Dieser Kern kann aber in seiner Bedeutung sehr unterschiedlich empfunden werden. D.h., deine Ansicht des Kerns des Christentums sowie der anderen monotheistischen Religionen muss weder die von anderen, noch die allgemeine sein. Die Einschätzung eines solchen Kerns einer Religion ist meiner Meinung nach ein sehr subjektives Unterfangen.
Dann sollten wir uns die Handlungen derjenigen ansehen, die für die Gründung der jeweiligen Religion verantwortlich sind. Denn alles, was danach kommt, kann nur verfälschend sein, da andere Menschen, wie wir schon richtig festgestellt haben die Botschaft anders interpretieren. Also zurück zu Jesus und Mohammed, um bei den entsprechenden Beispielen zu bleiben. Natürlich können wir es auch noch beliebig ausweiten auf Judentum, Buddhismus, Hinduismus usw. das wäre aber nicht zweckmäßig. Darum reduziere ich es für diese Diskussion auf diese beiden.Also wenn ich mir die Handlungen von Christen ansehe, dann ist der Kern des Christentums nicht Erlösung durch Liebe sondern Ausbeutung und (Völker)mord...
Was ist der Kern ihrer Predigerbotschaft? Die Aspekte, auf die sie am meisten Wert legen? Hat einer von beiden gepredigt, man soll seine Gegner umbringen oder es sogar getan? Wie sehen sie das Verhältnis zu Gott? Was bedeutet für sie Glaube? Und wie leben sie ihn? Welche Gebote und Verbote vertreten sie und welchen Stellenwert haben diese?
Den Wert einer Religion kann man nur auf Grundlage ihrer Botschaft beurteilen. Nicht auf Grundlage ihrer Anhänger. Denn Menschen sind voller Fehler oder setzen sich sogar bewusst über die Grundbotschaft hinweg, erfinden ihre eigenen Interpretationen dazu, wie es ihnen gerade passt oder manipulieren den Glauben, um ihre eigenen (machtpolitischen?) Interessen durchzusetzen. Darin kann man keine Wahrheit finden. Wenn man also nur auf die Handlungen der Menschen sieht, dann kann man nur zu leicht dem Irrglauben erliegen, dass jede Religion gleich schlimm und barbarisch ist. Denn die Natur des Menschen ist barbarisch.
Das ist der Irrglaube unserer Aufklärung, die Religion als Ursache allen Übels sieht und sie entsprechend fälschlicherweise mit der Natur des Menschen gleichsetzen will. Wäre das, was da behauptet wird wirklich wahr, dann frage ich mich, warum die zwei (vielleicht sogar drei) größten Massenmörder der Menschheitsgeschichte Atheisten waren.
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