Hehe, genau richtig für mich dieses Thema.
Spiele seit ich 6 bin vorallem Konsolenspiele, bin durch Zufall mit 11 oder 12 (irgendwie die Richtung) an Turok 2 uncut gekommen (ausgeliehen) und hab seit da an bemerkt, was in Deutschland so alles schief läuft. Als ich mir dann nämlich von nem Freund die deutsche Version zeigen ließ, war ich echt enttäuscht davon. Danach war das Thema Zensur für mich aber uninterssant, weil ich mangels Geld und Alter ohnehin nur schwer an diverse Spiele gekommen wäre. Aber zum Glück war Mario und Pokemon damals noch cool, zum Daddeln gabs daher genug.
Mit dem Erfurt-Amoklauf fing ja der Krampf dann erst so richtig an. Trotzdem, zwischen 16 und 18 hatte ich manchmal in einem Gamesladen in der Nachbarstadt die Chance, indizierte Spiele zu bekommen. Um die Zeit bekam ich auch Internet, aber nutzte es noch nicht für Bestellungen (mein erstes Game, welches ich im Netz bestellte, war Resident Evil 4 für Gamecube). Heute könnte ich mir in den Ar*** beißen, dass ich so viele Games in regulären Läden für >60€ gekauft habe. Heute, mit meinen 22 und dem immer groteskeren Jugendschutzmaßnahmen (die in Wahrheit eher Erwachsenenschutz genannt werden sollten), kaufe ich kein einziges Spiel mehr in Deutschland. Das USK-Siegel verschandelt jedes Cover, man kann Entwicklern nicht trauen wenn sie Games für den hiesigen Markt als uncut anpreisen (Call of Duty: Modern Warfare), Spiele ab 18 sind oft massiv geschnitten (Wet, FEAR, The Darkness) und kosten dennoch Vollpreis bis 70€. Darum hab ich eine Kreditkarte und jede Menge Accounts bei britischen Onlinehändlern. Zwar irgendwie traurig, wegen schulpolitischen Missständen solche umwege gehen zu müssen, aber positive Effekte hat es ja auch... Seitdem habe ich nämlich für kaum ein Game mehr als 35€ geblecht und muss mir um Schnitte keine sorgen machen. Bestes Schnäppchen der letzten Zeit war die Vorbestellung von Wet uncut für knapp 22€. Heute habe ich über 50 PS3 Games und trotzdem noch genügend Geld übrig, um mir eine J-NTSC-Xbox360 importieren zu können. BlazBlue und Death Smiles sind schon irgendwie geil...
Nein ehrlich, es tut schon irgendwo weh, diese Killerspiel-Debatte mitzuerleben. Richtig bescheuert wird es dann, wenn ich lese, dass in Winnenden eine Aktion organisiert wird, bei der willige Bürger ihre Killerspiele entsorgen können. Das kommt Bücherverbrennung schon verdammt nahe. Aber vielleicht werfen die Leute lieber 3rd-Party Wii-Games in diese Tonnen, das ist das Beste, was man damit machen kann.
