Die letzten vierundzwangzig Stunden verbrachte Ayame in einem weichen Bett. Die Walküre verfiel in einen traumlosen Schlaf. Dennoch schien ihr Körper sich von den Geschehnissen nicht abwenden zu wollen. Bedienstete hatten Mühe ihre Arbeit an ihr zu verrichten. Am nächsten Tag wachte Ayame sehr früh auf. Orientierungslos sahen sich ihre Augen in dem kargen Raum um der mehr an ein Krankenzimmer erinnerte. Ihre Augen schmerzten, das letzte, woran sie sich erninnern konnte, war das gleißende Licht. Ihr Schädel dröhnte. "
Wo bin ich, was ist geschehen?", eine Bedienstete verneigte ihren Oberkörper kurz nach vorne und erklärte der Walküre was alles geschah. "
Ihr solltet euch noch schonen, Walküre". "
Es ist überhaupt ein Wunder, das ihr schon aufstehen könnt". Ayame blickte an ihren Körper herunter. Neue Verbände schmückten ihre Verletzungen. Langsam tastete sie mit ihrer Hand an ihren Rücken um kurz darauf zusammen zu zucken. "
Die Wunden sind frisch vernäht, die Heiler haben ihr Bestes getan jedoch könnt ihr für längere Zeit eure Magie nicht anwenden". Ein zweites Kissen wurde ihr hinter ihrem Rücken gelegt. Trotz des Protestes stand Ayame langsam von ihrem Bett auf.
"
Ihr solltet wirklich", die Walküre blickte der Bediensteten nur scharf in ihre Augen. "
Was gibt es dieses mal für ein Problem?", raunte eine männliche Stimme plötzlich durch den Saal woraufhin sich das Personal leicht verneigte. "
Ihr solltet auf den Rat meiner Zimmermädchen hören immerhin seid ihr schwer verletzt gewesen und braucht Ruhe". Ayame blickte mit hochgezogenen Augenbrauen zu ihrem Gegenüber. "
Und wer seid ihr, stellt man sich nicht zunächst vor, bevor man ungeteilten Rat von sich gibt?". Der Fremde Mann schritt nun zu Ayame. Seine Arme waren an einer Gehhilfe aufgestütz. "
Verzeiht, mein name ist Kerin Celan", er verneigte seinen Oberkörper. "
Ihr befindet euch zusammen mit euren Gefährten in meinver Villa". Ayame wollte gerade ansetzen doch Kerin unterbrach die stürmische Walküre, "
eure Gefährten sind wohl auf". "
Ihr habt Glück, das ich euch keine magischen Fesseln angelegt habe", nun wurde Ayame hellhörig. Eine kleine Ader zeichnete ihre Stirn. "
So wie ihr herumgewütet habt, könnte man meinen, dass ihr mein Personal grillen wolltet und eure Fähigkeiten nicht unter Kontrolle hättet". "
Das reicht jetzt, Alterchen".
Kam es aus ihrem Mund woraufhin das Personal fast einen Herzinfakt zu bekommen schien. "
Ich bin euch dankbar, dass ihr euch m meine Gefährten kümmert und uns einen Unterschlupf gewährt doch ich kann nicht auf mir sitzen lassen, was aus eurem Mund gekommen ist". Ayame streckte ihren rechten Arm nach dem Hausherren aus. "
Ich fordere euch zum Duell!". Stille herrschte in dem Krankenzimmer. Kerin schüttelte nur belanglos sein Haupt. Nach etwas Überlegungszeit stimmte der Hausherr dann doch zu und winkte Ayame ihm zu folgen. "
Gut, dann wird es Zeit euch vorlauter Göre eine kleine Lektion zu erteilen, wir tragen das Duell im Flur aus".
Zusammen betraten die beiden den Korridor. Ayame blickte sich um. Dutzende Rüstungen standen an der Wand angelehnt und wirkten wie Soldaten die ihren König beschützten. "
Ihr habt die freie Wahl eurer Waffe", bemerkte Kerin. "
Ich habe meine eigenen Waffen, wo sind meine Schwerter?", erwiederte die Walküre woraufhin Kerin mit seinem Finger schnippste und ein Bedienstetet mit Ayames Waffen wiederkehrte.
Langsam zog sie ihre Klinge aus der Schwertscheide heraus, das klirrende Geräusch des Metalls hallte in ihren Ohren. Der Bedienstete schritt mit einem Lächeln zurück. Ayame fokussierte sich voll und ganz auf ihren Gegner, blendete die Nebengeräusche so weit es ging aus. Ihren rechten Fuß zur Seite setztend, sprintete die Walküre nach dem Kerin das Startsignal gab, los. Mit einem kraftvollen Schwung holte ihr rechter Arm aus, die tötliche Spitze direkt auf den Hausherren gerichtet, machte einen einfachen Ausfallschritt und hob seine Gehhilfe nach oben, um den Angriff einfach aus dem Handgelenk heraus, abzuwehren. Funken schlugen aufeinander, als das Metall der Schwertes auf das verarbeitete Material der Gehhilfe traf. Mit geweiteten Augen blickte Ayame zu ihrem Gegenüber, der nur freundlich lächelte. Sein rechter Arm schnellte nach vorne, die Walküre drehte sich zur Seite und musste Distanz bewahren.
"
Für ein Alterchen seid ihr gut in Form", erwiederte Ayame und bemerkte jetzt erst den durchtrainierten Körper Kerins. "
Ein Schwertkämpfer? Oder eine andere Stichwaffe jedenfalls habe ich diesen Kampfstiel schonmal gesehen". Erneut holte Ayame mit ihrem Schwert aus und wieder prallten es einfach nur ab, woraufhin sich das Lächeln von Kerin ein Stück nach oben zog. Ayame setzte nun mehr Körperkraft ein. Der Hausherr wurde nach hinten gedrückt und schliff mit der Walküre über den Boden.
Ayame spannte ihre Beine an und holte zu einem gefährlichen Kick aus doch Kerin sah diesen bereits kommen und hob in einer fließenden Bewegung seinen Oberschenkel hoch. Mit zähne Knirschendem Blick blickte der Mann seine Kontrahentin direkt in ihre kristallenen Augen, die funkelten. "
Euch fehlt es nicht an Kraft, wie lautet euer Name, Teuerste". Ayame holte zu einem weiteren Schlag aus den Kerin einfach abblockte. "
Ayame Valkyre", erwiederte die Walküre. Schwer keuchend stand sie Kerin gegenüber, das der kurze Kampf sie schon so an ihren Kräften zehren ließ, ärgerte sie. "
Es ist erstaunlich, dass euer Körper schon in der Lage ist, sich aufrecht zu halten und dann auch noch gegen mich zu kämpfen, dafür habt ihr mein Respekt". "
Und doch", Ayame stieß ihr Schwert nach vorne welches von Kerin ein weiteres mal abgeblockt wurde und klirrend auf dem Boden landete. "
Werde ich euch verraten, warum ihr mich nicht besiegen konntet aber nur unter der Bedingung, wenn ihr euch solange ihr hier seid, schont". "
Ihr könnt mich mal!", fauchte Ayame holte mit ihrem rechten Arm zu einem gefährlichen Schlag aus. Kerin packte ihre linke Schulter drückte einmal leicht auf den noch geborchenen Arm und warf die Walküre über seinen Oberkörper, so dass diese krachend auf dem Boden aufschlug wo es ihr die Luft aus den Lungen drückte. Für einen kurzen Moment wirbelten Sternchen vor ihren Augen.
Speichel hustend, kam Ayame wieder zu sich. Kerin stand leicht lächelnd vor der Walküre und überreichte ihr ihre Schwerter. Gleichzeitig bot er ihr seine Hand an, die Ayame nutzte um sich hoch zu ziehen. "
Das war wirklich beeindruckend". Der Blick der stolzen Kriegerin verriet etwas anderes doch Kerin klopfte ihr aufmunternd auf ihre rechte Schulter. "
Na, na, es war vorne rein klar, dass ihr verlieren werdet in eurem Zustand wart ihr nicht mal ansatzweise eine Bedrohung für mich". Plötzlich fing ihr Magen an zu knurren woraufhin Kerin lachen musste. "
Essen findet ihr in der Küche, wie ich hörte, sind bereits zwei eurer Geährten dahingelaufen ohh und denkt an euer Verspreche euch zu schonen". Ayame atmete kurz tief aus und sah zu dem lächelnden Kerin. "
In Ordnung Kerin, ich werde keinen Ärger verursachen". Das Dienstpersonal wirkte empört, "
entschuldigt, dass ich euch beleidigt habe". "
Schon gut, schon gut jetzt geht und esst ersteinmal was, vergesst eure Waffen nicht". Mit einem ehrlichen Lächeln bedankte sich Ayame noch einmal und nahm ihre Waffen entgegen.
Nach etlichen Minuten fand Ayame den Küchenraum. Ein köstlicher Duft legte sich in ihrer Nase. Ihr Blick schweifte über einen Essenstisch an dem der Alarianer und eine weitere Person saßen. Der Mann war ihr unbekannt und irgendwie mochte sie diesen Vogel jetzt schon nicht, der erwartungsvolle Blick war ihr einfach zu wieder. "
Guten Morgen", erwiederte Ayame nur kurz. Ihre Füßen trugen sie fast schon automatisch zu dem aufgebauten Buffet von dem sie sich gleich mehrere Teller schnappte um diese mit allerlei Köstlichkeiten zu bedecken. Ayame nahm an einem Stuhl Platz der etwas abseits von den beiden war und plazierte die Teller nebeneinander, was von der Menge her für gut zwei Mann gereicht hätte. Erneut begann ihr Magen laut zu knurren, woraufhin sich eine leichte Röte in ihren Wangen zeichnete. Ohne darauf einzugehen, begann sie zu essen.