Ich glaube nicht an Götter - weder an Allah noch an Zeus oder Thor oder Shiva oder wie sie alle heißen.
Schicksal ist mir als Begriff zu undifferenziert. Ich denke, Dinge passieren aufgrund von Ursachen. Wenn einem ein Autofahrer beide Beine abfährt und man für den Rest seines Lebens im Rollstuhl sitzen muss, dann hat das nichts mit Schicksal zu tun. Der Unfall ist passiert, weil mindestens einer der beiden Beteiligten nicht aufgepasst hat. Vielleicht ist der Autofahrer zu schnell gefahren, hat seine Fahrweise nicht dem Wetter angepasst, hatte kein Licht an, vielleicht war er abgelenkt, betrunken, leichtsinnig.
Schicksal im Sinne von Vorherbestimmtheit ist natürlich bequemer, denn der Gedanke, dass ein bestimmtes Ereignis vermeidbar gewesen wäre, kann im Nachhinein sehr frustrierend sein. Aber so ist die Realität nun einmal: Dinge passieren aufgrund von Ursachen und wenn man das Verhältnis von Ursachen und Wirkungen durchschaut, dann kann man viele unangenehme Ereignisse vermeiden. Ist doch viel besser, als mit eingezogenem Kopf durchs Leben zu laufen und sich selbst zu sagen, dass man eh nichts ändern kann.
Das Märchen von der Vorherbestimmtheit oder dem Plan der Götter (oder wie immer es genannt wurde) ist den Menschen in der Vergangenheit von oben herab gepredigt worden, um sie gefügig zu machen und ihnen die fixe Idee auszutreiben, sie könnten den Status Quo verändern.