
Lerryl hatte ihre Muskeln angespannt, atmete kaum, behielt die Luft einfach in ihren Lungen. Der Drache brach ihr sämtliche Knochen. Sein Speichel tropfte auf sie hinab, Brandmale tauchten auf ihrem Körper auf, nachdem sich Teile des Stoffes, ihres Kleides, aufgelöst hatten. Sie verzog die Miene leicht, doch sie wollte wissen, wie viel sie ertragen konnte. Außerdem war ihr eines klar. Je mehr Speichel der Drache von sich abließ, desto schwächer wurde er. Denn seine Giftdrüse hatte sie schon entdeckt. Den musste sie nur noch zerschneiden, dann war es Aus mit dem Zerstörer.
Aber wie sollte sie dahin kommen? Sie war stärker. Stärker als normal, dass hatte sie gemerkt. Vielleicht schaf ich es einen Windpfeil herbeizuzaubern... Der Drache packte fester zu, so dass sie einen Aufschrei nicht verhindern konnte. Ihr Schrei war Markerschütternd laut. Damit hatte wohl auch der Drache nicht gerechnet, denn er schleuderte sie weg, so dass sie mehrere Meter weiter auf den Boden klatschte. Der Aufprall war laut und so hart gewesen, dass sie einen kleinen Krater im Boden hinterließ. Lerryl stöhnte laut auf und versuchte sich aufzurappeln. Gerade noch rechtzeitig konnte sie sich zur Seite rollen, als sie sah, wie der Drache auf sie zu sprang. Der Krater wurde größer und eine dicke Staubwolke nahm ihr die Sicht, ließ sie husten.
Langsam, fast schon geschmeidig, lief der Drache auf Lerryl zu, mit langsam tropfendem Speichel, welches auf den Boden fiel und auf dem Boden anfing zu zischen. Lerryl bewegte sich nicht vom Fleck, sondern versuchte ihre Knochen zu heilen. Dieses Monster ist so bessesen davon, etwas zu zerstören, dass es gar nicht merkt, dass sein Ende nah ist! Sie hatte ihre Knochen regeneriert und stand langsam auf, tratt dem Drachen gegenüber und blickte in dessen bedrohliche Augen. Sehr schnell holte der Zerstörer-Drache mit dem Schwanz aus und wollte Lerryl wieder gegen die nächste Wand klatschen, doch diesmal ließ sie sich nicht erwischen und sprang in die andere Richtung.
Aprupt drehte der Drache sich nach ihr um und speihte seinen Gift auf sie, dem sie in letzter Sekunde noch entweichen konnte. Hauptsächlich jedenfalls. Lerryl, wenn das so weiter geht, kannst du dich auch nicht retten. Drachengift ist höchst gefährlich und... nicht immer heilbar. Lerryl schnappte nach Luft und schüttelte den Kopf. Das ist mir klar, aber so einfach will ich es mir nicht machen. Ich will wissen, wo meine Grenzen liegen! Selbst wenn ich daran sterbe..! Lerryl spannte wieder jede Faser ihrer Muskel an und zauberte einen Pfeil und einen Bogen aus Wind hervor. Sie spannte den Pfeil an den Bogen an und zielte es genau auf die Giftdrüse des Drachen, welcher auf sie zugerannt kam. Der Drache hatte germekt, was sie vor hatte und versuchte seine Giftdrüse unter einem Flügel zu schützen. Doch es war schon zu spät. Lerryl hatte ihren Pfeil abgeschossen. Es flog geradewegs auf den Drachen zu, durchbohrte dessen Flügel und zerschoss die Giftdrüse. Einen Ohrenbetäubenden Schrei stieß der Drache daraufhin von sich aus. Der Drache fiel daraufhin zu Boden und mehr Staub wurde aufgewirbelt.
Aber auch Lerryl fiel zu Boden. Ihre Atmung wurde schwerer, langsamer. Eines hatte sie nicht bedacht. Undzwar, dass der Drache, nachdem seine Giftdrüse zerschossen wurde, all das Gift an sie sendete. Oder hatte sie es vielleicht doch bedacht? Lerryl.. was hast du da nur getan?! Nichts... ich will nur wissen, ob ich mich auch von dem Gift heilen kann. Lerryl lächelte müde und schloss die Augen. Ihr ganzer Körper war Blutverschmiert, ihre Kleidung war nicht mehr ganz und ihre Haare ganz zerzaust. Einige Narben würden wohl bleiben, doch das kümmerte sie kaum. Sie versuchte sich zu heilen. Doch sie war müde. So.. müde.. Ich bin.. so.. müde. Ein Zittern durchlief ihren ganzen Körper, aber sie regte sich nicht mehr.