Zuerst einmal:
Ich gehe nicht wählen und ich bin ehrlich gesagt ziemlich stolz drauf. Auch wenn es nicht der Hauptgrund ist, macht es mir doch eine diebische Freude, einfach andere damit aufzuregen, die nicht verstehen, wieso ich tue, was ich tue.
Aber natürlich hat das nichtwählen einen Grund.
Um damit gleich auf flip einzugehen:
WIESO mussich zum nicht wählen wählen gehen? Ist es nicht unlogisch, extra auf einen zettel zu schreiben, dass ich nicht wähle, anstatt einfach nicht wählen zu gehen?
Und jetzt zur Wahl an sich:
Hat eine Wahl schon jemals etwas verändert? Ich höre jedes Jahr diesselben Meckereien, höre jedes Jahr diesselben dämlichen Politiker, die Scheiße labern und kriege jedes Jahr die Konsequenzen dessen mit, was vom Volk gewählt wurde:
Gesetze setzen sich durch, die niemand haben will, Politiker verstricken sich in ihre eigenen wiedersprüchlichen Behauptungen und es hat ganz den Anschein,sie wissen selber nicht, was sie wollen, bzw. verfolgen komplett gegenteilige Ziele, als die, die sie im Wahlkampf genannt haben.
Ich wähle nicht, weil
1. ich kein Interesse an Politik habe:
Ist nicht wirklich richtig, aber ich habe es trotzdem gewählt. Interesse ist da und zwar in so einem großen Maße, dass ich beschlossen habe, gegen die etablierte Politik mit meiner Nichtwahl anzukämpfen.
2. Sie machen das extra weil sie denken es wäre was gutes...
Vielleicht nicht nach jeder Nichtwahl, denn schließlich demonstriere ich nur meinen Unmut und das hat ja kaum Konsequenzen (was schade ist). Aber ich führe mir ganz gerne vor Augen, was mit dem demokratischen Staat passieren würde, wenn die Wahlbeteiligung bei sagen wir 10% liegt? Werden dann die Politker endlich etwas unternehmen, um das Vertrauen des Volkes wieder zurückzugewinnen? Ich sage euch; fallt nicht auf diese Propaganda herein, ihr MÜSSET wählen! Das ist ausgemachter Humbug. In Deutschland haben wir Rechte und die Wahl ist eine freiwillige Veranstaltung. Die Medien haben daraus eine (überaus erfolgreiche) Hetzkampagne gemacht, die dafür gesorgt hat, dass Nichtwähler Angst haben müssen, das Haus zu verlassen, dass man ihnen Dummheit, Rassismus und sonstiges vorwirft. Slogans wie "Wer nicht wählt, wählt NPD" haben sich ins Kollektiv-Bewusstsein gebrannt und kaum einer denkt darüber nach, was das für eine unsinnige Behauptung ist! Die meisten glauben, es sei ihre gottgegebene Pflicht, einem Politiker ihre Stimme zu geben, der ja doch nicht hält, was er verspricht. Weil ich das tue, was ich für richtig halte, ist es etwas gutes. Nicht gut für den demokratischen Staat, aber mein Beitrag zum Widerstand. Nämlich einfache Passivität.
3. Ich glaube, meine einzelne Stimme ändert gar nichts.
Und das stimmt auch. Eine Stimme ist nur eine Stimme, man braucht sich nicht einzureden, von ihr hängt die Zukunft Deutschlands ab. Zugegeben, sie hängt von jedem selbst ab, aber es ist nicht diese popelige Wahl, die die Zukunft bestimmt, sondern jeder selbst.
Meine Nichtwahl ist mein passiver Widerstand und der hat schon immer mehr gebracht, als aktiver Widerstand und wurde auch schon immer heftiger und subtiler bekämpft.
Aber ich nehme es euch Wählern nicht übel, ihr seid einfach noch nicht aufgewacht.^^