Dienstag, 21.10.2198, später Morgen, Moskau
"Das ist schlecht." bemerkte Tanja, ohne sich das kleinste Anzeichen von Trauer abringen zu lassen. Sie rieb sich die Schläfen und versuchte ihre Gedanken neu zu Ordnen. Becket war also Tot und somit hatte die GOS diesen einen Kampf verloren. Sie seufzte. Sie ahnte bereits das in den nächsten Tagen eine Menge Arbeit auf sie zukommen würde. "Ich nehme nicht an dass sie das Anliegen der Liquidatorin für das plötzliche Treffen mit mir kennen?" Marco schüttelte nur den Kopf. "Wäre ja auch zu schön gewesen. Na, dann lass ich mich mal überraschen." Zu Marco gewandt fuhr sie fort. "Sagen sie ihr sie soll Punkt 11 Uhr hier sein." Und kühl fügte sie hinzu, "Wenn sie das nicht schaffen sollte kann sie mir ihr Anliegen auf den Anrufbeantworter sprechen." Marco rang sich ein distanziertes Lächeln ab. "Ganz wie sie wünschen, Leaderin Ivanov." Er nickte ihr kurz zu und verließ das Büro. Als die Tür ins Schloss fiel lies sich Tanja in den Sessel zurücksinken. Ihre Kopfschmerzen wurden zusehens schlimmer. Sie musste sie auf jeden Fall in den Griff bekommen bevor diese Liquidatorin hier auftauchte. Sie zog, ohne hinzusehen, die oberste Schublade ihres Schreibtischs auf und kramte eine kleine Tablettendose heraus. Die meiste Farbe war bereits von dem kleinen, metallenem Behältnis abgeblättert. Besonders scharfe Augen vermochten noch den Slogan "wirkt schnell und gezielt" in weiß auf grünlichem Hintergrund zu erkennen. Sie schüttelte vorsichtig eine der Tabletten heraus und warf sie in die halbvolle Kaffeetasse. Noch bevor das ovale Arzneimittel auch nur den Hauch einer Chance hatte sich in der trüben, lauwarmen Flüssigkeit zu lösen hatte Tanja den Inhalt des Bechers auch schon heruntergetürzt. Langsam erhob sie sich, löste ihren Körper aus dem angenehm warmen Leder des Sessels, stellte die Tasse in ihre Kaffeemaschine und betätigte mehrmals den grünen Knopf, der mit seinen gelegentlichen Aussetzern auf seine ungewöhnlich häufige Benutzung aufmerksam zu machen versuchte.
Gedankenverloren lauschte sie dem Zischen der Maschine und bemerkte mit einer gewissen Genugtuung wie sich der Duft frischen Kaffees im Büro ausbreitete. Mit der vollen Tasse ging sie zum Fenster und starrte hinaus in den grauen Morgenhimmel. Sie fragte sich was Sergej wohl im Moment tat. Wahrscheinlich saß er wieder auf irgendeiner Bank und starrte in Gedanken versunken ins Nichts. Sie beschloß irgendwann im Verlauf des Tages Mikhail anzurufen und sich nach Sergejs Befinden zu erkundigen, doch zuerst musste sie sich um die Speichelleckerin der "schwarzen Witwe.", wie Vlaana Azleaa, zumindest unter ihren Leuten, heimlich genannt wurde, kümmern. Schon bei ihrer ersten Begegnung hatte Tanja ihr Gegenüber eine tiefe Abneigung verspürt, die sie nicht einmal richtig zu begründen vermochte. Doch in dieser Hinsicht vertraute sie ihren Instinkten, die sie mehr als deutlich vor der intriganten Leaderin warnten. Dementsprechend misstrauisch stand sie auch ihren Untergebenen gegenüber, die, und das war allgemein bekannt, ihrer Leaderin treu ergeben waren. Nachdenklich betrachtete sie ihre Spiegelung im Fenster. Vorsichtig fuhr sie mit der Hand über den makellosen, metallisch glänzenden Teil ihres Gesichts. Die Berührung des kalten Metalls lies sie zusammenfahren. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und setzte eine grimmig-entschlossene Miene auf. Sie baute sich vor ihrem Spiegelbild zu voller Größe auf und wartete angespannt auf die Ankunft der Liquidatorin.

"Das ist schlecht." bemerkte Tanja, ohne sich das kleinste Anzeichen von Trauer abringen zu lassen. Sie rieb sich die Schläfen und versuchte ihre Gedanken neu zu Ordnen. Becket war also Tot und somit hatte die GOS diesen einen Kampf verloren. Sie seufzte. Sie ahnte bereits das in den nächsten Tagen eine Menge Arbeit auf sie zukommen würde. "Ich nehme nicht an dass sie das Anliegen der Liquidatorin für das plötzliche Treffen mit mir kennen?" Marco schüttelte nur den Kopf. "Wäre ja auch zu schön gewesen. Na, dann lass ich mich mal überraschen." Zu Marco gewandt fuhr sie fort. "Sagen sie ihr sie soll Punkt 11 Uhr hier sein." Und kühl fügte sie hinzu, "Wenn sie das nicht schaffen sollte kann sie mir ihr Anliegen auf den Anrufbeantworter sprechen." Marco rang sich ein distanziertes Lächeln ab. "Ganz wie sie wünschen, Leaderin Ivanov." Er nickte ihr kurz zu und verließ das Büro. Als die Tür ins Schloss fiel lies sich Tanja in den Sessel zurücksinken. Ihre Kopfschmerzen wurden zusehens schlimmer. Sie musste sie auf jeden Fall in den Griff bekommen bevor diese Liquidatorin hier auftauchte. Sie zog, ohne hinzusehen, die oberste Schublade ihres Schreibtischs auf und kramte eine kleine Tablettendose heraus. Die meiste Farbe war bereits von dem kleinen, metallenem Behältnis abgeblättert. Besonders scharfe Augen vermochten noch den Slogan "wirkt schnell und gezielt" in weiß auf grünlichem Hintergrund zu erkennen. Sie schüttelte vorsichtig eine der Tabletten heraus und warf sie in die halbvolle Kaffeetasse. Noch bevor das ovale Arzneimittel auch nur den Hauch einer Chance hatte sich in der trüben, lauwarmen Flüssigkeit zu lösen hatte Tanja den Inhalt des Bechers auch schon heruntergetürzt. Langsam erhob sie sich, löste ihren Körper aus dem angenehm warmen Leder des Sessels, stellte die Tasse in ihre Kaffeemaschine und betätigte mehrmals den grünen Knopf, der mit seinen gelegentlichen Aussetzern auf seine ungewöhnlich häufige Benutzung aufmerksam zu machen versuchte.
Gedankenverloren lauschte sie dem Zischen der Maschine und bemerkte mit einer gewissen Genugtuung wie sich der Duft frischen Kaffees im Büro ausbreitete. Mit der vollen Tasse ging sie zum Fenster und starrte hinaus in den grauen Morgenhimmel. Sie fragte sich was Sergej wohl im Moment tat. Wahrscheinlich saß er wieder auf irgendeiner Bank und starrte in Gedanken versunken ins Nichts. Sie beschloß irgendwann im Verlauf des Tages Mikhail anzurufen und sich nach Sergejs Befinden zu erkundigen, doch zuerst musste sie sich um die Speichelleckerin der "schwarzen Witwe.", wie Vlaana Azleaa, zumindest unter ihren Leuten, heimlich genannt wurde, kümmern. Schon bei ihrer ersten Begegnung hatte Tanja ihr Gegenüber eine tiefe Abneigung verspürt, die sie nicht einmal richtig zu begründen vermochte. Doch in dieser Hinsicht vertraute sie ihren Instinkten, die sie mehr als deutlich vor der intriganten Leaderin warnten. Dementsprechend misstrauisch stand sie auch ihren Untergebenen gegenüber, die, und das war allgemein bekannt, ihrer Leaderin treu ergeben waren. Nachdenklich betrachtete sie ihre Spiegelung im Fenster. Vorsichtig fuhr sie mit der Hand über den makellosen, metallisch glänzenden Teil ihres Gesichts. Die Berührung des kalten Metalls lies sie zusammenfahren. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und setzte eine grimmig-entschlossene Miene auf. Sie baute sich vor ihrem Spiegelbild zu voller Größe auf und wartete angespannt auf die Ankunft der Liquidatorin.