Entschuldige, das ich mir hier gerade Deinen Post rauspicke, zumal ich eigentlich auch schon alles zum Thema geschrieben habe, was ich dazu zu schreiben hatte. Da aber in Deinem Beitrag sehr kurz (small
) und präzise die "Argumente" für die Todesstrafe, die hier schon seit 24 Seiten immer wieder angeführt werden (ohne das sie auch nur ein Stück richtiger werden), fand ich es sehr einladend, nochmal darauf einzugehen.
Ich spreche von Serien- und Massenmördern, Psychopathen, Kannibalen, Kinderschlächtern und Menschen, die auf besonders brutale Art und Weise quälen, verstümmeln und morden.
Das ist das Argument, das hier gerne und wiederholt angeführt wird für die Todesstrafe. Fälle, in denen nicht nur "einfach" jemand ermordet, sondern so richtig derbe brutal gequält, zermatscht und geschlachtet wird.
Das Problem an diesem Argument ist: Das gibt es "leider" gar nicht. Außer in ein paar eher mittelmäßigen Spielfilmen werden Menschen nicht vergewaltigt, gequält, gegessen, nochmal vergewaltigt, umgebracht und nochmal gegessen. Normalerweise sind die Morde, mit denen man es hierzulande zu tun hat, eher langweilig. Meistens wird man einfach nur enttäuschend profan erschossen, erwürgt, vergiftet, erstochen oder aus einem Fenster gestoßen.
Daneben finden wir auch hier wieder den Aspekt, das Emotionen von Seiten des Betrachters/"Richters" mit reinkommen. Wie hier schon mehrfach dargestellt wurde, soll aber eigentlich ein Prozess und eine Beurteilung einer Tat möglichst neutral erfolgen.
Oder man muss sehr genau definieren, ab wann und durch welche Merkmale ein Verbrechen so abscheulich ist, das es die Todesstrafe verdient.
Denn - ganz ehrlich - wer zwingt einen Menschen dazu, ein Kind zu entführen, zu vergewaltigen, umzubringen und mit dem Leichnam noch einmal zig Untaten zu begehen? Da zieht das Argument "gesellschaftlicher Druck" nicht mehr.
Ich kenne mich da zugegebener Maßen nicht so aus, aber wenn das Kind bereits tot ist und dann noch zig Untaten mit dem Leichnam begangen werden, scheint es sich meiner Auffassung nach nur noch um Sachbeschädigung zu handeln. Ich lasse mich da aber gerne eines besseren belehren.
Gesellschaftlicher Druck ist es vielleicht nicht, aber ein Problem verursacht durch die Gesellschaft vermutlich schon. Denn normalerweise kommt ein durchschnittlicher Mensch, der eine angemessene Sozialisation erlebt hat, eher selten auf die Idee, so seinen Feierabend zu verbringen. Ursachen ließen sich sicher eher erforschen, wenn man mit einem solchen Täter arbeiten würde und ihn eben nicht einfach hinrichten ließe. Auch das hatten wir hier schon x-mal.
Und es gibt Menschen und Taten, da greift auch der Resozialisierungsgedanke nicht mehr.
Das liest man hier oft, aber immer nur als schlichte Behauptung. Wer sagt das und warum ? Und wer entscheidet das wann bei welchem Täter ? Der da... johh... der kann resozialisiert werden. Der da nicht. Glaube ich.
Das sieht mir ziemlich willkürlich aus.
Wer aber andere umbringt und es nicht mal bereut - warum sollte man dem dann noch die Gnade gewähren, nach ein paar Jahren Knast wieder auf die Menschen losgelassen zu werden?
Man sollte ihm nicht die Gnade gewähren und ihn nach ein paar Jahren wieder auf die Menschheit loslassen. Aber man sollte ihm die
Chance und Gelegenheit geben, nach ein paar Jahren vielleicht zu Einsicht zu gelangen, die Gelegenheit geben, zu bereuen und die Gelegenheit geben, jemand zu werden, der seine Tat ihm Rahmen der Möglichkeiten wieder "gut" zu machen.
Wer weiß, vielleicht ist genau der Mörder derjenige, der aufgrund seiner Erfahrungen dazu in der Lage ist, andere potenzielle Mörder von ihrer Tat abzubringen. Damit würde er dann sogar Morde verhindern und Leben retten. Kann ja sein.
Bei Todesstrafe gibt es kein
vielleicht und
kann ja sein. Da gibt es einfach nix mehr.