das was ich daran doof finde ist das es früher im mittelalter usw keine geschlechtsoperation gab und es ging irgendwie.
Im Mittelalter gab es ganz schön viele schöne Dinge, die wir heute haben nicht (fängt bei materiellem wie Auto und Internet an und hört bei immateriellem wie (angestrebte) Toleranz und (angestrebte) Gleichberechtigung auf). Das Mittelalter ist sicherlich keine Zeit, an der wir uns orientieren sollten.
ich will ts nicht beleidigen aber für mich hat so eine OP fast etwas von frankensteins OP. ist halt total unnatürlich
sorry bin nur ehrlich
Es ist auch unnatürlich. Aber es ist ebenso unnatürlich, dass wir gerade über mehrere miteinander vernetzte Maschinen kommunizieren oder dass ich im Kindesalter nicht an meiner schweren Salmonellose gestorben bin, die nur mit starken Antibiotika behandelt werden konnte. Der Mensch hat sich durch seine kultürlichen und technologischen Fortschritte partiell von der Natur verselbstständigt. Freilich ist er letzten Endes trotzdem noch ein Tier, das nur über eine Fülle praktischer Werkzeuge und abstrakter Werte verfügt, die ihm das Leben und Miteinanderleben vereinfachen.
Im konkreten Fall bedeutet das: Während in der Steinzeit ein TS nicht so leben konnte wie er wollte und zeitlebens in seiner Selbstwahrnehmung unglücklich blieb, haben wir jetzt, dank technischem und biomedizinischem Fortschritt, die Möglichkeit, diesen Leuten zu helfen und zu einem erfüllteren Leben zu führen. Ich finde das großartig.
mal ein anderer Gedanke dazu sind embryonen nicht bis zu einem gewissen entwicklungsstadium eh sowohl mänlich als auch weiblich und kommts nicht erst dann ab einem gewissen stadium zu einer geschlechter ausprägung. Vermutlich wäre nämlich dann genau da der lösungsansatz zu finden, wieso es homosexualität oder transsexualität gibt, und wenn es damit zu tun hätte ists eben doch angeboren
Nein, weil das biologische Geschlecht genetisch bedingt ist. XX = weiblich, XY = männlich. Das hat mit der embryonalen Entwicklung eher wenig zu tun, abgesehen davon, dass diese natürlich von deiner Gonosomenkonfiguration beeinflusst ist. Der wichtigste Aspekt, der zwischen männlicher und weiblicher Entwicklung entscheidet, ist die sogenannte SR (sex-determining region) auf dem Y-Chromosom (kurz: SRY). Ist diese mutiert oder findet eine anderweitige Beeinflussung statt (z.B. durch die fehlende Ausprägung von Testosteron-Rezeptoren), entstehen z.B. Frauen wie Caster Semanya, die eine weibliche Entwicklung in Mutterleib und nach der Geburt gemacht haben und sich auch in ihrer Selbstwahrnehmung als Frau betrachten, aber genetisch Männer sind.
Die Prozesse, die dafür sorgen, dass bestimmte Personen homo-/bisexuell oder gar transsexuell sind, sind, wie gesagt, nicht wirklich verstanden. Bei der Homo- und Bisexualität scheinen epigenetische (d.h. umweltbedingte) Faktoren eine Rolle zu spielen, bei der Transsexualität eher nicht, da bei solchen Kindern schon im Kleinkindalter ein spezifisch geschlechtstypisches Verhalten stattfindet, bevor es zur Entwicklung höherer kognitiver Leistungen wie dem Interpretieren von Rollenbildern kommt. Ungewöhnliche endokrinologische Bedingungen im Mutterleib wurden (zumindest für die Homosexualität) lange vermutet, scheinen sich aber nicht bewahrheitet zu haben.
Ich find es auch irgendwie komisch das sich die Wissenschaft damit beschäftigt, wieso? weshalb? warum? jemand jetzt ausgrechnet Homosexuell oder Transsexuell ist.
Es ist nichts Schlimmes daran. Anders wäre es wenn man sich oder Anderen damit schadet, aber das tut es ja nicht.
Bei der Wissenschaft geht es in erster Linie um Erkenntnisgewinn, er bildet die Grundlage. Politisches und Persönliches hat in der Wissenschaft nichts zu suchen, da es Ergebnisse und dadurch auch Erkenntnisse verfälscht oder zumindest verfälschen kann. Medizin und Naturwissenschaft arbeiten eng zusammen, da die Medizin die Erkenntnisse der Naturwissenschaft nutzt, um ihr Ziel (krankheitsbedingt hilfsbedürftigen Menschen zu helfen) umzusetzen.
Deswegen ist es auch so wichtig, dass sich die Wissenschaft mit Sexualität im Allgemeinen und Transsexualität im Speziellen beschäftigt.
Der Charakter eines Menschen hat kein Geschlecht. Ich störe mich ziemlich an der Aussage "Frau im Körper eines Mannes" oder umgekehrt.
Es wird allgemein massiv unterschätzt, wie stark die Biochemie im Kopf auf die eigene Identität wirkt. Unterschiedliche Hormonlevel führen zu unterschiedlichem Verhalten.