschundenen Körper während sein Begleiter ihm aufhalf. "W-wir werden eure Gastfreundschaft nicht -", der junge Mann konnte seinen Satz nicht mal mehr zu Ende sprechen. Kiara war bereits wieder in die Bar verschwunden und wischte sich den Dreck von ihrer Schulter. Sie schritt wieder an den Thresen um sich in aller seelenruhe auf ihren Sitz zu setzen. Das Glas wurde durch Ashley wieder gefüllt. Leise klirrte Glas an Glas, da Kiara mit ihr anstieß und genüsslich den Inhalt in ihre Kehle kippte.

Hallo ihr Lieben!
Und willkommen zu Tales of the Heroe(s)!
Wie einige von euch ja kennen, schreibe ich sonst immer einen enormen Batzen an einem Einstiegspost. Das habe ich dieses mal geändert, da ich nicht für jeden Einzelnen von euch was vorkauen muss.
Ihr dürft mit eurem Einstiegspost selbst entscheiden, was passiert und habt soweit freie Bahn.
Wichtig als Info für euch. Ihr alle seid irgendwo in den Vierteln der Slums von Old Town. Die Bar in der Sich Kiara und Ashley befinden, ist selbst in dieser Metropole berühmt, ob einer von euren Charakteren das geschehene Spektakel geschen hat, überlasse ich euch.
Es hat nun schon seit einer Woche geregnet und nimmt einfach nicht ab, die Leute sind weitaus mehr gereizter als sonst.
Nun wünsche ich euch viel Spaß!
 

Captain Hero

Puppetmaster
VIP
Auf einen Schlag war sie da. Ihr Bewusstsein begann von einem Moment auf den anderen zu existieren.
"Wo bin ich?", waren die ersten Worte, die ihr Bewusstsein ersann.
"Wer bin ich?", waren die nächsten, gefolgt von, "Was ist geschehen?", und, "Kalt..."
Ein Frösteln durchlief ihre Glieder. Noch schlug ihr Herz rasend, doch so langsam beruhigte es sich. Ihre Augen öffneten sich, gewöhnten sich nur langsam an das matte Licht, welches durch verhangene Fenster drang. Von draußen trommelte der Regen an das Glas.

Sie versuchte sich zu orientieren. Der Ort, an dem sie sich befand, war heruntergekommen. Ein Sofa mit zerknüllten Decken, ein Radio, ein Tisch, zwei Stühle, eine Kochnische. Sie selbst lag auf dem Sofa.
Erst jetzt wurde ihr klar, dass noch jemand anders anwesend war. Ein Mann. Er saß still da, ebenfalls auf dem Sofa. Sie selbst war an ihn gelehnt.
Langsam wanderte ihr Blick an ihm hinauf. Blaue Uniform. Silbernes Abzeichen mit den Buchstaben DCPD. 'Domino City Police Department'. Am Kragen und die Knöpfe der Uniform entlang, war es rot. Auch auf dem Abzeichen glitzerten rote Pünktchen.
Sie schreckte zurück. Über den Hals des Mannes selbst klaffte eine tiefrote Linie, der Kopf war weit nach hinten geklappt.

"Ouwh Scheiße!!!", fluchte sie. Ein toter Cop!
Sie wusste nicht, wer sie war, wo sie war oder was geschehen war, aber ein toter Polizist bedeutete Ärger hoch Drei.
Noch schlimmer! Ein Blick an sich herab verriet ihr, dass sie über und über mit Blut getränkt war. Selbst auf ihren Händen und Unterarmen war es. Als sie sich mit der Hand über das Gesicht fuhr, wurde ihr klar, dass die rote Flüssigkeit auch dort war.

Die Gedanken wirbelten noch durch ihren Verstand, da konnte sie poltern vor der Tür hören. Schwere Stiefel, die an den Füßen noch schwererer Männer waren.
"Domino City Police Department! Machen sie auf!"
Als der Ruf vor der Tür erklang, war sie bereits am anderen Ende des Zimmers, wo sie durch eine weitere Tür ins Bad stürzte. Splittern flog die Tür nach innen auf.
Ein Blick aus dem Badezimmerfenster verriet ihr, dass sie sich im ersten Obergeschoss befand, was direkt unter dem Fenster war, ließ sich auf die schnelle nicht sagen. Ohne zu zögern sprang sie, blutüberströmt wie sie war, durch das halb geöffnete Fenster, welches dabei aufschlug und an der Wand zersplitterte.

Der Sprung endete nur zwei Meter abwärts auf einem Container. Da der Untergrund bereits so früh kam, war das aufkommen schmerzhaft. Dennoch verschwendete sie keine Zeit und rannte los. Hinter ihr am Fenster erschienen Gestalten, die etwas riefen. Nichts darauf gebend, was man wohl von ihr wollen könnte, rannte sie aus der Gasse hinaus auf die Straße. Zu ihrem Glück, war dieser Fluchtweg nicht abgeschnitten worden.

Auf der Straße schüttete der Regen auf sie herab, wie auf jeden anderen, der bei diesem Sturm willens war, das Haus zu verlassen. Auch der Wind war bei diesem Unwetter schonungslos. Bereits nach wenigen Minuten konnte sie spüren, wie Wind und kalter Regen sie zittern ließen.
Ich muss dieses Blut loswerden!, schoss es ihr durch den Kopf.
Erst kam es ihr in den Sinn, sich im Regen zu waschen, aber dann fuhr ein Streifenwagen vorbei, der sie beinahe entdeckt hätte, wäre sie nicht hinter einem völlig geplünderten Autowrack in Deckung gegangen.
Sie musste von der Straße runter und Deckung finden. Und dieses verdammte Blut loswerden!

Die Antwort auf ihr Problem stürzte ihr regelrecht vor die Füße. Die Tür einer Kneipe schlug auf und ein gewichtiger Kerl landete unsanft vor ihr in einer Pfütze. Offenbar war er von einer Frau auf diesen Flug geschickt worden. Vermutlich eine Rausschmeißerin.
Ohne weitere Umstände hinter der Rausschmeißerin vorbeihuschend, kam der Schutzsuchenden ein Gedanke in den Sinn. Was, wenn man sie nach ihrem Namen fragte?
Doch es fragte niemand. Vielleicht, hatte man sie nicht mal bemerkt.

Das Innere des Etablissements war gemütlich eingerichtet und moderat gefüllt. Glücklicherweise, war das Licht gedämpft. Die Betreiber setzten auf schummrige Kerzen und Lampen, anstatt auf Flakstrahlerbeleuchtung. So sah niemand das Blut auf der Kleidung des Neuankömmlings.
Dieser zögerte nicht, dem Schild zu folgen, welches Gäste zu den hiesigen Örtlichkeiten führte.

Das Innere der Damentoilette konnte keineswegs als blitzblank bezeichnet werden. Kacheln und Fliesen waren vergilbt, hier und dort hatte jemand etwas an Wände oder Spiegel gekritzelt. Immerhin roch es einigermaßen annehmbar und es lagen keine Spritzen oder sonstiges herum.
Warmes Wasser floss aus dem Wasserhahn und wusch Blut von Händen. Ein Heben des Blicks, um nach dem Blut im eigenen Gesicht zu sehen und plötzlich starrte jemand Fremdes aus dem Spiegel zurück.

Die junge Frau, welche dort im Spiegel zu sehen war, hatte schmutziges, schwarzes Haar. In einigen Strähnen klebte Blut. Das Gesicht selbst ließ sich durchaus als schön bezeichnen, wäre es nicht ebenfalls völlig blutverschmiert gewesen. Hervorstechend waren jedoch die Augen, die in tiefem Blau aus dem Spiegel blickten.
"Das bin ich? Aber wer...", ging es der Frau, die der Ursprung des Spiegelbilds war, durch den Kopf. Da fiel ihr ein Band auf, das sie am Hals trug. An ihm hing ein ovales Medaillon, das aus blauem Buntglas bestand. Als sie es mit ihren Fingern, an denen noch immer etwas Blut klebte, umdrehte, entdeckte sie einen kleinen Schlüssel, der auf der Rückseite eingelassen war.
Ein Schlüssel?

In diesem Moment öffnete sich die Toilettentür hinter ihr.
 

Akira Akarui

Super-Moderator
Teammitglied
SMods

Als der Blitz unweit der Bar einschlug, wandte Nobu ihren Kopf nur minimal in die entsprechende Richtung, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die um diese Uhrzeit und bei dem herrschenden Unwetter verständlicherweise wie leergefegte schmale Seitenstraße richtete, in der sie sich befand.

Bereits seit einer gefühlten Ewigkeit stand sie vor dem verfallenen Lagerhaus, in dem sich ein halbes Dutzend Männer verschiedenen Alters vor knapp einer Stunde zu einem Treffen der besonderen Art eingefunden hatte. Welcher Art genau, darüber konnte die junge Frau nur spekulieren, doch sie ließ es bleiben, war ihr klar, dass es sich um etwas Illegales handelte, bei dem sie noch vor einem Jahr eingreifend statt schützend tätig geworden wäre. Doch die Zeiten änderten sich und auch sie selbst war nicht mehr die, die sie vor einem Jahr gewesen ist.

Die aufkommenden Gedanken an Vergangenes zurückdrängend konzentrierte sich Nobu wieder auf ihre gut bezahlte Aufgabe: Schmiere stehen, Bedrohungen eliminieren und eine Warnung ausgeben, sollte Gefahr bestehen, dass das Treffen aufflog.

Auch wenn der Regen auf das blecherne Dach der Lagerhalle prasselte und der Sturm heulend um ihren klatschnassen Körper blies, konnte sie aus der Ferne vage ein Anschwellen an Geräuschen und Stimmen wahrnehmen, das aus der Richtung des Blitzeinschlags kam und Hinweis darauf gab, dass eins der baufälligen Gebäude einstürzte und Menschen schreiend versuchten, dem Unvermeidlichen zu entkommen.

Zumindest das Feuer hat bei diesem Scheißwetter keine Chance ... schoss es der Frau durch den Kopf, während sie ein weiteres Mal ihren Blick so weit schweifen ließ, wie es die aus dem Himmel stürzenden Wassermassen und die dürftige Beleuchtung überhaupt zuließ, die nur aus dem unregelmäßig flackernden Licht aus dem Hauseingang schräg links gegenüber und einem sporadischen, fast gespenstisch wirkenden wetterbedingten Aufblitzen bestand.

Der Regen lief in Strömen an ihr herab und doch ignorierte sie die hochkriechende Kälte, ebenso wie das klamme Gefühl, das bis in ihr Innerstes zu reichen schien. Mit gespannter Körperhaltung, bereit jedwede Störung auszuschalten, verharrte sie wartend, suchend, beobachtend, lauschend ...
 

Rosered_Strauss

Drama Sith Queen
Otaku Veteran
Ashley stiess gerade mit Kiara an, als sie beide ihre Gläser ohne weitere Wörter herunter stürzten. "Mach das nächste Mal ein wenig schneller, ja? Hat ja lange warten müssen." meinte sie trocken, was übersetzt in etwa 'Gute Arbeit' bedeutete. Sie liess ihren Blick über die Gäste schweifen, die es diesen Abend in ihre Bar getrieben hatte. Den meisten würde sie sowohl bei Nacht als auch bei Tag nur ungern über den Weg laufen. Aber solange sie zahlten, konnte - oder eher musste - es ihr egal sein. Sie wandte sich wieder ihrer Arbeit zu und wischte ein paar Gläser aus, während sie einen Blick wieder nach draussen richtete. Der Regen prasselte gegen die Scheiben der kleinen Bar und untermalte so die Kulisse mit einem stetigen Geräuschpegel. Sie selbst mochte den Regen. Wenn man bei Regen draussen war, hatte man das Gefühl, dass alles einfach von einem abfiel - aller Schmutz; all die widerwärtigen Ereignisse, die sich in den Slums zutrugen; einfach alles, was einen des Nachts wach halten konnte - bis man zurück ins Warme kam und sich dann erst einmal nach trockener Kleidung umsehen musste.

Aber an solcherlei Entspannung war für Ashley erst einmal nicht zu denken. Schon hatte ein Tisch seine Getränke geleert, und Nachschub musste her. Schnell waren ein paar Gläser bereitgestellt, während sie darauf wartete, dass die Bestellung abgeholt wurde. Einer der Trinker, ein etwas aufgedunsener Mann, der an seinem Oberleib nur ein vollgeschwitztes Unterhemd trug, nahm die Getränke entgegen und lächelte ihr durch seine gelben Zähne zu. "Hey, Schätzchen, was hältst du davon, wenn ich dir ein bisschen was zuschiebe und du uns mal ein wenig was zeigst?" Ash, die sich erneut dem Putzen zugewandt hatte, hielt kurz inne und sah ihn von der Seite her an. "Das Einzige, was ich dir zeigen werde, ist das wenn du das nächste Mal den Mund aufmachst und irgendwelche Worte daraus erbrichst, mein Stiefel so weit in deinem Arsch verschwindet, dass ich ihn wohl aus deinen Ohren herausreissen kann. Mit anderen Worten: Glotz mir nicht auf die Titten, halts Maul und trink das Zeug, für dass du bezahlen wirst." "Oh oh oh, da ist heute wieder jemand kratzbürstig. Gibs doch zu - du stehst..." Worauf Ashley stand, wurde in dem Moment klar, als sie hinter dem Tresen hervorkam und ihm demonstrativ auf die Füße trat.

Den Mann hinter sich lassend, der eine halb schmerzverzerrte, halb widerlich grinsende Grimasse zog, begab sie sich ins Bad. Als sie eintrat, bemerkte sie, dass dort eine Frau war, die sie bisher noch nicht gesehen hatte. Erst wollte sie ihr keine große Beachtung schenken, doch dann sah Ash, dass ihr Gesicht Blutverschmiert war. Auch das Waschbecken wies noch Blutspuren auf. Sie erstarrte, während ihr kurz durch den Kopf zuckte, um Hilfe zu rufen. Doch als sie den Blick der Frau bemerkte, hielt sie inne. Die Frau blickte sie so vollkommen verwirrt, so vollkommen fassungslos an, dass sich in Ash etwas regte, was sie beinahe vergessen hatte. Mitleid. Sie bekam sich wieder in den Griff, ging zu einem kleinen Wandschrank und kramte darin herum. "Wenn du hier schon eine Sauerei machst - mach wenigstens alles sauber." meinte sie und warf ihr ein Handtuch zu. Sie stellte sich ans benachbarte Waschbecken, als sie in - zumindest gelinde - freundlicherem Ton fragte: "Neu hier, oder? Ich bin Ashley, mir gehört dieses Loch hier. Und du?" Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, wie ihr Gegenüber kurz zögerte und ihre Kette - ihr Medaillon, um genau zu sein - gedankenverloren drehte. Doch etwas darauf schien ihre Aufmerksamkeit erregt zu haben, denn sie meinte schliesslich: "... Key." Ash nickte und wartete , aber mehr folgte darauf nicht. Sie warf einen weiteren Blick auf sie und seufzte. "Hör mal her - erstmal musst du dich wieder präsentabel machen. Wenn du so rausgehst, werden sich die Männer da drin reihenweise an dich rann werfen. Da stört es sie auch nicht, wenn du..." sie hielt inne und strich mit ihrer Hand über ihr Gesicht, um auf die Blutspuren in Keys Gesicht hinzuweisen. "Nur ein gut gemeinter Tipp, ja?" meinte sie noch in dem aufmunterndsten Tonfall, den sie zustande brachte - was leider nicht sonderlich positiv klang.
 

| Nami |

DON'T FUCKING STARE AT ME
VIP
Nachdem sich die übrigen Gäste ihrer alltäglichen Beschäftigung widmeten, tat Kiara das auch. Ihr Blick wich nicht ab, als Ashley von einem Gast angeredet wurde. Aus den Augenwinkeln heraus einen neuen Gast bemerkend, blieb ihre Aufmerksamkeit an dieser hängen. Der Geruch einer ihr alt bekannten Substanz stieg in ihre Nasenlöcher rauf. Der Neuankömmling schlich unauffällig zur Damentoilette. Bloß kein Junkie!, waren ihre ersten Gedanken. Kiara erhob ihren Körper langsam von ihrem Sitzplatz und ließ den Rest der anwesenden Gäste lallen. Ohre jegliche Hektik schob sie die Tür zur Damentoilette auf. Ihre Augen suchten nach der Neuen. Diese stand völlig verstört wirkend mit Ashley vor dem Waschbecken. Den sicheren Ausgang blockierend, falls die Frau Ärger machen sollte, zog Kiara ihre verchromte 9mm und richtete den Lauf der Schusswaffe an Keys Schläfe. Ashley versuchte noch die Wogen zu glätten doch Kiara hatte in dem Moment nur einen Drang. "Sie bringt Ärger", entwich es kalt aus ihren Lippen. Einer der wenigen Momente in dem Ashley ihre Angestellte von sich aus sprechen hörte. "Hast du nicht das Blut an ihrer Kleidung gesehen? Wenn ich sie jetzt ausschalte, wird es niemanden stören". Kiara drehte an der kleinen Vorrichtung für die Entsicherung der Waffe und wartete nur auf eine Gelegenheit abzudrücken.

@Akira, wenn die Operation deines Charas fertig ist, wirst du über Funk hören, das aus der Wohnung des getöteten Polizisten eine fliehende, mit Blut überströhmte Person, weiblich, geflohen ist.
Eine Streife wird ihrer Spur bis hin zu Rosereds Chara in der Bar folgen.
@Rose: Akira wird nur schwer von abzubringen sein Captain Heros Chara nicht 'ne Kugel in den Kopf zu jagen. Dieses Mädchen bedeutet in ihren Augen Ärger! Versuch Kiara daran zu erinnern, wie es war, als sie ihre Bar betreten hatte. ;)
 

Captain Hero

Puppetmaster
VIP
Erst eine Frau, die ihr etwas schroff riet, sich weniger auffallend zu kleiden und dann darauf bestand, das Bad später so sauber vorzufinden, wie es sich gehörte. Warum Key sich ihr gegenüber mit eben diesem Namen vorgestellt hatte, war ihr nicht ganz klar. Es war wohl kaum ihr wahrer Name. Stattdessen hatte sie der Frau einfach den ersten Namen genannt, der ihr in den Sinn kam.
Wie auch immer... Die zweite Frau, welche nur Augenblicke später vor Key stand, wirkte weit weniger freundlich. Sie hielt Key für Ärger und wollte sie sogar mit ihrer Pistole umlegen.
Diese Bedrohung regte etwas undefinierbares in Key, das sich nicht wie Angst anfühlte. Der Anblick eines auf sie gerichteten Laufs ließ Key nicht in Panik ausbrechen, wie sie es erwartet hätte. Es fühlte sich tatsächlich vertraut an. Offenbar hatte Key sich bereits in ihrem früheren Leben als... wer auch immer in solchen Situationen befunden und sie hatte überlebt. Wäre nun natürlich noch schon gewesen zu wissen, wie ihr früheres Ich dies zustande gebracht hatte.
Sollte sie die schießwütige Rausschmeißerin angreifen und darauf hoffen, dass ihre Reflexe übernahmen? Klang eher nach Filmlogik. Worte wären hier wohl die sicherere Wahl.

"Du willst wirklich eine unbewaffnete Frau, die du nicht kennst, die dir nichts getan hat, abknallen, weil sie in Schwierigkeiten stecken könnte, mit denen du nichts zu tun hast? Das ist erbärmlich."
Awh scheiße! Warum habe ich das gesagt?!, schoss es Key durch den Kopf. Eigentlich hatte sie beschwichtigend auf die Rausschmeißerin einreden wollen, aber nun hatte sie sie auch noch provoziert. Das Gefühl, welches Key zuvor verspürt hatte und noch immer verspürte, war Abscheu, wie ihr aufging. Es störte sie beinahe mehr, dass diese Frau bereit war einen wehrlosen Wildfremden ohne echten Grund zu ermorden, als dass es sich bei dem Opfer um Key selbst handelte.
Da ihr aufging, wie unklug ihre Worte waren, versuchte Key es noch einmal mit anderen Worten, wobei sie diese jedoch an Ashley richtete.
"Hör zu. Ich will niemandem Ärger machen. Wenn du deinen Wachhund zurückpfeifst, dann werde ich durch diese Tür gehen und hier niemals wieder auftauchen. Vermutlich würde ich dazu eh nicht die Gelegenheit bekommen."

Lass bitte Rose den Vortritt Nami.
 

Rosered_Strauss

Drama Sith Queen
Otaku Veteran
Ashley wurde durch das Auftauchen von Kiara überrascht - von der Pistole jedoch noch mehr. Jedoch wich ihre anfängliche Bestürzung einer gewissen Resignation. 'Deswegen habe ich sie ja auch eingestellt...' dachte sie sich, während sie eine Zigarette hervorkramte, solange beide noch Worte wechselten. Jedoch sah sie sich recht schnell gezwungen, einzugreifen. "Jetzt haltet mal beide die Luft an." meinte sie und nahm einen tiefen Zug von ihrer Zigarette. Als sich beide Blicke auf sie richteten, stiess sie den Rauch aus und begann, mit unterdrückter Wut in der Stimme einige Worte an sie beide zu richten - wobei sie ihren Zeigefinger noch auf die jeweilige Person richtete, ganz als ob sie unterstreichen müsste, wer gerade angeredet sei. "Erst einmal zu dir, Key - ich hab keine Ahnung, von woher du kommst oder was du durchgemacht hast. Aber Fakt ist, dass du hier rein gekommen bist und so aussiehst, als ob du gerade erst dem Tod entronnen wärest. Du bist müde, durstig und siehst so aus, als ob du schon eine ganze Weile nicht mehr gegessen hast. Was denkst du passiert, wenn du so herausgehst? Du biegst in die nächste Seitenstraße ab und läufst in irgendeinen Wichser, der dich als leichte Beute ansieht und Dinge mit dir anstellen wird, die du dir lieber nicht vorstellen willst. Das kannst du knicken!" Sie packte Key am Arm, auch wenn diese versuchte, ihn Ash zu entziehen.

"Und vermutlich..." meinte sie an Kisara gerichtet, "... handelt es sich bei diesem Arschloch um einen unserer Stammgäste, das sich jetzt bestimmt auch noch mit der Kasse aus dem Staub gemacht hat." Kaum unterdrückte Kritik schwang in ihren Worten mit, während ihre Rausschmeisserin sie anstarrte, als wäre sie verrückt geworden. 'Vielleicht bin ich das auch...' schoss es Ashley beim Betrachten dieses Blickes durch den Kopf, '... aber ich habe mich nun einmal hierzu entschieden.' "Lass sie hier. Ich kümmere mich um sie. Sie bringt nur Ärger." wiederholte Kiara mit wütender Stimme, während sie ihre Pistole weiter auf die Fremde richtete. Ash stiess einen Seufzer aus. "Ja, das wird mir vermutlich in den Arsch beissen. Aber das wäre nicht das erste Mal, und es ist meine Entscheidung. Ausserdem... ist ihre Situation wirklich so anders von der, in der du hier ankamst? Was meinst du wäre passiert, hätte ich damals auf meinen gesunden Menschenverstand gehört und dich abgewiesen? Ich denke, dass wollen wir uns beide nicht vorstellen." Den letzten Part meinte sie mit etwas weicherer Stimme - eine Gegebenheit, die die letzten Jahre kaum vorgekommen war. Ihr Blick wurde wieder hart, während sie Kiara eindringlich anstarrte. "Also kümmere du dich um deine Aufgabe, und ich um Sie hier."
 
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Akira Akarui

Super-Moderator
Teammitglied
SMods


Als der Stecker in ihrem linken Ohr schlagartig zum Leben erwachte kniff Nobu die Augen leicht zusammen und sie verfolgte aufmerksam den Aufruf der Einsatzzentrale des DCPD, während sie weiterhin ihren Blick langsam über die Umgebung streichen ließ.

Auch wenn sie schon über ein Jahr nicht mehr dem DCPD angehörte, hatte das Abhören des Funks ihr bei ihren bisherigen Aufträgen doch immer recht gute Dienste erwiesen, denn über Polizeieinsätze in ihrer unmittelbaren Umgebung informiert zu sein, konnte besonders bei nicht ganz legalen Aktionen entscheidend sein.

Ein getöteter Polizist, eine flüchtige weibliche Tatverdächtige und ein Tatort nur zwei Straßen entfernt ... - Das bedeutete Handeln ...

Doch bevor Nobu zu entsprechenden Aktionen übergehen konnte, ruckte iher Kopf herum als sie aus dem Augenwinkel Bewegungen zu ihrer Rechten registrierte. Angestrengt durch den strömenden Regen blickend erfasste sie mehrere Schemen, die sich offenbar ihrem Standort rasch näherten.

Sofort wanderte ihre Rechte zu dem Funksender in ihrer Jackentasche, um ihren Auftraggeber notfalls warnen zu können, während sich die Linke vorsorglich auf ihr Pistolenhalfter legte. Nur einen Augenblick später setzte sie sich in Bewegung und trat den Schemen mit leichten Schritten entgegen, wollte sie zum einen nicht, dass man sie direkt vor der Lagerhalle herumlungernd fand und erschien ihr in dieser Situation ein offensiveres Vorgehen durchaus angebracht.

Nur kurz darauf konnte sie erkennen, dass die Personen, die ihr entgegenliefen, fast schon wie erwartet Uniformen des DCPD trugen.

"Colquhoun!?" Die Stimme des Mannes klang gleichermaßen überrascht wie irritiert. Ganz offensichtlich hatte er nicht damit gerechnet, mitten in der Nacht ausgerechnet eine ehemalige Kollegin anzutreffen, schon gar nicht bei einem derartig miesen Wetter. Doch die Verwunderung hielt nur kurz an, bevor er hastig weitersprach: "Hast du hier eine Frau vorbeilaufen sehen, möglicherweise verletzt, auf alle Fälle mit Blut besudelt?"

Noch während der muskulöse Mann mit dem Namen Preston auf seiner Uniform auf eine Antwort wartete, zogen seine Begleiter an ihm vorbei und suchten, Handscheinwerfer schwenkend, die Straße und ihre finsteren Winkel ab.

Nobu ließ ihren Blick über die Männer schweifen, von denen sie nur Preston persönlich kannte und sie analyiserte die Gefahr für ihren Auftraggeber, während sie mit gehobenen Brauen die Ahnungslose mimte: "Nein, hier war niemand. Was hat sie denn verbrochen?"

"Sie hat einen von uns aufgeschlitzt und ist abgehauen." Der dunkelhaarige Mann schüttelte angewidert den Kopf und erklärte: "Shangram vom 14., mitten in seiner Wohnung ..."

"Hey, wir haben ihre Spur," unterbrach einer der Begleiter die Ausführungen und winkte Preston zu sich heran.

"Ich muss weiter, pass auf dich auf," stieß dieser aus, bevor er im Laufschritt seinem Kollegen folgte und kurz darauf mit den anderen in der kleinen Gasse verschwand, die nach etwa 100 Metern in die Hauptstraße mündete.

Nobu sah der kleinen, aber schlagkräftigen Truppe nach, während vor ihrem geistigen Auge bereits die durchaus blutige Szenerie erschien, wenn die Männer die Tatverdächtige gestellt hatten. Ein Frösteln durchlief die junge Frau, was nicht von der Kälte herrührte, die der heftige Wind auf ihrer nassen Kleidung und Haut verursachte, sondern von dem, was die Männer mit der Frau anstellen würden.

"Scheiße!" Nobu fluchte und zwang sich, ihren Blick und ihre Gedanken von der Gasse und den Polizisten ab und der Lagerhalle und ihrem aktuellen Auftrag zuzuwenden. Just in diesem Moment öffnete sich das eiserne Tor unter gedämpftem Quietschen und Jurgo, der Leibwächter ihres Auftraggebers, schob sich langsam heraus. Mit wenigen suchenden Blicken hatte er sie erfasst und seine durchaus ablehnende Miene, die daher rührte, dass er nichts von der Entscheidung seines Chefs hielt, ausgerechnet einer Frau diesen Job zu überlassen, richtete sich fragend auf sie.

Nobu verzog bei Jurgos unverhohlener Reaktion das Gesicht, sah sich noch einmal nach den bereits verschwundenen Polizisten um und schritt daraufhin betont langsam auf den Leibwächter zu.

Erst als sie fast auf Tuchfühlung vor ihm stand und der Geruch des billigen Kautabaks, der an seiner Kleidung haftete, in ihre Nase stieg, fixierte sie ihn mit den Augen und meinte: "Sag ihnen, sie sollten in der Richtung verschwinden ..." Sie deutete mit dem Daumen weg von der Gasse. "Und sie sollten sich beeilen, denn hier sind gerade noch ein paar Bullen rumgelaufen und die könnten jeden Moment wiederkommen."

Jurgo schnaubte verächtlich, bevor sein taxierender Blick an ihrem Körper hinabwanderte. Doch er verkniff sich jeglichen Kommentar, den sich Nobu dennoch bestens vorstellen konnte, und verschwand schließlich wieder hinter dem Tor, das sich mit einem Quietschen schloss.

"Idiot!" zischte Nobu, bevor sie sich erneut vor der Lagerhalle postierte, den Blick wieder hin zur Gasse gerichtet.

Nur wenige Atemzüge später konnte sie abermals das Tor quietschen hören und sie verfolgte aus dem Augenwinkel, wie sich fünf der Männer eilig in der von ihr empfohlenen Richtung davon machten. Nur der sechste kam auf sie zu und schob ihr wortlos einen Umschlag zu, bevor auch er sich, mit seinem Leibwächter im Schlepptau, ebenfalls daran machte, schnellstens zu verschwinden.
 

| Nami |

DON'T FUCKING STARE AT ME
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Kiaras Wut entbranntes Gesicht sprach Bände. Der Drang einfach den Abzug zu betätigen, kribbelte in ihren Fingern. Ihr Fokus war nach wie vor auf Key gerichtet. Dieses kleine Miststück wurde auch noch frech. Mit einem Seufzen ließ die Rausschmeißerin von dem neuen, ungebetenen Gast ab, behielt ihre Waffe nach wie vor in ihrer Hand. "Sei danbar, das ich dich nicht getötet habe, du kannst mein Zimmer haben, bis du wieder fit bist", ohne die Frau nochmal anzusehen, schritt Kiara langsam aus der Damentoilette heraus.

Ihre Aufmerksamkeit wurde auf ein klirrendes Geräusch gerichtet, da sich in ihrer Abwesenheit jemand beziehungsweise einige an der Kasse zu schaffen machten. Die Diebe bemerkten gerade noch rechtzeitig, das Kiara wieder da war und stürzten in einem Sprung über den Thresen, Kiara zog ihre Waffe hervor und drückte ab. Eine Kugel ging daneben, die zweite jedoch traf einen der Fliehenden welcher sich nach vorne stürzend den Hintern festhielt. Kiara packte den zerzaust, aussehenden Mann am Kragen, stemmte ihn hoch um diesen zu durchsuchen.

Es war ein ordentliches Bündel an Einnahmen von heute welches sie ihm abnahm. Desweiteren durchsuchte Kiara seine Klamotten und fand tatsächlich ein zerfleddertes Portemonaie. Den verängstigenden, flehenden Mann, dass sie ihn nicht töten sollte, ignorierend, nahm sie sich das restliche Geld. Ihre Hand ließ von ihrem Opfer ab während dieser panisch aus der Bar heraussprintete. "DAS wirst du büßen, du Schlampe, die Salvatos werden dich kriegen!", der peitschende Regen klatschte auf sein Gesicht. Kiara trat aus der Tür heraus, als der Mann das weite suchte. Mit stark angesäuerter Miene schritt die Rausschmeißerin wieder zur Kasse öffnete diese nur um den Geldbetrag wieder reinzuwerfen. Ihr Kopf hob sich zu den noch übrig, geblienen Gästen welche sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmerten und blieb an der Kasse mit verschränkten Armen stehen.
 
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Gosti

MLP-Experte
Otaku Veteran

Der stürmische Regen hielt nun seit Tagen an und heute war es besonders schlimm für viele Leute. Man musste nur falsch im Wind stehen und schon peitscht einem das kalte Wasser schmerzhaft ins Gesicht. Dies ist auch der Grund warum die Meisten Leute es meiden vor die Türe zu gehen. Sorana hingegen hatte damit kein Problem, ganz im Gegenteil. Der Regen spülte zumindest den ganzen Dreck von den Häusern und Straßen sodass die Lichter der Abendbeleuchtungen die Stadt sogar in einem selten schönen Glanz erstrahlen ließen. Besonders von den Dächern aus, auf welchen sich das Mädchen die meiste Zeit aufhielt, war der Anblick dieses Dreckslochs ausnahmsweise richtig schön anzusehen.
Doch auch wenn das ganze Wasser den meisten Dreck weggespült hatte, das schlimmste davon bewegte sich immer noch durch die Straßen von Oldtown...
Wie jede Nacht war Sorana auf ihrer Patrouille und passte auf die Mädchen der Nacht auf, welche zu dieser späten Stunde noch ihrem Geschäft auf der Straße nach gingen. Für viele dieser Mädchen war dies die einzige Einnahmequelle, ihre einzige Möglichkeit zu überleben, weshalb viele dieser Schweine, welche sie bedienen, glauben das ausnutzen zu können, doch genau für solche Fälle war die Rothaarige auf den Dächern unterwegs. Sie macht dies nicht für Geld oder Ansehen bei Slumbewohnern. Nein! Für sie ist es in erster Linie eine Selbstverständlichkeit die Leute zu Schützen welche sich um sie kümmerten als sie noch nicht selbstständig zurecht kommen konnte. Außerdem kümmerte sie sich gerne Ausführlich um den Abschaum von Domino City, welchen es hier her verschlägt.

Diese Nacht dauerte es nicht lange bis sie ein Potentielles Ziel fand. Es waren sowieso immer die selbe Art von Männern die zu weit gehen, doch musste sie warten bis es soweit war, bis man ihr einen Grund gibt einzugreifen. Aus diesem Grund folgte sie dem Dicken, der heute bereits schon in eine Schlägerei zu gerieten schien, und seinem Begleiter und hielt von den Dächern aus immer Blickkontakt ohne dass die beiden es jedoch bemerkten.
Einige Minuten irrten die Männer scheinbar ziellos durch die Straßen, der Dicke immer noch über irgendetwas fluchend was Sorana durch die Distanz und das plätschern des Regens nicht verstehen konnte, doch schließlich konnte er wohl etwas von Interesse erblicken.
Die kleine Ruby, 16 Jahre alt und unschuldig wirkend, ein regelrechter Magnet für diese Perverslinge. Genauso wie die meisten hier bot auch sie ihren Körper an, doch um diese Zeit ist sie für gewöhnlich schon auf den Nachhauseweg, genauso in diesem Moment. Fettsack schien das jedoch nicht zu interessieren. Auch wenn sie ihn höflich abwies blieb er stur und wollte das bekommen was er begehrte. Zusammen mit seinem Mitläufer hinderten sie die Kleine am weiterkommen, packten sie grob am Arm und find an sie mit seinen fetten Fingern zu begrabschen.
Sorana hatte genug gesehen und nun endlich einen Grund einzugreifen. Ohne Vorwarnung brach der schmälere der beiden plötzlich schreiend auf den Boden zusammen. Sein Knie konnte das Gewicht, aufgrund des Bolzens der sich auf einmal darin befand, nicht mehr halten. Panisch sah der Fettwanzt durch die Gegend um die Quelle dieses Angriffes zu finden, bis er schließlich nach oben sah und das Mädchen mit der Miniarmbrust am Dach des Hauses erblickte. Ruby ging nur ein paar Schritte zurück, sie wusste ganz genau was nun passieren würde.
Schwungvoll und Elegant schwang sich Sorana an der alten Feuerleiter des Hauses herunter während Dickerchen seine Flucht antrat. Ein kurzer Blick auf den Mann mit der Schusswunde im Knie machte klar dass der nicht so schnell abhauen würde, also konnte die Jagt beginnen. So etwas mochte die Rothaarige am liebsten. Bei diesen Übergewichtigen Schweinen musste sie sich nicht einmal anstrengen und konnte ihnen ganz locker hinter her laufen. Um die Verzweiflung bei ihm noch weiter zu schüren lässt sie sich sogar Zeit, gibt ihm immer wieder kurz das Gefühl sie abzuhängen ehe sie auf ihn auf schließt. Schließlich geht im die Puste aus. In einer Seitengasse bleibt er mit einer Hand an der Wand lehnend stehen.
Zu erschöpft um noch weiterzulaufen lässt er seine Verfolgerin näher kommen und holte einen Bündel scheine aus seiner Tasche. „Bitte, nimm das, das ist alles was ich habe aber verschone mich.“ Das Geld nahm sie mit einem lächeln entgegen und verstaute es in ihrem Ausschnitt. Erleichtert dass sie sein Angebot annahm entfernte er sich vorsichtig rückwärts ein paar Schritte von ihr, wurde dann aber sofort an die Wand gedrückt. „Aber ich...“ Mit ihrem Zeigefinger auf seinem Mund hinderte sie ihn daran weiter zu reden und drückte anschließend ihren Körper an den seinen.
Verwirrt über diese Situation wehrte sich der Mann nicht und ließ die Rothaarige gewähren, vor allem als sie ihn begann zu küssen. Die Freude währte jedoch nur kurz. Mit einer kurzen Handbewegung rammte Sorana dem Mann ein Messer knapp über das Schlüsselbein in den Körper und durchdrang somit seine Luftröhre, ohne jedoch den Kuss dabei zu brechen. Panisch versuchte er sich aus ihren Griff zu befreien, doch das Mädchen war stärker als er dachte. Langsam rann das Blut in die Lunge und seine Kraft ließ nach. Serana drückte nach wie vor ihren Körper gegen den Mann und küsste ihn sinnlichst, der süße Geschmack des Blutes welche in seinem Mund immer stärker wurde, verschönerte für sie diese Situation nur noch weiter. Schlussendlich ließ sie von ihn ab und wie ein leerer Sack viel der Fettwanzt zu Boden. Röchelnd rief er um Hilfe, doch selbst wenn er noch genug Kraft gehabt hätte dass ihn jemand hören könnte, hier würde ihm niemals jemand helfen. Genüsslich das Blut von ihren Lippen leckend ließ Sorana den Mann im Regen liegen. Die kleine wird ausreichen dass sich seine Lunge langsam mit Blut füllt und er zu Grunde geht, das jedoch sehr langsam und Qualvoll. Nun zu Beute Nummer zwei...

Der Mann man dem angeschossenem Knie lag immer noch in der selben Straße. Zwar hatte er sich einige Meter weiter robben können, doch bei dem Versuch den Bolzen aus seinem Knie zu bekommen scheiterte er qualvoll. Auch Ruby war immer noch anwesend. Das Mädchen hatte sich eng an die Wand gestellt um zumindest etwas von dem Regen Geschütz zu sein. „Was machst du noch hier? Solltest du nicht schon längst zu Hause sein?“ „Ich dachte ich könnte vielleicht zusehen wie du ihm den Rest gibst.“ antwortete die Kleine zögerlich. „Nein, den nehme ich mit nach Hause zu meinen Kindern und dort solltest du auch hin. Deine Mutter macht sich sicherlich schon sorgen.“
Mit einem enttäuschten Seufzen drückte sie sich von der Wand weg. Die Kleine hat schön öfters versucht der Rothaarigen nachzueifern, doch für so etwas war sie nicht der richtige Typ. Auch wenn man es bei ihrem kalten Wesen nicht erkennen konnte, so machte sich Sorana doch Sorgen um ihre Mitmenschen. Was den Mann betraf, als er hörte dass Sorana noch etwas mit ihm vor hatte versuchte er sich aufzurichten und in Sicherheit zu humpeln, aber sehr weit kam er nicht. Von Hinten warf Sorana einfach ihren Arm um seinen Hals und drückte so lange zu bis von ihm keine Gegenwehr mehr kam. Mit Leichtigkeit warf sie den bewusstlosen Körper auf ihre Schultern und machte sich nun auf den Weg in ihre Unterkunft.

-----[ Doppelpost hinzugefügt ] -----

Das alte Polizeigebäude von Oldtown. Seit die Huren die Kontrolle über diesen Teil der Stadt übernommen haben, ist dieses Gebäude weitgehend verlassen und wird als eine Art Treffpunkt genutzt wann immer es Probleme gibt. Außerdem werden hier auch alle möglichen Waffen und Ausrüstung gelagert, zum Teil auch Überreste von dem was die Polizei zurück ließ. Im Keller dieses Gebäudes hatte sich Sorana nach ihren Vorstellungen eingerichtet. Wenn man die Türe zu ihrem Reich öffnet kommt einem sofort ein Schwall warmer feuchter Luft entgegen. Der ehemalige Betonboden wurde komplett aufgerissen und besteht jetzt nur noch aus Erde und Moos, die Wände und weite Teile der Räume sind komplett mit diversen Pflanzen überwuchert, von rießigen Rosenbüschen über Orchideen bis hin zu den seltensten exotischen Kreationen. Was jedoch auffällt, alle Blüten erstrahlen in einem klaren rot, viel Intensiver als man es normalerweise kennt, sogar einige Blätter scheinen an ihren Adern eine gewisse Rotfärbung zu besitzen.
Als Sorana ihr Heim mit ihrem Opfer betritt streicht sie sanft über die Blüten auf ihrem Weg, gibt einigen sogar einen zarten Kuss auf die Blütenblätter. „Na meine kleinen, habt ihr mich vermisst? Keine Sorge, Mami kümmert sich gleich um euch sobald sie mit eurem Abendessen fertig ist.“ Im Hinteren Ende des Kellers befand sich ein einzelner Raum welcher nicht von den Pflanzen besetzt war, dieser ähnelte eher an ein Schlachthaus. Glatte Fließen an Wände und Boden sowie alle möglichen Arten von Messern und Verarbeitungswerkzeuge lagen schon bereit. Der immer noch bewusstlose Mann wurde auf den Tisch in der Mitte gelegt und mit Lederfesseln an Hals, Händen, Hüfte und Beinen festgebunden ehe sie ihn mit etwas Riechsalz wieder in die Welt der Lebenden zurück holte. Es machte doch so viel mehr Spaß wenn sie bei Bewusstsein sind.

Die nächste halbe Stunde erfüllte ein lautes Schreien das gesamte Gebäude. Stück für Stück schnitt Sorana vorsichtig saubere Streifen von seinen Muskeln und leckte auch des öfteren das Blut davon ab. Für das Fleisch hat sie größtenteils zwar keine Verwendung, aber sie liebt einfach das Gefühl wie das Messer durch das zarte Muskelfleisch schneidet. Verschiedene Chemische Mittelchen sorgen nebenbei dafür dass ihr 'Patient' nicht das Bewusstsein verliert und so lange wie möglich alles mitbekommt. Nachdem sie sich mit den Gliedmaßen ausführlichst beschäftigt hatte, kam nun die Hauptattraktion. Vorsichtig wird das Skalpell über dem Schlüsselbein angebracht und mit leichtem Druck entlang der Brust bin über den Bauch geführt. Das Schreien hat schon längst nachgelassen da ihm einfach die Kraft fehlte noch weiter Luft aus der Lunge zu pumpen. Mit ein paar weiteren schnitten konnte sie dann schlussendlich den schützenden Fleischlappen entfernen. Sorana ist jedes mal Aufgeregt wie ein kleines Kind wenn sie endlich direkten Einblick auf die Organe ihrer Opfer bekommt.
Sie fängt unten an. Ein kleiner Schnitt und dann beginnt sie mit einem fröhlichen Lächeln die Eingeweide zu entwirren und zu entfernen. Es war immer wieder erstaunlich welche eine Länge man doch aus so einem Menschen heraus ziehen kann, auch wenn es für sie nur Müll war. Das Durchhaltevermögen von diesem Kerl ist heute jedoch sagenhaft. Die meisten haben nach dieser Prozedur bereits ihr Leben ausgehaucht, doch dieser Mann leistete nach wie vor Widerstand. Sanft fuhr die Rothaarige mit ihren blutigen Händen über sein Gesicht und sah tief in seine von Horror erfüllten Augen, ehe sie sich wieder ihrer Arbeit widmete. Weiter geht es mit den Nieren welche ebenfalls bei den Abfällen landen. Die Leber ist das erste was behutsam so abgetrennt wurde dass auch ja kein Schaden entsteht und in einem eigenen Behälter landet. Nun konnte sie jedoch erkennen dass es jeden Moment um ihn geschehen ist, aus diesem Grund entschloss sie sich gleich zum Wertvollsten vorzudringen solange er noch lebt. Vorsichtig legte sie ihre Hand auf das immer noch schlagende Herz, schloss ihre Augen und genoss diesen erregenden Moment wo das Schlagen immer unregelmäßiger wird...
Schließlich war es geschehen. Wieder ihr Skalpell in der Hand wurde das Herz aus dem Brustkorb heraus gelöst. Es war immer noch Warm und das Blut floss aus dem inneren hervor. Sorana konnte nicht anders hob das warme Herz an ihre Wange und rieb diese leicht daran ehe sie es in den selben Behälter wie die Leber legte.
Beim Rest war sie dann nicht mehr so besinnlich wie noch zuvor, dennoch trennte sie sämtliches Fleisch sauber von den Knochen. Als auch dies vollendet war warf sie die Knochen in den Heizkessel, nicht um sie zu verbrennen sondern um sie auszutrocknen und später in Pulver zermalmen und als Dünger verwenden zu können. Das Fleisch, abgesehen von der Leber und vom Herz, kamen in eine eigene Vorrichtung um auch den Letzten Tropfen Blut daraus zu gewinnen. Generell wurde alles Blut welches bei ihrer 'Operation' vergossen wurde aufgesammelt. Die Flüssigkeit wird schlussendlich noch mit einem Filter von den schädlichen Salzen befreit und später an die Pflanzen vergossen, dies ist auch Soranas Geheimnis wieso die Blüten eine solche prachtvolle Farbe haben....
 
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Akira Akarui

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Während Nobu immer wieder kurz aufblickte und verfolgte, wie ihr Auftraggeber sich mit seinem Leibwächter rasch entfernte, blätterte sie schnell, aber doch sorgsam die im Umschlag enthaltenen Scheine durch, um sich zu vergewissern, dass sie nicht übers Ohr gehauen wurde. Immerhin war dies der erste Auftrag, den sie von dem Mann erhalten hatte, der sich selbst als Shiro vorgestellt hatte, auch wenn sie wusste, dass sein wirklicher Name Ben Aguire war.

Zeitgleich mit dem gänzlichen Verschwinden beider Männer in den nächtlichen Schatten der dunklen Straße verschwand auch der Umschlag unter ihrem triefnassen Hemd, bevor Nobu zufrieden durchatmete. Der Auftrag war nicht schwierig gewesen, es hatte keine Komplikationen gegeben und die Bezahlung war mehr als reichlich und wog locker die wetterbedingten widrigen äußeren Umstände auf.

Nach Hause ... duschen und ab ins Bett ... Vor Nobus innerem Auge erschien ihre Wohnung, in der sie seit dem Mord an ihrem Bruder und dem plötzlichen Verschwinden ihres Vaters ganz alleine lebte, und sie lag in ihrer Vorstellung für einen kurzen Moment bereits in ihrem warmen Bett. Doch erneut meldete sich die Stimme in ihrem Ohrstecker, die die Einsatzkräfte, die in Oldtown zu dieser Uhrzeit auf Streife waren, mit einer Reihe von kurz ausgestoßenen Zahlencodes auf den neuesten Stand der Geschehnisse und Einsatzorte brachte.

Plünderung in der Fabric Lane ... übersetzte die ehemalige Polizistin den ersten der dreistelligen Codes und sie konnte sich sehr gut vorstellen, wie die um ihre Existenz kämpfenden Slumbewohner durch die vom Blitzeinschlag offenkundig zerstörten Fenster der umgebenden Läden in genannter Straße eindrangen und dort alles an Lebensmitteln und anderen wichtigen Gebrauchsgegenständen an sich rafften wie sie nur tragen konnten. Der Einsatz würde erfahrungsgemäß blutig werden, denn wenn es ums nackte Überleben ging setzte jegliche Vernunft aus.

Doch Nobu hielt sich nicht weiter mit diesen Gedanken auf, war für sie in diesem Moment eine andere Meldung viel wichtiger. Die geflohene vermutliche Polizistenmörderin schien sich unweit von hier in "Sanity's Edge", einer Bar an der Hauptstraße, versteckt zu haben und eine weitere Streife meldete bereits, gleich vor Ort zu sein.

Auch wenn es sie im Grunde nichts anging, trieb die Vorstellung, was die Polizisten mit der Mörderin anstellen würden, wenn sie sie erst in die Finger bekamen, dazu, sich mit beschleunigten Schritten genau in Richtung der Bar in Bewegung zu setzen. Das Wasser platschte als sie durch die vielen Pfützen in der Seitengasse lief, in der noch vor Kurzem der kleine Polizeitrupp verschwunden war und nur wenig später schob sie sich unbemerkt an der Hauswand der teils abbruchreifen Gebäude in der Hauptstraße entlang bis sie die nächste Seitengasse erreichte.

Nach kurzem Blick, der ihr verriet, dass Preston und die anderen Polizisten sich noch außerhalb der Bar befanden, wo sie wohl auf die Verstärkung warteten, schlüpfte sie in die Gasse, von wo aus sie im Dunkeln stehend und eng an die nass-kalte Hausmauer gepresst die Bar schräg gegenüber beobachtete.
 

Rosered_Strauss

Drama Sith Queen
Otaku Veteran
Ashley knurrte etwas unverständliches, als Kiara sich gehen liess und Key anfauchte. Als sie sich dann wieder an die Arbeit machte, atmete sie innerlich auf. Sie wusste nicht, was sie getan hätte, wenn Kiara sich geweigert hätte. Sie streckte Key eine Hand hin, die sie jedoch ignorierte und sich selbst wieder erhob. Nun, es war ihr nicht zu verdenken. Ash war sich ziemlich sicher, dass sie sich wohl nicht mehr lange hier aufhalten wollte. Allerdings war sie sich nach wie vor ziemlich sicher, dass es für sie das Beste wäre, erst einmal hier zu bleiben und sich zumindest etwas zu Kräften zu kommen. "Komm." meinte sie nur knapp. "Jetzt, wo sie sich scheinbar wieder beruhigt hat, müssen wir dich erst einmal unterbringen. Du kannst dich bei mir ein wenig ausruhen - das ist gleich im Stockwerk über uns." Als Key noch zögerte, ergriff Ashley ihre Hand und zog die Frau einfach mit sich. Innerlich verfluchte sie sich für das, was sie tat. Sie wusste genau, dass Freundlichkeit einem hier in Oldtown etliches kosten konnte.

"Pass kurz auf den Laden auf - ich bin gleich wieder da." meinte sie zu Kiara, als sie mit ihrer Begleiterin im Schlepptau in das Zimmer hinter dem Tresen verschwand und dort mit ihr die Treppe hinauf ging. Oben kamen sie in einer kleinen Wohnung an, die zumindest weitaus sauberer war, als man es in dieser Gegend vermutete. Es kostete Ash zwar etliche Nerven und Kosten, um diese halbwegs instand zu halten, aber mit weniger Komfort wollte und konnte sie sich nicht zufrieden geben. Sie ging schnurstracks in die Küche, und erst dort liess sie Key wieder los. Sie öffnete den Kühlschrank und förderte noch den Rest des Mittagessens hervor. Es reichte gerade noch für eine Person. Sie verfrachtete das Ganze in die Mikrowelle, bevor sie sich umdrehte und an Sie wandte. "So, jetzt isst du erst einmal etwas. Getränke stehen dort drüben auf der Ablage, und das Bad findest du am Ende des Flurs." Sie sah sie noch kurz wortlos an, als sie einen Blick aus dem Fenster warf und erstarrte. Einige Cops bewegten sich auf die Bar zu, und einige Momente später hörte sie schon die Glocke über der Türe läuten. Sie stiess einen frustrierten Seufzer aus. "Diese Idioten. Ich habe ihnen doch schon hundert Mal gesagt, dass sie hier nicht reinzukommen brauchen." Sie wandte sich erneut an ihr Gegenüber und lächelte kurz grimmig, was einer Grimasse recht nahe kam. "Entschuldige mich kurz - diese Hornochsen scheinen wieder einmal vergessen zu haben, dass ich mich genau gegen so etwas abgesichert habe. Ich bin gleich wieder da." Mit diesen Worten ging sie nach unten, um die Polizisten fort zu schicken. Immerhin investierte sie einen Teil ihres Geldes darin, eben vor solcherlei Besuchen geschützt zu sein.
 
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Captain Hero

Puppetmaster
VIP
Etwas verdattert stand Key mit dem Teller in der Hand da. Noch immer versuchte sie zu begreifen, was soeben geschehen war. Sollte sie tatsächlich an den einzigen Menschen in Oldtown geraten sein, der sich um das Schicksal seiner Mitmenschen scherte oder wollte diese Ashley Key doch nur ausnutzen?
Verwirrt versuchte Ashley eine Antwort darauf zu finden, doch dann übernahm ihr Margen das Kommando. Ihr war zuvor gar nicht bewusst gewesen, wie hungrig sie war. Offenbar hatte sie seit einer ganzen Weile nichts zu sich genommen. Bevor Key sich dessen selbst bewusst war, hatte sie auch schon damit begonnen die heißen Bratkartoffeln mit Hackbraten in sich hinein zu schaufeln. Es kam ihr nicht mal in den Sinn, sich dafür hinzusetzen.

Erst als der Teller halb geleert war, nahm sich Key die Zeit, einen Blick aus dem Fenster zu werfen. Die Polizisten, welche gerade erst angekommen waren, verließen die Kneipe bereits wieder, um in ihre Wagen zu steigen. Ashley stand in der Tür und rief ihnen hinterher, sie sollten sich an die verdammten Abkommen halten oder sie würden ein Donnerwetter erleben. Die Frau ließ sich offenbar nicht gerne herum schubsen.

Key wollte sich gerade wieder dem Essen zuwenden, da fiel ihr die Tür ins Auge, welche in das Bad des Etablissements führte. Key war noch immer mit Blut verschmiert, was ein regelrechter Ärgermagnet sein mochte. Sich weiter umsehend, stellte sie den Teller ab, da sie einen Ofen entdeckte, wie er in den meisten Häusern des armen Oldtowns üblich war. Für die meisten Bürger des Viertels war es nämlich deutlich einfacher, mit Holzfeuer zu heizen, als die hohen Gas und Öl Kosten zu zahlen. Ein Blick hinein verriet Key, dass der klobige Ofen seit einer Weile nicht mehr genutzt wurde, aber noch immer angeschlossen war. Es befand sich sogar noch etwas altes Holz darin.
Nach kurzem Suchen entdeckte Key eine alte Zeitung, die sie aus dem Müll fischte und zusammen mit einer Packung Streichhölzer als Anzünder für den Ofen nutzte. Kaum brannte das Feuer einigermaßen, da zog Key abgesehen von den Schuhen und ihrer Halskette ohne Umschweife alles aus, was sie am Leib trug und stopfte es in den Kamin. Der Geruch verbrennenden Stoffes und Kunstfaser erfüllte den Raum, doch das störte Key nicht. Das Feuer würde in Augenblicken ihre Kleidung getilgt haben.

Da Key allerdings auch selbst über und über mit der roten Substanz beklebt war, schlüpfte sie fix ins Bad, wo sie unter die Dusche stieg und sich gründlichst abwusch. Zu ihrer Überraschung war das Wasser sogar richtig warm, was Key dazu veranlasste, einen Augenblick länger zu duschen, als eigentlich nötig. Aus diesem Grund trat Key nach dem Duschen in eine angenehme Wärme, da der Ofen die Zimmer der Wohnung bereits aufgeheizt hatte.
Nackt wie sie war, aß Key das restliche Mittagessen, spülte den Teller ab und machte sich daran jeden Blutfleck abzuwischen, den sie in der Wohnung hinterlassen haben mochte, wobei sie auch ihre Lederstiefel nicht verschonte. Erst dann schritt sie in Ashley's Schlafzimmer, wo sie nicht ohne ein gewisses Schamgefühl den Kleiderschrank der Barkeeperin durchsuchte. Key und die Frau, der diese Sachen gehörten, waren ungefähr gleichgroß, was die Sache deutlich vereinfachte.
Letztendlich entschied Key sich für eine simple Jeans, sowie ein graues T-Shirt zusammen mit einer schwarzen Sweatshirt-Jacke. Obwohl sie gewisse Vorbehalte verspürte, die Unterwäsche einer anderen Frau zu tragen, nahm Key sich auch davon. Dabei ließ sie es sich nicht nehmen, die gemütlichsten Socken auszuwählen, die sich finden ließen.

Nach getaner Arbeit ließ Key sich in das alte Sofa fallen, welches nahe des Kamins stand, um zu überlegen, wie sie nun weiter vorgehen sollte. Sie wusste noch immer nicht, wer sie war oder was mit ihr geschehen war. Ihre einzigen Hinweise schienen dieser tote Bulle und das Medaillon an ihrem Hals zu sein.
Und dann war da noch die Frage, ob man Ashley trauen konnte. Klar war, dass die Barkeeperin sie einfach an die Cops hätte verpfeifen können, was jedoch nicht geschehen war. Also ging sie ein nicht unbeträchtliches Risiko ein. Sollte man Key in Ashleys Wohnung dingfest machen, würde das auch auf Ashley zurückfallen.
Hinzu kam, dass Key sich für die Verhältnisse Oldtowns bereits eine Menge von Ashley genommen hatte. Unterschlupf, Essen, warmes Wasser, Kleidung. Alles Dinge, die in diesem Viertel bei weitem nicht von solch geringfügigem Wert waren, wie sie es in anderen Kreisen sein mochten.
Key kam letztendlich zu dem Schluss, dass Ashley vorerst die beste - und nebenbei auch einzige - Wahl war, die Key blieb, bis sie besser wusste, was vor sich ging. Was Key schließlich wieder zu der Frage zurückführte, wer sie nun überhaupt war und wie man das überhaupt vergessen konnte!?!
 

| Nami |

DON'T FUCKING STARE AT ME
VIP


Polizisten trafen endlich auf die Bar welche Nobu seid längerem Zeitraum beobachtete, welche nach einem kurzen Gespräch mit der Barkeeperin verschwanden. Der eiskalte Regen klatschte auf ihren ohne hin schon durchnässten Körper. Doch hatte sie gelernt mit dem Wetter in diesem Viertel umzugehen. Plötzlich stoppte der Himmel damit seine Schleusen zu öffnen, dunkelblaues Mondlicht quälte seinen Schein durch die schweren Wolkenmassen. Der Lichtkegel wanderte von der Hauptstraße auf Ashleys Bar. Ihre Augen dicht aneinander gepresst, erblickte Nobu mehrere Gestalten in dunklen Trainingsanzügen. In ihren Händen hielten diese irgendetwas, was es war konnte sie jedoch nicht genau erkennen. Die Neuankömmlinge blickten alle samt ihre Häupter in verschiedene Richtungen, als von der anderen Straßenseite ein dunkler Van vor der Bar stehen blieb, war Nobu klar, das da irgendetwas von sich gehen musste. Die Männer verschwanden in einer schmalen Seitengasse. Heraus aus ihrem Blickfeld.

Während der Betrieb in Ashleys Bar langsam sich dem Ende neigte, beobachtete Kiara wie die letzten Betrunken langsam aus dem Haupteingang heraustorkelten. Ihre Augen wanderten kurz über die Straßen des Viertels. Der pechschwarze Van in der Nähe fiel ihr kaum auf. Warum sollte man sich auch Gedanken über ein Fahrzeug machen? Kiara schloss den Haupteingang sorgsam ab, so wie an jedem Abend. Ashley räumte in der Zwischenzeit aus während die Raußchmeißerin weitgehend alle vorhandenen Leuchtquellen ausschaltete. Kiara konnte es immer noch nicht fassen, das die Barberitzerin diese Göre angeschleppt hatte. Das die Bullen nach ihrem Auftauchen erschienen, unterstützte nur ihre Theorie.

Es wurde langsam spät, sehr spät. Kiara war schon längst in ihrem Zimmer verschwunden, ihre Waffe lag auf dem kleinen abgenutzten Nachtschrank. Immer in ihrer Nähe, da das Schießeisen ihr ein Gefühl der Sicherheit vermittelte. Wie jeden Morgen nach der Arbeit stand sie für einige Minuten in der Dusche um sich kalt abzuduschen. Die einzige Empfindung an ihrem Körper, die ihr eine positive Emotion schenkte. Nach dem sie sich abtrocknete, in eine bequeme Short und Shirt schlüpfte, fiel Kiara auf das Bett und kurze Zeit später schlossen ihre Augen.

Es vergingen ein Paar Stunden. Der Morgengrauen brach nur langsam heran. Die Sonnenstrahlen vielen durch ihre vergammelte Fensterscheibe und brach das Licht in unterschiedliche Farben. Mit einem Hämmern in ihrem Schädel wachte Kiara langsam auf doch nicht, weil der Schlaf erholsam gewesen war, das war dieser schon seit geraumer Ewigkeit nicht mehr, sondern, weil sich ein eigenartiger Geruch in ihren Nasenlöchern breit machte. Es roch nach stickigem Qualm, Kiara begann zu husten, als die Raußchmeißerin von ihrem Bett auf die Holzdielen krachte. Ihre Hände flach ausgestreckt um den Aufprall abzufedern, reagierten ihre Lungen weiter auf den empfindlichen Rauch, der langsam in ihrem Zimmer an der Decke kleben blieb. Kiara griff geistesgegenwärtig nach ihrer Waffe auf dem Nachttisch und erwischte in der Schublade die sie aufriss noch ein Taschentuch, das sie sich geistesgegenwärtig an ihre Nase und an den Mund hielt. Hastigen Schrittes sprintete Kiara mit nackten Füßen über den Boden.

Der Qualm brannte allmählich in ihren Augen. Nach nur wenigen Schritten hatte sie die Tür erreicht. Kiara wollte mit der Hand die Klinke herunterdrücken, als die Hitze des Metalls sich in ihre Haut brannte. "Scheiße!", waren ihre einzigen Gedanken in dem Moment. Nach dem der Schmerz nachließ, zückte Kiara ihre 9mm, drückte den Hebel zur Entsicherung und betätigte zweimal den Abzug. Das Schloss wurde durch die Wucht der Kugeln aufgebrochen, so dass Kiara mit einem kräftigen Tritt die Tür fast aus den Angeln reißen konnte. Hastigen Sprintes lief die Raußchmeißerin die Treppe zum Erdgeschoss herunter zum Lagerraum. Auch hier benutzte sie die selbige Methode, da Ashley den Raum immer abschloss. Den brennenden Schmerz in der Lunge ignorierend, griff sich Kiara mit brachialer Gewalt einen Feuerlöscher und schleifte diesen zum Ursprungsort des Feuers.

Kiara erreichte mühsam die Bar, das Feuer fraß sich lodernd in das Holz. Mit geweiteten Augen erblickte sie die kaum aufzuhaltenden Flammen. In schnellen Bewegungen das Ventil des Schlauches öffnend, schoss der Schaum auf das Flammenmeer. Kiara schritt weiter zum Tresen und schaffte es das Feuer an einigen Stellen einzudämmen. Irgendwoher hörte sie eine ihr bekannte Stimme schreien doch da war es bereits zu spät. Eine Druckwelle erwischte Kiara die, die Raußchmeißerin mit voller Wucht erwischte und durch das Fenster fliegen ließ. Mit brachialer Gewalt krachte Kiara mit dem Rücken auf den Boden auf. Der Aufprall war so hart, das es ihr kurzzeitig die Luft aus den Lungen trieb. Ihre Waffe landete irgendwo in der Nähe des Abwasserkanals. Kiara sah nur noch das tosende Meer aus lodernden Flammen vor ihren Augen. Ihr Körper jedoch weigerte sich zu gehorchen und so kippte ihr Kopf langsam zur Seite während sie in das Reich der Unwissenheit abdriftete. Das einzige Geräusch was in ihren Ohren haften blieb, war das Quietschen von Reifen welche über den Asphalt Bretterteen.


@Hero:
Die Bar steht unten lichterlo in Flammen. Da Key in einen tiefen Schlaf gefallen ist, wird die Gute das Feuer erst später merken. Die obere Etage ist als Einzige noch begehbar und der einzige Weg hinaus führt durch eine kleine Feuerleiter am Ende des Ganges.
@Strauss:
Da Ashley nicht im Zentrum der Explosion stand, kann sie sich hinter dem Thresen in Sicherheit gebracht haben. Sie wird Kiara zugerufen haben, abzuhauen bevor die Wucht ihre "Angestellte" erwischte.
Das Feuer lodert fröhlich vor sich hin. Einsatzkräfte sind bereits unterwegs, weil ein Passant die Flammen bemerkte.
@Aki:
Ob Nobu die ganze Zeit anwesend war, überlasse ich dir, wenn ja darf dein Chara gern meinem verletzten zur Hilfe eilen.
@Gosti: Feel free to Post. :)
 
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Akira Akarui

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Als Nobu sah, wie die Polizisten nach nur kurzem Aufenthalt in der Bar ohne die vermutete Polizistenmörderin in Gewahrsam zu nehmen unverrichteter Dinge wieder verschwanden und gleich darauf die Meldung an die Einsatzzentrale erfolgte, dass sie die Spur verloren hatten, konnte das nur eines bedeuten: Sie hatten mal wieder ein paar Scheinchen angenommen, um ein oder besser gesagt mehrere Augen zuzudrücken. Korruption ... das war etwas, was Nobu zuwider war, ganz besonders, wenn diejenigen die Hände aufhielten, die von Berufs wegen dagegen hätten vorgehen sollen.

Sie schnaubte bei den Erinnerungen an die zahllosen Begebenheiten während ihrer Dienstzeit, bei der Geld reichlich auch in Polizistentaschen gewandert war und Verbrecher ungeschoren hatten davonkommen können. Doch sie hatte damals schon sehr wenig dagegen tun können und heute hatte sie noch weniger Motivation dazu, verfolgte sie inzwischen ganz andere, ihre ganz persönlichen Ziele.

Da der Flüchtigen im Moment keine körperliche Gewalt mehr drohte und es nicht mehr ihre Aufgabe war, sich um vermeintliche Verbrecher zu kümmern, entschied Nobu, dass es Zeit war, nach Hause zu gehen. Doch sie schob das Vorhaben zunächst auf als mehrere Gestalten im Trainingsanzug in ihrem Blickfeld erschienen, fast zeitgleich mit einem dunklen Van, der vor der Bar Halt machte.

Eng an die Mauer gepresst, damit sie nicht von den suchenden Blicken der Männer erfasst wurde, beäugte sie die Szenerie und sie prägte sich aus alter Gewohnheit das Kennzeichen des Fahrzeugs ein als das Mondlicht ihr kurz zuhilfe kam.

Ein ungutes Gefühl beschlich sie und sie folgte einer inneren Stimme, als sie sich kurz entschlossen den Männern auf die Fersen heftete. In sicherem Abstand und doch so, dass sie die Männer nicht aus den Augen verlor, folgte sie ihnen in die Seitengasse und von dort in eine Parallelstraße hinter dem Haus. Sich erneut hinter der Ecke verbergend beobachtete sie, wie die Männer ihrerseits die Rückseite des Hauses inspizierten. Nach einer Weile und Blicken in alle Richtungen setzten sie ihre Umrundung des Gebäudes fort, ohne weitere Aktivitäten, nur um kurz darauf in den Van vor der Bar einzusteigen.

Eine Zeitlang blieb Nobu auf ihrem neuen Beobachtungsposten, hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, ihr Motorrad zu holen, das sie unweit der Lagerhalle geparkt hatte und der Notwendigkeit, den Wagen nicht aus den Augen zu lassen. Als der Motor des Van schließlich startete und der Wagen leise davon rollte, hatte Nobu keine Chance ihm zu folgen. Andererseits schienen die Männer ihr Vorhaben aufgegeben oder vertagt zu haben.

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Als Nobu etwa 30 Minuten später nach einer ausgiebigen Dusche in ihr Nachthemd gewandet am kleinen Schreibtisch im Arbeitszimmer ihrer Wohnung saß und sie das Kennzeichen des Vans mit Hilfe ihres Computers überprüfte, stellte sich schnell heraus, dass er bereits vor zwei Tagen als gestohlen gemeldet worden war.

Sackgasse, wie nicht anders zu erwarten ... Nobu seufzte und sie loggte sich mit wenigen Tastendrucken aus und schaltete den Computer ab. Es gab so viele Verbrechen gerade im völlig heruntergekommenen Oldtown und was auch immer diese Männer vor hatten, würde sich dort einreihen und ging sie im Grunde auch schon lange nichts mehr an.

Sie ließ ihren Blick hinüber zur Wand wandern, die über und über mit Fotos, Zeitungsausschnitten und Notizzetteln verschiedenster Art und Größe bedeckt war und mit handschriftlich angebrachten Pfeilen, Kreisen und anderen Symbolen. Sie hatte das Zimmer ihres Bruders nach dessen Tod in ein Arbeitszimmer umfunktioniert, dessen Hauptzweck es war, sie bei der Suche nach den Mördern ihres Bruders und der Aufklärung des Verschwindens ihres Vaters zu unterstützen.

Sie stand auf und trat an die Wand, wo sie ihre Finger langsam über die Fotos gleiten ließ, auf denen auf schockierend-nüchterne Weise in allen Einzelheiten dokumentiert war, mit welcher Brutalität ihr Bruder vor seinem Tod gequält worden war, all die sadistischen Spielereien und Perversitäten, die dem kranken Hirn des Täters entsprungen waren und mit denen er ihren Bruder über mehrere Tage gefoltert hatte.

Mit mahlenden Kiefern und einem heftigen Schlucken wandte sie sich von den Bildern ab und ging hinüber ins Schlafzimmer ihres Vaters, ein Ritual vor dem Schlafengehen, das sie seit seinem Verschwinden keinen einzigen Tag ausgelassen hatte.

Sie strich über das Kopfkissen im ungemachten Bett ihres Vaters und flüsterte leise: "Halt durch ..." bevor sie nach einem Blick durch das Zimmer, das sie völlig unverändert gelassen hatte, da sie spürte, dass ihr Vater noch lebte und sie jeden Tag hoffte, dass er nach Hause kommen würde, zu Bett ging.

Ihr Schlaf war unruhig, Dunkle Träume ließen sie sich hin- und herwerfen und es war noch vor Morgengrauen als sie jäh aufschreckte und sich kurz orientierend umsah. Sie wusste nicht mehr, wovon sie geträumt hatte, aber es war ihr mit einem Mal klar, warum ihr die Männer der letzten Nacht bekannt vorgekommen waren. Es handelte sich um die Mitglieder einer Gang, die für Gewalttaten und Menschenhandel bekannt war. Ihrem inneren Impuls folgend zog sie sich rasch an und saß bereits wenige Minuten später auf ihrem Motorrad, mit dem sie zurück zum "Sanity's Edge" raste.

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Schon von Ferne sah sie den aufsteigenden Qualm und sie fluchte innerlich, war für sie sofort ein Zusammenhang mit den nächtlichen Aktivitäten der Männer klar. Doch für weitere Überlegungen blieb ihr keine Zeit, denn schon hörte sie einen Knall und sie bekam mit, wie nur wenige Hundert Meter vor ihr ein Körper durch die Luft gewirbelt wurde und heftig auf dem Boden aufschlug.

Geschickt wich sie einem entgegenkommenden Fahrzeug aus, dessen Fahrer es gelungen war, das Steuer herumzureißen, bevor er über die Verletzte hinweggefahren wäre. Nobu hörte noch quietschende Reifen und einen lauten Aufprall als das Fahrzeug irgendwo gegengeschleudert wurde. Aber sie schenkte dem keinerlei Aufmerksamkeit. Vielmehr bremste sie ihr Motorrad unweit der Verletzten, stieg schnell ab und eilte zu der am Boden liegenden Frau. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie dabei, wie ein dunkler Van in schnellem Tempo den Ort des Geschehens verließ.

Rasch zog sie die Verletzte aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich und legte sie vorsichtig auf dem Gehweg ab. Sie ging in die Hocke, warf aus dem Augenwinkel einen Blick auf das brennende, zerstörte Gebäude und sah wieder zu der Verletzten.

"Ist noch jemand drin?" wollte sie von der fast Bewusstlosen wissen, während ein weiterer Seitenblick zu dem in ein parkendes Auto verkeilten Fahrzeug wanderte, aus dem gerade jemand versuchte, aus der ebenfalls verzogenen Beifahrertür zu steigen.
 
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