So, dann will ich nach langem überlegen auch mal etwas dazu schreiben: Achtung könnte für Gutmenschen provozierend sein:
Er ist kein deutscher. Nur weil's auf dem Papier so steht, wird er es nie sein.
Ich will diese Aussage mal als Aufhänger nehmen und als Frage umformulieren: Ab wann ist man Deutscher?
Die Sprache setze ich als sozial notwendig vorraus. Wenn ich die Sprache nicht spreche bleibe ich immer in meiner Parallelgesellschaft gefangen. Was verführerisch ist, ich gebe es zu, warum eine neue Sprache lernen, wenn ich auch mit meiner Muttersprache alle Besorgungen erleben kann. Während meiner Zeit im Krankenhaus ist mir leider mehrmals aufgefallen, dass es durchaus Menschen gibt, die kein Wort Deutsch können und trotzdem eine lange Zeit hier leben, geht einfach gar nicht und da brauchen wir uns auch nicht drüber unterhalten. Volkstümliche Feste sind eine optimale Gelegenheit Vorurteile abzubauen, bei einem Bier redet es sich einfach leichter.
Um zum Punkt zu kommen, es ist mit das einfachste aber zu gleich schwierigste: Die bewusste Entscheidung des Migranten zu sagen: Ich bin Deutscher. Natürlich wird es nicht von heut auf morgen gehen, aber dies halte ich für den einzig gangbaren Weg. Ich gehöre nicht mehr zu denen, ich gehöre zu euch.
Das Problem, dass ich hierbei sehe, ist eine "Identitätskrise" bei den Migranten. Man hat seine Wurzeln und will diese nicht "verraten", jedoch gerade dieses Ich bin kein Deutscher ich bin X baut Barrieren auf, weil man damit immer und immer wieder zu verstehen gibt, dass man nicht zu uns gehört sondern zu den anderen. Ist schade und unnötig, es gehört wohl aber irgendwo mit zum Menschen, dass was anders ist wird erstmal kritisch beäugt.
Ich persönlich habe keine Probleme mit "Ich bin Deutscher mit ausländischen Wurzeln", dies scheint aber für viele Migranten ein Problem zu sein, die sowas als Verrat am Herkunftsland sehen.
so gesehen wird sich das Problem der mangelnden Integration von selbst lösen wenn es auch lange dauern wird.
Generell gesprochen hast du recht, je länger sich eine Migrantenfamilie in einem Land aufhält, desto eher wird sie assimiliert, dies klappt jedoch nicht, wenn sich Parallelgeselschaften gründen die ein geschlossenes System entsteht, wo kein Austausch mehr stattfindet bzw. nur einseitig.
es gibt keine Länder, Nationen, Kontinente, Rassen, Völker.
Du argumentatierst inkonsequent: Du kannst nicht erst alle Übergeordneten Institutionen verneinen und dann feststellen, dass es Gewaltprobleme gibt, da keine emotionale Bindung vorhanden ist. Woran denn positive Bindung? An die Nationalität die es nicht gibt? Wir sind eine Gemeinschaft, die in Deutschland lebt und von daher halte ich es auch für vertretbar von einer Deutschen Gemeinschaft zu reden. Diese Gemeinschaft ist individuell und nicht beliebig. Integration ist ein Prozess der Beidseitigkeit, beide müssen aufeinander zugehen, wir Deutschen wie auch die Ausländer, die leider nicht sagen können, wir nehmen unsere komplette Kultur mit, weichen davon keinen Jota ab und lassen die Deutschen schauen wo sie bleiben, klappt so nicht.
Desweiteren lasst doch mal diese Kampf-Rhetorik außen vor: Völkisches Denken, Rassismus etc. pp. diese Wört würgen nur Diskussionen ab, weil sie Totschlagargumente sind, sie ändern nichts, es führt nur dazu, dass der betroffene die Klappe hält sich aber aber ungerecht behandelt fühlt. Dann darf man sich nicht wundern, warum der Stammtisch so beliebt ist, weil man da einfach mal alles aussprechen kann, ohne dass solche Wörter fallen.
Viel sinnvoller wäre es doch, wenn wir einfach eine offene Diskussion führen: Ich habe da ein Problem, was für ein Kompromiss könnnen wir finden, dass wir beide zufrieden sind. Wäre doch mal eine mögliche Alternative.
Ich kann den Deutschen nur empfehlen sich von ihrer besten Seite zu zeigen.
Ich kann nur raten, sich nicht so arrogant zurückzulehnen, wie wäre es, wenn wir uns beide mal von unserer besten Seite zeigen? Geschichte wiederholt sich, die Juden waren anfangs als Geldleiher auch wahnsinnig beliebt, genauso wie die Gastarbeiter. Nur schaut euch mal ehrlich in Europa um, die "Rechtspopulisten" sind auf den Vormärsch, Dänemark hat wieder Grenzkontrollen, die Schweiz hat auch für Aufsehen gesorgt und ein Gerd Wilders ist Europa weit bekannt. Überall nur Rassisten am Werk? Und dies waren nur die großen Beispiele gibt noch viele weitere, wie man da glücklich und zufrieden in der Opferrolle verbleiben kann, ist mir persönlich ein Rätsel. Wenn die Dinge so schlecht stehen, muss man wenn nötig halt einen Extra-Schritt machen, auch wenn der andere eigentlich dran wäre. Aber die Gräben sind da, da halte ich solch einen falsch verstandenen Stolz für mehr als gefährlich.
wollen einfach nur Türkei (Kultur, Sprache, etc) in Deutschland sein.
Mal generell zum Auswandern: Es ist wie immer im Leben, entweder oder, beides gibt es meistens nicht. WemSeine Sprache, Kultur was auch immer so absolut wichtig ist, dem kann ich doch nur empfehlen in seiner Heimat zu bleiben. Auswandern bedeutet immer einen Teil seiner Kultur bzw. Identität zu opfern, dafür winken andere Vorteile. Jeder muss sich selbst entscheiden, was für ihn persönlich wichtiger ist. Ich kann beide Seiten nachvollziehen, beides hat Vorteile aber auch Nachteile, jeder Mensch muss da selbst entscheiden was wichtiger ist, wenn ich jedoch versuche beides umzusetzen so gibt es Probleme. Deshalb ist Auswandern nie eine einfache Sache, es gibt keinen garantierten Gewinn, man kann auch verlieren, ist hart aber leider die Realität.
Klar, man kriegt hier Geld fürs nichts tun, also warum das nicht nutzen?
Warum sollte ich dann Skrupel haben, Ausländer die auf soziale Unterstützung angewiesen sind, sofort in einen Flieger gen Heimatland zu setzen? Ich weiss, dass es schwierig ist in der hiesigen Arbeitswelt und ich denke auch, dass man da Menschen unterstützen sollte, wenn ich jedoch den Verdacht habe, dass hier gute Systeme ausgenutzt werden sinkt meine Toleranz ziemlich gegen null.
asozial sein darf und total aus dem Raster fallen darf,
Weil ich solche Personen leider nicht nach Madagaskar schicken kann. Ich habe Verständnis für Schicksalsschläge für asoziales Verhalten aber nicht. Mir kann es noch so schlecht gehen, ich muss dabei doch nicht zum Problem für die Gesellschaft werden.
Generell zu den "Aufständig" sein, ich habe da weder bei einem Türken noch bei einem Biodeutschen Verständnis für. Da gibts bei mir überhaupt keinen Unterschied wer auffällt (im Sinne von straffällig) gehört bestraft, Nationalität ist dabei absolut egal.
auf den Staat und die Gesellschaft zu pfeifen und mutig genug ist, sein eigenes Ding durchzuziehen
Dann sollen sie ihr Ding durchziehen, aber bitte konsequent und nicht rumweinen, dass der Staat ungerecht ist, mein Talent nicht erkannt wird etc. pp. Wer meint der Gesellschaft ins Gesicht spucken zu müssen der soll das tun, aber darf dann nicht erwarten wieder mit offenen Armen aufgenommen zu werden.
Gibt es spezielle deutsche Kleider, spezielle deutsche Verhaltensweisen,
Gibt es nicht und dies zeigt doch schon, wie liberal wir in dieser Hinsicht sind. Dies sollte man mal in irgendeinem anderen Land machen, dass nicht zu Europa oder den USA gehört, da wird man schon Probleme kriegen.
Natürlich ich weiss, Tugend-Bashing gehört dazu. Nur mal die ganz dumme Gegenfrage, was spricht denn eigentlich gegen diese Tugenden. Was ist an Fleiß schlecht? Warum sollte ich nicht versuchen diese Ideale zu verwirklichen? Nur weil man dann automatisch in der Schublade Willi Deutschman landet?
"Passt euch einander an und kommt miteinander zurecht."
Damit möchte ich schließen und nochmal darauf hinweisen, dass Integration für beide Seiten Vor und Nachteile hat, dies muss man wissen und aktzeptieren. Man muss sich von der Denkweise verabschieden, dass Integration nur Vorteilmaximierung bedeutet und dies gilt ausdrücklich für beide Seiten.
Swordspirit
Edit: Ich falle hier doch glatt vom Stuhl, Yuuki hat einen Deutschen Freund? Ich dachte dies sei gar nicht möglich, was machst du denn, wenn dieser dich bittet dir ein Schweineschnitzel zu machen oder eine Flasche Bier zu holen? Da ist doch dein Seelenheil in Gefahr?!? ( Das Edit jetzt bitte nicht absolut ernst nehmen, nur diese Sache hat mich jetzt am meisten bei dieser Diskussion überrascht; Also bitte bitte nicht in den falschen Rachen kriegen, nur hätte ich das von dir halt absolut nicht erwartet.)