Lerryl war noch nicht aufgestanden. Auch dann nicht, als Lysira Gremory schon längst wegteleportiert hatte. Wahrscheinlich in die Krankenstation, dachte sie sich. Als Constantine an ihr vorbei schritt, mit ausdruckslosen, kalten Augen und einem bösartigen Lächeln. Sie wäre zu gern aufgestanden und hätte sich mit ihm angelegt. Doch sie tat es nicht. Sie stand zwar langsam auf, doch ging sie in eine andere Richtung. Richtung Nordturm.
Wenn ich nicht mal gegen Gremory gewinnen kann, wie dann gegen Constantine? Ich dachte, Gremory ist bei weitem stärker, als dieser selbstverliebte, arrogante...
Nachdem sie ihren Kopf kurz geschüttelt hatte, lief sie weiter.
Ach, was geht mich das alles an? Ich freu mich jetzt erstmal auf mein Zimmer. Und tatsächlich lächelte sie auch schon wieder. Als sie wieder vor dem Turm stand, dachte sie kurz nach.
Hmm.. Eigentlich ganz leicht. Sie schloss die Augen und senkte ihren Kopf etwas, ihre Arme breitete sie leicht aus und plötzlich wurde sie umströmt von Wind. Ihre Haare wehten in alle Richtungen und sie fing langsam an zu schweben. Sie öffnete ihre Augen und der Wind um sie herum wurde stärker. Doch dann konzentrierte sie sich darauf, dass der Wind eher unter ihren Füßen war. Mit zwei Windstößen kam sie zu recht und wurde so nach oben befördert. Plötzlich fing sie an zu lachen.
Das ist geil. Das ist SO geil!
Als sie oben angelangt war, blieb sie in der Luft stehen.
Also doch eine Tür! Sie kramte schnell den Schlüssel aus ihrer Rocktasche und steckte es in das Schlüsselloch der Tür und schloss somit die Tür auf. Mit einem großen Schritt, trat sie in ihr Zimmer ein.
Wenn dich irgendeiner beobachtet hat, hatte er einen sehr schönen Ausblick. Wie meinst du das? Na, du bist geflogen wie ein Engel und vor allem hatte man einen tollen Einblick auf dein Höschen. Sie dachte erst nach und zuckte dann mit den Schultern.
Mir doch egal jetzt! Und dann bemerkte sie, was für ein schönes Zimmer sie bekommen hatte.
Mittig an der Wand stand ein riesiges Himmelbett. Die Säulen waren aus verschnörkeltem Holz gebaut, der Umhang hing luftig leicht die Decke herunter. Rechts neben dem Bett, stand ein riesiger Spiegel, mit einem bezauberndem Rahmen, welches Blumenmuster aufweiste. Auf der linken Seite des Raumes befand sich ihr Neuer Kleiderschrank, der doppelt so groß war, wie ihr davoriges. Mit einem riesen Sprung, landete Lerryl auf ihrem neuen Bett und kuschelte sich ein.
Boah, das ist doch unglaublich! So weich! Ja, genau das ist das Richtige, für eine Elfe! Sie kicherte leise und sprang dann wieder auf. Auf der rechten Seite befand sich außerdem doch noch ein Fenster, mit einem großen Fensterrahmen, wie dafür gemacht, dass man sich darauf setzen könnte.
Von hier aus habe ich bestimmt einen wunderschönen Ausblick auf den Mond. Lerryl stieß einen leisen Seufzer aus und lächelte entspannt.
Hier kann man echt alles andere vergessen. Aber ich frage mich immernoch, warum ich dieses Zimmer bekommen habe. Warum jetzt? Ach, eigentlich ist es doch egal. Und da wurde sie auch schon wieder unvorsichtig.
Aber erst einmal sollte ich meine Sachen aus dem anderen Zimmer holen und hier her bringen. Obwohl ich hier eigentlich gar nicht raus will... Aber was sein muss, muss sein. Es ist noch nicht mals Abends und ich will nicht jetzt schon einschlafen!
Sie stand auf und ging zur Tür, nahm sich den Schlüssel und stand vor der offenen Tür. Sie musste plötzlich schmunzeln, denn sie hatte einen Gedanken.
Da spring ich jetzt einfach runter. Das wird ein Adrenalin-Kick! Und dann sprang sie auch. Ihr Rock flog nach oben, so dass man freien Blick auf ihr Höschen hatte, was sie nicht interessierte. Den Sprung fand sie zu spannend, als das sie was anderes interessieren würde. Doch in letzter Sekunde fegte sie doch noch einen Windstoß auf den Boden und fing sich so ab und landete geschmeidig auf den Füßen.
DAS WAR GENIAL! Das könnte ich doch glatt wieder machen! Sie kicherte wie verrückt. Einige Schüler schauten sie erschrocken an und murmelten, ob sie verrückt sei. Ihre Haare waren vollkommen zerzaust und ihr Rock hing auch nicht mehr richtig.
Lerryl. Du bist doch verrückt.