Nachdem sich Ceryth von Tatharés verabschiedet hatte, machte sie sich auf den Weg, der tiefer in den Elfenwald führte, da Faze die Ruhe liebte und eine Verbundenheit mit den Waldtieren haben wollte. Dies lag aber auch daran, dass Faze nicht mehr der jüngste war. Sein langes weißes Haar, sowie sein Bart schleiften oftmals den Boden und bei dem Gedanken musste Ceryth innerlich schmunzeln und sprang fast schon im Hoppsalaschritt durch den Wald. In der Nähe seiner Hütte angelangt, wurde sie ruhiger, glättete ihre Kleidung undklopfte an die Tür. Jedenfalls war siekurz davor, doch da öffnete der schlanke, lange Elf schon die Tür undlächelte den halb-Engel freundlich an.
Ceryth! Du hast dich aber wirklich selten gemacht! Komm herrein, mein Kind. Dabei breitete er seine Arme aus und Ceryth umarmte ihn herzlichst.
Es tut mir so leid, geeherter Faze. Aber ich musste meine Gedanken sammeln. Der Elf nickte ihr langsam zu und beide traten sie hinein. Er bot ihr einen freien Stuhl an und kochte etwas Tee für sie, den er ihr kurz danach überreichte. Daraufhin setzte er sich vor sie hin und nahm das Gespräch wieder auf.
Es geht um den Engel Loryst, richtig? Oder ist es der bevorstehende Krieg? Ceryth verstummte immernoch, doch dann öffnete sie den Mund und nickte aufrichtig.
Er.. sieht mich noch als Kind an.. und.. ich habe Angst vor dem Krieg. Angst davor, dass ihm etwas zustößen könnte.. dass dem Elfental etwas geschieht. Sie seufzte leise und trank einen Schluck von ihrem Tee, während Faze sich über den Bart streichelte.
Der Krieg ist nicht mehr aufzuhalten, meine Kleine, aber ich werde Daeron damit beauftragen, nicht in das Kriegsheer einzusteigen, sondern im Tal zu bleiben, da er einer der besten Krieger ist und wir auch hier Unterstützung gebrauchen könnten. Bis zu diesem zeitpunkt, hatte sie nicht wirklich etwas von Daeron gehört, nicht von Faze. Zwar war ihr bekannt, dass er wohl ein sehr guter Magier und Krieger war, aber persönlich kennen gelernt, hatte sie ihn nicht. Als Faze ihr Stirnrunzeln bemerkte, musste er auflachen und streichelte dem weiblichen Wesen über den Kopf.
Willst du ihn mal kennen lernen? Ich werde ihn sofort holen lassen, wenn du es wünschst. Ceryth nickte bedenklich und Faze pfiff leise mit seinen langen, knochigen Fingern und plötzlich erschien ein Feuerelfie auf seiner Schulter. Faze flüsterte diesem etwas zu und sofort machte es sich auf den Weg.
Ich hätte auch gern einen Elfie.. einen Luftelfie, die sind so niedlich.
Daeron hatte seine beiden weiblichen Bekanntschaften allein gelassen. Nach drei Tagen Training, war er sich sicher, dass seine Schützlinge sich sicherlich gut selbst beschützen könnten und wurde am Vortag des Krieges zu der Elfenprinzessin gerufen. Natürlich eilte er sofort zu dieser und man ließ ihn sofort zu ihr rein. Diese erwartete ihn schon. Ireth saß vor ihrem Tisch und hatte ihre Ellenbogen drauf abgestützt, dabei die Finger ineinander verschränkt und schaute den jungen, erfahrenen Elf mit besorgter Miene an. Sie wusste, wie sehr er sich wünschte, im Heer mitkämpfen zu wollen, doch sie hatte andere Pläne. Noch bevor sie etwas sagen konnte, nickte er höflich mit demKopf, verbeugte sich und sprach.
Ihr wünschet, Prinzessin? Ich stehe ihnen voll und ganz zu ihren Diensten!
Man merkte Roe förmlich an, wie sehr er sich darauf freute und Hoffnungen machte, endlich ins Heer aufgenommen zu werden und stand angespannt da.
Endlich ist es soweit, ich werde etwas für mein Land tun können. Endlich! Doch Ireth lächelte nur traurig und schüttelte ihren Kopf.
Mit Bedauern muss ich dir sagen, dass ich dich nicht ins Heer aufnehmen werde, Daeron. Seine weitaufgerissenen Augen ignorierte sie und ließ sich nicht beirren.
Ich habe andere Pläne mit dir und einigen anderen Starken Elfen. Ihr werdet das Tal beschützen und im Hintergrund bleiben. So wirst du mehr helfen, als wenn du im Krieg womöglich umkommst und uns ein starker Kämpfer fehlt. Ihre Blicke und ihr Ton ließen keinen protest zu. Roe spannte zwar sein Kinnd leicht an und schluckte etwas, doch dann nickte er der Elfenprinzessin einverstanden zu.
Ich.. gehorche Euch.. Und stehe Euch zu Diensten. Sie lächelte gezwungen, erklärte ihm, dass einer ihrer Generäle ihn bald rufen würde und verabschiedete ihn. So verließ der junge Elf mit enttäuschter Miene das Zimmer der Prinzessin und ging raus auf den Hof. Als er seufzend durch den Hof lief, kam ihm plötzlich ein Feuerelfie entgegen und klatschte ihm mit seinem kleinen Körper ins Gesicht.
Tch.. Au.. Mit genervtem Gesichtsausdruck nahm Roe den kleinen auf seine Hand und schaute ihn an.
Was willst du? Der Feuerelfie flog auf Daerons Schulter und flüsterte ihm einiges ins Ohr, woraufhin Roe nur nickte und sich auf den Weg zu Faze machte.
Was will der alte Mann wieder von mir? So freundlich er bei weiblichen Wesen war, so genervt war er bei den männlichen.
An dem Tag, an dem ihn Ireth beauftragt hatte, die Drachen ausfindig zu machen und ins Menschenreich zu fliegen, war er dem Befehl sofort gefolgt. Kurz vor seiner Landung hatte er einen Drachen vom Menschenschloss hinausfliegen sehen und war erst unentschlossen, was er tun sollte, doch dann folgte er Jaster einfach und flog dem Drachen hinterher. Als dieser ihn bemerkte, kam es zu einer angespannten Atmosphäre, doch Loryst hob beschwichtigend die Hände hoch.
Ich bin nicht hier um zu kämpfen. Ich bin hier um zu fragen. Was sucht ihr Drachen im Menschenreich? Jaster, seine Drachenform, sprach mit rauer Stimme. Seine Stimme war erst genervt,doch dann erklärte er dem ngel, was sein Grund war, dass er vor den Vampiren abgehauen war, aber in diesemKampf nicht mitmachen möchte, so gerne er eigentlich Vampire abschlachten würde. Loryst nickte nachdenklich und irgendetwas verleitete den Engel dazu, dem Drachen zu glauben.
Nun gut. Nur noch eine Frage... was ist mit dem anderen Drachen? Der Drache schnaubte laut und gab zu erkennen, dass er es nicht wusste. Jedenfalls wusste er nicht, wo sich Aleath rumtrieb und ohne weiter mit dem Engel kommunizieren zu wollen, flog er von dannen.
Ich hoffe, wir werden seine Hilfe nicht brauchen. Also machte er sich wieder zurück zum Schloss des Menschenkönigs, landete dort und wurde erst von mehreren Soldaten umzingelt. Als er jedoch erklärte, weswegen er hier sei, wurde er zu Tavi geleitet und sprach bei diesem vor. Nach einemlangen Gespräch, in dem Tavi Loryst erklärte, dass er wirklich zwei Drachen beherrbergt hatte, das Aleath mit ihm sprechen wollte, doch die beiden Drachen plötzlich verschwunden waren, wurde der Engel immer Gedankenversunkener und dankte diesem dann doch, stand auf, ohne von dem angebotetem Tee zu trinken und verabschiedete sich, in der Hoffnung, den anderen Drachen ausfindig zu machen. Als er das Königreich verließ, flog er wieder gen Himmel und flog die drei Tage durch. Ununterbrochen auf der Suche nach dem zweiten Drachen, der etwas zu bereden hatte und ihm war klar, dass die Zeit davon rannte. Eher.. davon flog.
Nur noch ein Tag...