[Diskussion] Wahlsieger Nichtwähler

Neverman

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Die Landtagswahl in Mecklenburg Vorpommern war wieder ein klarer Sieg. Nein, nicht für die SPD, sondern für die Nichtwähler. Mit 48,6 % liegen sie ganz vorne und dürfen sich stolz als Sieger betrachten. Aber nicht nur in Mecklenburg Vorpommern haben wir steigende Nichtwählerzahlen. In ganz Deutschland wählen immer weniger (vor allem junge) Menschen und beschließen, ihre Stimme denjenigen zu verweigern, die nach ihnen geifern. Während sich im ganzen Land Parteien als Sieger fühlen, Ministerpräsidenten ihren Triumph verkünden und Parteien in Landtage einziehen, gibt es eine Macht, die sie alle dominiert und noch immer konsequent ignoriert wird: die geballte Kraft der Nichtwahl, der puren Verweigerung.

Was haltet ihr von der sinkenden Wahlbeteiligung, was von Nichtwählern allgemein und zu welcher Gruppe zählt ihr euch?

Was kann in Deutschland passieren, wenn es so weitergeht? Wo liegen die Gefahren und wo die Chancen? Und last but not least, was sind Gründe fürs Wählen, bzw. Nichtwählen?
 

Bazillus^^

Nerd-König
VIP
wow so hoch was die quote der Nichtwähler-.- das ist echt erschreckend.

Was ich von nichtwählern halte:

Wer Nicht zur Wahl geht darf sich auch nie und nimmer über die Politker und z.B. ihre Neuen Steuer und Gesetze beschweren.


Einen Grund warum besonders Junge Menschen nicht zum Wählen gehen, könnte dran liegen das sie meinen das ihre Stimme eh nichts bringt und wenn sie Ihre Partei wählen das es trotzdem nichts bringt.

könnte ein grund sein
 

RazurUr

Otaku-Grabscher mit Herz
Otaku Veteran
Die meisten nicht Wähler sind einfach nur zu bequem Sonntags mal bissle früher aufzustehen und
zum Gemeinde/Schulhaus zugehen und dort ein paar Minütchen ihrer Zeit zu opfern für ein paar Kreuzle.
Es gibt natürlich dann noch diejenigen, welche einfach keine Interesse an Politik haben oder nicht mal
wissen was Rot Grün für Parteien sind oder gar vergessen wann Wahlen sind, weil man den Wahlschein
für Werbung gehalten hat ^_^.

Ich persönlich finde es wichtig zur Wahl zu gehen und wenn man auch nur sein Kreuzchen bei
unbekannten Parteien hinsetzt wie Tierschutz oder gar Piratenpartei, ist es immer noch besser
als gar nicht zu wählen. Weil nur so kann man politisch seinen Unmut zeigen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Mr.Mew

Ruht in Frieden meine Katzen | Fansubber&Saber-Fan
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Ich darf mich wohl zur der jüngeren Generation zählen (unter 25) und ich muss sagen dass es ein NO-GO für mich ist nicht zur Wahl zur gehen. Und mit dem beschweren bei neuen Gesetzen usw. kann ich mich Bazillus^^ nur anschließen, wer nicht wählt sollte still sein....

Den großen Parteien gefällt es bestimmt, denn wenn nur 50% wählen gehen, dann ist jede Stimme 2x mehr wert, als wenn alle wählen gehen würden.

Ich wohne in RLP und wir hatten letztens 38,2% Nichtwähler... sehr erschreckend.

Aber ich MAG die Leute die nicht wählen gehen mehr als die Leute die Jahr X nur SPD/CDU usw. wählen mit der Begründung dass sie es schon Jahre tun... solche Stimmen sollten finde ich für Ungültig geklärt werden.... besonders wenn sie nicht mal wissen was aktuell in der Politik passiert.



@RazurUr: Also wenn einer bis 18Uhr im Bett liegt dann weiß ich nicht was er sonst immer macht :twitching:


Armes Deutschland :sob:
 

Zero

Chief 0perating 0fficer
Teammitglied
Admin
das sind ja mal viele Fragen für einen einzigen Thread.
über fast alles kann man so gut wie endlos diskutieren.

Hier mal meine Meinung zu dem ganzen hier:
Was haltet ihr von der sinkenden Wahlbeteiligung,
find ich ziemlich schade. Wenn man, im Gegensatz zu manchen anderen Staaten schon das recht hat wählen zu dürfen sollte man das auch wahrnehmen.
Manche Länder kämpfen momentan um ihre Freiheit und was macht deutschland?
Wir verfallen wieder in die alten Bahnen und geben diese Freiheit einfach so auf, als wäre es nichts.
Wenn das so weiter geht, werden die Wahlen irgendwann abgeschafft. Weil bei 2% Wahlbeteiligung ist es doch egal was dabei raus kommt. Was die Poltik macht? Uns doch egal.
Solang es uns nicht stört ist alles gut. Aber wenn die Politik was macht, was den "Wählern" nicht passt, dann ist das Geschrei groß.
Die Gefahr die von so etwas ausgeht ist nicht zu verachten.
Die Geschichte hat uns das eigentich schon ein paar mal gelehrt.

was von Nichtwählern allgemein
auch schon aus obigen gründen finde ich das nicht das Wahre.
Das wählen dauert max. 5min. Und wenns halt einen ungültigen Stimmzettel gibt. Aber besser als gar nicht wählen.
Die meisten haben dann nur die Ausrede: "Ach, keine Partei macht das, was ich mir vorstelle".
Ich persönlich halte das für eine sehr dumme ausrede.
Ja, nicht jede Partei macht das, was man selber gerne möchte. Aber wofür haben ein Mehrparteiensystem?
Wenn einem die großen nicht passen, hat man ja immer noch genug kleine. Irgendwo wird man schon fündig. Man muss sich nur halt ein wenig mehr als die 5min abends in den Nachrichten sich mit den Parteien und deren Agenda informieren.
Und in den Zeiten des Internets kann man sich auch noch viel schneller informieren und muss nicht zu irgenwelchen Sitzungen rennen.
Daher ist das für mich ein wenig unverständlich.

und zu welcher Gruppe zählt ihr euch?
Wähler.
Ich hab bis jetzt erst 1 Wahl persönlich verpasst. Und dafür gibts ja Briefwahl.
Von daher, möglichkeiten gibts. Also nutzt man die doch auch.

Was kann in Deutschland passieren, wenn es so weitergeht?
prinzipiell hab ich die Frage oben schon beantwortet.
Deutschland wird sich zurück entwickeln.
Und das ist weder für die Wähler noch für das Land gut.

Wo liegen die Gefahren und wo die Chancen?
die Gefahr liegt einfach darin, dass sich so was wie das 3. Reich wiederholen kann.
und das sogar rel. einfach.
Denn meist bleiben eben nicht die radiaklen Gruppierungen daheim und schauen den ganzen Tag fern.

Chancen? Durch das nichtwählen?
Höchstens wenn die in eigenen Augen richtigen Leute wählen und somit die eigene PArtei gepushed wird.
aber auch dann, repräsentiert das ganze ja nicht das Meinungsbild der gesammten potetiellen Wählerschaft.

Und last but not least, was sind Gründe fürs Wählen, bzw. Nichtwählen?
öhm. joa. siehe ganz am Anfang dieses Postes.
Man kann eigentlich nicht müde werden das zu betonen.
Das ist ein Recht, das sich die Dtl. hart erarbeiten mussten. Das ganze sollte man jetzt nicht einfach weg schmeißen, nur weils einen eben nicht passt, was die großen machen.
Initiativen gibts genug. Auswahl ist also da.
Man müsste nur mal den inneren Schwinehund überwinden und sich informieren so wie die 5min zur Wahlurne auf sich zu nehmen.
 

wanyuudou

Knight of Sidonia
Ich finde es schade, das sich immer weniger an der Regierungsbildung in Deutschland aktiv beteiligen. Natürlich kann ich die Resignation bei vielen verstehen und auch das Gefühl der Machtlosigleit, dass sich aktuell breitmacht. Für mich herrscht in Deutschland immer noch die Demokratie, die es als Bürgerpflicht hat, dass man zur Wahl geht und von seinem Stimmrecht gebrauch macht.

Ja, ich gehe wählen, weil es für mich dazu gehört, weil dies eine Demokratie ausmacht. Und ja ich werde sicher auch für dei Zukunft aus der aktuellen Politik für mich Konsequenzen ziehen in meinem Wahlverhalten.

Regierung ist Sache des Volkes, auch wenn dies anscheinend weder Politikern noch Wählern oftmals klar zu sein scheint. Beide Lager müssen sich klar sein, worauf sie angewiesen sind. Der Politiker braucht den Wähler - der Wähler den Politiker. Anstatt der Wahl verzubleiben sollte man sich überlegen, wie man etwas verändern kann, wie man den Politker als Wähler auf sich aufmerksam machen kann.

Was bringt es, in Demonstrationen gegen politische Entscheidungen Stellung zu beziehen, wenn ich dann nicht wählen gehe. Wenn ich Unterschriften sammle, öffentlich agitiere, aber nicht zur Wahl gehe mit dem Gedanken, ach ich kann doch eh nichts verändern. Wobei diese Leute wohl sicher noch eher zur Wahl gehen werden, als die Leute die sehr stark von der aktuellen Politik betroffen sind.

Ich werfe einfach mal die Behauptung in den Raum, dass jene die nicht wählen gehen, zum größten Teil auf ALG II angewiesen sind (ich kann es nicht beweisen/ widerlegen), jene die sich von den Politikern verraten und verlassen fühlen. Von einer Politik, die sich von wirtschaftlichen Interessen mehr steuern lässt, als von bürgerlichen.

Wenn ich beim Anblick der Berechtigungskarte im Briefkasten sage, dass ich doch so oder nichts verändere, wenn ich wähle, habe ich nicht verstanden, was es heißt in diesem Staat zu leben. Wenn ich sage, die anderen werden schon gehen, da brauche ich es nicht tun und dies viele tun, wird am Ende die politische Zusammensetzung der deutschen Regierung von denen bestimmt, die mit der aktuellen Politik zufrieden sind, denn diese gehen ganz bestimmt wählen.

Ich muss wählen gehen, um etwas zu verändern, nach Alternativen zu großen Parteien schauen, um der aktuellen Politik den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Wenn sich nichts verändern sollte und weiterhin die großen Parteien das Sagen haben, dann kann ich beruhigt schlafen und sagen: Ich habe diese Regierung nicht gebildet.
 

kingmaik

VIP
VIP
Das Hauptproblem an der ganzen Sache ist, dass sich für die "Nichtwähler" sowieso nichts ändert. Es bildet sich eine Regierung, die anfangs Reformen durchboxt und am Ende wieder zerfällt. Zudem ist vermutlich das Interesse an Politik nicht so hoch oder man kümmert sich nicht um die Wahlprogramme der Parteien.

Ich hab zwar nicht wirklich Lust sonntags in das Wahllokal zu gehen, wenn es schlecht kommt in einer Schlange stehen mit dummen Leuten, die sich nicht informiert haben und dann nachdem ankreuzen von irgendwelchen Kandidaten (1. Simme), die eh keiner kennt nach Hause zu fahren. Aber ich tue es trotzdem.

Verstehen kann ich die Nichtwähler schon. Als logisches Wesen kann ich sowieso keine Stimme geben, da ich ja weiß, dass eine Regierung aus zwei oder mehr Parteien entstehen wird. Lediglich 1 oder 2 mal in der deutschen Geschichte konnte nur eine Partei die Regierung bilden. Daher ändern sich die Wahlversprechen und auch das Programm der Parteien. Ich weiß noch als Gerhard Schröder an die Macht kam wurde der Wahlkampf um eine Anhebung der Mehrwertsteuer gemacht. Die SPD wollte keine Erhöhung, CDU 2% und am Ende haben wir eine SPD/CDU Regierung gehabt, die die Steuer um 3% erhöht hat.

Was Deutschland passieren wird? - Viel Unmut innerhalb der Bevölkungsschichten. Zudem werden Parteien den Kontakt zu den Wählern immer mehr verlieren und andere extremere Parteien mit simplen Werbeslogans werden an Stärke gewinnen. Allerdings wird da noch Jahrzehnte andauern und vielleicht auch nicht eintreten.

Wählen zu gehen ist eigentlich nur eine Bestätigung, dass man entweder seine Partei oder aus Protest gewählt zu haben um es den großen Parteien es mal zu zeigen. Nichtwählen ist auch ein Protest...
 

Rii

Angeloid
Otaku Veteran
In Österreich ist es nicht anders (bestes Beispiel war die letzte Bundespräsidentenwahl).
Der Grund liegt sicherlich auch in der profillosen Epoche der letzten zwanzig Jahre, die die Politiker eher zum Verwalten denn zum Regieren (und aktiv führen) nutzten.

Aber was mich persönlich mehr verwirrt ist, warum werden "Nichtwähler" als "Partei" bezeichnet (was jetzt überall in den Medien passiert)?
Wie ist das Programm dieser "Partei", was sind ihre Anliegen, wer sind ihre Kandidaten?
Vielleicht kann mir das jemand hier erklären.

Demokratiepolitisch ist es auch eine ungeheuerlichkeit, dass manche Volksparteien in Österreich (wie es in Deutschland ist weiß ich nicht) zumindest teilweise zum "Weißwählen" (ein ähnlich schönes Wort wie "Weißwaschen") auffordert, ohne selbst jemanden zur Wahl zu stellen.
 

were

...braucht mehr Spice.
Otaku Veteran
wow so hoch was die quote der Nichtwähler-.- das ist echt erschreckend.

Was ich von nichtwählern halte:

Wer Nicht zur Wahl geht darf sich auch nie und nimmer über die Politker und z.B. ihre Neuen Steuer und Gesetze beschweren.


Einen Grund warum besonders Junge Menschen nicht zum Wählen gehen, könnte dran liegen das sie meinen das ihre Stimme eh nichts bringt und wenn sie Ihre Partei wählen das es trotzdem nichts bringt.

könnte ein grund sein
Ich emfinde dieses stereotypische "soll sich dann nicht über die Politik beschweren" als sehr abgedroschen. Wieso soll man wählen, wenn man in keiner Partei eine Perspektive sieht. Das derzeit herschende System ist mittlerweile so eingefahren, dass es wahrscheinlich erst vollends zusammenbrechen muss, damit ein besser funktionierendes geschaffen werden kann. Denn wo man mit Aufklärung und Vernunft arbeiten müsste, wird mit irrationalen, emotionesgesteuerten und durch und durch konservativen, teils auch einfältigen Argumentationen agiert (bei JEDER größeren Partei, Mehrparteien System hin oder her). Es würde niemandem einfallen Probleme mit etwas anderem als restriktiven Mitteln zu lösen, obwohl man mittlerweile erkannt hat, dass Restiktionen neben der Kriminalisierung keinerlei Effekt haben.
Ich sehe zurzeit in keiner Partei das kleinere Übel geschweige denn einer Perspektive.
Und wer jetzt meint, ich soll protestieren gehen. Was bringt der Protest, wenn er erst gehört wird, wenn sich die Leute zu hundertausenden auf der Straße befinden. Das sind dann immerhin Leute bis in den 0,x% Bereich der kompletten deutschen Bevölkerung, die sich auf einem oder wenigen Plätzen versammeln. Man muss ja erst Autos und Häuser anzünden, bevor sich etwas tut. Und dass dann meistens in der Richtung "die Gründe dafür interessieren uns nicht, wir gehend ledlich gegen das Resultat vor, damit wir verdrägen können, dass Gründe existieren".
Ich seh darin keine Chance, nur Unmut. Selber wähle ich unbekannte Parteien, die sich politisch auf einen kleinen Bereich fixieren, und beim Rest ruhig verhalten.

Dabei kann es auch anders gehen, indem man das Volk in wichtige Entscheidungen mit einbinden würde. Das ließe sich ganz einfach durch Wahlen organisieren.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ikki Tousen

Otakuholic
Otaku Veteran
pfff
alles loser
zu faul 1 stunde ihres tages sich zur wahlurne zu bewegen und nacher meckern "Öhhhh doofe regierung".
von nicht wählern halte ich so garnix
tausende sind früher für das wahlrecht gestoreben. wählen gehn ist das mindenste das man tun kann um den zu zeigen das nicht alles umsonst war.
 

Terry_Gorga

Der Eine, der Viele ist
Otaku Veteran
Jetzt mal ganz ehrlich: Ob man wählen geht oder nicht, macht doch eh keinen Unterschied, weil die Politiker sowieso alle dieselbe Scheiße machen.

Ich hoffe, dass es in diesem Land noch einmal einen zweiten Hitler geben wird, der diesmal was gegen die Deutschen und nicht gegen die Juden hat, damit diese Ignoranten endlich mal aufwachen. Bei immer mehr sinkender Wahlbeteiligung und einer klugen PR wird mein Wunsch ja vielleicht sogar irgendwann in Erfüllung gehen.

Scheiß deutsches Volk.
 

Kaiyne

Bekennder Sozialist & Oktaku
Otaku Veteran
Die Landtagswahl in Mecklenburg Vorpommern war wieder ein klarer Sieg. Nein, nicht für die SPD, sondern für die Nichtwähler. Mit 48,6 % liegen sie ganz vorne und dürfen sich stolz als Sieger betrachten. Aber nicht nur in Mecklenburg Vorpommern haben wir steigende Nichtwählerzahlen. In ganz Deutschland wählen immer weniger (vor allem junge) Menschen und beschließen, ihre Stimme denjenigen zu verweigern, die nach ihnen geifern. Während sich im ganzen Land Parteien als Sieger fühlen, Ministerpräsidenten ihren Triumph verkünden und Parteien in Landtage einziehen, gibt es eine Macht, die sie alle dominiert und noch immer konsequent ignoriert wird: die geballte Kraft der Nichtwahl, der puren Verweigerung.

Was haltet ihr von der sinkenden Wahlbeteiligung, was von Nichtwählern allgemein und zu welcher Gruppe zählt ihr euch?

Was kann in Deutschland passieren, wenn es so weitergeht? Wo liegen die Gefahren und wo die Chancen? Und last but not least, was sind Gründe fürs Wählen, bzw. Nichtwählen?
Ganz im Ernst ich hatte schon vor nen ähnlichen Thread auf zu machen, habe es aber wohl zu lange vor mir her geschoben.

Naja zum Thema:
Wundert dich das wirklich das immer weniger Leute wählen gehen ? Die großen Parteien machen immer wieder Versprechen, die Sie entweder kaum oder gar nicht mehr halten können. Viele Wähler haben einfach die Nase voll und wissen auch nicht mehr was Sie von der Politik noch glauben sollen. Die Parteien müssen doch zwangsläufig ohnehin stets eine Politik im Sinne der Wirtschaft betreiben wenn Sie wollen das Arbeitsplätze nicht abgeschafft werden, oder gar neue entstehen.

Zum Wahlergebniss im Mecklenburg Vorpommern kann ich nur folgendes sagen:
In erster Linie bin ich heilfroh darüber das die Menschen die dort leben die FDP abgestraft haben. Auch wenn ich oben geschrieben habe, das eine gewisse Wirtschaftsorientierte Politik nötig ist kann ich das was diese Partei macht nicht gut heissen. In meinen Augen macht die FDP keine Politik mehr für das Volk, sondern nur noch für eine bestimmte Zielgruppen - nähmlich für Reiche.

Wenn ich persönlich in Mecklenburg Vorpommern gewählt hätte, muss ich alledings sagen das ich auch ehr ein Protestwähler gewesen wäre, und lieber ein Partei gewählt hätte die unter die sonstigen fällt. Ich selbst würde auch keiner der Großer Parteien mehr mein Vertrauen schenken. Mein Vater der in Thürigen lebt hält persönlich viel auf Gysi und auf die Linke. Obwohl ich dennen von der Politischen Ausrichtung her am nächsten stehen würde, würde ich selbst die nicht wählen wollen.
 
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RazurUr

Otaku-Grabscher mit Herz
Otaku Veteran
Aber was mich persönlich mehr verwirrt ist, warum werden "Nichtwähler" als "Partei" bezeichnet (was jetzt überall in den Medien passiert)?
Wie ist das Programm dieser "Partei", was sind ihre Anliegen, wer sind ihre Kandidaten? Vielleicht kann mir das jemand hier erklären
Die Partei der Nichtwähler (kurz: Nichtwähler oder Nichtwählerpartei) ist eine deutsche Kleinpartei, die vom Hotelier und
ehemaligen CDU-Politiker Werner Peters 1998 in Köln gegründet wurde. Zu ihren Hauptforderungen zählt gemäß ihrem
Programm die Schaffung von mehr direkter Demokratie in Form von Volksbegehren und -abstimmungen.

Bei der Bundestagswahl 1998 war sie nur in Nordrhein-Westfalen wählbar und erreichte 6.827 Stimmen (0,1 %). Bei der
nordrhein-westfälischen Landtagswahl von 2000 erreichte sie 175 Stimmen (0,0 %), war allerdings auch nur in einem
Wahlkreis wählbar. Für die folgenden Bundestagswahlen wurde sie vom Bundeswahlleiter nicht mehr zugelassen.

http://www.parteidernichtwaehler.de/
 
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Lloyd

Ordenspriester
Ich wär sehr gerne wählen gegangen, wenn ich die Wahlbenachrichtigung im Briefkasten gehabt hätte. ._.
So konnte ich aber nicht hingehen. (Und ja ich bin wahlberechtigt ^^)
 

Neverman

VIP
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Also dann... *mit der Keule der Demagogie aushol*

@Bazillus^^: Wir leben in einer Demokratie, in der Redefreiheit herrscht. Derer ist man oft überdrüssig, aber sie ist nunmal ein Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Das heißt, Menschen dürfen sich über Umweltverschmutzung beklagen, obwohl sie selber einiges zur selbigen beitragen, sie dürfen sich über die Ausbeutung und die Geldmacherei beklagen und im selben Atemzug Eier und Milch für zwei Euro kaufen und sie dürfen über Politik schimpfen, auch wenn sie selbst nicht wählen gehen. Wenn wir für uns selbst das Recht der Redefreiheit in Anspruch nehmen, dann muss das auch für alle anderen gelten.

@RazurUr: Politischer Unmut kann sich auf vielfältige Art und Weise zeigen. Man kann demonstrieren, eine Anti-Partei gründen (APD zum Beispiel), man kann vor den Bundestag kacken oder eben nicht wählen. Genau genommen ist die Nichtwahl sogar das stärkste Zeichen. Stärker wäre wohl nur etwas, was Menschen, die wirklich leiden, in Diktaturen hinbekommen: Rituelle Selbstverbrennung zum Beispiel, dann würde hier die Post abgehen!

@Mr. Mew: Die Stammwählerschaft ist das Herz einer jeden Partei und JEDE hat sie. Sie denken nicht nach, sie wählen aus Selbstverständnis, Anstand, weil sie so erzogen wurden, etc. Und die Parteien sprechen genau diese Leute an. Denn nicht nur die NPD klatscht alle paar Jahre billige Slogans auf bunte Pappe, sondern alle tun es. Und jede Partei spricht mit ebendiesen Sprüchen das Klientel an, auf dass sie setzen und welches sowas hören will. Es nennt sich "das Volk". Mal ehrlich, die Kalauer die Grünen sind mindestens genauso mies, wie die der NPD.^^

@COOLzero: Ironischerweise ist das Recht, das jeder haben MUSS kein Recht mehr, sondern eine Pflicht. Und ich gebe dir Recht, Deutschland hat sehr lange dafür kämpfen müssen, nun die Freiheit zu besitzen, nicht wählen zu dürfen. Und du weißt sicher, in welchen Systemen Wahlpflicht herrscht.
Ich glaube sogar, dass wir näher an der Freiheit dran sind, als es je zuvor der Fall war. Die Nichtwahl ist ein Ausdruck der Freiheit, die Deutschland haben will und somit einer der Pfeiler, die sie bewahrt.
Generationen lang war die Wahl mehr als nur ein politisches Statement. Es war eine Entschuldigung, ein Akt der Sühne und eine Pflichtübung, aus Angst, die frisch gewonnene Demokratie könne sonst schneller als man glaubt den Fingern entfleuchen. Dem ist aber nicht so. Heute befinden wir uns zum Glück in der Situation, in der Menschen nicht mehr unmittelbar mit der unglückseligen deutschen Vergangenheit in Berührung geraten und nun vollkommen wertefrei, aufgrund ihrer eigenen Beobachtungen und Erfahrungen entscheiden können zu wählen, oder nicht zu wählen. Sie brauchen nicht mehr unter dem Druck zu leiden, wählen zu müssen (3. Reich, DDR), sie brauchen keine Schuldgefühle mehr zu haben, weil Deutschland einmal keine Demokratie war und sie müssen nicht mehr Protest wählen, nur weil es die Norm vorschreibt ("alles außer NPD). Denn so bitter es für einige sein mag, die NPD ist Teil des Spektrums der demokratischen Freiheit und wenn sie ausgeschlossen wird, ist das Bevormundung, Diktatur und im wahrsten Sinne des Wortes ein ungerechtfertigter Protestakt.
Freiheit, sie ist die Gesamtheit aller Teile in dem alles möglich ist.
Die Nichtwahl bedeutet nicht, dass unsere Freiheit und unsere Demokratie in Gefahr ist, sie bedeutet, dass unser momentanes politisches System nicht so funktioniert, wie es sollte!
Eine Situation wie das 3. Reich wird niemals wieder kommen. Die Zeiten haben sich einfach zu sehr verändert, es ist einfach unmöglich. Aber die Angst, dass soetwas wieder passieren könnte, ist eine so starke Kraft, dass tatsächlich noch einmal der Hass zwischen den Menschen so groß werden kann. In diesem Fall aber werden wie damals die meisten Menschen mitmachen, weil sie zu blind sind.

@wanyuudou:
Die Demokratie ist deshalb das stärkste System, weil jeder Mensch theoretisch das Recht besitzt, seine Meinung zum Ausdruck zu bringen. Und in dieses Spektrum gehören vor allem die unangenehmen, die schwierigen Meinungen, die sich ganz am Rand befinden. Gerade die Nichtwahl ist das eindeutigste Zeugnis, dass man unsere Demokratie ausstellen kann. Hier wollen viele verschiedene Parteien eine Zeit lang das Volk regieren und die Hälfte des Volkes sagt ganz klar: "Ich will euch nicht."
Muss ich wirklich buchstabieren, was das bedeutet? Dieser Unwille bezieht nicht nur gegen etablierte Parteien Stellung, sondern gegen alle, auch NPD, DVU, Piratenpartei und der ganze Rest. In der Demokratie ist es von elementarer Wichtigkeit, was das Volk zu sagen hat und es spricht auch heute und hier eine klare und eindeutige Sprache.
Faulheit, Unlust, Unwissen, etc., das ist alles peripher. Der Pragmatismus gebietet uns, das Beste aus unserer Situation zu machen, aber Idealismus halte ich in jedem Fall für angebrachter.

@kingmaik: Nicht ganz richtig. Die Wahl ist meist ein Protest, weil der Wähler gerne viele Dinge anders hätte. Er hätte gerne dies, er hätte gerne das, er will lieber rot anstatt gelb, will mehr Gerechtigkeit, Geld, Sex und Freiheit...
Die Gruppe der bewussten Nichtwähler dagegen wählt nicht, nicht etwa aus Protest, sondern ganz im Gegenteil, weil es zufrieden ist. Und diese Zufriedenheit bezieht sich nicht auf eine Regierungsperiode, sondern auf die Situation im Allgemeinen, eine generelle Lebenszufriedenheit, die ein Eingreifen im Prinzip überflüssig macht. Man muss selbst nichts verändern, weil die Dinge sich von alleine verändern und man sich so oder so gut zurechtfindet. Selbstverständlich ist nicht jeder Nichtwähler so, aber einige. Was kümmert mich Schwarz, Rot, Gelb, Grün, Braun, das ist doch alles nur die Oberfläche. Nichtwähler protestieren nicht, sie akzeptieren.

@Rii: War es jemals anders? Gab es je eine Zeit, in der Politiker mal agiert haben, anstatt nur zu reagieren, anstatt nur der Punchingball höherer Mächte zu sein? Schwer vorstellbar.^^

@Werewolf: Wir verstehen uns.^^

@Ikki Tousen: Genau... Pflichtgefühl und Schuld, damit hat man schon immer Menschen perfekt manipuliert, siehe jede Diktatur dieser Welt.



Mir scheint, die meisten haben ein falsches Verständnis von Nichtwählern. Gerne würde ich da die verschiedenen Typen klassifizieren, aber ich kenne selber nicht alle und mag mich ungerne auf das verlassen, "was man so sagt".
Einiges weiß ich jedoch: Die Nichtwahl ist eine Wahl. Sie ist die Alternative, die auf keinem Stimmzettel steht, sie ist eine Philosophie und eine Lebenseinstellung.
Nichtwähler sind nicht alle arbeitslos, HartzIV-Empfänger, dumm, asozial, faul, desinteressiert und oberflächlich. Und die Motivationen nicht wählen zu gehen, sind so zahlreich, wie die, wählen zu gehen. Ich habe mit vielen Wählern gesprochen und habe mir in Ruhe ihre Argumente angehört und auch hier höre ich vor allem eines heraus: Angst und Schuld. Viele wählen nur, weil sie Angst davor haben, dass die Nazis wieder an die Macht kommen (und das wird herrlich instrumentalisiert und ausgenutzt, um selbst auf Stimmenfang zu gehen!) und weil sie nie mit ihrer Vergangenheit abgeschlossen haben. Ich habe regelrechte Panik bei Leuten erlebt, die glaubten, wenn sie nicht pünktlich um 8 Uhr an der Wahlurne stehen, würde morgen schon die Reichsprogromnacht 2.0 stattfinden. Wir haben also starke Manipulation, die auch von den Medien ausgeht, die uns dazu bringen kann zu wählen, weil es das, wie Werewolf so schön sagt "kleinste Übel" ist. Viele empfinden es als "Pflicht", etwas, was ganz ohne Zweifel von Generation zu Generation an die Kinder weitergegeben wird. In vielen Familien hat sich dabei ebenfalls das Schuldgefühl von Generation zu Generation weitergeschlichen, was dafür sorgt, dass viele meinen, es sei ihre rechte Pflicht und ohne Ausübung derselbigen würden sie dem ultimativen Bösen (dem Faschismus) mal wieder Tür und Tor öffnen. Ich sehe bei der Wahl deutlich mehr negative Gefühle als bei der Nichtwahl. Ein Nichtwähler kann einfach nur politikverdrossen sein, er kann der Angst und Schuldgefühle überdrüssig sein oder einfach dicht machen, weil er die Dauerbeschallung nicht mehr abkann; das Resultat ist dasselbe. Die Nichtwahl ist momentan eine größere Freiheitsbekundung als die Wahl und der Nichtwähler beweist somit einiges an Mut und Stärke, der Manipulation und Instrumentalisierung den Krieg anzusagen. Denn die beste Methode, dem Teufel nicht auf den Leim zu gehen, ist, ihm nicht zuzuhören.
 
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