Das kann ich so nicht stehen lassen.^^Zudem sind Filme viel zu kurz, um eine gute Geschichte zu erzählen.
Zum einen, weil es verschiedenste Filmlängen gibt (der phillippinische Regisseur Lav Diaz etwa dreht Filme, die zwischen 8-10 Stunden gehen) und zum anderen weil "gut" eine subjektive Bewertung ist. Was gut ist, liegt also allemal im Auge des Betrachters. Außerdem ist das Erzählen selbst schon eine Kunst, die unabhängig von der Geschichte betrachtet werden muss. Viele Regisseure sind zum Beispiel ausgesprochene Freunde von Kurzfilmen und meinen, dass eine gute Geschichte im idealen Fall in 20-45 Minuten erzählt werden kann - ein Format, dass Serien bedienen. Und manche Serienepisoden funktionieren durchaus wie Kurzfilme.
Die Schwierigkeit und damit Kunst der Regie eines Spielfilms besteht darin, die Erzählung derart zu verdichten und zu verkürzen, dass das Wesentliche, der Kern der Erzählung erhalten bleibt und den Geist seines Inhalts transportiert. Auch Procedurals (Serienepisoden mit jeweils abgeschlossener Handlung) sind dieser Problematik ausgesetzt - noch schlimmer sogar als Spielfilme, da sie noch weniger Zeit für die Erzählung zur Verfügung haben. Deshalb sind diese Serien auch alle gleich, weil es ein festes, funktionierendes Schema gibt, wie man inszeniert und niemand das Risiko einer neuen, experimentellen Erzählweise eingehen will. Ein gutes Beispiel dafür ist "Criminal Minds". Fortlaufende Serien wiederum können der Versuchung erliegen, sich in Nichtigkeiten totzulaufen, weil ihnen die bruchstückhafte Erzählweise so viel Zeit schenkt, wie sie wollen. Im schlimmsten Fall wirken solche Serien, als wüssten sie selbst nicht, worauf sie hinauswollen, sie sind öde. Ein gutes Beispiel ist "Better Call Saul".
So wenig man also sagen kann, alle Serien sind großartige und komplexe Erzählungen aufgrund ihrer Episodenstruktur, so wenig kann man sagen, dass Filme viel zu kurz sind, um gute Geschichten zu erzählen.