Ein dickes tiefgraues Wolkenband zog über den Vampirwald herein. Der ohnehin schon dichte und dunkle Wald, jenseits der Vampirhauptstadt, war somit am heutigen Tage wohl der dunkelste Ort von ganz Ytinsul. Ein Blitz zuckte durch den düster-traurigen Himmel und erhellte somit für kurze Zeit das Laub der Bäume. Es begann leicht zu regnen als Rumen seine letzten Sachen zusammen packte. Die heutige Jagt wird wohl für lange Zeit seine letzte gewesen sein. Er zog eilig seine dicke Lederkaputze über das Haupt, um sich vor dem Regen zu schützen. Während dessen hievte er den letzten Käfig auf seinen Karren. Die heutige Jagt war nicht sonderlich gut. Die Tiere wissen bereits das düsteres bevorsteht und verweilen deshalb die meiste Zeit in ihren Unterschlüpfen. Der Regen wurde nun immer stärker, schwere Tropfen prasselten auf Rumen's Kaputze und auf seine Schultern. Eingehüllt in einem langen schwarzen Ledermantel näherte er sich seinem Pferd und kettete jenes an seinen Karren. Sein Zugpferd namens "Mammon" hatte tief-scharzes Fell und stechend rote Augen. Auf der Stirn trug es ein abgeschlagenes tiefgraues Horn von dem aber nur noch der Ansatz zusehen war. Mammon schnaubte als Rumen es mit einem Peitschenhieb richtung Dämonenstadt befehligte. Die zu dünnen Holzräder des Karrens, standen ein Stück weit, im vom regen durchgeweichten schlammigen Boden. Ein normales Pferd wäre mit dieser Aufgabe wohl überfordert gewesen, doch Mammon zog den Karren bereitwillig durch den sumpfigen Untergrund auf einen befestigten Weg, der nicht weit entfernt war. Rumen beäugte seine Waffen..
Stumpf wie ein Brotmesser aus Hadrians Wirtshaus... mit der rechten Hand griff er in die Tasche seines Ledermantels und zückte einen Schleifstein hervor, der in windeseile vom herunterprasselnden Regen angefeuchtet war und matt wurde. Er wetzte seine zahlreichen Klingen mit starrem Blick. 5 Katakana und 13 Wurmesser, auch die Klingen seiner zahlreichen Fallen schärfte er sorgfältig. Als Rumen die Klingen-schleiferei erledigt hatte, war er mit seinem Karren längst in der Dämonenstadt angekommen. Als er das abgeschiedene, von dicken Baumstämmen umzäunte Lager seiner Auftraggeber erreichte, liefen ihm promt 2 Wachdämonen, ein stück weit entgegen. Jene bewachten den breiten Eingang des Lagers.
Na Rumen, warst du heute erfolgreich? Fragte ihn einer der Dämonen, der zugleich mit einem höhnischen Grinsen in den weinenden Himmel blickte.
Obwohl sie in ihren Nestern verharrten hab ich die gewünschten Chimären erfolgreich und lebendig fangen können.. . Geht mir mal zuhand, die Käfige werden sich nicht von selbst zu den werten Herren bewegen. Die zwei sichtlich amüsierten Dämonen wagten sich in den prasselnden Regen, und halfen Rumen dabei die 5 Käfige durch das Tor zu schleppen. Als die Arbeit erledigt war ging er zu einem alten Haus in dem kein einziges Licht brannte. Rumen klopfte drei mal an die marode Holztür, bevor sich die Klappe des Sichtfensters langsam öffnete. Ihm entgegen blickten zwei stechend gelbe Áugen mit Schlitzpupillen die hastig nach links und nach rechts lugten, und Rumen danach von oben bis unten musterten.
Ah... Rumen, komm doch rein... Die nervösen Augen des Dämons beruhigten sich etwas. Als ob der jenige hinter der Tür breit grinste waren die Augen des Dämons nun halb geschlossen. Mit lautem quitschen öffnete sich nun die marode Tür und Rumen trat in die trockene und gut gewärmte Empfangshalle. Der Dämon eilte in das Obergeschoss und benachrichtigte die Kontaktmänner des Dämonensyndikates, mit denen Rumen seit längerer Zeit erfolgreiche Geschäfte abgewickelt hat.
Wir sind auch heute wieder zufrieden mit dir Rumen, alter Freund. Wir haben die Ware vom Fenster aus beäugt Am verschnörkeltem Geländer des Obergeschosses standen drei dunkle Gestalten und blickten zu Rumen herab.
Deinen Sold bekommst du wie immer von Drago.. Wir hoffen das wir bald wieder auf dich zählen können, Rumen. Die drei Gestalten verschwanden wieder in der Dunkelheit. Nachdem er von Drago seinen Sold ausbezahlt bekam drehte sich Rumen Wortkarg um und ging wieder ins Freie.
Bis dann Drago.. während er sich von dem alten Haus entfernte, winkte Rumen dem Dämon mit dem Handrücken seiner rechten kurz zu . Mit einem gierig-giftigem Blick sperrte Drago die marode Tür hastig ab.
Das heutige Geschäft hat sich wieder gelohnt.. Rumen grinste zufrieden als er in den Münzbeutel guckte. Darin befanden sich einige Goldmünzen und sehr viele Silbermünzen.
Ich würde nur zugern wissen was ihr mit den Mischwesen anstellt.. dachte sich Rumen. Er wurde nämlich nie in das Vorhaben des Dämonen-Syndikats eingweiht.. Er war lediglich das Mittel zum Zweck. Und das natürlich wegen seiner ausgesprochen guten Fähigkeiten bei der Jagt. Aber solange der Sold in Ordnung war gab es niemals irgendwelche Probleme. Das war vorerst seine Letzte Lieferung, denn Rumen lies seinen Karren zurück, sprang auf sein verfluchtes Pferd und ritt kurzerhand aus der Dämonen Stadt. Er sah trainierende Vampire und Dämonen. Auch zahlreiche Rekrutierungs Stellen an denen die Leute schlange standen. Mit Waffen voll beladene Karren, wackelten durch die Stadt. Einige Bewohner befestigten ihre Anwesen. Es war ganz klar das der unverhinderbare Krieg bald ausbricht. Unbekümmert ritt Rumen Richtung Neutrale Stadt und lies das Chaos hinter sich.