Lerryl ging doch nicht, wie geplant, in den Turm zurück. Jedenfalls nicht sofort. Draußen angelangt, hatte sie sich auf eine Bank gesetzt und genoss den kühlen Wind, der um sie herum streifte und ihr Gesicht kitzelte. Sie hatte sich zurück gelehnt und die Augen geschlossen und nickte sogar ein bisschen ein, so dass sie gar nicht mitbekam, dass es schon langsam dunkel wurde. Ihre Anziehsachen hingen noch in der Luft, sogar als sie fast schon tief und fest eingeschlafen war. Doch als sie von einem Regentropfen getroffen wurde, wachte sie schlagartig auf. Kurz danach fing es auch schon an wie verrückt zu regnen und sogar ein Blitz schlug ein und erhellte den mittlerweile dunklen Himmel. Um nicht nass zu werden, sprang sie hoch, packte ihre Sachen und rannte in Richtung Turm. Dort angelangt, konzentrierte sie sich und wurde gen Himmel gezogen. Sie flog den Turm förmlich hoch und trat die Tür fast schon ein, um reinzuspringen. Nicht, dass sie was gegen Regen hatte, aber sie hatte keine Lust, dass ihre Sachen noch nasser wurden.
In ihrem Zimmer angekommen, legte sie sich auf das riesige Bett. Besser gesagt, ließ sie sich hinein fallen und ihre Anziehsachen neben sich. Als der Wind heftiger wurde und es anfing in den Turm hinein zu regnen, schloss sie die Tür mit ihrer Luftmagie zu und hörte dem Regen zu. Es hatte etwas beruhigendes auf sie. Sie hätte direkt wieder einschlafen können, doch war es noch nicht spät genug, also setzte sie sich an den Rand ihres neuen Bettes. Erneut betrachtete sie jeden Centimeter ihres Zimmers an und lächelte erfreut. Nach wenigen Minuten stand sie auf, öffnete eine Schranktür und legte ihre Sachen hinein, beziehungweise hängt einiges auf. Als auch dies erledigt war, ging sie vor den riesigen Spiegel und schaute hinein. Dabei bemerkte sie, dass ihre Haare noch etwas zerzaust waren und versuchte diese wieder gerade zu kämen, indem sie mit ihren Fingern durch ihre Haare fuhr.
Doch dann geschah etwas unerklärliches. Ihr war so, als hätte sie noch jemanden im Spiegel gesehen und dachte, dass hinter ihr jemand steht, weswegen sie sich aprupt umdrehte, doch war dort keiner. Als sie sich wieder dem Spiegel widmete, war die Gestalt verschwunden und sie dachte sich, dass es wohl nur Einbildung gewesen sein musste.
War wohl doch ein etwas zu erlebnisreicher Tag heute. Sie lachte kurz auf und fasste sich an die Stirn.
Du bist doch nicht verrückt, Lerryl. Da war was. Da schüttelte sie nur kurz mit ihrem Kopf.
Nein, kann gar nicht sein. Hier ist doch keiner außer mir. Trotzdem war es ihr etwas unheimlich und sie wand sich vom Spiegel ab und ging in Richtung eines der riesigen Fenster, die neben der Tür standen. Sie setzte sich auf die Fensterbank, eines der Fenster und schaute hinaus. Dabei lehnte sie ihren Kopf an die Scheibe und hörte abermals dem Regen zu. Es war so, als ob der Regen mit ihr sprechen würde, doch war es nicht der Regen der in ihre Gedanken drang...