Er verbrachte die Zeit lesend in seinem Zimmer. Nicht nur das neue Buch, was er bekommen hatte, sondern auch das Buch über Feuerzauber, dass er bei der eiligen Flucht aus dem Anwesen vergessen hatte, wieder zurückzulegen. "
Oder vielmehr keine Zeit. Ich muss es ihm irgendwann zurückgeben. Vielleicht noch eins meiner Bücher von Zuhause obendrauflegen" dachte Yuuto beiläufig, als er im Buch rumblätterte. Er hatte gehört, dass Sie in kürzer zu einer Audienz bei einem König sein würden. Azusa hatte es ihm vor just 10 Minuten gesagt. Aber er hatte keine Lust, aufzustehen. "
Als ob ich es nötig hätte, Etikette zu lernen" sagte und lachte. "
Ich schätze, ich muss mich wohl eine kurze Zeit wie am Hofe verhalten" dachte Yuuto und fühlte sich ein wenig genervt. Er konnte es nicht ausstehen, ein Verhalten aufgezwungen zu bekommen.
Als Yuuto weiter im Buch blätterte, stieß er wieder auf den Phönixzauber. Man erzeugt ein Feuer in Phönixähnlicher Form und lässt diese eine Bahn entlang fliegen, wobei Ziele durch das Feuer Schaden nehmen, wenn dieser Phönix diese durchfliegt. Yuuto streckte die Zeigefinger aus, welcher zur Decke deutete. Ein Roter, leuchtender Punkt schien und fing an, Bahnen zu ziehen. Dieser Punkt zeichnete die Komturen des Phönix nach. Je schneller Yuuto den Punkt zeichnen ließ, desto mehr Magie kostete es Yuuto. Als er aber den Punkt sehr langsam werden ließ, bemerkte er nicht einmal den Magieaufwand. Nach 5 Minuten war der Phönix fertig. Oder jedenfalls die Form. Es war eigentlich nur schönes Feuer. Es hatte so lange gedauert, weil es ihn wunderte, wie lange es dauern würde, diese Form mit dem minimalsten Magieeinsatz herzustellen.
Auf einen Wink in seinen Gedanken hin schlugen die Flügel des Phönix. Er erhob sich und flog eine Runde durch den Raum. Yuuto ließ ihn auf seinen ausgestreckten Finger fliegen, wo sich dieser hinbegab. Gedankenverloren schaute Yuuto zur Flamme. Das sprach Yuuto ein paar Worte, worauf ein Kreis unter dem Phönix - auf seinem Finger - schien und zu leuchten begann. Yuuto spürte, dass das nicht wenig Magie war, was er verlor. Nach einer Minute verschwand der Kreis und der Phönix leuchtete kurz auf. Und danach, ohne das Yuuto ihm einen Befehl gab, flog er auf einen Bücherschrank und ließ sich darauf nieder. Die Flammen zerstörten den Schrank nicht. Yuuto schaute dem Phönix voller erstaunen zu. Mit genügend Wissen über diese Magie konnte man einer Form kurzzeitig eine kleine Persönlichkeit geben. Diese war allerdings genauso flüchtig, wie seine Form. Jetzt gerade war der Magieaufwand minimal, aber irgendwann wird Yuuto den Zauber beenden müssen und diese Form, zusammen mit der kleinen Persönlichkeit des Phönix würde verwelken. "
Eigentlich ist es so, als ob ich ein Leben beende" dachte er eine spur betrübt. Das hier war aber auch kein wirklicher Phönix. Ein richtiger Phönix hatte Fantastische Fähigkeiten. Aber um den Körper eines Phönix mit all seinen Fähigkeiten nachzumachen - würde es überhaupt ein Magier schaffen, der zu dieser Zeit lebte? Er traute es keinem zu. Drakonia und Lastation hatten selbstverständlich mächtige Magier, aber er würde es keinem zutrauen. Die einzige Möglichkeit, über einen Phönix zu gebieten, war es, ein wilden Phönix zu finden und ihn zu zähmen, oder einen zu Beschwören.
Die erste Variante war aussichtslos. Er würde behaupten, 98% aller Lebewesen würden in ihrem gesamten Leben nicht mal auf einen einzigen Phönix treffen. Wie er darauf kam? Ihn so viele Bücherin wird nur über Legenden dieser Vögel geschrieben. Die Bücher, wo der Autor behauptete, er habe einen gesehen oder gar getroffen, war lächerlich gering an der Anzahl und Menschen stempelten diese Bücher als Lügenwälzer ab. Die andere Möglichkeit, einen Phönix zu beschwören, ist wohl noch unwarscheinlicher, als einen zu treffen. Um ein Machtvolles Wesen zu beschwören, benötigte man einen Gegenstand, der mit diesem Wesen in Verbindung steht. Dies waren meist Edelsteine, da mächtige Wesen sich nur mit etwas vergleichbar Majestetischen in Relation bringen konnten.
Aber ein Phönix hatte einen anderen Gegenstand. Davon ging Yuuto zumindest aus. Yuutos Magie war beschwörender Natur. Deshalb hatte er unter anderen in Ruinen auch Wissen über die alten Beschwörungen gesucht. Der Phönix hatte ihn besonders interessiert, da er zusammen mit einem anderen Wesen, den Teufel, die Vorzeigefiguren des Elements Feuer war. So ähnlich, wie ein Engel wohl für das Element Licht stehen würde. Der Teufel hatte ihn aber nicht interessiert, da dieser gleichzeitg auch die Figur des Schattens ist. Die Wahl, nach dem Wissen über Höllenflammen oder der Flame des Lebens zu suchen war ihm nicht schwer gefallen.
Ein echter Phönix würde sich nur in seiner eigenen Feder versiegeln, um Beschworen zu werden. Allerdings nicht nur irgendeiner Feder. Wenn eine Feder vom Phönix eine Zeitlang (die nach Geschichten zwischen mehreren Stunden und mehreren Jahrzehnten liegt) von einer bestimmten Magiequelle durchdrungen wird, vergoldet Sie sich und nimmt die Eigenschaften eines Phönix an. Leben und Wiedergeburt. Mit anderen Worten eine Feder, die niemals beschädigt werden kann. Sollte Sie angekratzt oder sogar zerstört werden, wird Sie sich nach einer Weile in ein Rotgoldenes Licht getaucht und Sie ist, wie sie an anfang war.
Er hatte noch nie eine richtige Kreatur beschworen. Es war möglich, die Abbilder dieser Großartigen Geschöpfe zu beschwören und diese für sich Kämpfen zu lassen (Und einige sind unglaublich mächtig geworden), aber ein Abbild als Partner zu haben, ohne Seele und richtigen Verstand saß einfach nicht richtig mit ihm. Aber die Suche nach einem Phönix oder einer Goldenen Feder wäre wie die Sucher nach seiner längst fortgegangenen Aufpasserin. "
Eine Odysee" murmelte Yuuto. Als er aufschaute, merkte er, dass der Phönix verschwunden war.
Er stand auf, packte die beiden Bücher in seinen Mantel, streckte sich und machte sich zum Raum der Prinzessin auf. Azusa hatte ihm gesagt, wie er da hinkommen kann und ihn gebeten, ebenfalls zu kommen. Die Leute, die den Umgang zu Hof nicht kannten sollten lernen, wie man sich dort benimmt, aber generell werden alle zu einer Art Besprechung zusammen kommen. Als er vor der Tür stand, atmete er kurz ein und klopfte an der Tür. Er wartete allerdings nicht und öffnete die Tür ohne Antwort.