War das Sarkasmus ? Das ist für mich nicht gleich zu erkennen, aber ich gehe nach Nami´s Antwort mal davon aus. Eigentlich ist Sarkasmus hier gar nicht angebracht, deshalb war ich mir unsicher. Glaubst Du denn etwa, das 9/11 von Al Qaida aus einer Höhle in Pakistan veranstaltet wurde ? Das ein paar Typen, vom wem auch immer finanziert, die USA einfach so auf´s Kreuz legen können ? Die sind zwar ziemlich dämlich, aber irgendwo hat alles seine Grenzen.
Keines der von Dir genannten Ereignisse hat der ebenso ominöse "Internationale Terror"zu verantworten. Ich bezweifle allerdings eigentlich, das Du selbst das glaubst.
Falls doch, noch mal wiederholt: Den internationalen Terror gibt es nicht !
Natürlich ist das eine Erfindung der Regierungen. Von wem die wiederum instruiert werden, vermag ich im Einzelnen nicht zu sagen und das ist auch nicht Thema hier. Und selbst wenn es ihn gäbe, rein theoretisch, der wird weder im Sauerland noch in Bonn oder in Wanne-Eickel irgendwas in die Luft sprengen wollen. Diskussionen über Vorratsdatenspeicherung und ähnliches haben von mir aus jeden Hintergrund, aber so was von gar nichts mit der Vermeidung von Terroranschlägen zu tun. Das sollte jedem klar sein, der bis drei zählen kann.
Was ich durchaus einräume, ist die Möglichkeit von "Terroranschlägen", sogar in so nem piefigen Land wie Deutschland. Und zwar daraus resultierend, das eben ständig in den Medien vom Terror berichtet wird.
Berichte wie über 9/11 oder Paris mögen dazu führen, das bestimmte Leute auf die Idee kommen, sowas auch mal machen zu wollen. Immerhin kommt man so ins Fernsehen. Wenn es also in der Zukunft derartigen Terror geben sollte, dann hat nicht irgendein bärtiger Mann aus dem Hindukusch das zu verantworten, sondern "das System" aus Regierung und Medien.
Wer etwas anderes glaubt, der glaubt wohl auch an Außerirdische, den Osterhasen oder Gott. Dem kannn man dann auch nicht helfen oder mit ihm sinnvoll diskutieren.
Apropo sinnvoll diskutieren: Die wiederholte Verwendung des Wortes "Lügenpresse" macht sie nicht witziger und die implizierte Nähe zu Pegida oder ähnlichem Unsinn ist unseriös und beleidigend, auf sowas kann man durchaus verzichten.
Ja, das war Sarkasmus, ja, ich bin der Meinung, dass es Terror als solchen, und in Form von Terrororganisationen erst recht, gibt und ja, natürlich glaube ich selbst daran.
Und, natürlich, ist es unwahrscheinlich, dass Kirchheim hinterm Berg mit seinen 2.000 Einwohnern Opfer eines Terroranschlags wird. Da muss man sich als Berliner, Hamburger oder Münchner doch eher Gedanken um seine Sicherheit machen. Und nein, die Gefahr von aufmerksamkeitssuchenden Verrückten, die aus eben diesem Grund (Aufmerksamkeit haben wollen) einen Anschlag verüben, weil die Medien solche Vorkommnisse wochenlang als Aufmacher nutzen, halte ich für so minimal, dass es vermutlich niemals oder nur sehr selten vorkommen wird. Stattdessen würden solche radikalen Aufmerksamkeitswünsche eher in Amokläufen resultieren, aber die sind, wie so vieles, natürlich multifaktoriell bedingt.
Dass die Regierungen Fehler machen, ACTA/SOPA, Vorratsdatenspeicherung, Bundestrojaner usw. die falschen oder ungenügende Ansätze sind, um Terrorismus zu bekämpfen, auf jeden Fall.
Aber hinter den Regierungen den Drahtzieher einer Inszenierung von Terroranschlägen zu sehen, nur um politische Ziele durchzusetzen, ist imo so dermaßen aus dem Zusammenhang gegriffen und fernab jeglicher Realität, genauso wie die Annahme, allen Regierungen ginge es darum, einen totalitären Überwachungsstaat à la 3. Reich zu bilden, um ihre Bürger vollständig zu kontrollieren. Wir wissen gar nicht wie gut es uns geht, verglichen mit Nordkorea, Russland, Saudi-Arabien und anderen Ländern, in denen die Meinungsfreiheit, bzw. die Menschenrechte an sich, keinen hohen Stellenwert genießen. Wir leben, verglichen mit Leuten aus Ländern, denen es
wirklich dreckig geht, so gut, dass wir uns, vor lauter Angst, dass es uns nicht mehr gut gehen könnte, die krudesten Hypothesen ausdenken, durch fragwürdige Indizien untermauern und uns in Richtung kollektiver Paranoia bzgl. Wahrheit und Lüge entwickeln. Die Anzahl der Leute, die diesen Staatsverschwörungen ggü. den kleinen Bürgern wirklich glaubt, ist erschreckend hoch. Wundert mich, dass wir überhaupt noch auf 70% Wahlbeteiligung kommen.
Das Wort Lügenpresse ist auch deshalb ein so tolles, weil es genau das beschreibt, was so viele Leute tatsächlich denken: dass die Medien unter einer Decke mit den Regierungen stecken und für diese nichts anderes tun, als zu lügen. Dass es sowas zweifelsfrei gibt, lässt sich gut an Ländern wie eben Nordkorea und Russland aufzeigen. Bei ersterem gab es vermutlich sogar seit Staatsgründung keine Pressefreiheit, bei zweiterem wird sie peu à peu abgeschafft. Und dann gibt es noch viele Länder, die zwar eigtl. eine Pressefreiheit hätten, diese aber aufgrund religiöser Gesetze (stark) eingeschränkt ist (s. z.B. Saudi-Arabien und die Konsequenzen der Kritik des Bloggers Raef Badawi). Dass wir hier aber von einer umfassenden Vereinnahmung der Medien durch die Regierung sprechen, ist nun wirklich abstrus. Es ist freilich nicht auszuschließen, dass es immer wieder Gefälligkeiten auf beiden Seiten gibt, aber von einer systematischen latenten Propaganda zu sprechen, ist doch schon sehr weit von jeglichen Wahrscheinlichkeiten entfernt.
Nochmal dieser Satz, weil er so schön war:
Wer etwas anderes glaubt, der glaubt wohl auch an Außerirdische, den Osterhasen oder Gott. Dem kannn man dann auch nicht helfen oder mit ihm sinnvoll diskutieren.
Dann kannst du ja die Diskussion mit mir beruhigenderweise für beendet erklären. Unsere Weltanschauungen sind einfach beinahe so unterschiedlich wie Tag und Nacht, als dass eine gemeinsame Diskussionsgrundlage bestünde.
Terry_Gorga schrieb:
Vor allem geht es um Kontrolle. Bürger, die man kennt und von denen man alle Informationen hat, sind einfacher zu kontrollieren und in ihrer Meinung zu beeinflussen, als Bürger, die ein vermeintlich unbeschriebenes Blatt sind. Insbesondere Polizei und Sicherheitsdienste würden sich dabei sicher brennend für solche Informationen interessieren, würden sie ihnen doch die Arbeit dermaßen erleichtern, dass sie keine gerichtlichen Anordnungen oder feste Regeln bräuchten, um uns nach Straftaten zu durchsuchen. Gleichzeitig würde das dem Staat eine Menge Geld sparen, weil das die klassische Polizeiarbeit zumindest ein Stück weit überflüssig machen würde.
Dass man als Bürger dadurch gleichzeitig erpressbar und unterdrückbar wird, ist die Schattenseite des Ganzen. Denn mit diesen Methoden sind die Grundsteine dafür gelegt, Meinungen bewusst zu manipulieren, zu verbieten und unter Strafe zu stellen. So, wie es in China z.B. unter Strafe verboten ist, das Regime zu kritisieren. Denn von dieser Bedrohung der Privatsphäre und Freiheit hin zur Unterdrückung und staatlicher Willkür ist es dann nur noch ein ganz kleiner Schritt. Und wer immer in Gefahr vor einer allwissenden, sehenden Staatsmacht sein Leben bestreiten muss, wird entweder irgendwann automatisch zum "Straftäter", indem er frei denkt und sich Gedanken macht, die seine Regierung womöglich nicht billigen könnte, oder aber er wird unter der Last dieser Außeneinwirkung zusammenbrechen. Da sollten uns vor allem die Sowjetunion und die DDR bereits mahnende Beispiele sein!
Es ist auch richtig, Fehltritte der Regierung entsprechend zu konnotieren und ich bin der letzte, der sich über die Fehler dieser (inbes. auf die Meinungsfreiheit bezogen) nicht aufregt, aber daraus eine Verschwörung abzuleiten, dass uns die Regierungsbosse gerne so gefügig hätten wie der Schäfer die Schafe, das ist imo echt weltfremd und irgendwo auch ziemlich paranoid.
Ich bin da aber auch tatsächlich so philanthrop, dem Großteil unserer Politiker Empathie und Menschlichkeit nachzusagen. Für viele Diskussionsteilnehmer hier sind Politiker ausschließlich profitorientierte Psychopathen.
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Ganz anderes Thema: Wo bleibt eigtl. der Mod und schwingt die Off-Topic-Keule?