[Diskussion] Seid ihr Feministen?

Seid ihr Feminist/in?

  • ja

    Stimmen: 17 25,0%
  • nein

    Stimmen: 51 75,0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    68

Holzi

...
Oh, jetzt kommt noch Gender mit rein... Das wird auch lustig. Ich brauche noch mehr Popcorn.

Vorher aber will ich noch beim Thema Daseinsberechtigung bzw. Zukunftsaussichten des Feminismus weitermachen.
@magasspin Ich fand Deinen Beitrag von heute Nachmittag eigentlich sehr gut, konnte den aber insbesondere wegen des ersten Absatzes nicht liken.
Hagane dein Bild ist mir etwas zu düster. Konlikte in unserer Gesellschaftsstruktur entstehen um gelöst zu werden und nicht um als ewiges Duchmittel zu fungieren. Und dies ist durch den Feminismus geschehen. Das dadurch nun weitere Probleme entstehen, ist normal, aber es sind nun mal Neue. Wie du schon meintest, der Feminismus liegt in Deutschland im sterben, aber weil er seine Aufgabe zufriedenstellend erledigt hat. Er sollte in Frieden ruhen und nicht immer mit Unseren 'neuen' für ihn schon im Vergleich lächerlichen Problemen in Verbindung gebracht werden dürfen.
Die `neuen´ Probleme sind andere Probleme, aber immer noch Themen, die auch der Feminismus zu Recht aufgreift.
Wenn man sich die Definition des Begriffes bei Wiki ansieht
Feminismus (abgeleitet von lateinisch femina Frau und -ismus über französisch féminisme)[1] bezeichnet sowohl eine akademische als auch eine soziale Bewegung, die für Gleichberechtigung, Menschenwürde, die Selbstbestimmung von Frauen sowie gegen Sexismus eintritt.[2] Daneben verweist Feminismus auf politische Theorien, die – über einzelne Anliegen hinaus – die Gesamtheit gesellschaftlicher Verhältnisse, einen grundlegenden Wandel der sozialen und symbolischen Ordnung und der Geschlechterverhältnisse im Blick haben. Gleichzeitig erlauben sie Deutungen und Argumente zur Gesellschaftskritik.
wird deutlich, dass auch gesellschaftliche Probleme im Allgemeinen (womit dann auch ungleiche Bezahlung, Altersarmut insbesondere bei Frauen, etc.) zu Recht vom Feminismus aufgegriffen werden. Manchen ist es lieber, das irgendwie anders zu labeln und tatsächlich macht es augenscheinlich mehr Sinn, diesen belasteten Begriff nicht mehr zu verwenden. Ich finde aber, wie schon gestern geschrieben, dass das Label eher nebensächlich ist und es um die Inhalte gehen sollte.

Mir gefällt zu dem Begriff ein Zitat von Ramona Pisal (Nein, keine ausgewiesene Feministin, sondern eine Frau. Sie ist die Präsidentin des deutschen Juristinnenbundes)
“Politik, Wirtschaft, Gesellschaft – alle Lebensbereiche sind männlich dominiert, organisiert, strukturiert. Von Frauen wird erwartet, dass sie sich dem anpassen und ein von männlichen Interessen abgeleitetes Dasein in zweiter Reihe leben. Wir brauchen den Feminismus, um der raumgreifenden männlichen Dominanz Grenzen zu setzen, zur Selbstvergewisserung und damit Frauen selbstverständlich als eigenständige Individuen und Trägerinnen eigener Interessen wahrgenommen werden.”
Und etwas einfacher noch folgende Aussage (von einer Feministin:oO:)
"Ich brauche Feminismus, weil es noch kein besseres Wort für das Streben nach Gleichberechtigung aller Geschlechter gibt.
Der Feminismus hat seine Aufgabe in Deutschland tatsächlich zu einem guten Teil erfüllt. Zumindest hat er viel erreicht. Ob nun unter seinem Namen oder ob grundsätzlich sinnvolle Anpassungen vorgenommen worden sind, ist ebenfalls nebensächlich. Es geht um die Inhalte und die Resultate.
Alles ist noch nicht erreicht, wie auf bereits acht Seiten dargelegt. Und es kommen immer wieder neue Themenbereiche dazu (ist wie bei den Grünen:) Alles erreicht, dennoch unverzichtbar und mit neuen Themenschwerpunkten unterwegs) Dazu kommt, dass wir zwar versuchen können, das Thema hier auf Deutschland oder das zivilisierte Europa beschränkt zu betrachten, aber in diesen globalisierten Zeiten auch den Blick nach außen haben müssen. Und dafür müssen wir nicht bis nach Saudi Arabien oder Indien gehen, es reicht, wenn wir nach Osteuropa, Russland oder in die Türkei sehen. Also gar nicht so weit weg.
Des weiteren betrifft uns das, was in fernen Ländern geschieht, auch mehr oder weniger direkt. Zerschnibbelte Frauen fliehen auch nach Deutschland, unsere Turnschuhe und Jeans werden von Frauen in Bangladesch oder sonstwo gefertigt. Ja, da kann man jetzt auch wieder sagen, das sind gesellschaftliche Probleme und das hat nichts mit Frauen oder Feminismus zu tun... Hat es aber.
Mich selbst interessiert auch nicht, was ne Emma zum Islam schreibt oder irgendwelche Feministinnen über Frauenrechte in Mexiko erzählen, das läuft für mich auch unter einem anderen Label. Aber warum soll nicht auch der Feminismus sich dieser Themen annehmen ? Es gehört in seinen Themenbereich, also ist das völlig in Ordnung.

Der westliche Feminismus kann eine Vorbildfunktion für Frauen(bewegungen) in anderen Ländern haben und hat die hoffentlich auch. Twitter und Co machen es möglich, dass man sich weltweit austauschen und unterstützen kann.
Ein Beispiel für eine vernünftige NGO, die gerne mit Feminismus in Verbindung gebracht wird, ist Wadi. Wenn man sich das ansieht, findet man da nichts unvernünftiges, schlechtes oder längst überholtes.


Zu den Zukunftsaussichten jetzt doch nichts mehr, weil das hier wieder recht lang geworden ist. Mache ich am Dienstag.
Bis dahin, wer was lesen will...
http://de.wikimannia.org/Feminismus
http://de.wikimannia.org/Genitalverstümmelung
Sowas liest man im 21. Jahrhundert. Willkommen in der zivilisierten Welt !
 

magasspin

Individueller Benutzertitel
Die `neuen´ Probleme sind andere Probleme, aber immer noch Themen, die auch der Feminismus zu Recht aufgreift.
Danke für die Aufklärung! Daran muss ich wohl arbeiten und mir die alte Augenbinde entfernen, denn prinzipiell sehe ich Feminismus noch unter dem Label der Bekämpfung der bewussten kulturellen, gesellschaftlichen und auch stattlich unterstützten Hinderung oder Unterdrückung der Frau, welche eine frei Entfaltung und Selbstbestimmung Ihrer behindert oder gar unterbindet.
 

Holzi

...
Hmm... war das jetzt Ironie ? Bin mir da nicht so sicher. (Da gab es ja heute schon einen lustigen Fall in einem anderen Thema:oO:)
 

Filp

คนสร้างความยุ่งยาก
Otaku Veteran
Um es mal simpler auszudrücken, Männer fühlen sich in Gruppen stärker und Frauen stehen auf Machos! (EDIT: Auch und richtige Männer weinen nicht!!!)
Stimmt doch gar nicht, evtl solltest du dich mal mit seriösen Studien dazu befassen...
 

Lia

Don't eat the help! ツ
Otaku Veteran
Eh... machen wir dazu etwa keine eigene Umfrage? ^^

Machos verbinde ich überspitzt formuliert mit Selbstüberschätzung, Arroganz, Überheblichkeit der Selbstverständlichkeit typischer Rollenverteilung und vielen anderen Dingen, die den perfekten Mann ausmachen.
In ihrer naiven und plumpen Art und Weise, Frauen aufzureißen, strahlen sie Mut und Interesse aus. Damit verbindet sie automatisch Eigenschaften wie Durchsetzungsvermögen, Aufregung und Selbstbewusstsein und das empfinden viele Frauen als attraktiv.
Oder kurz: Machos sind aufregend und Softies sind langweilig.
Das heißt aber nicht, dass es für die genannten positiven Eigenschaften wirklich einen Macho braucht. Er ist aber eher die Gruppe, die dafür in Frage kommt.
Dafür sind allerdings ganz besonders junge Frauen empfänglich, weil sie noch auf "Abenteuer" aus sind.
Dass es einfach in den Genen einer Frau liegt, sich das stärkste Männchen rauzusuchen, würde ich unterstreichen. Die Phase des Menstruationszyklus hat im Übrigen auch Einfluss auf den Typ Mann auf den sie steht.
 

Shishiza

Sehr brave Fee^^
Teammitglied
Mod
Also, ich bin für einen gewissen Grad Feministin. Einfach, weil ich denke, das viele Dinge einfach schwer zu verteilen ist. Ich werde, gerade, weil hier schon so vieles gesagt wurde, nur auf den Eröffnungsbeitrag eingehen und diesen auch beantworten.
Ich glaube, das es bestimmte Dinge gibt, die eine Frau machen kann und vieles, was vor allem Männer bevorzugen. Aber ich denke, jeder hat das Recht genau das auszuprobieren. Beispiel:
Viele Berufe werden vor allem von Frauen ausgeübt, weil dies ihnen mehr liegt und sie es besser bewältigen können. Zum Beispiel gibt es da Hebammen (hier habe ich bisher noch keinen männlichen gesehen), Erzieherinnen, (wobei ich schon viele Männer gesehen habe, die auch diesen Beruf ausüben) Krankenschwester (auch hier gibt es viele Männer) Das Problem ist, das jeder Beruf für beide Geschlechter ist, aber trotzdem sieht man, wer welchen Beruf vor allem vorgezogen wird. Friseure, Masseurinnen ... ihr seht, wie schwer es ist, wirklich einen Beruf, der vor allem von Frauen ausgeübt wird. Dagegen sieht es bei den sogenannten Männerberufen eher aus, wo man sagen kann, darin sind vor allem Männer, denn die ganzen Bauberufe, wo vor allem die körperliche Kraft wichtig ist, wird sehr oft von den Männern gemacht. Hier habe ich bisher noch keine Bekannte in meinem Umkreis erlebt, der auf einer Baustelle arbeitet.
Aber was wichtig ist, das jeder die Möglichkeit ja die Chance hat einen Beruf seiner Wahl hat, ihn zu ergreifen. Ich glaube, jeder weiß selber, was er dann in den Moment machen möchte. Aber falsch ist es, jeden Mann (auch diese Seite ist in meinen Augen sehr wichtig) sofort als schwul oder krank zu bezeichnen, weil er einen eher weiblichen Beruf ausüben möchte. Genauso falsch ist es, jede Frau anzukreiden, weil sie einen Beruf, der nicht typisch auf den ersten Blick ein männlicher Beruf ist. Hier werden Frauen sehr oft und auf schlimmster Weise eben dann ziemlich negativ beeinflusst. Und genau das meine ich mit den sogenannten Gleichwert oder gleichgeschlechtlicher Einstellung.
In der Vergangenheit wurde schon so oft, weil eben Frauen in manchen Dingen besser sind oder nicht so funktionieren, wie der Mann es möchte, sofort schlecht gemacht ... ja sogar als Hexe oder sonstiges verschrien.
Für mich ist es einfach wichtig, das jeder Mensch, ob Frau oder auch Mann seinen Weg gehen darf. Ich finde es wichtig, das man auch darauf achten, das eine Frau zwar Rechte hat, aber ganz wichtig ist, ihre weiblichen Reize so ausüben und dann eben sofort den Mann schlecht macht, weil er auf die Reize reagiert. Klar ist es wichtig, das man das einfach so sagen kann, aber ich denke, das es einfach um das was generell wichtig ist. Klar gibt es in vielen Dingen noch Unterschiede, eben, weil wir nicht gleich Mann sind und die Männer gleich Frauen.
Das fängt doch auch in der Erziehung an. Gerade, wenn es um das Thema Sex geht. Hier wird auf Keuschheit und vor allem ehre geachtet. Siehe in den den östlichen Ländern.
Eine Frau darf sich nicht ausleben, sie wird sofort negativ beschrieben, als Schlampe, Hure oder noch schlimmeres. Eine Frau hat jungfräulich zu sein, hat keine Rechte ihre Meinung zu äußern und was eben noch wichtiger ist, das, was sie möchte auch wirklich zu sagen, ohne eben in die sogenannte Schublade gestopft zu werden. Gerade hier ist es absolut noch wichtig, eine weibliche Person genauso gut zu sehen, wie man einen Mann sieht, der auf jede Frau springt, weil es ja so männlich ist. Es gibt seit tausenden von Jahren Bordelle, die den männlichen Kunden dienen, die dafür sorgen, das der Mann sich wohl fühlt. Was ist mit der Frau? Für einen Mann ist es ein Test, ob er ein Mann ist, wenn er genügend Frauen flach gelegt hat ... eine Frau wird sofort als Schlampe hingestellt. Genauso, wie die Reaktionen ist, wenn ein Mann seinen Willen nicht bekommt. Auch hier benutzt er das Wort Schlampe sofort. Ich weiß, das es auch jetzt anders rum gehen kann, aber da muss man echt in gewisse Kreise gehen, um solche Bereiche zu finden.
Es kann, das ich solche Probleme jetzt in der Vergangenheit vor allem war, aber was ist mit der Gegenwart. Wenn ich sehe, wie viele Menschen noch nicht aufgeklärt sind, wie viele Menschen gerade die Sexualität noch so als tabu sehen, und jeder der was anders sagt, sofort schlecht geredet wird, da kann es ja auch jetzt noch keine Gleichberechtigung geben.
Es gibt in der heutigen Zeit so viele Regeln, die entweder zurecht gebogen werden oder einfach nicht beachtet werden. Ob Beruf, Sex, oder sonstige Bereiche, es wird immer wieder für die jeweilige Person anders ausgelegt. Ich glaube, das hier das Problem vorhanden ist.
Das beste Beispiel habe ich in meiner Arbeit. Unser Betrieb besteht tatsächlich fast nur aus weiblichen angestellten, aber das liegt vor allem daran, weil es eine Mutter-Vater-Kind Kurklinik ist. Es gibt vor allem Probleme, die vor allem die weiblichen Kurgäste betreffen und da sind vor allem die weiblichen Angestellten wichtig und werden dadurch eben auch eingestellt. Hier hat es tatsächlich ein Mann eher schwer, reinzukommen, liegt aber leider ... und das ist eben schon vorgefallen, daran, das zum Beispiel wir als Physios, Masseurinnen eben körperlichen Kontakt zu den weiblichen Kurgästen haben. Hier war es aber anders rum, das heißt, die weibliche Dame wollte etwas, was sie nicht bekommen hat und hat dadurch ihre falschen Aussagen gemacht. Auch diese Seite gibt es und wir müssen leider dadurch Vorkehrungen treffen, was eigentlich nicht besteht, wenn man sich eben, wie auch jeder andere an die Regeln hält. Auch gibt es im seelischen Bereich die Therapeutinnen im psychologischen Bereich aus weiblichen Profis bestehen. Ich glaube aber auch, das hier eine gewisse Schwierigkeit besteht, ob ein ein Mann sich auf die Probleme einer Frau sich wirklich ein lassen kann. Ich weiß, das es auch hier Ausnahmen gibt, wo Männer das bessere Händchen hat. Wir sind fast 100 Mitarbeiter, wir haben einen Chef, der ganz oben steht und sich vor allem um das Betriebsgeschehnisse kümmert. Dann haben wir einen Koch, der vor allem eben in der Küche ist. Zusätzlich haben wir ein paar Hausmeister, die Männer sind, aber auch sie halten sich absolut an die Regeln, das es eben keine Überschneidungen gibt. Im Kinderhaus haben wir zwei Betreuer, die tatsächlich Männer sind. Einen Masseur in der Physio. Einen Arzt. Wie ihr seht, hält sich das alles tatsächlich in Grenzen. Im Reinigungsbereich gibt es absolut keine Männer. Hier sieht man eben mal einen Betrieb, der zwar aus weiblichen Mitarbeiter besteht, aber es sind vor allem Frauen, die genau das machen wollen. Ich habe bisher noch nicht erlebt, das sie ein Mann für die Küche/Etage/Kinderhaus beworben hat. Nur eben einen, mein Kollegen, der Masseur ist.
Hier ist es eher die Frage dann, kann sich ein Mann vorstellen hier sich zu bewerben und mit Kinder zu arbeiten, oder die Zimmer zu säubern oder oder oder ...
Ich will damit nicht sagen, das keine Männer erlaubt sind, sondern eher das Bedürfnis der Männer hier meist nicht da ist um hier zu arbeiten. Hier achten wir aber sehr auf eine Gleichbereichtigte Einstellung nicht nur von Frau zu Mann sondern auch von Mann zu Frau, sondern, das es um die einzelnen Abteilungen geht. Hier wird jede Abteilung gleich Wert gesehen. Und leider muss ich sagen, das hier für mich der erste Betrieb ist, der darauf so achtet.

Ich bin glaube ich, etwas vom Thema abgekommen, aber ich glaube, das ist auch trotzdem wichtig. Ich glaube, das man immer darauf achten sollte, andere Menschen nicht einzuschränken egal in welchen Bereichen. Man sollte jede Meinung akzeptieren, auch wenn sie anders ist, wie die eigene. Deshalb kann ich mich auch nicht klar äußeren und sagen, ich bin eine Feministin, weil ich denke, das dieses Wort zu sehr für alles eingesetzt wird und jeder, der eine andere Meinung ist, sofort "abgeschlachtet" wird.
 
Hui, hier war ja einiges los, während ich im Urlaub war :oO:

Stichworte wären Frauenhandel, Prostitution, Männer wie z.B. Hugh Hafner oder andere, die sich mit möglichst schönen Frauen schmücken.
Zwei Herzen schlagen ach in meiner Brust. Ich bin kein Freund der Prostitution, weil die "Benutzung eines Körpers für sexuelle Dienstleistungen" (man muss es halt wirklich so formulieren) imo nur schwer mit der Menschenwürde vereinbar ist. Ich halte allerdings das schwedische Modell, das die Freier bestraft, für falsch, da das Problem in meinen Augen nicht die Freier, sondern die Zuhälter sind. Ob mir Prostitution gefällt oder nicht, ist auch eher subjektiv, und es soll ja auch Menschen geben, die diesem Geschäft freiwillig nachgehen. Das objektive Problem ist in meinen Augen nicht die Prostitution, sondern ein möglicher Zwang dazu. Den MÜSSEN wir bekämpfen, wie man hingegen zur Prostitution jenseits des Zwangs steht, ist eine tagespolitische Frage, die man so oder so beantworten kann.
Auch Männer wie Hugh Hefner sind mir ein Graus und zu diesem Phänomen zähle ich auch Sendungen wie "Der Bachelor". Was man aber eben nicht ganz unerwähnt lassen sollte: Alle Frauen, die um Hugh Hefner herumtanzen, tun das freiwillig. Man muss das nicht toll finden, aber man kann die Schuld nicht nur bei dem einen Typen suchen, es braucht auch Frauen, die sowas mitmachen. Davon, Menschen aus einer selbstbestimmt und -gewählten Situation zu "befreien", halte ich nichts. Auch, wenn ich dieses Schauspiel würdelos finde.

Dass diese Umfrage absolut nicht repräsentativ ist, sieht man schon allein daran, dass du (einer derer, die hier vergleichen mit anderen auch posten) nicht mal weißt, was Feminismus überhaupt ist!
Und wer weiß oder bestimmt, was Feminismus ist? Das ist wie beim Islam, bei dem sowohl moderate als auch bombenbauende Muslime für sich allein beanspruchen den Islam zu vertreten - und letztendlich sind beide Repräsentanten davon. Sicher ist es feministisch, sich für Gleichberechtigung und gegen Gewalt gegen Frauen einzusetzen. Aber es ist eben auch feministisch, in jeder Pore von Videospielen Sexismus zu erschnüffeln, wie das Anita Sarkeesian tut, oder sich mal spontan vom Rechtsstaatsprinzip verabschieden zu wollen, wenn es um Vergewaltigungen geht, wie die Fälle Gina-Lisa oder Jörg Kachelmann gezeigt haben - und das war nur die Spitze des Eisberges.
Und warum vor allem die negativen Aspekte am Feminismus hängen bleiben? Weil es sehr feminismusspezifisch ist, sich von Grammatik unterdrückt zu fühlen, man aber gut für Gleichberechtigung sein kann oder gegen sexuelle Gewalt ohne dabei ein Feminist zu sein.
@Holzi hat ja zutreffend angemerkt, dass das Ergebnis der Umfrage wohl ein anderes gewesen wäre, wenn man danach gefragt hätte, ob die Leute für Gleichberechtigung sind. Nun kann man natürlich der Meinung sein, dass die dumme, dumpfe Mehrheit nur nicht weiß, was Feminismus wirklich ist. Oder Feminismus und Gleichberechtigung sind einfach zwei verschiedene Dinge.

Evtl. darauf, dass es nicht so einfach ist sich gegen seine genetisch vorgeschriebene Rolle, die dann sich noch in ein Gesellschaftssystem eingeschlichen oder auch adaptiert wurden ist, auszubrechen. Männer sind nicht stark und Frauen nicht schwach zu betrachten, sie sind nunmal einfach nicht gleich.
Um es mal simpler auszudrücken, Männer fühlen sich in Gruppen stärker und Frauen stehen auf Machos! (EDIT: Auch und richtige Männer weinen nicht!!!)
Diese Beiden sind oder sollten wohl kein Einfluss von Erziehung sein. Jetzt kann man behaupten, dass sich dies im Umfeld wiederspiegelt oder sich in Konfrontation von Gruppendynamik herauskristalisiert, aber irgendwo muss es ja ursprünglich herkommen?
Genetik hin oder her, wenn es durch die Erziehung übernommen wird ist es vollkommen egalUnd um den Anteil will ich mich nicht streiten.
Ehrlich gesagt, wird finde ich über die Genetik zu viel geredet in diesem Kontext. Die Genetik ist hilfreich, um zu erklären, warum Männer und Frauen bestimmte Verhaltensmuster zeigen, Männer und Frauen SIND im Schnitt unterschiedlich. Aber man sollte sich immer wieder dabei in Erinnerung rufen, dass das einen Ist-Zustand beschreibt und keinen Soll-Zustand. Überhaupt bin ich gegen jegliches Drängen und jeglichen Zwang, was die Wahl des persönlichen Lebensweges angeht. Wichtig ist, dass es um Rechte geht, die jedem zustehen. Frauen dürfen sowohl Karrierefrau sein als auch Vollzeitmutter - ersteres dürfen sie aber laut rechten Traditionalisten nicht, weil Frauen ja an den Herd gehören, und zweiteres dürfen sie laut linkem Feminismus nicht, weil sich die Frau dadurch zum Komplizen des Patriarchats mache, das sie in Abhängigkeit halten wolle. Wir brauchen nicht das Ersetzen eines alten Zwanges durch einen neuen Zwang, sondern die Möglichkeit der freien Wahl, ohne dass sich immer irgendwer von außen dazu berufen fühlt, das Leben anderer zu beurteilen.

Alles ist noch nicht erreicht, wie auf bereits acht Seiten dargelegt. Und es kommen immer wieder neue Themenbereiche dazu
Und wann ist das Ziel des Feminismus erreicht? Immer und immer wieder frage ich mich das, wenn es heißt "Wir habe noch nicht alles erreicht". Wenn Frauen zu 50%+ in Aufsichtsräten sitzen oder wenn Männer zu 50%+ die Hausarbeit erledigen? Man wird solche Ergebnisse niemals erreichen, solange man nicht die Freiheit der individuellen Entscheidung aufhebt. Und das ist natürlich bequem für den Feminismus, da er nur die Wörter "Ungleichheit" und "Ungerechtigkeit" verknüpfen muss und sich dadurch selbst schon eine Art ewige Existenzberechtigung geschaffen hat. Kämpfer gegen das Böse zu sein, kommt immer gut - auch wenn man nur gegen Phantome kämpft, wie "das System" oder "das Patriarchat". Solche Gegner haben den Vorteil, dass sie sich zwar gut als Feindbild eignen, sich aber nicht wehren können, da sie nur schwammige Projektionsflächen der eigenen Unzufriedenheit sind.

Bis dahin, wer was lesen will...
http://de.wikimannia.org/Feminismus
http://de.wikimannia.org/Genitalverstümmelung
Sowas liest man im 21. Jahrhundert. Willkommen in der zivilisierten Welt !
Als ob irgendjemand bei klarem Verstand die WikiMANNia ernstnähme...

Nein, keine ausgewiesene Feministin, sondern eine Frau.
Es war vermutlich nicht so beachsichtigt, aber dieser Satz hat mich hart zum Lachen gebracht :D
 
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Lia

Don't eat the help! ツ
Otaku Veteran
Deshalb kann ich mich auch nicht klar äußeren und sagen, ich bin eine Feministin, weil ich denke, das dieses Wort zu sehr für alles eingesetzt wird und jeder, der eine andere Meinung ist, sofort "abgeschlachtet" wird.
Dieser Begriff steht nicht für das, was andere fälschlicherweise daraus machen.

Klar hätte die Umfrage ein ganz anderes Ergebnis, wenn das Wort Gleichberechtigung im Fokus stünde. Ich habe die Frage aber bewusst so gewählt. Gleichberechtigung ist für viele nur ein Wort, aber dennoch für fast alle etwas völlig selbstverständliches, oder? Immerhin haben ja auch einige, die sich gegen Feminismus ausgesprochen haben, dazu bekannt, für Gleichberechtigung sein.
Feminismus hingegen ist eine Bewegung, die sich für dieses "Wort", gegen das hier wohl kaum jemand etwas haben dürfte, einsetzt.
Wie kann man diese krasse Haltungsänderung verstehen, wenn wir plötzlich dazu übergehen, Gleichberechtigung auch einfordern zu wollen? Das hat nichts damit zu tun, dass Feminismus das Falsche möchte, sondern, dass das Falsche daraus gemacht wird. Ja, es gibt Frauen, die in der Hinsicht ganz ordentlich einen an der Waffel haben. Mit solchen bin ich auch selbst schon aneinandergeraten.
Es ist aber sowohl falsch, Feminismus daran zu messen, als auch, sich vom Begriff zu distanzieren, weil es sich einige zur Lebensaufgabe gemacht haben, es als Schwachsinn abzustempeln.
Wie ich ja nun weiß, nennt man diese Leute Humanisten.
 

TheDarkShadow

Ordenspriester
Ich amüsiere mich köstlich, nun sind also die Gegner das heutigen Feminismus automatisch gegen Gleichberechtigung und der Humanismus ist nur dafür da den Feminismus als Schwachsinn abzustempeln?
Naja, wenn Du, @Shiek , mit solch plumpen Populismus argumentieren musst, sagt das wohl viel aus. Aber mach ruhig weiter, eine solche herangehensweise zeigt halt natürlich das man gar kein Interesse an einen Diskurs hat, sondern lediglich seine eigene, unumstößliche Meinung, welche gar wahrhaft und gerecht ist, weiterzuverbreiten versucht, koste es was es wolle. Das ist... schade.
Bei mir ist das anders,es gibt Teilaspekte des Feminismus der okay ist und es gibt viele Aspekte die das nicht sind. Und weil für mich zweiteres überwiegt, kann ich diesem nichts abgewinnen und habe ich stattdessen schlicht der Gleichberechtigung in Form des Humanismus verschrieben, unabhängig vom Geschlecht, Rasse, Kultur und was es sonst noch so an künstlichen Trennungen gibt, welche den verschiedenen Denkrichtungen immer wieder in die Quere kommen.
Und das viele den Feminismus nicht als Kampf der Gleichberechtigung ansehen, gerade in Deutschland, liegt daran das sich hie vor allem im Diskurs der Emma-Feminismus durchgesetzt hat und vertrete wird, auch und gerade im gesellschaftlichen Bild und in der Presse.
 

magasspin

Individueller Benutzertitel
nun sind also die Gegner das heutigen Feminismus automatisch gegen Gleichberechtigung und der Humanismus ist nur dafür da den Feminismus als Schwachsinn abzustempeln?
Diese Interpretation und deine Reaktion explizit gegen Shiek kann ich nicht nachvollziehen. Beziehst du dich auf seinen letzten Beitrag. Wo und wie hast du das bitte gelesen?

Ich amüsiere mich köstlich
Das klingt nach meiner Interpretation herablassend. Vielleicht interpretiere ich das falsch?
Und damit sind wir wieder bei der Quizshow nur lesen oder auch versuchen zu verstehen!

Davon, Menschen aus einer selbstbestimmt und -gewählten Situation zu "befreien", halte ich nichts. Auch, wenn ich dieses Schauspiel würdelos finde.
Das ist ein schwieriges Thema, nicht nur weil du hier von der Hightsocity sprichst. Ich habe aber auch den Teil über Prostitution gelesen, nicht das du denkst das ich mir hier nur einen Satz herausgepickt habe.
Ab wann kann man von einer selbstgewählten Situation sprechen. Nicht alle Länder besitzen diese soziale Sicherheit wie USA oder Deutschland und sie kennen Freiheit und Selbstbestimmung nur aus ihrem Cosmos und Kontext. Aber diese Mädels in Amerika haben vieleicht durch soziales Umfeld und niedrige Bildungsgrade nur ihre Schönheit mit der sie nunmal Geld machen, viel Geld. Aber ich kenn mich damit nicht aus, evtl. ist Miss soundso zu werden knochenharte Arbeit und man braucht einen Schulabschluss und sogar einen Professortitel dafür. Was der Bachlor ist musste ich nachschlagen! Zweitens ist hier auch immer die Frage in wie fern es eher der Wunsch der Eltern gewesen ist, dass das Kind eine Miss ... wird, und somit Zwang oder auch Manipulation?

Wenn du dich jedoch mal von den USA nach Asien z.b. Kambodscha begibst sieht das ganze nicht mehr so glamourös aus und das mit der Selbstbestimmung ist nicht mehr so transparent und gesetzlich abgesichert. Hier gibt es bestimmt Misswahlen aber keinen Bachlor und in diesen Ländern gibt es nicht wie in Deutschland oder den USA eine verbindliche Schulpflicht. Dort wählen Mädchen die Prostitution, teilweise aus Zwang oder weil es so auch ihre Mutter und Schwestern machen oder weil sie keinen anderen Ausweg sehen zu überleben. Und gerade weil hier ein ganz anderes Umfeld und sozialer Druck auf diesen Personen liegt, der nicht durch funktionierende stattliche Institutionen abgefedert wird, kann man hier von Zwang oder einer selbstbestimmten Situation reden?
Hier interessiert es niemanden wenn plötzlich eine 16 jährige von der Schule abgeht, weil ihre Mutter , Vater oder Brüder will das sie Geld verdieht.
Okay, der Vergleich hinkt, da es eine völlig andere Kultur ist und auch weil mein Beispiel nach unserer Rechtsprechung minderjährig ist und somit keine Entscheidungsberechtigung hat was sie mit ihrem Leben anfangen soll! Kinder!!!
Hmm... Kontext?

Und wann ist das Ziel des Feminismus erreicht?
Tja, die Frage ist hier wirklich wichtig und interessiert mich sehr. Aber du hast es benantwortet, glaube ich?
Da es immer in irgendeiner Weise irgendwo (a-)soziale Ungerechtigkeit gegen Frauen geben wird, also Nie?
Könnt ihr euch eine Gesellschaft vorstellen in der das Thema Gleichstellung zwischen Männer und Frauen irgendwann zufriedenstellend gelöst sein kann? Wäre es mit der Gleichberechtigung getan, oder ist Sexismus wie Rassismus und durch die simple Einfachheit, dass die Geschlechter unterschiedlich sind, nicht aus den Köpfen zu tilgen und immer als evtl. Vorwand für Unzufriedenheit zu gebrauchen?
 
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Reaktionen: Lia
Schwieriges Thema... ^^
Meiner Meinung nach pochen Frauen viel zu sehr und zu häufig auf Dinge, die man sich nur aus Frau erlauben kann. Das macht es in meinem Augen schwer mit der Gleichberechtigung.
Letztens ist mir ein Thema untergekommen, da ging es darum, dass ein Typ per Zufall mit einer Arbeitskollegin getauscht hat und in ihrem Namen E-Mails verschickt hat. Dabei ist aufgefallen, dass man es als Frau wohl extrem viel schwerer hat, da der ein oder andere Mann sich wohl wie ein Arschloch aufführt, wenn er weiß, dass er es mit einer Frau am anderen Ende zu tun hat.
Ist nicht cool sowas. Frauen sollten auf jeden Fall zu jeder Zeit gleich berechtigt werden / sein. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass sie aufhören sich Sonderrechte zu erlauben, nur weil sie Frauen sind.
 

Lia

Don't eat the help! ツ
Otaku Veteran
Möchte ich wissen, was genau du mit Sonderrechten meinst? :confused:
Aber zu deiner Geschichte (auch wenn ich ihr nicht ganz folgen konnte :) ) ist mir das hier eingefallen. Allerdings kann ich das selbst nicht so wirklich bestätigen.
 

Anarky

Gläubiger
Frauenparkplätze und Mutterschaftsurlaub sind definitiv Privilegien, die nur Frauen haben. Außerdem werden Frauen deutlich seltener für möglicherweise pädosexuell gehalten. Da käme dann auch noch direkt der Sexismus ins Spiel. Im Endeffekt ist diese Diskussion aber eh total überflüssig, da es halt nun mal Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt, die sich in gesellschaftlichen und kulturellen Normen manifestieren. Feminismus wäre, wenn man nicht über Feminismus reden würde. Das würde nämlich zeigen, dass alle Menschen gleichberechtigt sind und dennoch verschiedene Eigenschaften (wozu das Geschlecht zählt) haben, die sie zu unterschiedlichen Dingen unterschiedlich gut befähigen. Wenn das nicht so wäre, dann gäbe es uns Menschen gar nicht mehr. Bei der Umfrage habe ich übrigens nein ausgewählt.
 

Lia

Don't eat the help! ツ
Otaku Veteran
Also Frauenparkplätze als Privileg zu bezeichnen, ist schon irgendwie strange. Das ist kein Privileg sondern eine Notwendigkeit. Wenn sich jetzt jemand hinstellt und Maßnahmen, die Frauen schützen und ein Gefühl von Sicherheit geben sollen, als Privilegien bezeichnet, sehe ich das im Grunde schon als "aus Prinzip gegen Feminismus wettern".

Dass nur Frauen Mutterschutz vorbehalten ist... wirklich? Bekommt ihr Kinder oder wir? Nun hast du die beiden Begriffe ja in nur einem Satz verwendet. Daher kann ich dir jedenfalls nicht vorwerfen, darauf rumgeritten zu sein. Mutterschutz oder Mutterschaftsurlaub, wie du es so schön genannt hast, ist übrigens kein Urlaub sondern eine völlig berechtigte Maßnahme, um Mutter und Kind zu schützen. Das wären einmal 6 Wochen vor und 8 nach der Entbindung. Was wäre denn die Alternative?

Das Argument mit dem pädosexuell kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ohne mir jetzt Statistiken dazu angesehen zu haben, falls es überhaupt aussagekräftige dazu gibt, würde ich zum einen fragen, ob denn Männer nicht häufiger pädophil sind und zum anderen, wann ihnen das ständig zum Vorwurf gemacht werden soll.

Du hast geschrieben, Feminismus wäre, wenn wir nicht mehr darüber reden würden. Ich glaube du meinst, wir brauchen ihn nicht mehr, wenn wir nicht mehr darüber reden müssen. Das ist ein himmelweiter Unterschied. So wie du es formuliert hast, hieße es ja, dass wir jetzt einfach mal aufhören, Gleichberechtigung zu wollen.

Wenn du aus den genannten Gründen für nein gestimmt hast, solltest du deine Entscheidung vielleicht überdenken. :)
 
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