Ja so sprach sie dahin ohne zu bemerken wie die Zeit nur dahin verstrich. Ayame bekam natürlich kein Wort mit. So fest schlief die Walküre. Doch irgendwann. Eine halbe Stunde später, erachte sie aus dem tiefen Schlaf. Ihr Körper zuckte leicht und die rasche Atmung war auch nicht normal. Sofort stellte Meriate ihr kleines Selbstgespräch ein. Das Verhalten der Walküre war nicht normal. Stimmte da etwas nicht mit ihr. Sie hielt eine Hand vor ihren Augen. So konnte die Alchemistin kein Bild der Gefühlslage von Ayame machen. Doch dann tropfte eine Träne auf die Schulter von Meriate.
„Bin ich eingeschlafen?“ War ihre Frage. Meriate wollte gerade darauf antworten, da schnitt Ayame ihr das Wort ab.
„Ich denke, dass das Bad für heute reicht und wir dir etwas zu Essen zukommen lassen, was meinst du?“ Dabei zitterte die Stimme der Walküre. Meriate wusste nicht, ob sie ihre Freundin darauf ansprechen soll oder nicht.
Plötzlich stand Ayame auf und trug dabei Meriate auf den Armen. Zusammen stiegen sie aus dem Wasser und rasch in die Umkleidekabine. Dort wartete bereits eine eher böse Überraschung. Eine der Krankenschwestern stand da. Verbandszeug, Salben, sowie andere Medikamente standen schon alle parat.
„Mensch, wer hat euch beiden erlaubt ein Bad zu nehmen.“ Sie stieß einen leiten Seufzer aus.
„Egal, wenigstens ist das Wasser hier sauber. Also dürfte es keine Probleme geben. Jetzt trocknet euch ab. Damit ich euch danach neu verbinden kann!“
Ayame setzte langsam und behutsam die Alchemistin ab. Meriate setzte such rasch auf einer Bank. Da flog auch schon ein Handtuch ihr entgegen.
„Danke.“
Die Frauen begannen ihre Körper zu trocknen. Ayame war natürlich zu erst fertig. Bis auf ihren Rücken und den gebrochenen Arm hatte sie kaum irgendwelche Einschränkungen. Zudem war sie starke Schmerzen gewöhnt. Meriate brauchte da etwas länger. Jede ausführliche Bewegung wurde mit Schmerzen bestraft. Kein Wunder. Ihr Körper zierte drei Einschusslöcher und Schmerzen waren für die Alchemistin zwar nicht fremd, aber so starke hatte sie noch nicht gehabt.
Da Ayame als erste fertig war, widmete sich die Krankenschwester der Walküre zu. Zuerst wurde der Arm im Augenschein genommen. Der Zustand war in Ordnung. Einzig die Schiene war etwas angeknackst.
„Spüren sie keine Schmerzen? Sie haben es geschafft die Schiene zu verbiegen. Ich sollte wohl ihnen eine stabilere verbinden.“ Die alte entfernte die Krankenschwester. Auf deren eingenähten Namenschild ihr Vorname „Claudia“ stand. Mit geübten Händen kontrollierte Claudia noch rasch die gebrochenen Stellen. Zum Glück war nichts verschoben. So konnte sie beruhigt und in aller Ruhe die neue Schiene anbringen. Auf einen Gipsverband verzichtete die Krankenschwester. Es wurde nur ein normaler Verband um den Arm gewickelt. Mahnend hob sie ihren Finger.
„Ihr dürft euren Arm bewegen, aber bitter übertreibt es nicht. Sobald ihr Schmerzen empfindet, solltet ihr jede Bewegung unter sein lassen. Euer Schwert solltet ihr im Übrigen auch nicht benutzen.“ Sie ging nun hinter der Walküre und sah sich den schlimmen Rücken an.
Meriate saß weiterhin auf der Bank. Sie war bereits fertig mit dem abtrocknen und hatte sich in das Handtuch eingewickelt. Um nicht zu frieren.
Claudia tastete vorsichtig über die Wunden und Narben.
„Hm, die Heilung könnte hier etwas besser verlaufen, aber ich will mich nicht beschweren. Bitte hebt eure Arme nach oben.“ Da Claudia ihre Aufforderung als Bitte dargestellt hatte, folgte Ayame den Anweisungen. Da ihre Arme ausgestreckt nach oben zeigte, kamen ihre zwei prallen Rundungen besser zum Vorschein. Worauf Meriate dann doch etwas neidisch war, aber bei ihr begann erst die Entwicklung zur Frau. Trotzdem konnte sie ihre Blicke nicht von Ayames Körper abwenden.
Die Krankenschwester setzte ihre Arbeit fort. Sie trug eine Salbe auf die Narben auf. Die Verletzungen selber wurden nur leicht Desinfiziert. Danach Verband Claudia den Rücken. Sie wickelte den Verband so, dass er nur kann an den Busen der Walküre vorbei kam. Zudem war der Verband nicht fest, sondern fühlte sich irgendwie angenehm an.
„Fertig. Sollte der Verband drücken, kommt zu mir. Die Dienstmädchen wissen wo ich mich aufhalte. Vermeidet bitte starkes bücken oder sonstige Kraftanstrengungen an den Rücken. Die Fäden müssen noch sechs tage halten. Das sollte doch machbar sein oder?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, widmete sich Claudia nun Meriate zu.
„Ein halbes Kind sollte nicht an gefährlichen Abenteuern teilnehmen.“ Mit einem Handgriff entfernte die Frau das Handtuch. Meriate sah sie nur mit großen Augen an. Es ging ihr viel zu schnell um darauf reagieren zu können.
„Oh Entschuldigt. Ihr werdet langsam doch zur Frau.“ Ihr prüfender Blick fiel über die drei Verletzungen.
„Du solltest eigentlich im Bett liegen bleiben, aber wahrscheinlich wollen alle nicht auf mich hören. Also gut, hör genau zu was ich jetzt sage. Du solltest dich nur langsam bewegen. Treppen steigen kommt allein nicht in Frage! So sollten die Schmerzen auszuhalten sein. Anstrengungen solltest du vermeiden. Sobald du außer Atem geraten solltest, setz dich irgendwo hin! Es wurden zwar keine inneren Organe verletzt, was ein Wunder ist, aber ein Körper ist noch zu schwach für irgendwelche Spielerei. Dasselbe gilt auch für die Frau Walküre.“
Sie griff rasch zum Verband und umwickelte die Verletzungen.
„Frau Walküre, sorge bitte, dass eure Freundin dies nimmt. Dies sollte das Infektionsrisiko deutlich vermindern.“ Eine kleine Flasche wurde zu Ayame geworfen.
„Sie schmeckt furchtbar bitter. Vor jeder Mahlzeit sollte sie drei Tropfen zu sich nehmen.“ Sie schloss ihre Tasche zu.
„Vergessen sie nicht, in sechs tagen zu mir zu kommen und bringen sie ihre Freunde mit. Bei einigen müssen auch die Fäden gezogen werden.“ Mit diesen Worten verließ die Krankenschwester die Umkleide und somit den Badebereich.
„Irgendwie unheimlich die Frau. Noch unheimlicher als der Hexenmeister oder du, wenn deine Nerven mit dir durch gehen. Auch ja. Ich wollte dich im Bad noch etwas Fragen, aber du hast mir keine Gelegenheit gegeben. Hattest du einen Albtraum oder warum hast du geweint?“